Verhalten bei Gefahr

  • Hallo Zusammen,

    Ich wollte Euch mal so fragen wie sich Euer Hund bei Gefahr oder angeblicher Gefahr verhält.

    Also vor einigen Tagen konnte ich bei meiner Hündin ein Verhalten entdecken, das mir zwar bekannt war (mein erster Hund) aber bis dato noch nicht erlebt habe.

    ...ich ging mit meinem Hund ( Hündin 1Jahr alt) bei uns in einem Heidegebiet spazieren...sie lief frei rum.

    Ich ging in eine Richtung, in der ein Truppenübungsplatz der Bundeswehr liegt. Dementsprechend werden dort Schussübungen abgehalten, die man gut aus der Ferne hören kann...also es sind nicht so Schüsse wie bei einem Schützenhaus, vor denen hat mein Hund bis jetzt keine Angst gehabt...sondern extreme Salvenschüsse (geballere)

    Naja es ist nicht so laut das man Angst haben könnte aber noch immer gut hörbar.
    ...also ich lief in die Richtung und mein Hund wollte nicht weiter, setzte sich hin und schaute mich an und schaute dann in die andere Richtung, immer wieder...naja ich hab zwar begriffen, das sie da nicht hinwollte aber ich Unsensibelchen hab nicht sofort gemerkt, das es wegen den Schüssen ist.
    Ich ging also unbeirrt weiter...tja da kam sie wohl in Bedrängniss, da sie absolut nicht in die Richtung laufen wollte...zuerst sprang sie mich wie bei einer Begrüssung leicht an und bellte leicht...ich lief dann etwas irritiert weiter ( macht sie sonst nie ).
    Dann fing sie aufgeregt an um mich herumzuspringen und als ich nicht stehengeblieben bin, sprang sie immer heftiger an mir hoch und gab mir einen Nasenstoß auf mein Kinn (Aua).
    Ich wurde dann sauer und schimpfte...und ging weiter...sie hörte nicht auf...da sie das noch nie gemacht hat blieb ich dann doch irgendwann stehen und beobachtete sie (hätte mir ja auch früher einfallen können :roll: )...naja und sie hörte genau auf die Schüsse und wollte in die andere Richtung.

    Da fiel bei mir Endlich der Groschen :D ...und wir gingen um.
    Sie war so schnell weg wie die Feuerwehr. Dabei behielt sie mich immer noch im Auge ob ich ihr folge...angesprungen hat sie mich gar nicht mehr.

    Ich fand dieses hündische Verhalten sehr interessant.
    Die Frage ist nur hat sie das getan, weil SIE Angst hatte ( sie wollte einfach nur weg ), oder hat sie das getan um zu warnen weil dort eine Gefahr drohen könnte ( sie konnte ja nicht wissen das keine Gefahr drohte)???...naja ist vielleicht müßig zu fragen.

    Was mich noch interessiert, ob Euch soetwas in der Art auch schon mal mit Euren Hunden passiert ist und wie sie Euch darauf AUFMERKSAM gemacht haben????

    Ich bin gespannt auf Eure Antworten

    lg Susanne

  • Ich muss ganz ehrlich sagen: ich wäre nicht umgedreht.

    Meine ehemalige Hündin hatte bei Schussgeräuschen sehr viel Angst, also auch an Sylvester etc.. Bei ihr habe ich drauf geachtet, dass sie vor Neujahr noch mal ordentlich raus kommt, dass sie das Schlimmste im Haus überstehen kann. Allerdings war bei ihr das Problem, dass sie als ehemaliger Straßenhund aus Spanien kam und wir einfach nicht wissen, was sie erlebt hatte. Sie hatte auch von Anfang an extreme Angst vor Pistolen (Spielzeugpistolen von meinem kleinen Bruder) und auch vor Gegenständen, mit denen man sie hätte schlagen können. Deswegen habe ich da schon versucht, Rücksicht zu nehmen. Wenn es aber mal geschehen ist, dass doch irgendwo ein Schuss fiel (Weinberge etc.), dann sind wir da gefälligst trotzdem lang, weil ich da war und aufgepasst habe. Zum Schluss war das wirklich kein Problem, sie war zwar angespannt, ist aber mit.
    Generell ist es für mich aber so, dass ich entscheide, wo ich langehe und wenn ich das entscheide, dann will ich das auch so haben. Ich habe das vermutlich bisschen aus meinem Umgang mit Pferden übernommen, da es schnell als respektunwürdig gilt, wenn man dann sagt "ok, dann gehen wir halt nicht weiter".
    Bei meinem Freund im Ort gibt es auch einen Schießplatz, die Hündin von meinem Freund macht da jedes mal ein Theater (aber auch generell bei Schüssen), obwohl sie noch nie etwas Schlimmes in die Richtung erlebt hat. Die bleibt im Freilauf dann immer wiedr stehen, guckt, winselt, guckt, heult, jault etc. :schockiert: , es ist teilweise wirklich absolut nervtötend. Wenn man sie anleint, bleibt sie stehen und will gar nicht mehr weiter :???: .
    Unser Pit ist ja noch jung und ihm macht das überhaupt nicht aus. Die Hundeschule liegt oberhalb der Schießanlage und wenn da Schusssalven fallen, zuckt nicht ein Hund auch nur mit dem Ohr. Das ist mir wesentlich angenehmer ;).

    Fazit: ich wäre nicht umgedreht und hätte dieses extreme Verhalten (hochspringen etc.) vermutlich unterbunden. Hätte aber, sofern der Hund gut auf mich fixiert ist, nicht angeleint, sondern wäre einfach weiter gegangen und bei Ruhe hätte es dickes Lob gegeben :).

  • Hallo

    Ja, so etwas habe ich auch schon erlebt. Ist zwar schon einige Jahre her, aber es war sehr prägend und eindrücklich für mich. Ich war in den Bergen wandern, alleine mit unserem Familienhund. Ich war erst grad eine knappe Stunde unterwegs und plötzlich blieb meine Fellnase stocksteif stehen. Nix half ihn zum Weiterlaufen zu bewegen. Rundrum war kein Mensch, kein Lärm, kein schlecht Wetter das aufzog oder sonst etwas ungewöhnliches. Ich lockte ihn mit Spieli, mit Leckerlis, mit gutem Zureden aber nichts half. Ich ging dann etwa 50 Meter alleine weiter, aber Hund blieb genau da stehen. - Also drehte ich dann um und schlug eine andere Wanderroute ein. Wir waren noch 5 Stunden unterwegs, alles war tip top. - Im Nachherein bin ich mir sicher, dass meine Fellnase dieses Verhalten nicht ohne Grund gezeigt hat. Irgendewas muss gewesen sein und seit diesem Moment achte ich viel mehr auf das Verhalten vom Hund und würde beim nächsten Mal nicht mehr zögern sondern sofort umdrehen.

    Gruss
    S.

  • Ja nadoo...Du hast eigentlich ganz recht...indem Moment hab ich nicht darüber nachgedacht...eigentlich wollte ich ja auch weitergehen ( bin ich zuerst ja auch)...aber als ich das Verhalten interpretieren konnte, war ich davon schon fasziniert und bin umgekehrt.

    Aber Du hast recht ich werde das in Zukunft nicht mehr machen...danke für den Tip :smile:

    Aber mich interessiert mehr WIE Eure Hunde sich verhaten haben in solch oder einer ähnlichen Situation...

  • War bei uns ziemlich ähnlich.
    Wir gingen neulich über eine Brücke unter der die Isar quasi tosend drunter durch fließt. Ich fand das sehr schön anzuschauen und hab mich über das Geländer gelehnt um alles besser zu sehen. Da fängt meine Hündin plötzlich an zu bellen wie verrückt und auch mich anzuspringen und hat meine Hand ins Maul genommen and dran gezogen. Kam mir auch so vor wie nach dem Motto:"Geh da weg, das ist gefährlich!"
    Fand ich auch sehr interessant.

  • Zitat

    War bei uns ziemlich ähnlich.
    Wir gingen neulich über eine Brücke unter der die Isar quasi tosend drunter durch fließt. Ich fand das sehr schön anzuschauen und hab mich über das Geländer gelehnt um alles besser zu sehen. Da fängt meine Hündin plötzlich an zu bellen wie verrückt und auch mich anzuspringen und hat meine Hand ins Maul genommen and dran gezogen. Kam mir auch so vor wie nach dem Motto:"Geh da weg, das ist gefährlich!"
    Fand ich auch sehr interessant.

    Dieses Verhalten unserer Hunde ist wirklich interessant...eine Hundefreundin von mir, meinte auch mein Hund wollte mich warnen, weil ich ja zu Ihrem Rudel gehöre...mh, also ich tendiere dazu das sie einfach Angst hatte und in Bedrängniss kam, weil Ohne mich wäre sie ja alleine zurückgeblieben, also mußte sie irgendwie reagieren.

  • Bei mir war die Situation...naja, nicht gefährlich, aber seine Reaktion war interessant.
    War mein erster Hund. Groß, schlank, schwarz. Wir fahren wie immer die 15km mit dem Rad zu meiner Freundin. Sommer, Sonne, gute Laune! Titus läuft wie immer brav neben mir. Auf einmal bleibt er stehen. Ich wunder mich (am Rad laufen ging echt immer top!). Halte an, ruf ihn. Er macht zwei Schritte auf mich zu, bleibt stehen. Ich denke mir nur "das gibt es doch nicht, na gut, wenn ich einfach fahre wird er schon kommen" Ich fahre weiter, er bellt einmal und LEGT sich hin...hechelnd.
    Ich habe mir die Situation angeschaut...wir fuhren den Weg wie immer, rechts hin, links zurück...na wir haben dann die Seite gewechselt. ICh fuhr mit ihm nämlich in der prallen Sonne und dat war ihm eindeutig zu warm. :hust: Nach dem Seitenwechsel ist er dann auch brav wie immer mitgetapert.
    Man sollte mal mehr auf seine Tierchen achten =)

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