Hund in Klinik alleine lassen??

  • und man stelle sich vor, daß der hund ständig wechselnde leute vor der nase hat. die lieben tiere dort kommen dann ja auch nie zur ruhe, im gegensatz zu einer festen situation, in der jeder patient seine box/sein örtchen hat und nur die pfleger/ärzte kommen und gehen, also immer wieder die selben.
    und unruhige, aufgetrete/gestreßte tiere zu behandeln ist sicherlich anstrengend und trägt auch nicht zur genesung bei, wenn sie ständig gestört werden. denke ich

  • Ich lasse meine nicht in der Klinik, ich hatte das schon, dass theoretisch eine stationäre Behandlung hätte sein müssen, aber ich konnte frei nehmen (damals noch selber Vollzeit bei nem TA angestellt) und habe mich selber gekümmert.
    Allerdings ist das natürlich immer auf eigene Verantwortung und ich übernehme diese Verantwortung auch nur, weil ich ich diesselbe Ausbildung habe, wie die TAHs die sich dort kümmern- und weil ich nen TA hatte (und auch heute habe) der parat ist wenn es Komplikationen gibt und sofort kommen würde bzw. wo ich Tag und Nacht hinkann.
    Meistens ist in der Nacht in der Klinik auch niemand- zumindest kein TA, hier in der Gegend jedenfalls nicht. Ich will ein Tier, dass so krank ist, aber 24/7 im Auge haben.
    Man sollte sich aber auch über den Aufwand bewußt sein, denn das mit sich bringt... hygienische Maßnahmen, regelmäßige Kontrolle der Vitalfunktionen, Tropfunterbringung- und kontrolle, Kanülenreinigung, ggf. spritzen etc.pp. je nach Krankheitsbild kann da einiges zusammenkommen bei nem Intensivpatienten... ohne entsprechende Ausbildung hätte ich meinen letzten Hund wohl auch mehrmals lieber stationär gelassen.
    Man sollte sich bewußt machen, dass man, wenn man es selber macht und der Hund einem unter den Händen wegstirbt, sich evtl. lebenslang Vorwürfe macht.
    Für mich käme eine stationäre Unterbringung nicht in Frage, aber ich bin mir bewußt, dass ich auch allein die Verantwortung trage.


    monira: wo hat der Hund ständig wechselnde Leute vor der Nase???
    Wohnst du auf nem Bahnhof? (sorry, nicht böse gemeint, aber wenn ich hier ein krankes Tier von mir versorge, dann ist hier Ruhe, da kommt kein Besuch und gar nix, da mach ich nämlich nix außer Versorgung und zwischendurch ein paar Stunden schlafen wenn die Situation es zulässt)

  • Zitat

    Das schlimmste war dann immer wenn der Moment kam an dem ich wieder gehen musste und mein Mädchen nicht mitnehmen konnte,...


    Ja, genau deswegen sollte ich nicht ständig in der Tierklinik vorbei kommen und habs auch eingesehen! Balou musste schon 2 mal in der Klinik bleiben für 2-3 Tage, weil er sich das Bein gebrochen hatte und dann die Metallschiene wieder rausoperiert werden musste.
    Klar tat es mir total leid ihn zurück zu lassen, v.a. weil Balou zu der Zeit erst ein paar Monate alt war und noch nie länger als 1 Stunde alleine geblieben war. Ich hatte schon Angst, dass er ein Trauma davon trägt wegen der langen Trennung!
    Aber wat mutt dat mutt..! Ich hatte ihm einen getragenen Pulli dagelassen, hatten auch die Ärzte vorgeschlagen, und wir haben alles unbeschadet überstanden, ohne dass ich 48 Stunden und mehr in Balous Nachbar-Box kauern musste :roll:

  • Es lässt sich nicht immer vermeiden, einen Hund in der Klinik zu lassen.


    Ich hatte z.B. einmal einen Welpen mit Kehlkopflähmung, erst Klinik Nr 3 hat sich überhaupt den Eingriff zugetraut, trotz aller Vorsorge zuhause (er wurde 24Std am Tag von einem von uns beaufsichtigt), riss die Wunde innendrin ->Not-Op... Original-Ton: "5 Min später hätten wir nichts mehr machen können!" (er wäre erstickt, hat literweise Blut gebrochen, ect)


    Besuchen durfte ich ihn nicht, da sie meinten, er würde sich dadurch zusehr aufregen (erst wiedersehen, dann zurückgelassen werden).


    Meine letzte Hündin hat ihre letzte Nacht an Infusionen in der Praxis verbracht.. es bringt mir heute noch das Herz, war aber die einzige Chance, die sie noch hatte.
    Leider hat es nicht gereicht... wir bekamen einen Anruf, dass jetzt - neben zahlreichen anderen Werten und Organen - auch noch ihre Nieren versagten und wir besprechen müssten, was zu tun sei....


    Wir sind sofort zu ihr gefahren... Es tut mir sehr leid, dass sie ihre letzte Nacht allein verbracht hat, aber ich bin sehr froh, dass wir bei ihr waren, als sie starb.


    Zum Thema zurück: Wenn es wirklich nötig ist, dass der Hund stationär aufgenommen wird, da lebensgefährlich, würde ich sicherlich den Klinikaufenthalt, egal wie unschön für mich, nicht verwehren.

  • Ja eben, ich seh das so wie Chaosdogs. Eigentlich ist die ganze Diskussion hier müßig, denn was ist denn die Alternative!?
    Hund nicht behandeln lassen??? :???:

  • Nein, natürlich soll der Hund behandelt werden. Aber ich könnte mir bei einigen hier behandelnden Tierärzten vorstellen, daß sie mich beim Hund bleiben lassen.
    Als Jabba seinen innenliegenden Hoden rausoperiert kriegen mußte, bin ich super weit gefahren zu ner Klinik, die sich bereit erklärte, ihn nicht gleich komplett zu kastrieren. Am Telefon sagten die mir auch noch, daß ich den Hund nur abgeben darf und keinesfalls da bleiben dürfte. Aber als der Tierarzt dann mit mir sprach und merkte, daß ich cool bin und ne echte Hilfe für meinen Hund, blieb ich dabei, bis er in Narkose war. Während der OP rief mich der Doc auch rein und zeigte mir den Hoden, daß er auch nicht runterlagerbar ist. Bevor Jabba wach wurde, riefen sie mich auch gleich noch mal rein und meinten dann, sie seien echt froh gewesen, daß ich doch dabei gewesen war. Wir mußten den damals gerade mal 8 Monate alten Jabba-Bär mit insgesamt 6 Mann festhalten für die Kanüle zu legen, weil er sich so sehr dagegen wehrte. Und beim Wachwerden hat er geschrien, bis er mich wieder erkannte...
    Ich war auch bisher bei allen Operationen meiner Tiere dabei, weil meine Tierärzte immer merkten, daß ich damit gut klar komme und meine Tiere wirklich beruhige und händeln kann.
    Ich bin mir auch sicher, daß mindestens 2 bekannte Tierärzte mich da lassen würden. Eine 3. Tierärztin hat leider wegen Krankheit aufgehört.
    Ich denke, die Tierärzte urteilen da auch schon danach, wie man als Hundehalter so drauf ist, ob man wirklich ruhig bleibt und dem Tier hilft, oder ob man alles nur schlimmer macht...
    Wissen tue ich es natürlich nicht, weil es noch nie so schlimm war, daß ich nen Wauz dort lassen mußte über Nacht oder länger...
    Und klar, ne wirkliche Alternative hat man ja nicht, aber wenn ich mir so meine Gedanken darüber mache, denke ich immer: Ich könnte keinen meiner Jungs zurück lassen....

  • Für mich ist es ein himmelweiter Unterschied, ob ich einen Hund einschläfern lassen muss, oder er zur Genesung im KH bleiben muss.


    Ich habe zu Hause einfach nicht die Mittel (und auch nicht das Know How) einen Hund vernünftig postoperativ (als Beispiel) zu versorgen. Auch ist die nächste Hundepraxis nicht gerade um die Ecke und die Tierärzte schlafen auch nicht in diesen. Jedenfalls keiner von denen, die ich kenne. Deswegen ist das Zurücklassen in einer Klinik immer noch die beste Alternative. Gut finden würde ich das nicht (wenn ich mich dran erinnere wie ich mich gefühlt habe, als ich einen meiner Kater mal ungewiss zurück lassen musste), aber in diesem Moment steht die bestmöglichste Versorgen meines Hundes an erster Stelle und die kann ich beim besten Willen nicht gewährleisten.


    Ich würde mich auch nicht einfach in eine Klinik einquatieren oder jeden Tag da auf der Matte stehen, um eben dem Tier nicht noch mehr Stress zu zumuten, als es ohnehin schon hat. Sofern der Hund irgendwas um sich herum überhaupt mitbekommt.


    PS: Dank des oben erwähnten Klinikaufenthaltes meines Katers, sind wir beide erst richtig ein Team geworden.

  • Ich glaube außerdem, dass ein Hund im Zweifelsfall mehr davon hat, allein zu bleiben, als mit einem Frauchen/Herrchen das völlig kirre ist... Hat sich ja nicht jeder immer unter Kontrolle ;) Ob es nun ne Impfspritze ist oder die Not-OP, wenn ich nicht in der Lage bin meinem Tier Sicherheit zu vermitteln tut es ihm besser die Situation zu verlassen, auch wenn MIR das in der Seele weh tut :/
    Auch wenn da ein Grundvertrauen zu gehört ich würde Kleo immer in Behandlung geben, allein schon weil ich selbst null Ahnung von der Materie habe und es nicht verantworten könnte, den evtl. Arzt durch meine Anwesenheit, (doofe) Fragen, unbeabsichtiges unter Druck setzten von seiner Arbeit abzulenken...!

  • vallea Sicherlich ist es bei manchen Hunden nicht vom Vorteil wenn sie stationär in der Klink sind und sie täglich von ihren Besitzern besucht werden.


    Aber für meine Shila war das kein Problem und ich würde es auch immer wieder so machen.Mein Hund braucht mich auch in den schweren Zeiten und grade da ist es für mich wichtig das ich bei ihr bin ausserdem standen ihre chancen das sie die nächsten Tage überlebt nur zu 25 % und ich wollte einfach bei ihr sein.Das es schwer war wieder zu gehen war auf mich bezogen und nicht auf Shila denn mich hat das immer viel mehr mitgenommen als den Hund,sie hat keinerlei Verlassensängste,keine probleme mit dem alleine sein und auch nicht mit fremden Menschen.


    Ich denke man sollte nicht immer alle Hunde über einen Kamm scheren,wie gesagt sicherlich gibt es manche Hunde wo es unvorteilhaft wäre aber wiederum gibt es Hunde die gut damit zu recht kommen.

  • Blacksharky: Wenn man weiß, dass es seinem Hund wirklich nichts ausmacht wenn man immer wieder kommt und geht, ist ja alles prima :smile:
    Ich glaube, ich hätte meinem damit keinen Gefallen getan und hab auch einfach darauf vertraut, dass die Leute in der Klinik aus Erfahrung sprechen und Recht haben. ..Und hab ihn deswegen nicht besucht.


    Wenn es ein geplanter Eingriff ist, kann man sich ja auch tatsächlich eine Klinik aussuchen, wo es o.k ist zu bleiben (obwohl ich davon noch nie gehört habe).
    In meinem Fall war es aber ein Notfall, und ich weiß nicht, was ich da hätte anders machen können/ sollen, außer den Hund eben ein paar Tage da zu lassen.

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