War schon mal jemand auf Seminar bei Ulla Massen?

  • Hallo, war jemand hier schon mal auf einem Mantrailing Seminar beim Mantrailer Team Bodensee bei Ulla Massen?


    Wie fandet ihr das Seminar?


    Möchte mich hierfür anmelden. Es kamen eigentlich 2 in Frage, go Sniff oder eben Bodensee, wobei go Sniff auf meine Mail bis heute nicht geantwortet hat, ich aber vom Bodensee gleich Infos bekommen habe.


    Wo wart ihr schon überall auf Seminaren und welche könnt ihr empfehlen?


    Danke schon mal!


    Gruße Fips Flocke

  • Bei diesen Seminaren sind wir gewesen: Seminarberichte


    Ulla Massen habe ich im Jahr 2004 anlässlich eines Filmbeitrages zum Thema MT bei einer WDR-Produktion kennenlernen dürfen. Wir haben uns nicht besonders verstanden, da wir über die Arbeit eines ManTrailers unterschiedlicher Meinung sind. Anschließend hab ich mir noch ihr Video zu dem Thema Man-Trailing angeschaut und festgestellt, dass es eine komplette Fehlinvestition war.

  • Hallo JerryLee, danke für Deine Info. Die Seminarberichte hören sich gut an, aber leider sind die Orte für mich ja ne halbe Weltreise weit weg, gut ok Würzburg wäre nicht sooooo weit. Kennst Du die Ausbilder von Gosniff auch? (Ist allerdings auch sehr weit zu fahren) Wurden in einigen Foren ziemlich gelobt!? Und was genau hat Dir denn am Mantrailerteam Bodensee nicht gefallen, bzw. wo liegt der Unterschied? Im Arbeitsaufbau, in der Fehlerbehebung....... Also, es ist so, dass wir keine absoluten Anfänger sind und schon mal ein Seminar besucht haben. Ich wollt einfach mal noch an einem weiteren Seminar teilnehmen und zwar absichtlich bei einem anderen Ausbilderteam um zu sehen, wo Unterschiede sind, bzw. was-ob-wie wer was anderst macht. Was jetzt nicht heißt, dass mir das erste Seminar nicht gefallen hat. Wir haben hier viel gelernt, würde nun aber gerne noch weitermachen und ne zweite Meinung zur "Fehlerbehebung" einholen. Grüße Fips

  • Es sind viele kleine Details, die mir Seminare in Deutschland recht schwierig machen. Das was vermittelt wird, ist aus der Sicht des Seminarreferenten. Da wird der Hund in einem Kreuzungsbereich, wenn er nun falsch läuft festgehalten und in die richtige Richtung bugsiert. Es wird recht wenig mit Motivation gearbeitet. Vielen ist es ein Gräuel einen schnell arbeitenden Hund zu haben. Da werden unendliche Suche gemacht, an den eigentlichen Grundlagen wird eben mal langgestreift. Bloß dem Hund keine Korrekturen geben, vielmehr ein Gummi ans Geschirr und er kann tun und lassen was er will. Der Hf gibt die Richtung beim Starten vor.


    Kommt der Hund nicht selbst vom Start weg, dann ist eine Arbeit eher fragwürdig. Ist nicht spektakulär genug, sich mit Startsequenzen auseinander zu setzen. "Fehlerbehebungen" werden in keinster Form vorgestellt. Eher verlässt man sich auf den Referenten und der Hund macht es schon von selbst.


    Nun habe ich einen anderen Anspruch und schaue den Referenten erstmal über die Schulter. Bis jetzt sind mir die amerikanischen Referenten, insbesondere Sheriffs die liebsten, da sie mit ihren Hunden im täglichen Einsatz sind.


    Jeder muss wissen was er will.

  • Klar, vor allem denke ich mir, muss man nicht zu allem ja und Amen sagen. Meist ziehe ich mir das, was ich sinnvoll finde für mich aus einem SEminar heraus, den Rest........lass ich dann einfach so stehen!


    Zu Deinen angesprochenen Fehlern würd ich ganz gerne mal Deine Meinung hören, wenn ich Dir mitteile, wie ich das mit meinem Hund bis jetzt mache. Wäre supr nett, diese gleich mal vorweg zu hören, bin für Kretik und Verbesserungsvorschläge immer offen! Auch wenn ich als unbequemer Seminarteilnehmer diese gerne mal hinterfrage oder auch mal mitteile, dass ich hier absolut anderer Meinung bin. Finde das muss mir gestattet sein! :D


    ZU Kreuzungsbereicht Hund wird festgehalten und in die richtige Richtung buchsiert.........


    Ich lass meinen Hund erst mal laufen, auch über den Kreuzungsbereich, wenn er falsch ist und schau ob ers merkt, nach ca. 10 Metern bremse ich ab, halte ihn fest, bleibe aber NICHT ruhig stehen, sondern bewege mich so ein bisschen auf der Stelle oder im kleinen Kreis herum (hab sogar schon mal am Boden geschnüffelt, als mein Hund so gar nimmer wusste was er tun soll :ops: ) wenn er dann zu kreiseln anfängt oder sich wieder in die richtige Richtung bewegt, lobe ich ihn verbal und feure ihn auch gerne ein wenig an, mit ja super weiter weiter......




    Grundlagen:
    Also wir trailen nun seit einem Jahr, allerdings recht unregelmäßig. Habe sehr lange Motivationstrails, also kurz mit einem Seitenschlag gemacht und mache dies auch jetzt noch immer wieder. Sobald der Hund wusste um was es eigentlich ging, durfte er beim eigentlichen Trailbeginn natürlich nimmer zuschauen und wir legen den Geruchsarikel schon auch mal mitten auf nem Platz aus und lassen den Hund hier kreiseln um die Anfangsrichtung zu finden. Wir machen das meist so, dass der Hundeführer diese selbst nicht kennt, damit er seinem Hund nicht unbewusst hilft, aber es steht immer jemand dabei, der ihm dann sofort ein Zeichen gibt obs richtig oder falsch ist und er den Hund dementsprechend stoppen muss oder wie oben lobt und anfeuert.



    Wir haben bis jetzt auch überwiegend im Wald und Wiese trainiert, allerdings Straßenüberquerungen oder mal ein Stück an der Straße entlang trainiert. Wir haben auch die Opfer unterschiedlich possitioniert, als mal saß er auf der Parkbank, mal in der Kapelle, mal lag er hinter nem Holzstoß oder saß auf nem HOchsitz, all so was.


    Wo ich noch gar keine Erfahungen habe ist mit Stadttrails, die würd ich mir nun gerne aneigenen, um unsere Gruppe weiter auszubauen. Und schwierigkeiten wie differenzieren oder splitten hatten wir bisher auch eher selten, hier würde ich auch noch ganz gerne "feilen".


    Was meinst Du, lieg ich total daneben??? :hilfe: :headbash:


    Gruß Fips Flocke

  • Klüngeln wir mal ein wenig Ausbildungsdetails auseinander.


    Grundlegend arbeite ich mit meinem Hund über den Bereich der Motivation. Person läuft weg, der Hund hat in vielen kleinen Schritten konditioniert bekommen, dass er bei verfolgen der Spur eine Belohnung bekommt. Läuft er falsch wird er korrigiert. Heißt in die falsche Richtung laufen lassen einen Leinenruck geben und den Hund wieder arbeiten lassen. Was erstmal sich einfach anhört, doch im Detail einige Schwierigkeiten hat.
    Korrigieren kann ich nur, wenn Schritt für Schritt hinter einander gebracht werden.


    Ein Freund der Aufmerksammach-Methode bin ich nicht, gerade im Kreuzungsbereich ist es sehr häufig zu sehen. Hat der Hund das Spiel verstanden, dann spielt er dieses Jagdspiel mit Freude. Drum ist es wichtig seinen Hund lesen zu können.


    Startsequenzen wie Du sie beschreibst sind für mich etwas für Fortgeschrittene. Auf unseren Seiten sind unter Videos ein paar Clips dazu eingestellt. Die Beeinflussung durch den HF und die Frustationsbereiche sind bei solchen Starts wie Du sie beschreibst recht hoch.


    Mal zum besseren Verständnis Hund lesen


    Das heißt, ich sehe meinem Hund recht früh an, wenn er aus welchem Grund auch immer falsch arbeitet. Ich muß ihn auch nicht unterstützen. Er spult sein Programm ab und sucht so schnell als möglich zum Ende zu kommen.


    Hier kannst Du vielleicht ein paar Fragen von Dir beantwortet finden ManTrailing

  • Also ich werd mich heut abend oder am WE erst mal in Ruhe mit "den Hund lesen" auseinandersetzen, hab kurz reingeschaut, ist ja zum Glück net alles in Englisch, sonst hätt ich lieber noch ne Woche zugegeben bis ich wirklich alles verstanden hab! :lol:


    Dass ich nur die Hunde die Anfangsrichtung suchen lass, die den Start normalerweise gut, motiviert und zügig angehen ist eh klar und bisher gabs hier auch kaum Probleme mit Frustration usw., da wir die Hunde ja gleich wieder fürs richtige Verhalten bestätigen!


    Mit dem Ruck als Korrektur hab ich ein bissel Probleme! Net wegen dem Ruck an sich, sondern weil ich ein paar Hunde dabei hab, die dann die Motivation zum Weitersuchen verlieren und so verunsichert sind, dass sie sich nicht mehr trauen selbständig zu arbeiten und ständig "Hilfe" beim HF suchen. Bei nem sehr triebigen Hund ists kein Problem, den setz ich neu an und er macht weiter, klar. Denke, hier muss man individuell den jeweiligen Grundcharakter des Hundes sehen.


    Meist merk ich auch recht früh, wenn mein Hund falsch läuft, manchmal schnickt er mich natürlich auch. Meinst Du, dass 10 Meter weiterlaufen lassen zu viel ist und ich sollte ihn früher ausbremsen?


    Hier kommen wir nämlich genau in die Richtung meines persönlichen Problems!!! Meine Dame sucht teilweise recht weit von der Spur entfernt, nimmt manchmal auch etwas seltsame Wege, klar Wetter muss man natürlich mit einbeziehen.........aber dies war auch unser "Streitpunkt" beim letzten Seminar. Der Referent lässt teilweise 10 bis 20 Meter Abweichen zu, da meine Dame am Ende fast immer das Opfer findet hat er im Prinzip vielleicht recht, wenn er sagt, dass dies in Ordnung geht, da sie einfach dieses Suchverhalten an den Tag legt. Mir persönlich ist der Abstand zur Spur trotzdem zu weit und ich hätte sie gerne näher dran und hab nun auch begonnen dies bei ihr durch Korrektur einzufordern.


    Was meinst Du dazu? Ist der Abstand wirklich ok, oder liege ich richtig, bzw. kann - soll - darf ich es einfordern, oder ist dies eher völlig falsch! Hier erhoffe ich mir eben auch bei einem weiteren Seminar Tips! Da wir nur im Hobbybereich trailen ist es zwar nicht so schlimm, wenn es nicht ganz optimal läuft, aber egal ob Hobby oder net, ich habs einfach gerne RICHTIG und vor allem so, dass ich mit unserer Arbeit zufrieden bin, und das bin ich im Moment nicht so ganz!

  • Beurteilen kann ich Deine Arbeit nicht. Ich geb mal ein paar Gedanken.


    Das Ausarbeiten einer Spur ist eine komplexe Handlungskette. Diese ständig und immer in seiner gänzlichen Form abzuspulen ist für einen Hund mehr als mühsam.


    Nehme mal den Bereich der Startsequenz. Für mich ist es sehr wichtig, dass der Hund sich recht schnell für die richtige Spur entscheidet. Ein langes Rumsuchen mit all den folgenden körperlichen Hilfen seitens des HF finde ich eher nicht zielführend. Ich trainiere meinem Hund einen Quickstart, da ich es besonders wichtig finde. Dazu muss man für sich selbst die Körpersprache des Hundes klären. In der kleinen Lektüre von Kevin sind ein paar wichtige und interessante Details. Hat der Hund nach den anfänglichen Motivationstrails verstanden um was es geht, dann ist es wichtig ihm kurze Startbereiche zu bieten. Er soll das Spiel auch spielen, wenn er keinen weglaufen sieht.


    Hier muss ich einflechten, dass es schon eine Weile dauert, bis der Hund eine Spurlage schnell, sicher mit den Flowing Negatives abgrenzt und so im Training zum Ziel findet. Weiterhin ist es recht wichtig für das Team in zwei unterschiedlichen Bereichen zu trainieren. Zum einen gibt es das Dog-Training und zum anderen das Team-Training.


    Das Dog-Training ist ein wichtiger Punkt für den Bereich des Erlernens der Körpersprache des Hundes. Dazu müssen bestimmte Spielregeln dem Hund durch einfache Spurverläufe und gezielt eingesetzte Motivation klargemacht werden. Der Hund soll am Ende dieser Grundlagenarbeit selbstständig und sicher arbeiten. Rückversichert sich der Hund bei Schwierigkeiten beim HF, dann ist die Motivation im gesamten Bereich nicht stimmig.


    Nun gehen wir mal gedanklich an Deine Frage der Spurtreue. Auch hier ist es wichtig, dass der Hund sich aufgrund vieler kurzer Motivationstrails sicher auf die Spur setzt. Dazu gibt es zu bedenken, dass sich ein möglicher Spurverlauf unterschiedlich für die Hundenase darstellen kann. Zum einen gibt es eine Hauptspur auf der der zu Suchende gelaufen ist. Die leichteren Teilchen werden verweht, je nachdem wie der Wind sie fort trägt.


    Recht schnell begreift der Hund aufgrund der Motivationstrails, dass er einem bestimmten Geruch folgen muss. Den verliert er auch und zeigt durch seine Körperbewegungen an, dass er nichts mehr vorfindet. Das Ausdrucksverhalten ist der wichtigste Punkt überhaupt. Die verwehten Spurlagen sind für den Hund interessant, zeigen ihm das der zu suchende Geruch im wesentlicher schwächer wird. Er zeigt im weiteren Verlauf eines Trails die Schlangenlinien(Flowing Negativs) und grenzt die Spuren recht deutlich links und rechts neben dem genutzten Laufweg ab.


    Diese Schlangenlinien können im Anfang recht weitläufig sein. Der Hund macht im Laufe der Zeit die Erfahrung, dass er effizienter arbeiten kann. Das regelt sich erst nach einiger Zeit. Dafür ist es notwendig, dem Hund über einen sehr langen Zeitraum diese Motivationstrails anbietet, damit er schnell an seinem Verhalten lernen kann. Je motivierter der Hund ist umso leichter ist es ihn zu lesen. Noch deutlicher wird dann ein möglicher Fehllauf. Und es zeigt sich erst viel später, dass er trotz aller Widrigkeiten eine verlässliche Arbeit bietet.


    Anbei ein Link: Videos


    Vielleicht wird es dann verständlicher was ich meine. Diese Startsequenzen zeigen in einigen kleinen Beispielen recht deutlich auf, was Körpersprache des Hundes ist.


    Zum anderen können über diese kleinen Übungseinheiten recht schnell die Verbindungen zum Geruchsartikel und der richtigen Spur geknüpft werden. Das Differenzieren ist mit dem Arbeiten an der Wand auf wenige Fehlerquellen beschränkt. Das nach einem sicheren Arbeiten an der Wand auf andere Bereich umzusetzen ist leichter, als zu irgendeinem Punkt auf einem freien Platz zu beginnen.


    Du liest, dass ich über den Bereich des MT eine etwas andere Meinung habe, was nicht heißt, dass alles funktioniert, vielmehr werden Fehler erkannt und der Hund wieder durch einfache und schnelle Übungsverläufe auf die Spur gebracht. An dem Focus auf der Spur arbeiten wir in jedem Training, dazu sind uns die Motivationstrails wichtig und es zeichnet sich ab, dass sich vieles vereinfacht.

  • Hallo - bin wieder da!


    Hab mir im Laufe der Woche Dein Infoblatt genau durchgelesen. Also ich finde sooooooo weit sind wir mit unserer Meinung gar nicht außeinander. Was ich hier "schön" fand, sind die Zeichnungen zur Erleuterung, man kann sich das Ganze dann besser einprägen, bzw. nachvollziehen.


    Das Ausschließen der Richtungen ist eigentlich klar, "leider" variiert meine Dame hier immer ein bisschen und fällt aus der "Norm"! Aber immerhin schreibst Du ja auch, dass anfangs das Ausschließen der Richtungen etwas weitläufiger ausfallen kann.


    Wir machen viele Motivationstrails, immer wieder mal, aber ich habe eigentlich nicht das GEfühl, dass unser Abstand zur eigentlichen Spur geringer wird. Dass es auf das Wetter, Wind usw. ankommt weiß ich, dass der Hund dann mal weiter abtriften kann ist auch klar, aber mal angenommen das Wetter ist absolut genial, windstill, ideale Themperatur usw. dann sollte der Hund doch eigentlich so langsam näher an der Spur arbeiten, oder? Also effizienter werden?


    Wir werden auf jeden Fall dran bleiben und weiter arbeiten!


    Danke nochmals für die Infos!


    Grüße


    Fips

  • Hallo,


    von selber arbeitet sich der Hund nicht an die Trail ran. Klare Regeln ergeben erst nach vielen Trainingsstunden ein Ergebnis. Selbst bei der von dir beschriebenen Situation kann es nie Windstill sein. Aufgrund der Thermik gibt es bei den unterschiedlichen Luftschichten immer Luftbewegungen, die für uns eher beiläufig sind. Für den Hund eher einschneidender.


    Wenn ich einen Hund trainiere, korrigiere ich ihn auch. Ich setze meine Regeln klar unter den immer wieder folgenden Motivationstrails=Intensities. Für mich ist es sehr wichtig, dass der Hund unter einer fortwährenden Anspannung und einer klaren Erwartungshaltung arbeitet.


    Es ist ein Spiel, dass der Hund mit allen seinen Instinkten spielt. Es wird gemeinsam gespielt und uns obliegt eine Menge an voraus schauendem Erkennen von den in dem Script aufgezeigten Verhaltensweisen.


    Der Hund macht sehr viel allein nur muss ich den Fokus erstmal auf die von mir abzusuchende Spur legen. Und da hilft nur eins: Üben, üben und nochmals üben.


    Hier mal ein paar Impressionen aus 2009 und unter Aktuelles finden sich noch weitere Ausführungen.

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