"Notfall"-Hund - OP am Femurkopf

  • Hallo alle zusammen,

    leider war ich nun schon seit längerem nicht mehr auf dieser Seite,
    entschuldigt also bitte, falls mir Fehler unterlaufen sollten und ich denke, dass es nun auch etwas länger wird...

    Ich wäre froh, wenn ich vielleicht ein paar Meinungen hören könnte zu folgendem Thema bzw. vielleicht weiss jemand eine Adresse, an die ich mich wenden könnte?

    Nur kurz zu unserer Vorgeschichte:
    Im September letzten Jahres haben wir unsere Hündin von einer Tierschutzorganisation adoptiert. Nun habe ich seit längerer Zeit mal wieder auf den Seiten gestöbert und bin bei den "Notfällen" auf eine ganz traurige Geschichte gestossen, die mich sehr mitgenommen hat und wo ich jetzt ernsthaft am überlegen bin, das arme Kerlchen aufzunehmen...

    Noch ist der Rüde in einer Tierauffangstation auf Malta und er müsste dringend operiert werden, da er eine alte Verletzung an der Hüfte hat. Nach meiner Anfrage bekam ich folgende Mitteilung bez. der noch anstehenden OP:

    Zitat

    "Er muss noch auf Malta klar kommen, weil wir ihn nicht herholen können, wenn wir nicht wissen, wie und wann er operiert wird, wer das bezahlt und wer ihn anschließend betreut. Ich habe mit einer deutschen Ärztin gesprochen, die ihn vor Ort abgetastet hat. Diagnose: Der Femurkopf ist aus der Gelenkpfanne gesprungen und nicht reponierbar, da sich bereits Gewebe drum herum gebildet hat. Bei einer OP müßte dass zusätzliche Gewebe weggekratzt werden, der Kopf wieder in die Pfanne gesetzt und dann der Hund so verbunden, dass das nicht wieder wegrutscht. Evtl. kriegt er auch ne Platte oder Nagel, aber ich bin kein TA. In der Reha muss er dann brav an der Leine laufen, damit alles gut verheilt. Danach wäre er fit und wieder völlig hergestellt. Leider kann diese OP vor Ort keiner durchführen. Ab und zu kommt ein TA-Team aus Italien vorbei (Europäischer Tierschutzbund), aber wann, weiß keiner. Inzwischen wird das Problem natürlich nicht besser, und eigentlich ist es wohl nur eine Routine-OP."

    Mir ist klar, dass dies sicherlich nicht einfach wird, aber mir hat es dieser Kerl einfach angetan und ich möchte alles wenigstens soweit durchdenken und schauen, ob ich ihm helfen kann...
    Folgende Dinge wären hier sicherlich zu beachten

      Mein Mann und ich haben beide eine Arbeitsstelle, könnten aber z.B. unseren Urlaub nutzen bzw. würden Unterstützung von Freunden erhalten... - dafür müsste ich aber erst einmal wissen, was für einer Zeitspanne wir für die REHA einplanen müssten.


      Hat evtl. jemand Efahrung in dieser Art? - Kann man absehen, wie hoch die Kosten sind, bzw. wer übernimmt normalerweise die Kosten einer solchen OP?


      Und zu guter letzt - kann man absehen, wie die Chancen einer Heilung stehen?

    Über jegliche Meinung / Ratschläge würde ich mich freuen - wie gesagt, ich stehe hier noch so ziemlich am Anfang...

    DANKE für alles!

  • Wenn ihr 6 Wochen Urlaub zusammenbekommt, dann ist das mehr als genug, wenn bei der OP alles glatt läuft. Für einen eingewöhnten Hund würden auch 2 Wochen reichen.
    Insgesamt braucht die komplette Wiederherstellung zwar etwas länger, aber man kann den Hund dann bereits problemlos stundenweise allen lassen.
    Aber ob er auch allein bleibt, das ist eine andere Frage, denn er kennt es nicht.
    Wer die Kosten trägt, ist Verhandlungssache. Die Orga kann es wohl nicht, sonst wäre das evtl. eine Option.
    Vielleicht kennt die Orga einen TA, der es günstig gestaltet und man könnte über irgendeine Art der Kostenteilung reden?

    Ich finde es toll, dass du überlegst. Das Ganze muss wirklich gut geplant werden, damit es für alle Beteiligten eine runde Sache wird.

    LG
    as Schnauzermädel

  • Oh weh, da hat es Dich ja scheinbar ziemlich erwischt.

    Was in meinen Augen vorher wichtig wäre, sind schon Röntgenaufnahmen gemacht worden?
    Könnten diese an einen Tierarzt hier in Deutschland geschickt werden?
    Hast Du bei Dir in der Gegend einen Spezialisten, der diese OP überhaupt durchführen könnte?

    Hier stehen sehr gute Infos drin:


    Der komplette Thread ist hier:
    https://www.dogforum.de/fpost7750849.html

    Wegen der Kosten bin ich leider überfragt, aber die Reha dauert schon mehrere Monate.

  • Ich seh es ähnlich wie Schnauzermädel.
    Das Problem sehe ich vor allem da, dass der Hund halt gar nicht eingewöhnt ist, d.h. es kommt sehr viel zusammen. Keiner weiß, ob er alleine bleiben kann, ob er irgendwelche Ängste hat, ob er halbwegs vernünftig an der Leine läuft (wäre in Bezug auf Reha viellt. gut).
    Dann ist es natürlich eigentlich von Vorteil, wenn dein Hund und der neue Hund sich am Anfang ohne Einschränkungen durch die OP kennenlernen könnten. So musst du immer bremsen.

    Hast du viellt. Bekannte, Freunde oder Verwandte, die den Hund über die gesamte Rehadauer betreuen könnten? Und erst danach zieht er bei euch ein?

    Wegen der Kosten würde ich erstmal fragen, ob sie Röntgenbilder zusenden könnten, dann könnte man hier vor Ort versch. TÄ die situation auseinandersetzen und sich nen Kostenvoranschlag machen lassen. Im anschluß dann mit der Orga sprechen, evtl. auch noch nen örtl. Verein ansprechen und gucken wieviel man selber kann- alle zusammen kriegen das bestimmt hin. Schutzgebühr könnte erlassen werden wenn du dich erheblich beteiligen musst usw.
    Einfach mit den Leuten reden, dann findet sich sicher ne Lösung.

  • Ist zwar eine schwierige Situation, aber machbar.

    Usere Luna kam aus schlechten Verhältnissen zu uns. Wir hatten sie ca 2 Monate, als bei ihr die FKR anstand. Zu diesem Zeitpunkt waren ihre Verhaltens-'Baustellen' noch recht groß und auch 'angekommen' war sie noch nicht richtig.

    Den kompletten Thread zur Entscheidung und OP + Nachbetreuung findest Du hier:

    https://www.dogforum.de/viewtopic.php?…er=asc&&start=0

    Wie es ihr heute geht (OP war im Januar) hier:

    https://www.dogforum.de/ftopic78633.html


    Leider hatte ich keine Möglichkeit Urlaub zu nehmen - so wie ihr. Sie musste also nach ihrem Klinikaufenthalt stundenweise allein bleiben. Wir hatten bereits angefangen das zu üben (nicht lang), aber vorher hatte ich sie immer bei mir. Es gab nur wenige, kurze Ausnahmen.

    Obwohl die OP gut verlief, ging es mit Luna zunächst kaum aufwärts. Wir haben uns dazu entschieden ihr einen zweiten Hund zuzugesellen und das hat für uns alle den Wendepunkt bedeutet. Es geht seither nur noch steil bergauf.

    Ich denke schon, dass es machbar ist, den Hund auch bei dieser schlechten Ausgangslage zu Euch zu holen,

    ABER:
    finanziell betrachtet ist auch eine FKR nicht ohne, besonders wenn ihr anschließend eine Physio durchführen lassen wollt (befrag doch mal eine Suchmaschine nach der GOT, aber achte darauf eine aktuelle zu erwischen).

    Ihr könnt die Orga und Tierschutzvereine darum bitten eine Sammelaktion vorzunehmen. Ebenso können sie Euch mitteilen, welche TA mit dem Tierschutz zusammenarbeiten. Beim Muskelaufbau könnt ihr Kosten sparen, wenn ihr selbst viel von der Physio übernehmt.

    Macht euch vorher schlau, welche Physio-Möglichkeiten es bei euch gibt. Vielleicht lässt sich euer (möglicher) Neuzugang ja ebenso wie Luna nicht einfach anfassen. Dann kommt u.U. nur eine Wassertherapie oder die Durchführung im Selbstbau in Frage.

    Wenn Du dich in den Hund verkuckt hast und es finanziell machbar ist, dann rate ich dir zu. 6 Wochen sind eine lange Zeit bei der FKR und nicht die schlechteste Ausgangslage. Schaut euch mal Lunas Beispiel an und seht, was aus so einem geschundenen Bündel werden kann. Vielleicht macht es Euch ja Mut.

    Wo

  • Hier ist ja keine Resektion vorgesehen sondern eine operative Reposition.
    Schwierig ist dabei, dass der Hund sehr ruhig gehalten werden muss un einen ganz gezielten Aufbau braucht, damit der Kopf nicht wieder aus der Pfanne rutscht, bis die Bänder wieder straff genug sind.

    LG
    das Schnauzermädel

  • Hallo,

    Nocte:

    FKR = Femurkopfresektion - oder?

    Soweit ich es aber verstanden habe, müsste "nur" Gewebe entfernt werden und der Kopf wieder in die Pfanne gesetzt werden...

    Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht.

    Aber Ihr würdet auch alle raten, ihn erst einmal zu holen, ihn dann eine Eingewöhnungszeit zu geben, und erst dann die OP durchführen zu lassen - oder?

  • Ich denke, daß es für den Hund auf jeden Fall stressfreier wäre!!

    Allerdings solltet ihr dafür Urlaub haben ;)

  • Habt Recht - ja, wer lesen kann ist klar im Vorteil (ich hatte das nicht reponierbar im Kopf) :headbash:

    Das ruhig halten war bei Luna am Anfang auch, allerdings kann da nix wieder rausrutschen. Die OPs sind natürlich unterschiedlich.

    Die Frage ist, wie es dem Hund gesundheitlich geht.

    Um zu entscheiden, was ich mit dem Hund anstellen würde, wäre für mich auch die Frage entscheidet, ob er Fremde toleriert. Wenn ihr ihn nicht ruhig halten könnt, weil es unmöglich wäre sich dem Tier zu nähern, dann könnt ihr ihn zu Hause schlecht betreuen.

    Unsere operierende Klinik verfährt da ganz rigoros. Die Tiere bleiben während der kritischen Zeit (also nicht nur die Aufwachphase) in der Klinik. Erst, wenn die Halter in der Lage sind die notwendige Betreuung durchzuführen - und dazu gehört auch das Ruhigstellen - werden die -Tiere nicht entlassen. Allerdings hat bereits während dieser Zeit Physio in der Klinik stattgefunden.

    Evl. könntet ihr ja mal einen Telefontermin mit einem Chirurgen/einer Klinik vereinbaren und nachfragen.

    Generell denke ich, dass es auf das Tier ankommt. Währe es für ihn schlimmer erst zu Euch zu kommen und dann den Streß zu haben, oder wäre der Streß zu groß, wenn er operiert würde und danach zu Euch als Fremden kommt. Wie könnte man das Ruhigstellen auch mit Zweithund bewerkstelligen (Kennel z.B.)

    Habt ihr eigentlich selbst Röntgenbilder von dem Hund?

  • Whow - super Danke für die ganzen tollen Antworten!
    - Da kommen wirklich Sachen uaf, an die ich im Leben nicht gedacht hätte ;-)

    @ Nocte:
    Ein Kennel zwecks ruhig stellen ist vorhanden und sicherlich auch notwendig, da wir ja noch einen zweiten Hund haben...

    Ich glaube, das grösste Problem ist hier wirklich, wie sich unsere Hündin mit dem Neuzugang vertragen würde... - und da kann man leider nur mutmasen... - und wenn die beiden sich nicht vertragen würden, hätte ich echt ein grosses Problem... - verdammt!

    Ich bin echt hin und her gerissen... - aber in diesem Zustand hat er dort wirklich keine Chance...

    Ich muss da noch einmal in Ruhe mit meinem Mann reden und schauen, in wieweit wir das hier alles bewerkstelligen könnten...

    Aber vielen lieben Dank!

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