Das Problem mit persönlichen Erfahrungen ist so ähnlich wie Suchalgorithmen im Internet. Man ist ein bisschen in seiner eigenen Welt gefangen und wenn man nicht aktiv gegensteuert bleibt man genau da.
Der Hundefriseur kriegt neben vielen sehr bemühten Hundehalter nunmal auch die wirklichen Abgründe der Pflege zu sehen. Und das regelmäßig und viel zu oft. Da ist es vollkommen normal wenn sich die eigene Wahrnehmung verschiebt und man lieber einmal zu oft darauf hinweist, wie wichtig richtige Pflege ist und was alles passieren kann wenn nicht und wie schlimm das ist. Das finde ich sogar richtig und gut, es ist ein Blickwinkel und Hinweise die man als Normalo nicht haben kann. Und es ist ja auch traurige Wahrheit, es gibt all diese Fälle.
Trotzdem ist es doch so, dass ein Großteil der Hunde zwar leidlich ungepflegt ist, aber trotzdem ein gutes Leben führt. Besser geht es halt immer. Nehme mich da auch nicht aus, mein Hund müffelt gerade, aber bei dem Wetter lohnt waschen einfach nicht.
Der Hundetrainer, gerade wenn es um den etwas spezielleren Bereich geht sieht den ganzen Tag Problemfälle. Es ist eine nie enden wollende Flut. Und als Nebenkriegsplatz fallen auch noch die aggressiven Hunde durchs Raster, bei denen niemand weiß wohin.
Trotzdem ist es doch so, dass die Meisten Mensch-Hund Teams sich irgendwie miteinander arrangieren und gut durch ihr Leben kommen. Sind vielleicht mehr Kompromisse als nötig, sicher nicht df konform, aber eigentlich kein Grund zur Besorgnis.
Und das kann man jetzt für jede Gruppe und sich selbst machen. In meiner Welt werden Hunde mindestens 12 Jahre alt, eher älter und das auch noch ziemlich gesund und fit. Jeder Hundealtersdurchschnitt widerspricht meiner Realität.