Extrem misstrauisch gegenüber Fremden
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Liebes Dogforum,
ich habe einen Huskymischling, Valentino,von 11 Monaten der leider ziemliche Probleme mit fremden Menschen hat. Ich schildere mal ein wenig die Problematik:
Wir bekommen Besuch, ich schicke ihn grundsätzlich immer auf seinen Platz wenn Besuch kommt damit er nicht denkt er ist der Pförtner. Ist der Besuch dann in der Wohnung fängt er an zu bellen und zu knurren, ich weiß in dem moment nicht wie ich das unterbinden kann, Aus oder Nein ist ihm in diesem Moment egal. Ich sage dem Besuch generell bitte den Hund völlig ignorieren. Wenn wir dann in der Küche oder Wohnzimmer sitzen kommt er angelaufen ganz schnell an den Fremden vorbei und legt sich auf meine Füße oder unter meinen Stuhl und beobachtet die "Eindringlinge" und wehe es bewegt sich einer oder jemand steht auf, dann springt er auch sofort auf und knurrt. Aber nach einer gewissen Zeit fängt er an die Fremden vorsichtig zu beschuppern, möchte dieser dann seinerseits den Kontakt erwidern weicht er aus und knurrt. Manche Leute akzeptiert er nach einer gewissen Zeit, wenn auch immer noch vorsichtig mit Sicherheitsabstand und manch andere überhaupt nicht auch wenn sie schon öfter da waren (z.B mein Vater, mit dem kommt er überhaupt nicht klar). Dieses Verhalten zeigt er eigentlich von Anfang an, wir haben ihn seit er 8 Wochen alt ist. Wir wissen nicht voher dies eigentlich kommt wir haben von Anfang an versucht in an die
verschiedensten Situationen zu gewöhnen. Wir waren auch in der Hundeschule, als ich dort dieses Thema bei der Trainerin ansprach meinte sie ich sollle ihn wenn er bellt und knurrt in ein anderes Zimmer bringen damit er lernt das sein Verhalten unerwünscht ist und er dann vom Rudel ausgeschlossen wird. Das mache ich auch einfach aus dem Grund weil der Besuch teilweise Angst hat und ich so die Situation entschärfen möchte aber an dem eigentlichen Problem ändert es nichts. Er zeigt sich auch draußen Fremden gegenüber eher scheu lässt sich nicht von Fremden anfassen und manchmal passiert es das er aus heiterem Himmel jemanden Anspringt und dabei ankläfft (wenn er an der Leine ist). Ich weiß einfach nicht wie ich mich in diesen Situationen richtig verhalten soll ich möchte ihn in seiner Unsicherheit nicht bestätigen aber ihm auch deutlich machen das sein Verhalten nicht erwünscht ist.Ich würde mich sehr freuen ein paar Tipps und Ratschläge von euch zu bekommen.
Liebe Grüße
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Hallo,
kenne ich nur zu gut, dieses Verhalten. Meine Ronja hat auch ein Problem mit Fremden und verhält sich ähnlich, wenn nicht sogar teilweise genauso. Unterschied ist nur, daß sie nicht "nach vorne" geht, also Leute anspringt und sie verbellt.
Zumindest hat Ronja ein menschenbezogenes Lernen, soll heißen, sie freut sich mittlerweile über Leute, die öfter zu uns kommen. Und auch die Nachbarn bei uns in der Straße sind mittlerweile "okay". Streicheln läßt sie sich draußen aber nur von ganz wenigen Menschen, von unbekannten gar nicht.
Bei fremden Leuten, die zu uns kommen und nicht lange bleiben, lasse ich Ronja in einem anderen Raum. Das streßt sie weniger als sich mit dem Mensch konfrontiert zu sehen. Das geht z.B. wenn der Heizungsmensch zur Wartung kommt oder der Paketbote klingelt.
Bekommen wir "richtig" Besuch, handhabe ich es mittlerweile so, daß Ronja vorerst drüben bleibt. Ist der Besuch da, hat sich hingesetzt, hole ich Ronja angeleint dazu. Beginnt sie zu Bellen, drehe ich wortlos um und führe sie wieder ins Schlafzimmer. Ist für den Besuch erstmal blöd, wenn ich gefühlte 37x mit dem Hund hin und her laufe, aber so bessert sich ihr Verhalten langsam. Ihr fremde Leute sollen sie komplett ignorieren, auch wenn Ronja Kontakt aufnimmt (also mal schnüffeln geht). Wir haben immer Leckerchen auf dem Tisch stehen. Besuch darf ihr mal was zuwerfen, dabei aber nicht ansehen und nicht ansprechen.
Das ist jetzt nur mein eigener Erfahrungsbericht. Wirklich gelöst ist unser Problem noch nicht. Sowas ist nicht leicht und ich bin froh, daß es bei Ronja noch nicht in eine Angstaggression umgeschlagen ist. Das kann schnell passieren, wenn sie sich mal richtig bedrängt fühlt und sich nicht weiter zu helfen weiß, als nach vorne zu gehen. Deshalb schirme ich sie von Menschen ab, die ihr suspekt sind und lasse keine Ansprache und schon gar kein Anfassen zu.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Wenn bei uns der Postbote oder so erscheint kommt er auch immer ins Arbeitszimmer, das ist mir sonst zuviel Stress und für den Hund und den Postboten sicherlich auch. Wenn Leute kommen die er mag, was wirklich nur sehr wenige sind freut er sich und ist total aus dem Häuschen. Wir fragen uns immer woher sein Vehalten kommt und ob wir irgendetwas falsch gemacht haben. Bei den Leuten woher wir ihn haben hat er und seine Eltern und Geschwister im Zwinger gelebt in einem wirklich kleinen Dorf wo nicht viel los war, er ist da eigentlich auch nur von einer Person betreut wurden, wäre das vielleicht ein Grund für sein Verhalten?
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Zitat
Bei den Leuten woher wir ihn haben hat er und seine Eltern und Geschwister im Zwinger gelebt in einem wirklich kleinen Dorf wo nicht viel los war, er ist da eigentlich auch nur von einer Person betreut wurden, wäre das vielleicht ein Grund für sein Verhalten?
Hallo,
von meiner Seite aus ein eindeutiges JA...!!!
Ronja ist beinahe genauso aufgewachsen, nur nicht im Zwinger. Sie lebte als Welpe zusammen mit der Mutter, dem Vater und einer zweiten Hündin im Haus. "Betreut" wurden die Hunde von einer jungen Frau, die sich viel Mühe gegeben hat, die Hunde über alles liebt und wir haben noch heute Kontakt zueinander. Leider wurden die Welpen nicht gut, bzw. gar nicht auf unterschiedliche Menschen sozialisiert.
Ergebnis...:
Ronja liebt "ihre" Menschen, also ihr Rudel und Fremde sind "böse".
Mittlerweile weiß ich, daß man dieses Defizit nie ganz wegbekommt, man kann es nur "deckeln", d.h. man kann das Verhalten durch ein anderes ersetzen, die Angst vor fremden Menschen wird der Hund aber nie komplett verlieren. Und besonders solche Hunde lernen personenbezogen...bis sie generalisieren kann es Jahre dauern (oder eben nie soweit kommen). Bei Ronja ist es ganz klar so, daß "Paul, Peter und Alexander" klasse sind, der Mann auf der anderen Straßenseite aber will sie bestimmt gleich auffressen und deshalb wird DER verbellt.
Ich habe Ronja "Touch" beigebracht. Damit kann ich sie auf Spaziergängen gut ablenken. Wenn ich merke, sie guckt schon wieder so komisch (fixiert), mache ich sie auf mich aufmerksam und fordere "Touch". Sie berührt dann mit ihrer Nase meine Handfläche und so kann ich ihren Kopf/Blick dahin richten, wo ich es haben will. Das hilft uns sehr, ohne Theater an Menschen vorbeizukommen.
Sie muß Fremde nicht mögen, aber sie soll sie ignorieren und sich auf mich konzentrieren. Läuft sie frei, habe ich gerne den Futterbeutel dabei. Den liebt sie über alles. Da sie nur dort frei läuft, wo große Wiesen oder Felder sind, geht das mit dem Beutel gut. Fixiert sie Leute, die auf uns zu kommen, werfe ich ihr den Beutel auf die Wiese von den Leuten weg. Bis sie ihn geholt hat, haben wir die Menschen passiert. Das Timing muß allerdings stimmen, also werfen BEVOR sie bellt.
Ich habe sogar schon Leute angesprochen, bei denen Ronja relativ entspannt war, und sie gebeten, einfach nur mal eben den Beutel zu werfen und dann weiterzugehen. Das kostet die Leute vielleicht 10 Sekunden Zeit, aber uns bringt es weiter. Weil Ronja so vielleicht irgendwann verknüpft, daß Fremde auch gut sein können (die werfen ihr ja ihre Beute).
Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen und wenn ich Dir nur das Gefühl geben konnte, nicht allein zu sein. Dein Problem ähnelt unserem so sehr, da mußte ich einfach schreiben.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
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Liebe blackbetty,
vielen Dank für deine Worte! Das mit dem Kommando ist eine sehr gute Idee, die ich auch ausprobieren werde, da wir sowieso clickern. Ich habe es bis jetzt so gehandhabt wenn jemand an uns vorbei geht egal ob Fußgänger, Jogger oder Fahrradfahrer, muss er sich hinsetzen und mich ansehen. Was ihn eigentlich ganz gut davon abhielt fremde Personen anzuspringen aber Touch wäre denke ich noch besser, ist z.B beim Ampel überqueren einfacher
Leider ist es so das sehr viele Leute in meiner Umgebung mit Unverständnis reagieren. Viele haben die Vorstellung ein Hund muss freundlich, kinderlieb sein und sich von jedem Anfassen lassen. Wenn ich sie darum bitte den Hund in ruhe zu lassen wird man oftmals gar nicht ernst genommen, der Hund wird trotzdem gelockt und er wird versucht zu streicheln. Er weicht dann aus aber irgendwann reicht es ihm und er fängt an zu knurren und dann heißt es was man doch für einen agressiven Hund hätte......
Liebe Grüße
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Leider ist es so das sehr viele Leute in meiner Umgebung mit Unverständnis reagieren. Viele haben die Vorstellung ein Hund muss freundlich, kinderlieb sein und sich von jedem Anfassen lassen. Wenn ich sie darum bitte den Hund in ruhe zu lassen wird man oftmals gar nicht ernst genommen, der Hund wird trotzdem gelockt und er wird versucht zu streicheln. Er weicht dann aus aber irgendwann reicht es ihm und er fängt an zu knurren und dann heißt es was man doch für einen agressiven Hund hätte......
Liebe Grüße
Hallo,
da mußt Du dringend dran arbeiten...also am Verhalten Deiner Mitmenschen...
Dein Hund muß (stärker noch als andere Hunde) lernen, daß er sich auf Dich verlassen kann und Du ihm die "Bedrohung" vom Leib hälst. Wenn Dein Hund Dir vertraut, wird er auch keinen Grund sehen, aggro zu werden.
Ich mußte da auch an mir arbeiten, daß ich es schaffe, die Menschen von ihr fernzuhalten. Man möchte ja selbst einen lieben und freundlichen Hund haben, der andere nicht anknurrt. Unsere Wuffels sind aber eben nicht so. Also muß ich (als Rudelchef) dafür sorgen, daß mein Hund sich sicher fühlt. Das Unverständnis anderer Leute ist mir piepegal. Mein Hund wird nicht angesprochen, schon gar nicht gelockt oder gar genötigt, sich anfassen zu lassen. Zur Not stell ich mich auch direkt dazwischen und vor meinen Hund und sage "NEIN!" (aber zu dem potenziellen Streichler, nicht zu meinem Hund).
Laß Dir ein dickes Fell wachsen, Deinem Hund zu liebe.
Liebe Grüße
BETTY und Ronja
PS.: "Touch" ist ganz leicht beizubringen. Anfangs habe ich meine Hand an ihre Nase geführt, TOUCH gesagt und ihr ein Leckerchen gegeben. Nach ein paar Übungen kam sie meiner Hand mit der Schnauze schon entgegen und jetzt kann ich meine Hand überall hinhalten und sie versucht, mit der Nase ran zu kommen.
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Wir haben ne 11 Monate alte Husky-Collie Mix Hündin zu Hause. Vor neuen Dingen hat sie grundsätzlich Angst. Wenn die Mülltonne zu Hause mal auf dem Rasen steht wird sie mit aufgerichteten Nackenhaaren und angelegten Ohren angekläfft. Eifersüchtig ist sie auch, wenn andere Hunde von uns gestreichelt werden möchten verhindern sie es grundsätzlich, drängelt sich dazwischen und knurrt ganz leise. Was kann cih dagegen tun???
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Hallo,
Geelke:
schieb sie auf die Seite wenn sie sich dazwischen drängeln möchte. Du bestimmst wenn Du anfasst und wen nicht. Lass sie damit nicht durchgehen.An die Threadstellerin:
Ich würde es auch so handhaben wie Blackbetty gesagt hat. Wichtig ist, dass Du Deinem Hund ein Alternativverhalten beibringst. Ich würde ihn generell nicht auf meinen Füßen liegen lassen und ihn auf seinen Platz schicken.Wenn er sich beruhigt hat, dann darf er aufstehen, aber sobald er wieder anfängt die Menschen zu fixieren und anzuknurren, geht es wieder auf seinen Platz.
Das ist nichts anderes wie Blackbetty macht indem sie aus dem Raum geht und wieder reinkommt.
Wenn Du ihn aussperrst, also alleine in ein anderes Zimmer, dann hol ihn nach wenigen Minuten zurück. Zickt er wieder, dann geht es wieder raus.
Du kannst beides machen. Für manche Hunde ist es gut wenn sie im Zimmer sind und sehen, dass Du alles im Griff hast.
Auf Spaziergängen würde ich ihm beibringen die Seite zu wechseln. Wenn Dir jemand links entgegenkommt, dann schick ihn auf die rechte Seite und umgekehrt.
Steht jemand vor Dir, dann ist es auch hilfreich den Hund nach hinten schicken zu können.Das alles kann Deinem Hund zeigen, dass Du die Angelegenheiten regeln kannst. Klar, das alles dauert eine gewisse Zeit, aber es klappt.
Auch würde ich den Besuch Leckerlis werfen lassen wenn er auf seinem Platz ist und sich ruhig verhält. So verknüpft er irgendwann auch, dass Menschen zu Besuch, toll sind, weil es dann besondere Leckerlis gibt.
Liebe Grüße und viel Erfolg.
Steffi
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Vielen Dank für die hilfreichen Tipps, ich werde versuchen sie umzusetzen um ihm mehr Sicherheit zu vermitteln.
Liebe Grüße
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