Bin grad sehr nachdenklich

  • Ein 2. Hund hilft wirklich sehr. Als mein Benji damals starb war Rocky ja auch schon da und eben alleine das der Alltag ähnlich bleibt hilft. Wenn meine Hunde mal wegen Urlaub usw. woanders in Pflege waren fand ich die Situation immer ziemlich schrecklich. Es fehlt einfach das Gassi gehen, schmusen, füttern usw.
    Wenn einer stirbt und man hat noch einen bleibt einem wenigstens das erhalten auch wenn natürlich kein Hund einen anderen ersetzen kann.
    Ich könnte auch garnicht längere Zeit ohne Hund leben. Seit ich 4 bin lebte immer mindestens ein Hund bei uns und es gab nur 1 Jahr Pause als ich 10 war. Das eine Jahr war einfach schlimm und ich war froh als dann wieder ein Wuffel bei uns einzog.
    Das wir jetzt Champ haben ist auch kein Zufall. Ich habe ja gesehen das Rocky so langsam älter wird und wollte ganz bewusst einen 2. Hund anschaffen so lange Rocky noch fit genug ist sich an ihn zu gewöhnen und damit ich nicht aufeinmal ganz ohne Hund dastehe. Die täglichen Arbeiten mit den Hunden gehören für mich einfach zum Alltag dazu wie Zähne putzen und essen.

    Ich habe aber das Gefühl der Verlust von Rocky wird ganz besonders schlimm auch wenn ich um Benji auch sehr lange getrauert habe und noch heute oft denken das er einfach perfekt zu mir passte. Rocky habe ich aber schon mit 6 Monaten bekommen (Benji damals war schon 8) und wir kennen uns in und auswendig. Es gibt so viele Dinge wo er einfach genau weiß was ich will und ich garnichts sagen muss. Ich denke das wird vielen Leuten so gehen die lange mit ihrem Hund zusammen leben aber so richtig bewusst ist mir das erst geworden als Champ dazu kam. Rocky versteht mich einfach besser und kann mich "lesen". Bei Champ muss man momentan noch alles sagen was man will oder ihm klare Zeichen geben.

  • "vielleicht ist es besser fuer einen, wenn man sich gegen"ende" einen neuen hund zulegt? ich sag das jetzt so, ich weiss nicht ob das wirklich sinnvoll ist. aber so hat man dann noch jemanden wenn der alte hund stirbt."


    Für Dich vielleicht aber ganz sicher nicht für den alten Hund,
    der seine letzte Zeit in Ruhe und Frieden geniessen will ,
    besonders viel ungeteilte Aufmerksamkeit braucht und Liebe.

    Ich würde das meinem altem Hund nicht antun. Was glaubst Du , wie er
    sich fühlt, wenn Du ihm den jungen und gesunden Hund vor die Nase setzt, der ihn später ersetzen soll ? Glaub mir, der merkt das und leidet.

    Ich zittere jetzt auch schon vor dem Moment. Nicky ist jetzt 4,5 und Csillag 1,5 Jahre aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, gehört nun mal
    dazu.

    Vielleicht ist es besser, wenn es zum Schluss schnell geht. Ich hoffe, dass
    meine einfach im Schlaf einschlafen. Beim ersten Hund war mit 15.5 Jahren der Zeitpunkt erreicht als die Schmerzen wegen Krebs trotz Tabletten überhand nahmen. Der TA sagte dann, es ist Zeit sie gehen zu lassen und wir haben es befolgt. Wir haben eine Woche Zeit gehabt um uns zu verabschieden, dann der letzte Gang. Zu wissen Du hast noch 7 Tage, 6 Tage, usw ist fast noch schlimmer. Mit dem Hund bin ich aufgewachsen, als 10jährige kam sie als Welpe zu uns. Die letzte Nacht
    war ganz schlimm, die Uhr hat erbarmungslos weitergetickt......

    Sie wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben.[/quote]

  • Zitat


    Ich würde das meinem altem Hund nicht antun. Was glaubst Du , wie er
    sich fühlt, wenn Du ihm den jungen und gesunden Hund vor die Nase setzt, der ihn später ersetzen soll ? Glaub mir, der merkt das und leidet.

    ne dann natuerlich nicht... ich habe nicht soweit gedacht, dass der hund ja dann so ein verruecktes wollknaeul ertragen muss

  • @ Pulik

    Ich hatte diesen Fall jetzt 2 mal das ich einen jungen Hund zu einem Senior dazu geholt hatte und nie hatte ich das Gefühl der Senior würde darunter leiden. Ganz im Gegenteil sie sind beide nochmal richtig aufgeblüht, haben mehr gespielt und hatten viel Spaß an den gemeinsamen Übungen.
    Es waren aber auch immer Junghunde ( 6 und 8 Monate) die dazu kamen und keine unkontrolliebaren Welpen. Beide Junghunde hatten sehr schnel lraus wann es besser ist den älteren in Ruhe zu lassen und ich musste deshalb nie eingreifen. Außerdem habe ich die junegn ja nicht angeschafft als die älteren schon total gebrechlich waren sondern extra als sie noch fit waren.

    Ich denke ob sowas machbar ist oder nicht kann man so pauschal nicht sagen. Das liegt am Althund und eben auch am neuen Hund. Und natürlich spielt auch die eigene Zeit eine Rolle in wie weit man auch beide getrennt auslasten kann und sich mit ihnen einzeln beschäftigen.

  • Wir haben mit Bedacht einen Welpen zu unserem jetzt 10-jährigen geholt.

    Als Joschi im Aug. gestorben ist, hat der andere so getrauert, daß er ganz weiß im Gesicht geworden ist. Er hat nur noch gelegen und mit Ach und Krach zum spazieren gehen aufgestanden.
    Wenn ich ihn habe soliegen sehen hat es mir weh getan.
    Ein halbes Jahr später haben wir dann den Kleinen geholt. Sie verstehen sich gut und der Alte ist wieder aktiver geworden, es war die richtige Entscheidung.

  • Hmm, ich hatte diese Gedanken damals auch schon ein paar Jahre, bevor unser Toni schließlich eingeschläfert wurde. Es war auch letztlich schlimm und auch jetzt, Jahre später, kämen wahrscheinlich immer noch Tränen, wenn ich intensiv daran denken würde.

    Aber ich war, auch wenns zynisch klingt, etwas vorgewarnt, da er recht früh als wir ihn hatten mal einen sehr schweren Autounfall erlitt und es auf der Kippe stand, ob er überleben würde - er wurde ganz gesund, aber durch dieses Schockerlebnis befasste ich mich schon sehr früh mit dem Gedanken, dass er einmal sterben würde. Irgendwann war er das letzte verbliebene Haustier in unserer Familie, das machte es natürlich nicht leichter (und die Vernunft sprach wegen Zeitmangel dagegen, sich zu der Zeit noch ein neues anzuschaffen).

    Als er dann starb half aber der Gedanke, dass er erstens schon rund acht Jahre zuvor wie ein Wunder den Autounfall überlebt hatte und zweitens, dass er als ehemaliger Tierheimhund ein sehr schönes Leben bekommen hatte. Er war ausgesetzt worden seinerzeit und es war recht offensichtlich, das er wohl nicht gut behandelt wurde, alles sprach dafür, dass er mal geschlagen wurde etc., da waren die zehn Jahre bei uns sicher eine schöne Zeit für ihn und mehr, als er sich vermutlich je "erhofft hätte", als er ausgesetzt wurde.

    Grundsätzlich hätte mir ein neues Haustier bestimmt gut getan, gerade weil eben plötzlich das Haus so still war und der Alltag plötzlich ganz anders ablief. Aber die Vernunft sprach eben dagegen, leider.

  • Ich denke mir, dass es einfach natürlich ist, darüber nachzudenken, wie es sein wird ... und umso älter der Hund wird, umso öfter denkt man darüber nach. Gerade auch, wenn man schon einen oder mehrere Hunde hat einschläfern lassen müssen oder gar auf tragische Weise verloren hat.

    Bei Bummeline, unserer ersten Hündin, haben wir immer gesagt, wenn sie mal nicht mehr frisst, dann ....
    Das haben wir mit einem Schmunzeln gesagt, denn sie hat wirklich alles gefuttert. Doch irgendwann kam der Tag, als sie wirklich nicht mehr fraß, sondern sich gar im Garten unter den Büschen und in der Hundehütte von Gauner verkroch. Ich habe mir frei genommen, war den ganzen Tag bei ihr. Sie hat durchgehalten, bis ihr geliebtes Herrchen nach Hause kam. Dann mussten wir sie erlösen lassen.

    Zweieinhalb Monate später mussten wir uns auch von Gauner trennen, der den Tod seiner Bummeline einfach nicht verkraftet hat. Auch bei ihm waren es nur wenige Tage, in denen sich sein Zustand so arg verschlechtert hat. Aber auch er musste nicht leiden.

    Nun ist Baffo ca. 13 oder 14 Jahre alt und die traurigen Erinnerungen werden immer öfter wach. Der Gedanke daran, in nicht allzu ferner Zeit Abschied nehmen zu müssen, ist mal mehr und mal weniger präsent. Vor gut einem Jahr, als wir im Urlaub waren, haben wir nicht gedacht, dass Baffo den Sommer überlebt. Doch im Spätsommer stellte ich das Futter auf BARF um und unser Senior blühte auf. Als Zampa (damals zur Pflege) zu uns kam, "mutierte" er voll zum Macho ;-). Und jetzt, eineinviertel Jahre nach dem Urlaub letztes Jahr, ist er munterer als zuvor. Er sieht schlecht, er hört schlecht, er hat am ganzen Körper Lipome. Aber ansonsten ist er lt. Tierärztin fit.

    Seit 3 Wochen lebt er mit "seinen" 2 Mädels Zampa und Frenzy, 2 und eineinhalb Jahre alt zusammen und es tut ihm sichtlich gut. Er zeigt deutlich, wenn er seine Ruhe haben wir und zieht sich dann zurück. Das wird von den beiden Hündinnen auch akzeptiert.

    Für mich gilt der Grundsatz: Lieber einen Tag früher Abschied nehmen, als meinen Hund unnötig leiden lassen. Aber Angst vor diesem Zeitpunkt habe ich trotzdem ...

    Doris

  • Ich kann dich sehr gut verstehen, ich habe im Moment die gleichen Ängste.

    Mein Senior Benji, fast 13 Jahre, ist die meiste Zeit bei meinen Eltern, da sie ihn über alles lieben. Wenn er nicht unter uns ist,wird unsere meine Familie in große Trauer ausbrechen.
    Er ist für meine Eltern wie ein weiteres Kind.

    Da ich ja nun Jay habe und Benji nicht jeden Tag sehe, sehe ich natürlich wie er immer mehr abbaut und das macht mir sehr große Angst.

    Ich habe ihn seit ich selber 12 Jahre alt bin und habe mit ihm so viel zusammen durchgestanden (den ersten Freund und den Liebeskummer dazu, mein erste Auto, Krankheit) und vor allem gefeiert (Schulabschluss, Ausbildung,Führerschein usw.)

    Er ist der besteHund den ich kenne. Er kam sofort zu mir wenn es mir schlecht und er ist super intelligent.

    Man musste ihn Kommandos und Tricks ca. 5 mal zeigen und dann musste man, was man von ihm wollte.

    Mehr kann ich zu ihm nicht schreiben, denn mir laufen gerade viele Tränen über die Wangen.

    Ich habe zwar JayJay noch und liebe ihn über alles, aber er kann Benji eben nicht ersetzen.

    :xmas3_frown:

  • Hi! Ich habe auch zwei Hunde, 2,5 und 0,5 Jahre alt. Bei meinem Großen ist die Prognose aus der Klinik auch nicht besonders vielversprechend, so dass er wenn es hoch kommt, noch ungefähr zwei Jahre hat.
    Meinen letzten Hund musste ich 3-jährig einschläfern lassen. (Gehirntumor)
    Mein Großer hat eine Menge Krankheiten, Allergien und alte Verletzungen, die ihn immer mal wieder plagen. Aber ich denke, dass so lange er noch Spaß am Leben hat und nicht unter ständigen Schmerzen leidet (was ja mein Job ist dafür zu sorgen), sein Leben auch noch genießen soll. Aber ich bin auch der Erste, der es beendet, wenn ich sicher bin, dass es keine Chance mehr auf Besserung gibt.
    Ich habe ihn damals selbst aus Italien geholt und er ist für mich schon was sehr Besonderes (schon mehr als auch meine alten hunde, die wir in der Familie hatten). Er arbeitet jeden Tag mit mir in meinem Job und er ist wirklich gut darin. Ich weiß, wenn der Tag kommt, an dem wir uns verabschieden werden, werde ich keinen neuen Hund mehr bekommen wollen, zumal ich ja auch nch die Kleine habe. Zwar weiß man auch vorher, dass es irgendwann so weit sein wird, aber es ist jedes Mal eine Kathastrophe. Und die möchte ich nur noch bei den Hunden erleben müssen, die ich jetzt noch habe, auch wenn ich offe, dass es zumindest bei der Kleinen noch mindestens 100 Jahre dauert!

  • hallo...

    diese Gedanken kenne ich zu gut...
    ich habe mich auch schon zu Lebzeiten meiner Hündin mit dem Gedanken befasst, was ist wenn sie stirbt. Seit dem Tod meiner lieben Katze 2004, der auch sehr schnell und dramatisch war, hatte ich mich oft mit dem Gedanken auseinandergesetzt... jedesmal endete es im totalen Heulflash, aber mein Hundi konnte mich da damals immer trösten, sie kam dann an und "kümmerte" sich um mich ;)
    Ich hatte sie 1995 bekommen, kurz nach dem Auszug bei meinen Eltern, da war ich 19, kurz vor 20... sie hat alles miterlebt, Abi, Ausbildung, Führerschein, 1. Job, hat Freunde kommen und gehen sehen usw... was ich alles erlebt habe mit ihr, in den über 13 Jahren, kann man gar nicht alles erzählen...
    und dann passierte es... sie starb... Krebs... sie musste dann am End sogar eingeschläfert werden... auch diesen Weg bin ich mit ihr gegangen... und es war schon so vom Gefühl, wie ich es mir immer vorgestellt hatte...: dramatisch, mitreissend, fast unerträglich und sehr, sehr tränenreich... aber auch NOCH intensiver als geglaubt...
    Das ist jetzt ziemlich genau ein Jahr und einen Monat her, bis heute hat es keine lebende Hundeseele geschafft mein Herz zu erobern, obwohl ich schon einige Versuche in diese Richtung unternommen habe.. ich denke das, was mir mein "alter" Hund gegeben hat, kann mir ein anderer nicht wieder geben, dazu hab ich mich selbst zu sehr verändert... es ist ein Abschluß einer Ära, auch wenn manche Leute das anders empfinden, bei mir persönlich ist es so.
    Ein zweiter Hund wäre da zB nie in Frage gekommen, das hätte meinem Pöllchen das Herz gebrochen. Nach dem Tod der Katze sind wir noch enger verschmolzen und sie war endlich die absolute Nummer eins, ein anderer Hund hätte ihren Platz streitig gemacht (sie war damals 2.Hund als ich sie übernahm und sie mochte es nicht). Ich hatte vor ca. 3 Jahren mal eine Katze zur Pflege und Polly sah mich an, so nach dem Motto: "Nein, bitte nicht schon wieder ne Katze, ich bin doch jetzt dein Ein und Alles" und ich hab ihr erklärt, dass die Katze nur zu Besuch da ist, glaubt es oder nicht, die hat das verstanden und war beruhigt, hihi. Aber da war für mich klar, dass ich solange sie lebt, kein anderes Tier haben werde..
    Für mich allerdings war die Erfahrung ein so innig geliebtes Tier zu verlieren so traumatisch, dass ich es bisher nicht gewagt habe, ein anderes Tier in mein Herz zu lassen, obwohl ich es mir so wünsche... da kann man nur hoffen, dass Zeit die Wunden heilt.
    Man sollte jeden Tag mit seinem Hund auskosten und genießen, ihn gut behandeln, so dass man nur gute Erinnerungen an seinen lieben Kumpel hat, denn in der Erinnerung leben sie weiter und können einem auch zur Seite stehen. Ein Tier ist, wenn man es liebt, nie mehr wirklich weg... es wartet irgendwo auf einen ;) das ist ein Hoffnungsschimmer, an den man sich klammern kann und auch als Polly noch lebte, habe ich das gewußt, es ist echt abgefahren, dass es sich auch wirklich so anfühlt!!!

    btw, ich finde die eine p*digree- Werbung so krass, wo ein alt gewordener Hund gezeigt wird, ich muss sofort wegschalten, ich find das total beklemmend.... deswegen weiß ich auch gar nicht genau, wofür da eigentlich geworben wird... da kommen eben solche Gedanken auch in mir hoch... und würde meine Hündin noch leben wahrscheinlich auch...
    in diesem Sinne: nicht so viel nachdenken, lieber mit Hundi an die frische Luft und genießen :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!