Angst vor anderen Menschen...

  • Hy mein 6 Monate alter Labby Mischlingsrüde Denyo ist ein großer Schisser. Er war immer etwas zurückhaltend gegenüber anderen Menschen aber seitdem er beim TA so schlechte Erfahrungen gemacht hat. (Ich hatte berichtet) ist er SEHR misstrauisch. Wenn fremde auf ihn zukommen senkt er den Kopf und knurrt. Und schaut zur Seite. Wie soll ich mich verhalten?! Wir gehen jetzt bald in die Hundeschule meint ihr das es da Probleme mit dem Trainer geben kann?!
    Wenn er aber einmal jemanden kennt dann freut er sich wie ein bekloppter denjenigen wiederzusehen. Egal wielange er die Person nicht gesehen hat.
    Und was haltet ihr von dem Buch "Angst bei Hunden" von Martin Rütter?? Danke und gebt mir viele Tipps.


    Mfg Mathes

  • Ich kenn das Buch nicht, dazu kann ich Dir nix sagen. Shiva knurrt auch jeden Menschen an. Hat sie nicht von anfang an gemacht, aber irgendwann hat das mal angefangen. Sie hat aber wirklich keine schlechte Erfahrung gemacht.
    Unsere Trainerinnen in der HS fassen die Hunde nicht an. Bei uns wäre so ein Hund, so denke ich, kein Problem. Sie würde eventuell zuerst mal ne Einzelstunde 'verordnen' damit sie die Situationen einschätzen kann und würde dann entscheiden, ob und in welche Gruppe er kommen würde. Allerdings ist es bei uns so üblich, dass keine anderen Hunde angefasst werden. Außer sie spielen am Ende und ein Hund kommt direkt zu einem Menschen hin.
    Aber in der HS hättest Du ja die Chance zu üben. Viele Leute, die meistens keine Angst vor Hunden haben und vorallem Verständnis für Hunde und Halter haben. Nur mal als Beispiel: Ihr steht Euch etwas Abseits und jeder wirft beim Vorbeigehen ein Leckerlie, oder irgendwas in der Art. Sollte natürlich mit dem Trainer abgesprochen werden. Dann kann der Trainer die Leute anweisen und Dich. Und ihr könnte es gleich mal richtig üben. Falls es in der Stunde nicht geht, dann vielleicht nach ner Stunde, wenn die anderen Hunde schon im Auto sind.
    Ich würde bei der HS mal anfragen und von Deinem Problem erzählen. Ein guter Trainer hätte bestimmt dazu einige Tipps auf Lager.
    In der HS waren die Begegnungen üben für Shiva kein Problem. Aber im normalen Leben - wir üben immer noch fleißig :D Manchmal klappt es sehr gut - manchmal gar nicht!!! DEN SUPERTIPP habe ich leider auch nicht auf Lager!!! :sad2:

  • Du solltest als erstes darauf achten, das er nicht mehr von Menschen bedrängt wird. Sprich, halte sie auf, bevor es deinem Hund unangenehm wird. Ducken und Knurren ist die Vorstufe zum Angstbeißen.
    Du kannst ihm andere Menschen "schön" clickern. Weis ja nicht ob du clickerst, falls ja: Hund guckt zu fremden Menschen =Click.
    Er wird irgendwann bei fremden Menschen nicht mehr an Angst sondern an Essen denken. Das kannst Du dann solange fortführen bis er sich gerne in Gegenwart anderer Menschen aufhält, weil es dann ja immer FUtter gibt. In der gesammten Trainingszeit ist drauf zu achten, das er nicht eine einzige Negativerfahrung macht, sonst fängst du wieder von vorne an.
    Du kannst es auch ohne clicker machen,aber dann kann man nicht so gut timen. Angucken und Fressen ist gleichzeitig doch recht schwer, durch den Click weis er dass das Futter für das Angucken ist und nicht für irgendetwas anderes.
    Falls Du dich für das Clickern entscheidest, lasse es dir bitte von einem erfahrenden "Clickermenschen" zeigen. Da kann man sonst viel Falsch machen.
    Ganz wichtig: Es gibt IMMER und für JEDEN Click einen Keks, auch wenn es nur aus Versehen passiert ist ( das Clicken)

  • Hallo,

    ich habe auch eine ängstliche Hündin.

    Mit dem Schönfüttern haben wir uns leider eine Verhaltenskette aufgebaut. Zumindest draußen beim Spaziergang ist es so, daß Ronja bellt (aus Angst) und mich dann anschaut, weil sie ein Leckerchen erwartet. Ich hab das jetzt ganz sein lassen.

    Ich nehme Ronja kurz neben oder wenn möglich sogar leicht hinter mich und gebe ihr so Sicherheit. Nur, wenn sie sich ruhig verhält, bekommt sie ein Lob. Bellt sie dennoch, ignoriere ich das und gehe einfach weiter als wenn gaaaaar nix wäre.

    Heute war der Heizungsmonteur da. Ronja bleibt bei "unheimlichen" Besuchen mittlerweile im Schlafzimmer. Von dort bellt und wufft sie zwar hin und wieder, muß sich aber nicht mit dem Angstauslöser konfrontieren. War heute kurz bei ihr, weil ich mir was anziehen wollte, und habe gesehen, daß sie ganz klein und zitternd in ihrem Körbchen lag. Sie hat also definitiv Angst. Ich lasse sie da dann völlig in Ruhe.

    Ich kann Dir das Buch "Trau keinem Fremden" von McConnell empfehlen.
    "Angst bei Hunde" von Rütter habe ich hier stehen und auch gelesen. Es ist ebenfalls empfehlenswert, geht aber auf verschiedene Ängste ein (z.B. auch vor Gegenständen wie Staubsauger usw.). Es ist aufschlußreich geschrieben und erklärt auch, was Angst/Furcht eigentlich ist und wie sie entsteht. Ich habe vieles gelernt beim Lesen dieses Buches.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

  • Das mit der Verhaltenskette ist echt immer schwierig. Ich habe das zu Hause am großen Treppenhausfenster leider ebenfalls fertig gebracht.
    Mein Wunschgedanke war, dass die Hunde dort oben nicht mehr bellen. Also, sie bellen, ich rufe und sie kommen und dafür gibt es Leckerlie. Jetzt ist es so, sie bellen, kommen und wollen dafür Leckerlie. Das habe ich jetzt auch wieder sein lassen. ;)

    Ich werde es jetzt mit Homöopathie versuchen. Ich war am Wochenende auf einem Kurs und habe gelernt mit der Einhandrute umzugehen. Mit der Homöopathie beschäftige ich mich ja schon länger. Bei Shiva habe ich eine Angstaggression ausgetestet (sie hat ja schon mal die Postbotin gebissen) und die werde ich mit dem ebenfalls ausgetesteten Mittel behandeln! Ich werde gerne berichten, wenn ihr Interesse habt. Vielen Leuten ist das ja zu hexisch/teuflisch und die halten 'von so nem Sch***' gar nix. Das akzeptiere ich auch.

  • Zitat

    muß sich aber nicht mit dem Angstauslöser konfrontieren. War heute kurz bei ihr, weil ich mir was anziehen wollte, und habe gesehen, daß sie ganz klein und zitternd in ihrem Körbchen lag. Sie hat also definitiv Angst. Ich lasse sie da dann völlig in Ruhe.

    aber genau das sollte sie doch tun, sich mit ihren Ängsten auseinander setzen dürfen...nur so kann sie doch lernen, dass es eigentlich nicht so schlimm ist.

    wenn du nur Managment betreibst wird dein Hund ewig Angst haben...und das ist doch sehr schade

  • Hallo,

    wir unterstützen Ronja mit einer Bachblütenmischung und ganz ehrlich...ICH glaube dran. Ronja wird ruhiger und gelassener. Was früher ein "Wawawawwawawawawa...!" war, ist heute ein "Wuff...wuff...wuff...!", wenn Ihr versteht, was ich meine. Sie verfällt nicht mehr sofort in Panik.

    Liebe Grüße

    BETTY und Ronja

    PS Mephista...: Da hast Du sicher Recht, aber ich muß sie ja nicht bewußt einer Situation aussetzen, die ihr Angst macht. Wir arbeiten ja dran. Wenn ich sie aus dem Schlafzimmer rauslasse wie heute bei dem Heizungsmonteur, schaffe ich ihr einen zusätzlichen Konflikt, nämlich daß sie bei uns sein will, aber Schiß vor dem großen, bösen Mann im Blaumann hat. Das streßt sie fürchterlich. Sie bellt ja bereits im Flur, wenn sie die Stimme nur hört und will ins Schlafzimmer flüchten. Wie soll sie mir vertrauen, wenn ich sie dann "zwinge", dabei sein zu müssen...?

  • hallo.....auch ich hätte zu diesem thema eine frage: seit kurzem wohnnt eine kleine mischlings-hündin (1jahr alt) bei mir. sie ist ursprünglich aus einer tötungsstation aus ungarn....man merkt ihr auch an, dass ihr schlimmes passiert sein muss, da sie seeeeehr zurückhaltend ist. zu mir hat sie schon vollstes vertrauen gefunden und wird immer lebendiger....jedoch zu meinem freund oder vater etc (alle männer) ist sie absolut ängstlich und zurückhaltend. gibt es noch irgendwelche tricks sie auch zu den männern zu "locken"...? ich nehme leider an, dass ihr in ungarn männer schlechtes getan haben... :???: :sad2: vielleicht weiß noch jemand was.... (außer leckerlis, wurst und viiiiel lob und zuwendung) danke, lg

  • Unser Janosch - auch aus einer ungarischen Tötungsstation - duckt sich bei den Männern auch weg. Keine Angst direkt, aber sehr vorsichtig. Sobald ein Mann schnell über ihn greifen will (zum über den Kopf streicheln z. B.), duckt er sich weg.

    Tja, ich hätte jetzt leider auch nur die Leckerlieversion auf Lager :ka:
    Ich geb den Männern gern eins in die Hand und wer es nicht direkt geben will, oder der Hund geht schon gar nicht so nahe ran, dann soll er das einfach hinwerfen. Und ein bißchen Vorsicht ist ja auch gar nicht sooo schlecht. ;)
    Rütter hat das mal mit dem Futterdummy gemacht. Werfen und bringen, und dann Leckerlie. Aber auf den Dummy reagiert der Janosch überhaupt nicht und das will auch nicht jeder Mann machen. Da ist die Hinwerfversion die einfachere. ;)

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