Alles anzeigenEin Hundeführerschein VOR der Anschaffung eines Hundes wäre schon mal ein erster Schritt, weil dann z. B. viele Spontankäufe wegfallen würden
Ich glaube auch, dass ganz viele Käufe nicht stattfinden würden, wenn vorher sowas verpflichtend gemacht würde. Man über Kosten und Rassen spricht, woran erkenne ich einen seriösen Züchter/Verein...
Niedersachsen scheint ja wohl auch ein zahnloser Tiger zu sein, so bringt es natürlich nichts und auch der NRW Test ist ein Witz.
Aber ihr dürft auch nicht immer von eurer Perspektive ausgehen. Wie viele wissen banale Dinge nicht, z.B. dass man auf die Krallen eines Hundes gucken und sie ggfs kürzen muss.
Der Führerschein beim Auto verhindert auch nicht alle Unfälle, aber ich bin trotzdem sehr froh, dass es ihn gibt und nicht jeder einfach in ein Auto steigen und sich mal ausprobieren darf.
Ich kenne etliche "TSO", die sich überhaupt nicht mehr um einen Hund scheren, sobald dieser "adoptiert" wurde.
Ich kenne etliche, die genau so einen Mist nicht machen.
Alles anzeigenWenn drei Gemeinden in Hintertupfingen sich was zusammen klöppeln, dann finde ich es nicht so verwunderlich, dass es nicht funktioniert hat und das hat mMn auch überhaupt nichts mit einem flächendeckenden, bundesweiten Hundeführerschein zu tun.
Ich habe keine realistische Lösung für das Problem, da es nicht möglich ist, den Leuten etwas gesunden Menschenverstand per Impfung zu verabreichen. Das führt aber eben nicht dazu, dass ich bei sinnlosem Aktionismus der einem als "guter Anfang" verkauft werden soll, Beifall klatschen und das unterstützen werde.
Also nur meckern ohne Lösung
Diesen "sinnlosen Aktionismus" unterstützen mittlerweile eine ganze Menge Menschen mit Reichweite, die auch nicht alle aus der gleichen Ecke kommen (s. z.B. den Brandbrief, in dem es u.a. auch um die Trainer*innenausbildung und eine Regulierung des Imports ging).
"Klarere Regelung was ein vernünftiger Grund ist einen Hund einzuschläfern, für den Tierarzt."
Würde ich mir für die Tierärzt*innen auch wünschen, aber trotzdem wird das Problem damit wieder auf eine Personengruppe abgeschoben, die, auch wenn sie es rechtlich dürfen, sich sicher nicht darüber freuen werden und die das Problem nicht verursacht haben.
Kann man gerne naiv nennen, aber ich halte es einfach für falsch immer weiter zu machen und nichts zu ändern, außer schneller zu töten, weil sich angeblich eh nichts ändert.
Bei den Qualzuchten ändert sich auch nichts durch gesunden Menschenverstand und Aufklärung, dann braucht es leider Gesetze. Ich fände es auch schöner, wenn es ohne funktionieren würde, ist aber nicht so.
@Garm
Um nochmal auf den Beginn der Diskussion zu kommen: Verhaltensbedingte Tötung steht im Raum für sehr gefährliche Hunde. Das meint nicht in dem Sinn gefährlich, dass sie in einer erhöhten Reizlage zugebissen haben. Es gilt nicht für Formen der Aggression, die als der Situation/Art angemessen betrachtet wird. Sondern es betrifft Hunde, die schwer verletzt haben und das wieder tun würden, bei nicht sicher vermeidbaren oder unbekannten Triggern.
Was macht Dich so sicher, dass diese Hunde aus einer Form von Unüberlegtheit bei der Anschaffung oder Unkundigkeit bei der Haltung kommen, und deren Zahl durch einen Hundeführerschein statistisch signifikant gemindert werden könnte? So sicher, dass Du noch mehr staatliche Regulierung für alle Hundehalter forderst?
Da stecken zwei Grundannahmen drinnen. 1. Dass es gefährliche Hunde gibt, weil Unkundige (um nicht „Deppen“ zu sagen) einen Hund halten dürfen. Und 2. Dass diese Unkundigen mittels Hundeführerschein so sicher ausgefiltert werden können, dass es den Regulierungsaufwand und den Eingriff in das Recht auf freie Entfaltung lohnt? Ich wüsste weder für 1 noch für 2 irgendeinen empirischen Beleg. Und so lange es den nicht gibt, muss man sich halt klarmachen, dass man sich im Bereich von Vorurteilen bewegt. Und das ist einfach keine gute Basis für gesetzliche Eingriffe.
(Zumal die eh nie so ausfallen, wie man sich das im Vorfeld vorgestellt hat).
Der zitierte „Brandbrief“ ist dafür übrigens ein herausragendes Beispiel. Jede Menge implizite Grundannahmen, keine vernünftig ausgearbeitete Kausalität zwischen der angenommenen Problemstellung und der geforderten Abhilfe, keine aussagekräftigen Belege. Und die unterzeichnenden Vereine, die mir direkt bekannt sind, übernehmen übrigens selbst Tiere aus Ost- und Südeuropa (aber nehmen natürlich an, dass sie es richtig machen im Gegensatz zu anderen, die Deppen Unkundige sind) Peinlich ist noch eine recht wohlgemeinte Bezeichnung dafür. Das schreibe ich als Jemand, der viele Jahre aktiv und finanziell Tierschutzarbeit unterstützt hat. Auch einen Verein, der den Brandbrief unterzeichnet hat.