Wenn Reh und Hase rennen...

  • ... würde der Schnauz zu gerne hinterher.

    Herr Hund ist ein großer Jäger. Daher beschäftige ich mich schon seit längeren mit Antijagdtraining, bin aber immer noch nicht so richtig auf den grünen Zweig gekommen. Immerhin: So lange Reh, Katze und Hase sitzen oder sich nur seeehr langsam bewegen, bleibt er inzwischen ansprechbar und lässt sich auch allein mit Stimme dazu motivieren WEITER zu gehen. So weit so gut. Meistens sind Reh, Hase und Katze aber wenig kooperativ und legen eine schnellere Gangart ein. Dann hängt der Hund in der Schlepp und jault seiner Beute hinterher.

    Ich habe immer mal wieder gelesen, dass einige von euch den Hund dem Wild hinterherschauen lassen. Und das die Hunde dadurch über die Zeit ruhiger geworden sind. Kann das wirklich klappen? Oder mache ich einen Hund dadurch unter Umständen nicht sogar noch heißer auf Wild?

    LG,
    das Krümelmonster.

  • Da bin ich auch auf die Antworten gespannt. Gestern haben wir erst wieder "Hasenkontakt" gehabt. Rex ist dann völlig durch den Wind und nicht mehr ansprechbar :hilfe: . Selbst Futter und Co. sind ihm dann völlig wurscht. Absitzen tut er noch aber sobald man einen Schritt weitergehen will, zieht er wie ein Irrer, auch wenn von den Hasen schon längst nichts mehr zu sehen ist. Würde mir wünschen, dass jemand eine gute Idee hat, wie man diesen "Erregungszustand" ohne Gewalt unterbrechen kann, denn solange das nicht funktioniert, gibt es keinen Freilauf sodern nur die Schleppleine. :sad2:

    Ein frohes neues Jahr wünscht,

    Tigre

  • Zitat

    Ich habe immer mal wieder gelesen, dass einige von euch den Hund dem Wild hinterherschauen lassen.

    Für viele Hunde ist es (gerade in der Trainingsphase) einfacher zu bleiben aber hinterherzuschauen, als sich vom Wild abzuwenden und zurückzukommen.
    Heißt also, du trainierst bei Wildsichtung ein "steh sitz platz glotz ..." Kommando, läßt Hundi kurz schaun und rufst ihn dann zurück oder gehst weiter. Auch als Zwischenschritt zum "direkt zurückkommen" brauchbar.

    Hängt aber vom Hund, Timing, etc. ab.

    Ich trainer eh mit jedem Hund ein "verbales Festtackern". Das brauch ich nicht nur bei Wild, sondern auch bei Radfahrern, an Strassen usw.

    Gruß, staffy

  • Zitat

    https://www.dogforum.de/ftopic99156.html
    Da geht's grad um dieses Thema.

    Nee, da finde ich auch keine Antwort auf meine Frage... Oder habe ich beim Überfliegen was überlesen?

    staffy: Ja, es wäre natürlich möglich, das mit nem Sitz zu belegen. Platz könnte er nicht aushalten, denke ich.

    Er spult sich derzeit erst nach und nach hoch. Ist das Reh nur kurz in Sichtweite, gelingt es mir relativ schnell, ihn wieder mehr oder weniger auf mich zu konzentrieren. Ist es aber eine große Gruppe oder ist die Sichtdauer lang, weil er sie zum Beispiel auf dem freien Feld weggaloppieren sieht, fängt er an "durchzudrehen": Extreme Anspannung mit Zittern am ganzen Körper und Jagdgeheul in höchsten Tönen.

    Derzeit arbeite ich eher mit "aus den Augen, aus dem Sinn". Wenn er so hoch dreht, sitze ich solche Situationen nicht aus, sondern schnappe ihn mir mit einem Abbruchsignal am Geschirr und gehe in die andere Richtung davon. Falls das nicht möglich ist, halte ich ihm die Augen zu (hab ich in einem anderen Zusammenhang mal bei UBB gehört und hilft mir in diesen Situationen tatsächlich ein bisschen).

    Ich würde so ein Jaulen und Jammern durchaus auch aussitzen, wenn die Hoffnung bestünde, dass er sich quasi dran gewöhnt, laufendes Wild zu sehen, ohne hinterhersprinten zu dürfen. Was dann ja sehr positiv wäre. Aber ich frage mich halt, ob ich ihn nicht eher zusätzlich anreize, wenn er schauen, schauen und schauen darf?? Dann würde ich ja eher das Gegenteil erreichen... :???:

    LG,
    das Krümelmonster.

  • Er soll ja nicht endlos schauen !
    Ich nehm auch generell ein STEH, dann kann ich kurz stoppen, Hundi darf die Augen beim Wild lassen und anschließend verlange ich ein zurück- oder mitkommen.

    Beim Hund an der SL würd ich das (trainierte) Steh 1 Millisekunde vor Erreichen des Endes geben, wenn er wirklich still steht kurz "so is fein" und dann "komm weiter". Im Endeffekt soll es ja darauf hinauslaufen, daß der Hund sich ruhig Wild anschauen kann, aber ansprechbar bleibt.

    Kennt dein Hund denn ein NA oder AH, welches im Sinne von "du wirst doch wohl nicht" ausgesprochen wird ? Sozusagen als eine Art Abbruchkommando, wenn Hundi nur daran denkt wieder loszusprinten ?

    Ich seh dein "wird er nur heisser auf Wild" allerdings genau andersherum. Wenn mein Hund alles wahrnehmen und anschauen darf, was um ihn herum passiert, kann ich ihn eher bei mir behalten, als wenn ich ihn von allem sofort wegrufe. Mir ist ein Hund, der aufgeregt dem Hasen hinterherschaut aber bei mir bleibt und ein Ohr bei mir hat lieber als ein Hund, der mich zwar aufgrund eines "Schau" anglotzt, aber gedanklich nur beim Hasen ist.

    Gruß, staffy

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