Beiträge von Phonhaus

    @pinkelpinscher

    Hi, wenn ich von Tierschutz rede, bin ich in der Tat gedanklich beim regionalen Tierschutz.

    Beim Auslandstierschutz sehe ich halt keinen "Mehrwert" in "kleinen Diskussionsgruppen". So lange in Deutschland das Vereinsrecht nicht grundlegend reformiert wird bzw. Tierschutz als Staatsangelegenheit definiert wird - oder der Import von Hunden gesamt unter nationales Vorgaben gesetzt wird, gibt's ja kaum einen Handlungsdruck auf die Vereine. Allenfalls Beschwerden beim Vetamt oder beim zuständigen Finanzamt, wenn's in dem jeweiligen Verantwortungsbereich wirklich schief läuft. Oder beim deutschen Tierschutzbund, sofern zugehörig.

    Beim regionalen Tierschutz sieht das mMn anders aus, da kann man regional was bewirken. Also wäre da auch erstmal mein Ansatzpunkt.

    Zur Frage der Definition knapp gefasst: Für mich ist ein Angsthund ein Hund, der aufgrund von Sozialisationsmängeln oder -schäden neu auftretende Reize nicht oder nur extrem schlecht verarbeiten kann und ihnen (zumindest zuerst einmal) nicht mit einer anderen Handlungskompetenz als Panik begegnen kann.

    Spezifische Ängste wie Geräuschangst, Angst vor bestimmten Menschen etc. oder generelle Unsicherheit machen keinen Angsthund.

    So ganz verstehe ich bei diesem Thema den Vergleich Züchter/Tierschutz nicht.

    Ein Züchter vermittelt i. d. R. einen Welpen, dessen Gedundheit und Prägung ihm bekannt ist. Der Tierschutz nicht.

    "Versaut" jemand einen gut geprägten Welpen und es gibt einen Beißvorfall oder Zerstörung etc., ist anerkannt, dass sich der Halter gerne an die eigene Nase fassen kann. Passiert das bei einem Tierschutztier, fällt es ganz oft auf den Verein zurück. Durchaus auch mit möglichen finanziellen Konsequenzen.

    Der Züchter züchtet im besten Fall aus Begeisterung für und zur Aufrechterhaltung einer Rasse. Beim Tierschutz geht es um das aus irgend einem Grund nicht versorgte Tierindividuum.

    Der Züchter hat üblicherweise schon einmal den Bonus, dass ein Interessent bereit ist eine Summe x für den künftigen Hausgenossen auszugeben und (bei einem "guten" Züchter nach hiesigen Definitionen) sich zumindest meist schonmal mehr informiert hat als über die Kontaktdaten der nächsten Vereine.

    Ein Züchter hat meistens mindestens die Kosten des Tiers bis zur Vermittlung mit dem Preis enthalten, der Tierschutz zählt oft drauf.

    Der Züchter ist i. d. R. für einen begrenzten Zeitraum für die Vermittlung einer kleinen Zahl von Individuen zuständig. Der Tierschutz hat - abhängig von der Vereinsgröße - bei weitem weniger Planungssicherheit.

    Es sind total unterschiedliche Leistungen, die da geboten werden. Und wer mit dem Angebot vom Züchter klarkommt, der kann doch gerne dahingehen - warum sich darüber ärgern, dass es im Tierschutz anders läuft?

    Ob ein "ausführliches und informierten mit Sachkunde geführtes Vermittlungsgespräch" Vor- und Nachkontrolle ersetzt? Das kann ein Verein, finde ich, legitim für sich entscheiden. Ich persönlich billige mir schon etwas Sach- und Menschenkenntnis zu, hab aber keine Röntgenaugen und mache sicher Fehler. Wenn man das Risiko dafür etwas minimieren möchte, ist das mMn legitim. Genauso legitim, wie auf anderer Seite zu sagen, dass man das für sich ablehnt.

    Aber es soll doch bitte nicht wegen Vor-/Nachkontrolle von vorneherein unterstellt werden, dass durch die Bank weg die Vermittlungsgespräche inkompetent geführt werden.

    Und natürlich ist da, wo es der Fall ist, die Kritik auch berechtigt und wichtig. Aber dann wär's schon gut, wenn die so konkret ist, dass sich der damit auseinandersetzen muss, den es trifft.

    Veränderungen auf politischer Ebene gerne. Ich seh sie nur nicht.

    Ähm - das ist zwar ein sehr modernes und angesagtes Menschenbild, entspringt aber auch nur einer Definition. Man muss sich sicher nicht unentwegt auf die Schulter klopfen - und auch nicht erwarten, dass andere es tun - wenn man unter Verzicht sich für etwas einsetzt, das einem wichtig ist oder etwas tut, von dem man keinen unmittelbaren Vorteil hat. Aber man muss es sich doch auch nicht kleinreden, finde ich. Egal, in welchem Lebensbereich.

    Schön wäre es halt, wenn man einfach mal anerkennt, dass die eigenen Prioritäten nicht unbedingt die des anderen sein müssen und man den Standpunkt des anderen nicht automatisch deshalb schon für bescheuert hält, weil es nicht der eigene ist. Unterschiedliche Menschen, unterschiedliche Interessen.

    Ich sträube mich nicht gegen die Pro-Argumente. Aber das heißt ne Form von Zentralisierung. Und das heißt: Eine gesicherte Finanzierung.


    Für Österreich weiß ich nicht. Aber in Deutschland ist Tierschutz eine kommunale Angelegenheit - und da fängts schon an, da müsste auf politischer Ebene erstmal nachgebessert werden. Was den regionalen Tierschutz angeht.


    Für die „Auslandstierschutzvereine“ sehe ich staatliche Handhabe noch ungünstiger - außer über verschärfte Importregelungen (was dann aber auch Züchterhunde betreffen könnte) und über den Status der Gemeinnützigkeit für diese Vereine. Hmh.