ziehen bei hunde- und menschenkontakt

  • hallo an alle!

    ich bin ja sehr viel am üben und grundsätzlich zufrieden.
    allerdings hätte ich gerne mehr kontrolle, wenn zb andere hunde einem entgegen kommen oder leute die er kennt. teddy hängt sich dann immer ziemlich in die leine. ich hab, weil ich es hier gelesen habe, immer versucht, mich zwischen ihn und das was da kommt zu stellen. aber meist klappt das nicht, ohne, dass ich ihn an der leine zurück ziehen müsste.

    das ist es dann auch, was ich nicht so toll finde, dieses zurück ziehen.

    also meine frage: habt ihr tipps, wie ich es ihm beibringe, nicht zu ziehen in solchen situationen? ich meine dann vor allem solche, in denen auf einmal auf einem schmalen weg plötzlich wer um die ecke kommt. auf freier fläche klar, da lasse ich ihn sich hinsetzen. wenn er da an der leine ist, zieht er aber auch, wenn ich versuche einen bogen zu gehen.

    ich will nicht ständig an ihm herumzerren. 1. weils bekannterweise nicht gut für die wirbelsäule ist. und 2. weil es mich ganz einfach stört und ich viel entspannter an die situation heran gehe, wenn er nicht zieht.

    außerdem schaffe ich es auch nicht, seine aufmerksamkeit zu bekommen, wenn ich ihn dann habe absitzen lassen. er versucht ständig an mir vorbei zu gucken und zu sehen, was es da spannendes gibt.

    er ist übrigens 12 jahre alt, ich bin seit 2 jahren recht erfolgreich dabei, die erziehung zu verändern, er war aber schon vorher seit er 6 monate alt ist bei uns, da wurde er aber mit zwang und bestrafung "erzogen". jetzt lebt er hauptsächlich bei mir. er ist sonst relativ gut abrufbar, eben hauptsächlich bei hundekontakt nicht, oder wenn man auf leute trifft, in dem sinne, dass man nicht einfach an ihnen vorbeigeht, sondern vielleicht jemanden trifft und kurz miteinander spricht, dann will er auch unbedingt hin, was ich nicht sonderlich begeisternd finde.

  • Hallo,
    ich habe vor 1 1/2 Jahren einen Leinenführigkeitskurs in unserer
    Hundeschule gemacht. Diese Hundeschule arbeitet mit dem
    Animal Learn Programm von Clarissa von Reinhard. D.h. absolutes
    gewaltfreies und faires Training nur mit Geschirr.
    Da ich Probleme mit meinen Knochen habe tat mir oft Schulter Oberarme
    weh, weil Roxy egal ob Leute mit oder ohne Hund daherkamen, sie dann meinte jeder Hundekumpel und /oder jeder Mensch meint es gut mit ihr und wollte unbedingt dort hin, fast immer nur mit ziehen.
    Wenn jetzt jemand kommt gehe ich mit ihr auf die Wiese oder auf einen
    anderen Weg mit dem Kommando : Auf die Seite gehen. An kurzer Leine
    gehe ich mit ihr ein ganzes Stück weg und lasse sie sitzen. Dann kommt das
    Kommando: Warte, solange bis die Hunde spielen dürfen oder die Leute gehen weiter.Dann kommt das Auflösekommando: Weiter gehen.
    Sie macht das sehr gut. Dieser Kurs hat sich auf jeden Fall gelohnt.
    Diese und andere Kommandos sind anders als in anderen Hundeschulen,
    dehalb wäre es schon sinnvoll in eine Animal Learn Schule zu gehen, die es in ganz Deutschland verteilt gibt.

    Viele Grüße
    Claudi

  • Hallo,

    wie klappt es denn sonst mit der Leinenführigkeit?

    Oft ist es der Mensch der in solchen Situationen Fehler macht. Schließlich will man ja schnell zu den Bekannten kommen und lässt den Hund dann "ausnahmsweise" ziehen. ;)

    Liebe Grüße

    Steffi

  • aaaalso, grundgehorsam heißt für mich, dass er eben bis zu einer gewissen reizschwelle abrufbar ist, sitz, platz, steh, warte, bleib, nein bzw aus und einige andere kommandos sind kein problem. also eben das, was wichtig ist. er schaut sich regelmäßig nach mir um, wenn er nicht an der leine ist und kommt sofort wenn ich ihn rufe, es sei denn eben ein fremder hund kommt. wenn da noch genug entfernung da ist, kann ich ihn immernoch abrufen, dann zwar mit einem um einiges deutlicheren ton, aber er kommt.
    er gibt mir alles, was er gerade hat, normalerweise beim ersten mal sagen.
    generell bin ich super zufrieden und denke immer wieder, gottchen, was hab ich für einen gut erzogenen hund. ein paar baustellen gibt es eben immer.
    was ich vielleicht noch zur vergangenheit sagen sollte: er durfe bis vor gut 2,5 jahren nie zu anderen hunden. kontakt wurde immer unterbunden, es sei denn, es war der hund von bekannten. das heißt, er war sehr sehr schlecht sozialisiert. ich bin die letzten 2 jahre dann fast jeden tag auf unserer hundewiese gewesen und habe ihn mittlerweile so weit, dass er fast jeden hund freundlich begrüßt und, das hätte ich nie mehr für möglich gehalten, mit einigen ein wenig spielt. davor wurde nur geknurrt und rumgepöbelt. ohne leine ist es also kaum ein problem. nur bei den pipirunden sind wir mehr im wohngebiet, da ist er an der leine und ich kann so gut wie nie ausweichen.
    vielleicht liegt es auch an mir, ich lese deshalb auch grade "das andere ende der leine", bin super begeistert und hatte schon einige aha-erlebnisse.
    ohne reize läuft er an der leine absolut problemlos. auch fremde leute interessieren in nicht wirklich. bei fuß gehen, kein thema. nur eben, wenn hunde kommen, oder man mit jemandem spricht.
    wie gesagt, ich habs versucht, dass ich mich zwischen ihn und das was da kommt stelle, aber wenn das so kurzfristig ist, komme ich da nicht mehr zu, ohne an der leine rum zu ziehen.
    wir ziehen jetzt auch nächste woche um. der hund ist bei knapp der hälfte der bewohner nicht besonders willkommen und da würde ich gern dran arbeiten, dass er nicht auf die losstürzt, wenn man kurz mit denen spricht. klar klappts nicht so schnell, aber auf lange sicht wünsche ich mir das.
    habt ihr übungstipps?

  • klingt für mich eher danach, als müsstest du an deinem Timing arbeiten.
    Du bist wahrscheinlich zu langsam :)
    Versuchs ggf. etwas vorausschauender :)
    und täglich - auch zuhause - das "schau" üben und einfordern

    An engen Stellen:
    Kommando "Weiter" und SCHNELL am anderen Hund vorbei (zur Not einfach anfangen zu laufen ). Danach ganz doll loben, sobald er ohne Stress vorbei ist.
    Je öfter das gut klappt, desto selbstverständlicher wird er auf das "Weiter" hören.


    Am besten du übst durchaus auch mal auf der Hundewiese, wo du selber keine Angst haben musst, dass irgendwas passiert.
    Also erst ihm das "schau" abfordern. Dann darf er zur Belohnung zum anderen Hund. (Also auch auf der Hundewiese sich angewöhnen, dass DU den Hundekontakt erlaubst :) )

  • ja ich hab auch gedacht, ob ich vielleicht "schau" einführen sollte.
    am besten wahrscheinlich erstmal so zuhause, immer wenn er guckt sage ich schau und belohne oder schau sagen und wenn er guckt belohnen? :???:

    leider hab ich auch oft zeitdruck, wenn ich mit ihm die pipirunde mache, da isses schwer, sich die zeit zu nehmen und immer stehen zu bleiben, wenn wer kommt. aber jetzt sind ja bald semesterferien.

    aber irgendwann muss ich ja auch weitergehen können, wenn er sich dann zuverlässig hinsetzt und mich anguckt oder? wie merke ich das denn, auf gut glück, wenn er nicht mehr wegguckt?

    also, sobald ich einen anderen hund sehe, absitzen lassen uns schau fordern, richtig? am besten mit leckerli. vor ihm hochhalten, oder immer wieder eins geben, wenn er brav guckt?

    was mache ich bei den reichlich vorhandenen hunden, deren besitzer sie nicht abrufen können, es aber auch nicht für nötig halten, eine leine mitzunehmen? hat da jemand eine methode, dass einem nicht der trainingserfolg zu nichte gemacht wird?

  • ne, OHNE LECKERLI!!!!
    (das Leckerli ist NACHTRÄGLICHE Belohnung ;) )
    nicht damit dem Hund vor der Nase rumwedeln :headbash:

    Draußen deshalb das "schau" sooo rechtzeitig einfordern, dass der andere Hund noch keinen Reiz darstellt.
    UND DANN gleichzeitig dich als Sichtblock davorstellen.

    und er soll DICH die GANZE ZEIT angucken. Deshalb musst du das auch zuhause erstmal üben (das hast du schon ganz gut beschrieben) und dann die Zeit, die er dich angucken soll, immer weiter ausdehnen (aber laaaangsam" :) )


    und auch das immer wieder üben:
    Kommando "Weiter" und SCHNELL am anderen Hund vorbei (zur Not einfach anfangen zu laufen ). Danach ganz doll loben, sobald er ohne Stress vorbei ist.
    Je öfter das gut klappt, desto selbstverständlicher wird er auf das "Weiter" hören.

  • also ich habs bisher immer mit nein gemacht. kann ich das auch nehmen, wenn ich es grundsätzlich als verbotsbefehl nehme? denn dann müsste er das nicht noch zusätzlich lernen.

    heute morgen habe ich versucht, ihn abzublocken, als er zu dem anderen hund hinwollte. er hat versucht an mir vorbei zu kommen, aber ich hab mich ihm immer wieder mit nein in den weg gestellt. daraufhin knurrte er ziemlich wiederwillig. irgendwann setzte er sich aber mit einem unwilligen grummeln hin und guckt mich hin. darauf habe ich sofort ganz fröhlich fein gesagt und ihn belohnt. war das richtig, oder sollte ich das anders machen?

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