diese ewige anknabberei macht mich noch rammdösig

  • ja, er bekommt ein nettes programm, allerdings nicht ganz freiwillig ;)


    als ich ihn mit fünf monaten bekam war ich wie erschlagen von seiner agilität, er konnte nie stillsitzen, ist den ganzen tag in der wohnung rumgeflippt und hat blödsinn gemacht.


    liegt wohl daran das er in seinen ersten fünf lebensmonaten keine erziehung bekommen hat, null prägung, sozialisierung, beisshemmung, garnix.


    er ist ein tierschutzhund mit ungeklärter vergangenheit, sicher ist nur er war in der tötungsstation und danach für ca. zwei monate in einem dunklen schuppen mit seinen geschwistern mehr oder minder sich selbst überlassen, bis aufs füttern und hin und wieder mal hallo sagen von seiten der menschen.


    okay, das zur vorgeschichte.


    fährten und hundeschule mache ich weil das ruhige beschäftigungen sind die ihn auslasten sollen ohne hochzupushen, allerdings beides nur je einmal pro woche.
    ansonsten baue ich UO sequenzen auf unserem grossen morgen spaziergang mit ein, nicht mehr als ne viertelstunde am stück.


    ich weiss das andere hunde in dem alter mit ganz normal gassi uns sonst nichts zufrieden sind, bei uns ist es leider nicht so.


    allerdings ist es mit seiner inneren unruhe schon viel viel besser geworden, so ganz auf dem falschen dampfer kann ich also nicht sein.


    ausser den beschriebenen aktivitäten hat er ein sehr ruhiges und relaxtes leben, ich achte sehr darauf das er genug schläft und eben alles entspannt zugeht.
    alleine ist er nicht sehr oft, zweimal die woche für je drei stunden und ansonsten mal ne halbe stunde wenn ich einkaufen gehe, ich denke das ist ziemlich moderat.


    in der hundeschule konnten sie mir auch nicht viel raten, ausser zur box, weil sie o-ton "einen solchen hund noch nie erlebt hat".

  • [quote="malimuc"]:D *präpariert schon mal bettdecke und wände mit chilipaste*


    Naja gut,die Wände vielleicht nicht,aber unsere hats den Appetit auf Möbel
    genommen.
    Natürlich war das nur eine 1.Hilfe-Maßnahme.Wir arbeiten aber daran!!!

  • ich denke, durch deinen vorherigen Hund hast du ja schon etwas Erfahrung mit Aktiv-Bündeln. Für mich klingt das, was du tust, vernünftig und gut.


    wie sieht es aus mit Außenreizen? Stadttraining, usw.
    Wie verarbeitet er diese Reize?

  • also aussenreize steckt er recht gut weg, er hat eh vor nahezu gar nichts angst.
    wenn allzuviel trubel ist geht er ziemlich nach vorne, er neigt dann dazu an der leine zu ziehen wie blöd obwohl er mittlerweile recht gut leinenführig ist.


    wenns ganz schlimm kommt überdreht er etwas, fängt an seinen schwanz zu jagen oder wälzt sich am boden und beisst in die leine, aber auch das bekommt man mit ruhe wieder in den griff.


    hardcore innenstadtspaziergänge gibt es aber nur sehr dosiert und kurz, mir ist es im augenblick wichtiger das er lernt sich zu entspannen.

  • Hallo,


    genau das ist es was ich auch denke. Er muss lernen sich zu entspannen. Wie wäre es denn mal mit einem anderen Trainer, der sich die Sache zuhause mal anschaut?


    Die Hundeschule kann ja nicht wirklich weiterhelfen und ob der Hund wirklich so "ungewöhnlich" ist, kann man aus der Ferne nicht beurteilen.


    Allerdings finde ich das Programm auch sehr viel und daher würde ich es mal drastisch runterfahren. Ich würde nur Fährten und Spazierengehen. Mehr nicht!
    Zuhause mal auf den Platz schicken und zur Ruhe kommen lassen.


    Wenn es nach Ronja gegangen wäre, dann hätte ich sie rund um die Uhr beschäftigen können und sie hätte dennoch keine Ruhe gefunden. Bei ihr half es nur indem ich sie wirklich konsequent zur Ruhe "gezwungen" habe. Wenn ich mit ihr so ein Programm gemacht hätte, dann wäre sie heute das reinste Nervenbündel.
    Wie gesagt, ich kann es nicht wirklich beurteilen, jedoch weiss ich aus Erfahrung, dass es oft daran liegt, dass zuviel gemacht wird. Wird dann reduziert, dann tillen die Hunde erstmal noch mehr und man kommt schnell zu dem Trugschluss, dass es das nicht sein kann und fängt wieder mit mehr Beschäftigung an.


    Ich würde einen Trainer kommen lassen.


    Liebe Grüße


    Steffi

  • ich weiss, das klingt jetzt alles sehr viel was wir so programm mässig machen, ist es aber real gesehen gar nicht so sehr.


    es ist immer sehr schwierig nur im geschriebenen text einen genauen eindruck zu vermitteln.


    wenn wir zuhause sind dann passiert absolut gar nichts, in der wohnung gibt es ausschliesslich ruhe und schlafen.
    habe dafür extra sein gesamtes spielzeug in den garten verbannt, weil er sonst nie zur ruhe gekommen wäre, jetzt ist es möglich das er nach der grossen morgenrunde erst mal vier stunden ratzt, das ist prima.


    die UO die wir während dem gassi trainieren ist allerdings wirklich nötig, sonst wäre ein zusammenleben mit diesem hund einfach nicht möglich.
    er ist wirklich aussergewöhnlich, vor allem aussergewöhnlich schwierig :hust: , und wir haben hart gearbeitet um an den punkt zu kommen an dem wir jetzt sind.


    wie gesagt, es ist sehr schwierig soetwas im internet zu vermitteln, hättet ihr ihn live erlebt wäre klar was ich meine.


    aber diese ganze plackerei hat schon was gebracht, auch wenn es so banale dinge sind wie nach dem gassi schlafen, grenzen zu akzeptieren ohne komplett auszurasten, nicht zu schnappen wenn ihm irgend was nicht passt etc.
    und dies alles geht bei ihm nur ohne druck aber dafür mit schier unendlicher geduld und konsequenz, anders erreicht man nichts und er gerät sofort wieder in den "ich schnappe um mich und dreh mich im kreis" modus.


    danke euch allen für eure tips!

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