Beiträge von Phonhaus

    Ich muss leider absagen. Anderthalb Stunden würde Ronja vermutlich wieder mithalten, aber RMV hin und zurück dazu und mit Lilly dabei ist es mir zu gefährlich, weil ich im Zweifelsfall nicht mal tragen könnte :( :

    War aber ja absehbar - ich wünsch Euch jedenfalls ganz doll viel Spaß :bindafür:

    @frauchen07


    Einfach ein konkretes Beispiel an mir selbst bzw. meinem Hund: Der an sich regional tätige Verein mit eigenem Heim unterstützt einen Partnerverein in Bulgarien mit Sach- und Futterspenden, Kastrationsaktionen und Bauarbeit. Hat auf dem Rückweg zwei Hunde mitgenommen, die dort im Shelter nicht überlebt hätten. In der Gewissheit, dass die erstmal nicht vermittelbar sind. Vertriebscharakter kann ich da nun nicht erkennen. Und ja, das halte ich für Tierschutz.


    Ich hab eine davon übernommen, weil wir die Kenntnisse und Möglichkeiten für „so einen“ Hund haben. Die Optik ( Lucy_Lou ) hat mich ehrlich gesagt überhaupt nicht angesprochen und vom Charakter war hinter der Angst nichts zu erkennen (von der Herkunft wusste ich bei meiner ersten Anfrage gar nichts). Würde ich diese Übernahme als Tierschutz bezeichnen? Nein. Ebensowenig übrigens wie die Übernahme eines Hunds vom Züchter. In erster Linie wollten wir einfach einen zweiten Hund. In zweiter Linie haben wir uns gedacht, dass wir, wenn wir es schon können, auch einen Hund mit sonst schlechten Chancen nehmen können. Ganz ohne die Erwartung, dass uns Hund ein Dankbarkeitsei oder die Umgebung uns ein Moralei drauf backt.


    Ach ja, meine Kenntnisse hab ich daher, dass ich einige Jahre lang einmal in der Woche achteinhalb Kilometer ins nächste Tierheim und zurück gelaufen bin, um dort mit Hunden zu gehen, für die schwer Gassigänger zu finden sind, (zwei habe ich dort irgendwann als einziger Gassigänger bis zu ihrem Ende begleitet). Mit dafür erworbener Sachkunde, selbstfinanzierter Ausrüstung und Spenden. Auch dafür erwarte und will ich kein moralisches Ei.


    Aber ja, das ist, finde ich, Tierschutz. Und dafür möchte ich nicht in einem großen Sack mit vielen Anderen diffamiert werden. Ebensowenig wie dafür, dass ich es jetzt nicht mehr tue. Oder dafür, dass ich einen Hund mit Herkunft Ausland habe. Oder dafür, wenn ich mir doch irgendwann einen Hund vom Züchter hole.

    Nun ist Lilly als ein Teil einer umfassenden Kooperation mit viel Hilfe vorort nach Deutschland gekommen. Nach Deiner Aussage wäre sie besser tot als in Deutschland.

    Und, hätte man nicht auch einen Hund aus dem deutschen Tierschutz retten können?

    Da sitzen auch genug und einer bleibt jetzt für Lilly dort sitzen.

    Oder hört da das Mitleid auf?

    Ich hab sie nicht gerettet, ich hab einen Hund übernommen. Aus einem deutschen Tierheim. Und Mitleid hat damit nichts zu tun.


    Die Herkunft nach Pass ist mir erstmal beim Hund genauso wurscht wie beim Menschen.

    Aoleon Aber Du unterhältst Dich doch gerade mit den Leuten hier, nicht mit denen auf Facebook?

    „Facebook“ ist nicht „der Tierschutz“. Ein wichtiges Anliegen anhand der plakativen Äußerungen im Web zu beurteilen geht meiner Meinung mit großer Wahrscheinlichkeit fehl. Und die Unterscheidungen zwischen „guter Tierschutz“ und „schlechter Tierschutz“ an Marketingsprüchen wie „Adopt, dont‘t shop“ oder weniger intelligenter Sprüchen von Anhängern festzumachen ebenfalls.


    „Verdammt guten Tierschutz“ hier in Deutschland leistet für meine Begriffe ein Verein, bei dem (Auszug):

    - in Eigenunterbringung die Zwinger warm, sauber und mit Decken ausgestattet sind

    - die Hunde nach ihren Bedürfnissen vergesellschaftet werden und zumindest etwas Zeit für Beschäftigung da ist,

    - selten Beißereien vorkommen

    - die Futterversorgung steht, auch mit Rücksicht auf Unverträglichkeiten

    - eine gute medizinische Grundversorgung da ist

    - die Tiere gepflegt werden, nicht unbedingt perfekt, aber doch vorhanden

    - sachkundige Betreuung gewährleistet ist

    - sich Zeit für Gespräche mit Interessenten genommen wird

    - Bedürfnisse von Tier und Halter bei Vermittlungsgesprächen gewürdigt werden und das Tier nicht planlos mitgegeben wird (setzt eine gewisse Kenntnis des Tiers voraus)

    - sich auch Zeit für andere Tierschutzangelegenheiten genommen wird

    - die Rücklaufquote entsprechend gering ist, aber ein Rücklauf auch wieder aufgenommen wird

    - die „Scheiße, doch ein Vorfall“-Quote gering ist

    - sich extra Zeit für die Vermittlung von „Ladenhütern“ genommen wird


    Bei Vereinen mit Pflegestellen analog ...

    ...


    Das sind so die Punkte, die für mich ausschlaggebend sind für die Beurteilung, ob eher guter oder schlechter Tierschutz handelt. Was da wer so sagt und schreibt oder ob da pinke Herzchen um jedes Bild auf der Homepage sind ist für mich erstmal völlig an zweiter Stelle (kritisch sehe ich natürlich total idealisierte Vorstellungen der Hunde).

    Und davon finde ich halt nix in der „Tierschutzuschi“.