Auch ich finde es super, dass Du Dich nochmal ausführlicher erklärst und nicht einfach abgezogen bist!
So wie Du den Freilauf jetzt erklärst klingt es schon besser. Nur hast Du halt aktuell das Problem, dass die Grundvoraussetzung für den Freilauf (Abrufbarkeit) nicht gegeben ist. Daher würde ich da nochmal in mich gehen und auf den Prüfstand stellen, ob ihr so viel davon habt, diese Fläche aufzusuchen. Denn mit jedem missglückten Rückrufversuch lernt Dein Hund halt auch, dass er nicht zwingend hören muss.
Dass sie Hundekommunikation gut versteht, glaube ich Dir aufs Wort, Ihr habt ihr ja auch viel Kontakte ermöglicht, was super ist. Nur wird sie halt auch verstehen, wenn ein anderer Hund (vielleicht sogar angeleint) auf Krawall gebürstet ist und es kann der Tag kommen, an dem sie einmal sagt "okay, wenn Du es so willst..." Muss nicht, kann aber!
Dass Du das Hallo sagen erlaubt hast, finde ich jetzt nicht so schlimm. Ja, viele sagen kein Leinenkontakt, aber im alltäglichen Leben gibt es das schon öfters und wenn man die Hunde gut beobachtet und es wirklich bei einem kurzen Hallo sagen in beiderseitigem ausdrücklichenm Einverständnis bleibt, finde ich das nicht so schlimm. Ich nehm meinen Hund immer auf die abgewandte Seite und wenn ich sehe beide Hunde sind in entspannter bis neugieriger Haltung frage ich den anderen Besitzer, ob kurzes Hallo sagen okay ist. Zögert er sage ich kein Problem und gehe weiter, bei Einverständnis darf kurz geschnuffelt werden. Das handhabe ich aber nicht immer so, eigentlich nur hier im Park, wo man oft den gleichen Leuten begegnet und langsamer unterwegs ist. Im Wald oder so gehen wir zumeist einfach weiter. Mein Hund ist aber 10 Jahre alt, ich denke dass es für Euch jetzt im Training besser ist, gar keinen LK zuzulassen und erst, wenn der Hund wirklich adult ist (und dann überhaupt noch Kontakt will und was positives davon hat), kann man das neu bewerten.
Wahrscheinlich ist ein dynamisches Training zielführender als statisches Leinenführigkeitstraining. Das ziehen wird sie jetzt zunehmend toll finden. Lieber Richtungswechsel, idealerweise mit Aufmerksamkeitssignal, das zuerst zuhause trainiert wird.
Ich finde auch nicht, dass man unbedingt einen eigenen Garten braucht. Vielleicht findet ihr ja echt ein eingezäuntes Gelände zum flitzen lassen, denn bei mir hätte der Hund in nächster Zeit keinen Freilauf, wo andere Hunde oder potenziell Gefährliches sein könnte.
Das Handling einer Schleppleine muss man bisschen üben und das geht auch mit Leinenführigkeit einher. Der Vorschlag da zu trennen zwischen Geschirr und Halsband ist super. Am Geschirr darf mal gezogen werden, am Halsband in kurzen Sequenzen weiterhin Leinenführigkeit üben (wenn sie es gerade kann, also in reizarmer Gegend). Klar muss sie sich daran gewöhnen, dass ihr Radius jetzt begrenzt ist, aber das schafft ihr. Bei Youtube gibt es viele Videos, wenn man "Schleppleinentraining" eingibt, vielleicht kannst Du da was für Dich mitnehmen.
Wegen dem Rückruf, das ist auch ein bisschen Tagesformabhängig. Wenn sie jetzt gerade voll in der Pubertät ist, wird es Tage geben, an denen sie aufnahmefähiger ist und welche, an denen der Kopf aus lustiger bunter Knete besteht. An letzteren würde ich sie gar nicht von der Leine lassen und zwischendurch für Orientierung an Dir bestätigen. An ersteren würde ich es ohne Reize mit tollen Leckerlies üben, aber selten.
Kommandos würde ich gerade auch nur wirklich notwendige geben, einmal sagen und ggf. durchsetzen. Tricks braucht man ja nicht zwingend, mach Dich lieber nicht unglaubwürdig indem Du anfängst, alles 10 mal zu sagen oder den Hund bestichst. Da kann ich aber mit meinem kleinen Streber nicht wirklich zielführende Tipps geben.
Ich finde es super, dass Du offen bist für unsere Worte, für mich wirkt das sehr viel sympathischer jetzt, deshalb habe ich jetzt auch so viel geschrieben:-)
Edit: Ich weiß, viele sehen das kritisch, aber ich finde, dass man in dieser Phase durchaus einen Teil des normalen Futters erarbeiten lassen kann. Nicht alles, der Hund soll ja nicht um seine Existenz zweifeln müssen (achtung, stark vermenschlicht), aber ich finde, man kann den morgendlichen Hunger durchaus nutzen, um dem Hund zu zeigen, dass es sich lohnt, sich an Frauchen zu orientieren. Klar, nicht zu viel verlangen, es reicht schon ein Blick zu Dir, vielleicht sogar auf ein Schnalzen hin, eine kurze Umorientierung, wenn sich kurz die Leine lockert, all sowas. Es dem Hund so leicht wie möglich machen, aber eben doch zeigen, hallo, ich bin auch noch da, es lohnt sich, wenn du das registrierst.