Epilepsie oder Krämpfe?

  • Hallo,
    mich bedrückt seit Dezember 2005 folgendes gesundheitliches Problem bei meinem Hund:
    Eines abends, der Hund lag im Körbchen an der Heizung (!),war vorher aufgedreht vor Freude, weil Herrchen von der Arbeit kam, sprang unser kleiner Dackelmischling (2 1/2 Jahre alt) schreckhaft aus seinem Körbchen, setzte sich auf den Teppich und nahm eine komische Haltung ein als müßte er sich übergeben. Nacken angespannt, nach unten schauend und so verharrte er kurze Zeit. Auf einmal fingen die Beine an zu lahmen, er streckte zuerst die Hinterbeine von sich, dann die Vorderbeine, dann lag er auf dem Bauch und versuchte immer wieder aufzustehen, mit einem Mal rutschte er so durchs ganze Zimmer, fiel auch auf die Seite und auf den Rücken und rutschte förmlich wie bekloppt herum, er stöhnte dabei so komisch, war total nervös, wollte immer wieder aufstehen (wir wissen nicht, ob er bei Sinnen war, aber wenn wir ihn riefen, versuchte er auch herzukommen, was er auch, wenn auch nur schwer, schaffte). Dies ging einige Minuten so, ich dachte, das hört nie wieder auf und wurde total hysterisch. Irgendwann war alles vorbei und er tat als wäre nichts gewesen. Ich dachte gleich an Epilepsie, wollte noch am gleichen Abend zur Tierärztin, die auch Notdienst hat, rief dort an, aber dort konnte man mir nicht versprechen, etwas im Nachhinein noch herauszufinden. Also ließ ich es.
    Nach ca. 4 Wochen hatte das arme Hundchen dann folgenden Krampfanfall: Er sprang hysterisch aus seinem Körbchen, ahnend, was auf ihn zukommt, suchte Hilfe bei mir, die Pupillen wurden ganz groß und er wurde total ängstlich. Dann bekam er wieder Krämpfe, saß krampfartig auf dem Teppich, die Hinterbeine gingen zur Seite weg und er schaute total verkrampft, legte sich aber nicht hin, hatte auch keinen Schaum vor der Schnauze oder sonst irgendetwas (übrigens bei allen Krämpfen nicht). Das war auch nur sehr kurz, ca. 2 Minuten.
    Danach ging ich aber zur Tierärztin, die aber nichts gemacht hat außer uns durchblutungsfördernde Tabletten mitzugeben. Also suchte ich einen zweiten Tierarzt auf. Hier wurde dann sofort Blut abgenommen, Herz abgehorcht usw. Danach war er kerngesund, eine Schilddrüsenuntersuchung wurde dann noch durchgeführt anhand des Blutes und der Tierarzt sagte mir, es können viele Ursachen sein. Es hätten auch Kolliken sein können oder sonst irgendetwas. Man könne noch den Kopf röntgen lassen, um evtl. Tumore auszuschließen, aber man könne auf den Röntgenbildern eh nie etwas erkennen, einfach zu ungenau. Epilepsie-Tabletten auf Verdacht zu geben, davon halte ich gar nichts, schließlich sollen das ganze schöne Hammer sein und der Hund liegt dann mehr oder weniger apathisch daher. Seit Ende Januar habe ich bei meinem Schatz keinen Anfall mehr gesehen bis Sonntag... .
    Diesmal hatten wir Besuch und einen fremden Hund dabei worüber sich unser Kleiner fürchterlich aufregte und wie wild umher lief und bellte. Plötzlich sprang er auf meinen Schoß, suchte wieder Schutz und er bekam Krämpfe. Die Beine wurden wieder lahm, er drückte sich ganz fest an meinen Körper und wie beim zweiten Mal, paar Minuten, dann war es weg. Hinterher ist er als wäre nichts gewesen. Ich habe diesmal auch getestet, ob er hinterher Hunger hat, da ich gelesen habe, daß Hunde nach Epilepsie-Anfällen durch den starken Energie-Verbrauch Hunger haben, aber er wollte nichts fressen, nicht einmal das Futter, das er sonst immer total gern frißt. Ich weiß nicht, was ich von diesen Krämpfen halten soll, kann sowas auch andere Ursachen haben als Epilepsie? Jedesmal wenn er die Krämpfe bekam, hatte er auch an der Heizung gelegen oder Sonntag war es ja auch sehr heiß, kann es damit vielleicht zu tun haben? :help:
    Hat jemand von Euch Erfahrung mit sowas oder kann mir vielleicht Tips geben?
    Wäre echt für jeden Beitrag dankbar!
    LG
    Claudia

  • Hallo,
    habe deinen Beitrag gelesen. Meine Hündin (3,5 Jahre) hat seit letztem Frühjahr genau die gleichen Anfälle. Sie sind auch so, dass sie das Bewußtsein nicht verliert und schon noch auf uns reagiert. Letztes Jahr hatte sie zwei Anfälle und dieses Jahr schon vier. Mein Tierarzt hat gesagt, dass es zu 90% epileptische Anfälle sind. Allerdings solle ich jetzt noch nichts dagegen unternehmen, da die Anfälle zu selten sind und die Tabletten starke Nebenwirkungen haben. Ich habe zusätzlich im Internet gelesen, dass 4-6 Anfälle pro Jahr nicht so schlimm sind und von einer Behandlung mit Tabletten abgeraten wird. Allerdings habe ich Angst, dass die Anfälle schlimmer werden und häufiger vorkommen, wenn ich nichts unternehme. Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen.

    Grüße

    anja :blume:

  • Hallo Claudia,

    eigentlich erfolgt die Diagnose "Epilepsie" erst, wenn alle anderen denkbaren und undenkbaren Möglichkeiten ausgeschlossen werden können. Vielleicht ist es ein Problem mit der Wirbelsäule, mit den Nerven etc...

    Ich wünsche Dir bzw. Deinem Hundi auf jeden Fall, dass es zukünftig nicht mehr zu diesen Krämpfen kommt.

    Viele Grüße
    Corinna

  • Huhu!

    Also den Symptomen nach zu urteilen kommt für mich auch E. cuniculi in Frage. Weiß aber nicht genau ob Hunde das überhaupt bekommen können, glaub aber schon.
    E.c. wird auch als Schiefhals/head tilt bezeichnet und kann nur durch eine Blutuntersuchung ( am Besten Titerbestimmung ) ausgeschlossen werden.
    Zur Behandlung gehören : Panacur, Vitamin B hochdosiert, ein gehirngängiges Antibiotikum, eventuell Cortison

    LG, Nathalie

    EDIT : Hier mal ein Vortrag von Dr. Drescher zum Thema : http://www.birgit-drescher.de/vortraege_s2.html
    EDIT Nr. 2 : hab grad mal bei diebrain geschaut, dort steht : " Es handelt sich bei der E. Cuniculi um eine Zoonose, die Erreger befallen verschiedene Säugetiere wie Ratten, Mäuse, Hamster, Schafe, Schweine, Hunde etc., von daher sollten befallene Tiere von anderen Tieren isoliert werden. Für den Menschen besteht nur dann eine Ansteckungsgefahr, wenn er selber stark erkrankt ist und eine Immunschwäche vorliegt. "

  • Also, erst einmal vielen Dank für Eure Beiträge. Ich hoffe sehr, daß die Anfälle nicht öfter auftreten, denn mein Hundi geht mir echt über alles, das könnt Ihr sicher verstehen. Sind meine Tiere krank, bin ich ebenso krank!
    Liebe Grüße
    Claudia

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