Problemhund!...?
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Hallo
So ich fange meine Geschichte am Besten ganz am Anfang an, ich glaub so wird meine Lage vielleicht leichter verständlich.
Also, ich habe meine Mischlingshündin (keine Ahnung was da drin ist, ist aber mittlerweile 60 cm groß und 25kg schwer) mit ca. 8 Wochen abgeholt. Wir haben sie vom Tierschutz. Zu ihrer Vorgeschichte ist nicht viel bekannt, nur dass sie zusammen mit 7 Geschwistern und Mama ausgesetzt war und mit ca. 4-5 Wochen gefunden wurde. Die Mama war schon sehr ausgemergelt und hatte nicht mehr genug Milch für alle, also hat man beschlossen, sie (meine Hündin) und ihren Bruder (weil sie die kräftigsten waren) von der Mutter zu trennen und mit der Flasche aufzuziehen. Kurz gesagt, die beiden Geschwister wurden in einer anderen Pflegefamilie untergebracht als der Rest der Hundefamilie. Bei dieser Pflegestelle war sie dann ca. 3 Wochen, bis sie schließlich zu uns kam.
Die ersten Tage waren auch wunderschön, Lucy schlief sehr viel, mochte überhaupt nicht Gassi gehen (also haben wir sie Gassi getragen) Nachts habe ich sie in eine Box getan, was ihr auch nicht immer so recht war.
Schon nach 1-2 Wochen zeigte sie erste Verhaltensauffälligkeiten, z.B. beim spielen extrem zubeißen, auf die Füße losgehen und reinbeissen... Ignorieren interessierte sie überhaupt nicht!
Mit ca. 10 Wochen bin ich dann mit ihr in eine Welpenspielgruppe gegangen, dort waren etwa 15 Hunde von ganz klein bis ziemlich groß (12wöch. Yorkshire bis 8mon. Bernersenn). Da Lucy gleich nach 2 Min. von den Großen überrannt wurde, war es ihr gleich zuviel und kam schutzsuchend zu mir. Und was sagte die Trainerin: „Bloß nicht beschützen, der Hund muß das lernen auszuhalten! Weg vom Hund!!“ Am Ende der Stunde war Lucy im hintersten Eck des Hundeplatzes zu finden, man konnte sie von weitem schon zittern sehn. Für mich war klar, da geh ich auf einen Fall mehr hin! Was folgte war ein extrem beißwütiger Hund, sie sprang an uns hoch um uns zu beißen, sie biss in die Füße, kurz, überall wo sie uns erwischen konnte, sie griff uns regelrecht an. Nach etwa einer Woche kam ich an eine Trainerin, die nach Animallearn arbeitet. Sie erklärte mir, dass der Hund völlig unter Stress steht ob dieser Welpenstunde und sich dieser eben bei ihr so „entlädt“. Also, Stress vermeiden hieß es nun. Sprich ich konnte sie (fast) nirgends mehr mitnehmen, denn alles war ja sehr aufregend/stressig. Nach ca. einer Woche wurde der Hund so „böse“, dass keiner mehr so richtig weiter wusste, auch nicht die Trainerin. Also sind wir mit Lucy ins Stammhaus von Animallearn gefahren damit sich die Dame mal ein Bild von meiner Lucy machen kann. Ihre damalige Meinung war, dass in Lucy ein hyperaktiver, superintelligenter Border Colli ist. Sie machte uns den Vorschlag den Hund in Hundeerfahrene Hände zu geben, sagte aber auch dass es mit viel Geduld und Arbeit hinzukriegen ist (auch mit mir als HH). Kurzum ich entschied mich der Verantwortung für den Hund. Es folgte Einzeltraining mit Aufbau des Grundgehorsams, den Lucy in windeseile lernte. Am Verhalten änderte sich wenig bzw. verlagerte es sich um. Ist sie am Anfang hinter Fahrräder hergejagt, warens danach die Jogger… Mit ungefähr 6-7 Monaten wars dann so gut, dass ich gedacht habe jetzt haben wir die Kurve gekriegt (ist stehen geblieben wenn jemand entgegen kam und schaute mich an, kam auf zuruf zurück ect., war echt super). Vor der Ersten Läufigkeit habe ich sie Kastrieren lassen (auf anraten der Trainerin, sie meinte Lucy bleibt auf diesem „Level“, steigert ihr Verhalten nicht noch, da sie sich nicht [zum hormonell erwachsenen Hund] weiterentwickelt)
Es lief eine Zeitlang recht gut. Also entschloss ich mich im Haupthaus von Animallearn in die Gruppenstunde zu gehen um das Erlernte auch unter Ablenkung durch andere Hunde zu festigen. Das klappte leider nicht, da Lucy überfordert mit den anderen Hunden war. Sie trellerte zu sehr hoch. Tja und es wurde wieder Schlechter vom Verhalten her, kam nicht mehr auf Rückruf, pöbelte wieder Leute an, führte sich fürchterlich auf wenn’s klingelt… Also wieder Einzelstunden aber diesmal gleich im Haupthaus. Es wurde am Anfang auch vermeintlich besser, aber auch diesmal verlagerte sich die Aggressivität nur. Sie ließ mittlerweile die Fahrräder passieren, pöbelte aber dafür Skateboardfahrer an, auch an der Haustüre wurde es immer massiver und auch im Garten bei meinen Eltern ließ sie keinen mehr rein. Als Lucy ca. 1 Jahr alt war habe ich dieses Training abgebrochen, da ich einfach nicht weiterkam. Da mir aber das Prinzip von Animallearn gefiel, habe ich mir eine andere Hundesschule gesucht die auch danach arbeitet. Ich ging mit Lucy dort in die Gruppenstunde, was mittlerweile kein Problem mehr war (nachdem wir es langsam angegangen sind und nur kurz dort waren am Anfang). Lucy liebte diese Spielstunden und hat auch die Aufgaben auf dem Platz meist recht Ordentlich gemacht. Trotzdem änderte sich am Verhalten nichts. Mittlerweile war ich soweit mich von Lucy zu trennen (da sie auch mir gegenüber "Handgreiflich" wurde) und habe auch ernsthaft nach einem neuen Platz für sie gesucht. Da sich aber (Gott sei dank) kein neuer Platz finden ließ der ihr gerecht werden würde, ist sie natürlich doch bei mir gebliebenDurch Zufall kam ich an eine Trainerin die ihre Ausbildung bei Jan Nijboer machte. Ich war verblüfft, wie sie Lucy nach ca. 2 Stunden beobachten, total richtig einschätzte. Also wiedereinmal Trainerwechsel. Wir gehen jetzt seit ungefähr 4 Wochen hin und das Training sieht im Moment so aus, dass wir nur zum Dummy-apportieren mit dem Hund rausgehen ( natürlich auch zum Geschäft verrichten, aber nicht Gassi), allerdings habe ich eher das Gefühl dass es momentan schlimmer wird, sie hört auf fast kein Kommando mehr, und hat mehr Probleme mit der Umwelt als Vorher. In der Wohnung ist sie total versessen auf den Dummy (ihn suchen und apportieren) aber draußen ist alles viel zu aufregend und überhaupt interessiert es sie dort sehr wenig was ich von ihr will. Unsere Beziehung war von Anfang an sehr schwierig, sie liebt mich (und ich sie), keine Frage aber diese Innigkeit in der Beziehung wie sie andere HH mit ihren Hunden haben, das hatten wir nie. So, wer sich jetzt durch diesen Marathon gekämpft hat, kann mir vielleicht seine Meinung und evtl, gute Ratschläge geben?!
Danke schon mal im Voraus für die Geduld beim lesen
LG Lucy*ich - Vor einem Moment
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Hallo,
hast du hier Problemhund!...? schon mal geschaut ?*
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Ich kann dir nicht direkt weiterhelfen, ich denke bei so einem Fall ist eine Ferndiagnose auch sehr schwierig, du hast dir aber sehr viel Mühe beim Schreiben gegeben. Wo wohnst du denn? Nach welchem Prinzip arbeitet Animallearn? Hab noch nie davon gehört...schilder das doch mal...
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Also, animallearn arbeitet hauptsächlich über positivverstärkung, was mir eigentlich sehr gut gefällt, denn Lucy ist ein Hund dem man nicht "blöd" kommen darf, da sie entweder total auf durchzug stellt oder sogar selber "handgreiflich" wird. Das Haupthaus von Animallearn ist in Bernau am Chiemsee (wohne also in der Nähe), dort werden auch Hundetrainer ausgebildet, die es mittlerweile in so ziemlich ganz deutschland verstreut gibt (zumindest soviel ich weiß)
Einen Trainer zwischendurch habe ich vergessen zu erwähnen, wir waren auch nur 2x dort (einmal beratung, was ja noch ganz gut war und einmal training), da der Trainer mir doch ernsthaft ein elektrohalband empfohlen hat, als ich ihm erzählte dass Lucy, sobald sie von der Leine ist nicht mehr herkommt... -
Hm, ich will mal so sagen, ich bin kein Verfechter von so Trainingscamps, heißt, Trainer, die nach einer bestimmten Methode arbeiten.
Das Problem daran ist meistens, daß es allround auf die Hunde zugeschnitten sein soll, aber Hunde sind nun mal Individuen und da ist jeder einzigartig und nicht jedes Konzept paßt zu jedem Hund.Für mich ist es immer wichtig gewesen, daß ein Hund einzeln betrachtet wird.
Bei der Methode von J.N. habe ich nur noch im Kopf, daß die Hunde hinter dem Menschen laufen, daß war der doch, oder??
Und das hat mich schon völlig entsetzt, denn sowas würde ich nicht wollen.Es ist eine Sache, Dinge nur positiv zu bestätigen, aber das Problem ist in meinen Augen, daß auch die Dinge, die negativ sind, verboten werden müssen.
Mein Hund darf sich nicht gegen mich wenden, da muss ich Einhalt gebieten und das natürlich nicht über einen Teletakt.
Wichtig finde ich die Waage zwischen beiden Dingen, positiv und negativ. Man kann nicht nur das Positive bestätigen, wenn der Hund immer wieder negative Verhaltensweisen an den Tag legt.Leider kenne ich keinen Trainer bei Dir in der Nähe, der auf Verhaltensstörungen spezialisiert ist, denn so einen Trainer brauchst Du und das dringend.
Was mir damals sehr die Augen geöffnet hat, weiß nicht, ob das für Dich machbar ist, ich habe einen Urlaub bei Günther Bloch bzw. Angelika Lanzerath gemacht.
Eine Woche mit mehreren Einzelstunden Unterricht.
Ich habe da wirklich wahnsinnig viel über meinen Hund gelernt.
Sowas in der Art würde ich Dir auch wärmstens ans Herz legen. -
Du solltest aufhören zu Trainern zu gehen, die nach einer bestimmten Methode arbeiten. Das ist ein toller neuer Trend, der Quatsch ist, da Hunde Individualisten sind und sich nicht in ein Schema pressen lassen, was diese Leute aber versuchen.
Rein positiv funktioniert genauso wenig bei jedem Hund wie die Dominanztheorie. Wenn der Hund mit Dummy nix anfangen kann und total unsicher ist, bringt Jan N. auch wenig bis nichts...
Ich kenne keine Schulen in deiner Nähe, allerdings würde ich von allen "Super Methoden" Abstand halten und versuchen einen Trainer zu finden, der zwar alle Methoden kennt, diese aber mischt und das Programm induviduell auf deinen Hund zuschneidet. Natürlich sollte da trotzdem nicht mit Teletakt etc gearbeitet werden!
So wie das klingt, ist es vollkommen egal, wo der Hund läuft und wie sein Grundgehorsam ist - ich wage mal zu behaupten, dass du ihn am besten über die Beziehungsebene kriegst. Und das muss dir ein guter Trainer zeigen.
Denn alles, was du bis jetzt gemacht hast, klingt eher nach Dressur als nach Beziehungsarbeit. Und es kann sein, dass dein Hund kein Grundvertrauen in dich hat, z.B. weil du ihn als Welpe nicht beschützt hast, obwohl er bei dir Schutz gesucht hat. Es kann sein, muss aber nicht.
Also versuche jemanden zu finden, der eure Beziehung beurteilt und nicht nur den Hund.Anita Balser fällt mir da ein (auch wenn sie auch eine Art "Methode" hat, aber vernünftig), aber ich weiß nicht wie weit sie von euch weg ist. Außerdem bin ich großer Fan von Günther Bloch. Vielleicht findet sich ja was.
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Dort Urlaub machen?! Könntest du mir das genauer schildern? Würde mich sehr interessieren! Nächstes WE wäre in München ein Seminar mit Günther Bloch aber LEIDER muß ich ausgerechnet an diesem Samstag arbeiten (tolles Timing, da ich eh nur 1x am Samstag im Jahr arbeiten muß
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Hm, schildern, bei mir war es damals so, daß ich mich selbst als Trainer selbstständig machen wollte. Aus dem Grund habe ich viele Seminare besucht und davon auch mehrere bei Günther Bloch. Er hat eine Art zu erzählen und zu erklären, einfach einzigartig.
Angelika Lanzerath ist ja bei ihm in der Schule und die habe ich dort auch kennen gelernt. Da ich mit Dusty ein Jagdproblem habe, hab ich die Beiden angesprochen und gefragt, was ich noch tun kann. Da sind wir auf den Erziehungsurlaub gekommen.
Klar, bei uns war es ein anderes Problem, aber ich habe auf den Seminaren sehr viel über Hundesprache gelernt und genau das wäre für Dich einfach wichtig, daß Du Deinen Hund lesen lernst!! Genau das habe ich auch gelernt. Wir sind zwar nach dem Urlaub zu dem Schluss gekommen, daß Dusty nicht vom jagen abzuhalten ist, aber das ist für mich nebensächlich gewesen, weil ich endlich erkannt hatte, wann mein Hund eine Fährte aufgenommen hat etc. Und das hat mich um Jahre nach vorne gebracht.
Seit dem Urlaub kann Dusty nicht überall ohne Leine laufen, aber sehr oft, vor dem Urlaub war sie seit Jahren an der LeineWenn Du es schaffen kannst, dann geh unbedingt zu dem Seminar, schreib vorher am besten eine Mail an Günther Bloch und frage, ob Du Deinen Hund mitbringen könntest, schildere Deine Probleme, ruf an, daß Du da dringend Hilfe brauchst.
Es ist eine Chance und ich weiß, aus der Erfahrung damals und aus den Seminaren, daß bei ihm nicht nach Schema F gearbeitet wird, sondern mit dem einzelnen Hund und genau das wäre für Dich wichtig!!Noch zu dem Urlaub, ich habe von der Hundeschule einige Wohnungen vorgeschlagen bekommen, wo man mit Hund wohnen kann. Es ist dort einfach herrlich, die Eifel ist wirklich sehr schön. Ich kann es wirklich sehr empfehlen!!
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Ich war grad auf seiner Homepage. Ist dieser Erziehungsurlaub der der bei der Pension auf der Preisliste steht 399Euro/Woche? Und heißt das der Hund wohnt in der Pension, oder doch nicht bzw. sind das die Kosten der Hundepension oder des "Erziehungskurses"? Leider gehts überhaupt nicht dass ich an diesem Seminar teilnehme
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Das mit der Pension weiß ich nicht. Ich hatte damals eine Ferienwohnung, die ich separat bezahlt habe und dazu das Training.
Waren ca. 1000,-DM damals.Ruf doch mal an und frag nach, die können Dir bestimmt nähere Auskünfte geben.
*EDIT* Vielleicht könntest Du ja am Sonntag dazukommen, frag doch mal nach, vielleicht geht das ja
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hallo,
g***le mal nach Angelika Lanzerath und lies die beiträge. ziemlich am anfang steht was mit der überschirft: 1 woche hundefarm.gruß marion
- Vor einem Moment
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