Ich finde es gut, dass Du offen bist für die Anregungen und dich um einen Trainertermin gekümmert hast.
Was ich so herauslese, glaube ich, ihr seid mit Charly einfach ein gutes Team und das lief ganz gut. Für das Handling von Amy in ihrer Rassemischung reicht das Hundewissen (noch!) nicht aus. Meine ich überhaupt nicht beleidigend oder böse, weil jeder kann und muss lernen und ich habe vor 10 Jahren auch Fehler gemacht (und mach immernoch welche) und mir in den 10 jahren Hundehaltung wirklich aus tiefem Interesse sehr, sehr viel angelesen - was größtenteils gängigen Redewendungen widerspricht: z.B. Hunde als Rudel. Hunde regeln das unter sich. Rangordnung zwischen Menschen und Hunden. Was wie Spiel aussieht ist Spiel... Und noch vieles mehr, wo ich einfach mit der Zeit gelernt habe, wie viel mehr hinter all diesen Unwahrheiten steckt und eben, dass es solche sind - Unwahrheiten. Und es ist toll, dass Du anfängst, dich dafür zu öffnen, denn Du hast selbst schon erkannt, wenn Ihr nichts verändert, wird das im schlimmsten Fall tödlich, im "besten" Fall Folgen haben, die einen Hund in ständiger Unterdrückung zu leben zwingen und ständiges Konfliktpotenzial bergen.
Es wurde ja schon oft gesagt, dass das die beiden nicht entzweit, ich glaube viel mehr, dass Eure Hunde dankbar wären über mehr Struktur und ab und an Ruhe vor dem anderen. Daher wären meine ersten Schritte
- Trainer kontaktieren --> hast Du schon
- Jeder bekommt eigene Schlafplätze, in denen der andere auch nichts zu suchen hat. Wenn sie sich auf dem Teppich oder so zusammenlegen, okay. Aber jeder hat das Recht auf einen Rückzugsort, der nur ihm gehört, was ihr Menschen auch durchsetzt. Einfach ein Ort wo der Hund weiß, wenn ich hier bin, bin ich für Menschen und den anderen Hund "unsichtbar" und habe meine Ruhe.
- Exklusivzeit für beide Hunde. Das heißt getrennt spazieren gehen und auch in der Wohnung mal nur mit einem Hund z.B. Leckerlies suchen etc. Vielleicht mag einer Deiner Mitbewohner so lange mit dem anderen Hund ähnliches veranstalten.
- Getrennt füttern. Auch wenn Du schilderst, dass das noch funktioniert; ich würde nicht darauf bauen, dass das so bleibt und beide Hunde getrennt füttern. Jeder hat einen eigenen Napf, die Näpfe werden dann auch nicht gegenseitig kontrolliert. Frisst ein Hund nicht auf wird das Futter von Euch weggeräumt und nicht vom anderen Hund leergefressen. Vielleicht seid ihr dafür am Anfang zu zweit und nehmt ggf. ne Leine zur Hilfe oder geht in getrennte Räume.
- Amy rassegerecht (bzw. Mixgerecht) auslasten. Ich denke, Du würdest gut daran tun in Absprache mit der Trainerin etwas zu finden, wo Amy geistig und körperlich ausgelastet wird. Damit meine ich nicht körperlich auspowern, sondern vielleicht tatsächlich einen Sport auf dem Hundeplatz. Gute Exklusivzeit, die Bindung und der Gehorsam wird besser und sie ist ausgeglichener. Und in nem Verein z.B. ist es auch nicht so teuer, falls ihr sowas in der Nähe habt.
Aber grundsätzlich stimme ich mit allen überein, dass es am Sinnvollsten ist, da eng mit der Trainerin zusammen zu arbeiten, auch um zu sehen, wo die Konflikte tatsächlich entstehen und dann ein Programm zu erarbeiten, wie ihr damit umgehen und solche Situationen vermeiden könnt.
Und ja, Du schriebst, dass Du dich manchmal missverständlich ausdrückst. Ist nicht schlimm, passiert allen, aber es mutet schon manchmal komisch an, wenn man seitenlang (ähnliche Antworten erhält) und dann nur Gegenargumente bringt, die nicht darauf schließen lassen, dass etwas davon angenommen wird - was Du ja aber zweifelsohne tust, sonst hättest Du ja keinen Trainertermin so schnell gemacht. Nur so als gut gemeinter Tipp in Forenkommunikation:-)
Ich würd mich freuen, wenn Du uns über Trainertermin und Fortschritte auf dem Laufenden hältst.