Lust auf Hundekontakt aberzogen?

  • Hallo,
    ich frage mich seit einiger Zeit, ob ich meinem Hund die Lust auf andere Hunde aberzogen habe.
    Er - kastrierter, 2jähriger Rüde, wohnt jetzt seit bald einem Jahr bei mir, ist ein TH Hund.
    Anfangs ist er begeistert auf jeden Hund zugestürmt und wollte ihn kennenlernen/spielen. Weil es aber zum guten Ton unter Hundehaltern gehört und auch sicherheitstechnisch sinnvoll ist, Kontakte zu kontrollieren, habe ich ihm beigebracht, zunächst bei mir zu bleiben, bis wir nahe am anderen Hund sind und geklärt ist, ob sie spielen dürfen. Das klappt auch sehr gut - vielleicht zu gut?
    Mittlerweile habe ich nämlich Sorge, dass er vielleicht zu sehr auf mich fixiert ist und meine Kontrolle seine Lust auf Hundekontakt einschränkt. Zudem legt er häufig ein abwehrendes Verhalten anderen Hunden gegenüber an den Tag, häufig in Zusammenhang mit mir (Verteidigen meiner Person oder von mir als Ressource?), aber auch generell, nach dem Motto: Keinen Bock auf spielen. Dass er sich mit anderen Hunden balgt oder anders in Eigenregie spielt, kommt nicht häufig vor, obwohl er viel Kontakt mit Artgenossen hat. Ich weiß, dass ab einem gewissen Alter nicht mehr so eifrig gespielt wird - zumindeszt nicht mit (Rudel)fremden - also ist das vielleicht recht normal. Was mich irritiert, ist sein Abwehr- und Verteidigungsverhalten.
    Da frage ich mich, ob es vielleicht damit zusammenhängt, dass ich ihn immer bei mir behalte und er andere Hunde so als Übungs-Störer empfindet und deshalb ablehnt. Obwohl die Übung ja eigentlich von mir beendet wird, wenn ich ihn per Signal zum Spielen freigebe... Hmmm. Ähnliche Erfahrungen, Tips und so? Immer her damit!

  • Hallo,

    dass dein Hund erst zu anderen Hunden darf, wenn du es ihm erlaubst, ist vollkommen richtig, denn du weißt nie, wie der andere Hund reagiert.
    Ich mache es genauso und checke erst vorher ab, ob der andere bzw. fremde Hund verträglich ist.
    Es gibt Hunde, die haben einfach keinen Bock mit Artgenossen zu spielen und das kann man als HH akzeptieren, denke cih.

    Das Verteidigen deiner Person hat damit nichts zu tun. Das ist eine andere Sache, die du nicht so hinnehmen solltest.

    Was ist Dein Hund für eine Rasse?
    Es gibt Rassen, die neigen dazu, ihre Leute zu verteidigen.

    Läuft er dir im Haus ständig hinterher?

    Wie ist dein Umgang mit ihm, ich meine im täglichen Leben.

  • Lukas ist ein pudel-terrier mix, laut tierschutz. den pudel merkt man deutlich im fell. allerdings frage ich mich, ob der vermeintliche terrier in ihm eventuell ein tibet-terrier ist und damit ein hütehund in ihm steckt. was ja vielleicht die neigung zum bewachen erklären könnte. er hat eindeutig einen dickschädel und neigt zum hinterfragen von kommandos, aber ich lasse mich nicht bequatschen und bin konsequent. er läuft mir tatsächlich viel hinterher und ist generell ein kontroletti, aber auch da versuche ich gegenzuarbeiten, indem ich ihn ins bleib schicke, wenn es mir zu viel wird. die hinterherlauferei findet allerdings nur an orten statt, die er nicht kennt, zuhause eher nicht. wenn besuch kommt, muss der herr solange mit dem begrüßen warten, bis ich es ihm erlaube. er wird nicht ständig betüddelt und muss auch damit leben können, dass er nicht ständig die hauptrolle spielt, was auch gut klappt. wegen dem abwehren von anderen hunden arbeite ich seit kurzem so mit ihm, dass ich ihn (wenn ich schnell genug bin) absitzen lasse und dann zuerst den fremden hund begrüße bevor er hin darf, bzw. wenn er versucht, sich zwischen den anderen und mich zu drängen oder ihn gar weg zu beißen, lege ich ihn ab und beschäftige mich mit dem anderen hund und lasse meinen dann dazu. ob das wirklich richtig ist, weiß ich nicht. überlege auch, deswegen mal einen hundetrainer zur rate zu ziehen.

  • Ich glaub nicht, dass Du irgendwas aberzogen hast. Frau Schmitt (die ich mit 10 Monaten bekommen habe) ist auch zu jedem Hund begeistert hingelaufen und hat mit jedem Hund rumgekaspert. Das Verhalten hat sie im Laufe der Zeit aber fast ganz abgelegt. Sie spielt nur noch mit ihren Freundinnen, sonst vermeidet sie i.d.R. Kontakte.
    Mit 2 Jahren ist Dein Hund jetzt erwachsen, manche Hunde bleiben so verspielt wie als Welpe und Junghund, manche eben nicht. Jeder Hund ist anders. Imho kein Grund sich Sorgen zu machen.
    Es gibt hier einige Threads darüber, der Tenor ist eigentlich überall gleich: Der eine so, der andere so. Jedenfalls ein völlig normales Verhalten.

  • Das hört sich alles gut an und ich denke, du machst nichts falsch.

    Dieses Bewachen lässt sich bei manchen Hunden gut mit einem Abbruchsignal wie NEIN beenden.

    Der Hund einer Bekannten hatte das auch drauf und sie hat es geschafft, mit einemAbbruchkommando dem Hund das Bewachen abzugewöhnen, allerdings war das Bewachen nicht so heftig, dass sich der Hund auf fremde Hunde stürzte. Er meckerte lediglich.

    Doch die Idee, einen Hundetrainer zu kontaktieren, finde ich gut.

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