Beiträge von katzenpfote

    Na ja, HSH sind eben ursprünglich nicht für das recht moderne Szenario gezüchtet worden, vorbeilaufende Gassigeher aushalten zu müssen

    Ja das was Du schreibst ist mir natürlich auch klar, aber nichtsdestotrotz können sich viele Hunde ja auch an Dinge gewöhnen/Dinge lernen, für die sie nicht ursprünglich gezüchtet sind.

    Und vielleicht klappt das in Bezug auf bestimmte Hunde ja auch, wenn z.B. der Nachbarsdackel jeden Tag dreimal vorbeikommt, das müssten die Arbeits-HSH-Halter:innen beantworten.

    Aber wenn sie ‚lernen’, dass Hunde generell keine Gefahr/Belästigung darstellen, sind sie doch nutzlos… die Caniden, mit denen ich gearbeitet habe, haben bei ihren Interaktionen jedenfalls nicht zwischen Wölfen, Hunden und Wolfshybriden unterschieden.

    Hunde sind auch Beutegreifer, und die Frage ist, ob HSH gelernt haben, den Leinen-Festhalte-Künsten von Fremden zu trauen…

    Die Wahrscheinlichkeit, dass der andere Hund ebenfalls "aufdreht" und die Leine dann nicht mehr hält, was sie verspricht, wird ja bei vielen Hunden durch das angepöbelt/bedroht werden eher größer, daher sehe ich den Mehrwert nicht.

    Na ja, HSH sind eben ursprünglich nicht für das recht moderne Szenario gezüchtet worden, vorbeilaufende Gassigeher aushalten zu müssen.

    Das ist es doch, was die Haltung dieser Hunde für die meisten Menschen so anspruchsvoll macht.

    In den Bergen des Balkan (Mann, klingt dass nach Karl May) würde ein Hund, der ohne böse Absichten zufällig auf eine Herde stößt, deren HSH so auftreten wie z.B. in den verlinkten Videos, ja nicht angeleint dran entlang laufen - da wären weder Leinen noch Halter im Spiel, und ein Hand/Wolf/…, der da dann nicht abzieht, kriegt halt die Jacke voll.

    Das ist der Mehrwert, denn genau das müssen diese Hunde ja auch tun.

    Das ist Interpretationssache, glaube ich. Aber ‚alles versuchen‘ heißt für mich z.B. bei plötzlichen unerklärlichen Ängsten Hör- und Augenuntersuchungen, bei Schmerzen Röntgen oder CT, um die Ursachen zu finden, bei plötzlichen Gleichgewichtsstörungen dahingehende Untersuchungen… oder man versucht erstmal ein paar Wochen dieses Medikament, dann ein paar Wochen jenes.

    Ich kenn die TE und ihre Hunde nicht, ich schreibe nur, was die Formulierung bei mir auslöst.

    Bei „ich will alles versuchen/versucht haben“ wird mir immer ein bisschen bange, weil das allein den Menschen und sein Gewissen in den Mittelpunkt stellt. Es geht aber nicht um den Menschen in dieser Situation, sondern um den Hund und sein Wohlergehen.

    Man muss im Blick behalten, welchen Diagnostik- und ggf Behandlungsmarathon es im Zweifel für ein altes Lebewesen bedeutet, ALLES zu versuchen.

    Wieviel glückliche Lebenszeit gewinnt der Hund durch wieviel TA? Und ist TA für sie überhaupt okay oder sogar unangenehm?

    Das wären meine Rechnungen.

    @Shepweiler

    Okay, den Wunsch, den eigenen Hund zu schützen, kann ich voll nachvollziehen - deine Schlussfolgerung daraus finde ich dagegen sehr fies, aber du wirst deine Gründe haben.

    Womit ich meine, dass es ja in der Regel x Möglichkeiten gibt, einen Fremdhund abzuwehren, ohne ihm das Genick zu brechen. Zumindest scheint es mir anhand meiner Erfahrung so.

    @Shepweiler

    Der Vergleich ist so bemüht, meine Güte.

    Es war wohl kaum damit zu rechnen, dass der Bernhardiner durch die geworfene Flexi zu Tode kommt.

    Aber wenn du ein Szenario vor dir hast, wo dein Hund gleich welcher Größe von einem angreifenden Kleinhund in Lebensgefahr gebracht wird und du ihn anders ohne Risiko für deine eigene Unversehrtheit nicht wegkriegst, dann ja, hättest du meinen Segen.