Beiträge von Vriff

    Was, wenn der Trigger kein anderer Hund, sondern ein Kind ist?

    Zusammenhang?

    Als jemand der jahrelang Hund mit Maulkorb und kurzer Leine durch die Welt manövriert hat, weil Probleme mit Hunden, aber null mit Menschen. Einkaufszentrum, Bahnhof und ähnliche frequentierte Orte sind schön. Der war übrigens eigentlich nur Opfer und etwas ungeschickt in der Kommunikation und eigentlich ein echt verträglicher Kerl und wenn nicht ständig was Blödes passiert wäre, wäre das wahrscheinlich nie zum Problem geworden.

    Einsames Land ist der Garant für, die eine Hundebegnung die man hat wird scheiße.

    Und ja ich blocke auch hysterisch, weil ich ganz furchtbar unsouverän bin mit fremden Hunden und ich da dreimal lieber übers Ziel hinausschieße als nicht erfolgreich zu sein.

    Den tapsigen Welpen oder den unbedarften Junghund muss man meiner Erfahrung nach übrigens selten bis nie blocken. Die sind so schnell ablenkbar, da braucht es das nicht. Da hat auch noch nie einer Geknurrt, ist mehrmals zurückgekommen, hat sich von hinten angeschlichen, ...

    Komischerweise habe ich das Problem nicht mehr seitdem ich einen großen Hund mit schlechtem Ruf habe. Ich hatte die letzten 2 1/2 Jahre genau eine Situation wo ich einen TutNix der Scheinattacken fährt blocken müsste und prompt vom Besitzer dafür angepöbelt würde. Aber hat mich wieder daran erinnert niemals alleine mit meinem kleinen, niedlichen Zweithund spazieren zu gehen, weil als regelmäßiges Erlebnis brauche ich das nicht mehr. Ich habe damals mit der Großen ein Jahr gebraucht bis ich nicht mehr bei jeder Hundesichtung am Horizont die Luft angehalten habe. Mir war gar nicht bewusst, was der jahrelange Spießrutenlauf mit mir gemacht hat.

    Denkende Hunde sind was Schönes.

    Hier gibt es den morgendlichen Kampf um die Kaffeetasse. Einfach Zunge reinstecken ist verboten, akzeptiert er. Nase reinstecken das selbe Spiel, auch kein Problem mehr. Nochmal über Pfoten und Schwanz geredet, ich wägte mich in Sicherheit. Eine Woche glückseliges Kaffee trinken ohne Hund, der schläft ja eh lieber. Neuer Versuch umrennen und danach beim saubermachen helfen wollen. Erfolgreich verboten. Jetzt, jetzt müsste die Tasse doch endlich in Sicherheit sein. Hund spielt friedlich alleine mit seinem Kauholz, ich freue mich, dass er wirklich aufpasst die Tasse nicht umzuwerfen, hach ist der niedlich. Er rennt los, springt über die Tasse, lässt das Holz fallen, sprintet weiter und kommt danach ganz unschuldig zurück. Ob er wohl bitte sein Holz zurück kriegen würde? Kaffeeholz hat jetzt eine ganz neue Bedeutung xD

    Ich liebe ja diese Kreativität.

    Da komme ich aber auch in einen inneren Zwiespalt. Ja als Hundehalter ist man immer verantwortlich, aber so rein moralisch, man wendet sich ja nicht ohne Grund an einen Fachmenschen. Und konsequente Verweigerung verhindert eben auch ein lernen und ein sich weiterentwickeln.

    Finde ich rein nach Beschreibung schwer zu entscheiden und würde sagen, im Zweifelsfall schadet Physio nicht.

    Hier fängt das dürre Geschlackse gerade eben an, etwas harmonischer zu werden und auszulegen. Sie ist jetzt fast 3 Jahre alt. Die gewinnt aber auch den Preis für den Hund den ich kenne der am längsten gewachsen ist.

    Da steckt leider jede Menge Ausgleichssport und Muskelaufbautraining drin. Man sieht auch sofort am ganzen Bewegungsablauf, ob wir da konsequent sind oder schludern. Und trotzdem muss ich sagen freie Bewegung ist durch Nichts zu ersetzen. Nur kann ich es leider kaum bieten.