• Hallo,

    meine Hündin schein ein ganz großes Problem mit dem Alleinsein zu haben.
    Sie ist jetzt ein halbes Jahr alt und ich hab leider den Fehler gemacht und ihr das Alleine bleiben nicht früh genug beigebracht. Sie geht mit mir zur Arbeit, ist daher 24/7 bei mir und es war bis jetzt halt einfach nie nötig sie alleine zu lassen.
    Weil ich aber ja weiss, das es sein _muss_ hab ich es vor ein paar Wochen einfach mal versucht.
    Sie schläft schon von klein auf in einer Hundebox, auch wenn viele anderer Meinung sind liebt sie diese Box über alles und will auch am liebsten dort ihre Ruhe haben.
    Als ich sie alleine gelassen habe, war sie also auch im Schlafzimmer in ihrer Box. Mein Gedanke war, dass sie das Zimmer und ihre Box mit "ich schlaf ne Runde" assoziert und beim ersten mal hat das auch super geklappt. Ich kam nach einer halben Stunde wieder und sie hat friedlich in ihrer Box gelegen und geschlummert (allerdings war sie an dem Tag auch extrem platt vom Spielen und Spazieren gehen).
    Damit ich hören kann, was sie so treibt wenn ich weg bin lege ich immer mein Handy mit Aufnahmefunktion neben ihre Box und kann dann später hören, ob alles ok ist oder ob sie gejammert hat.

    Leider muss ich sagen, das ich das Thema ab da völlig schleifen lassen hab, so nach dem Motto "klappt ja.. alles kein Problem". Bis dann letzte Woche ein Abend kam an dem sie 3 Stunden alleine bleiben sollte.
    Das war bis jetzt die längste Zeit und ich muss zugeben, dass ich den ganzen Tag ziemlich nervös war, weil ich nicht wusste wie sie drauf reagiert. Ich hab versucht mir meine Nervösität nicht anmerken zu lassen, aber scheinbar ist mir das nicht so ganz gelungen.
    Sie war wie sonst auch mit ihrem Knochen in der Box und ich bin gegangen. Ich hab den Fernseher angelassen, damit es nicht so ruhig ist und sie das Gefühl hat nicht alleine zu sein (vielleicht schon zuviel "ooooh...hier passiert was ganz aussergewöhnliches").
    Als ich nach drei Stunden zurück gekommen bin kam sie mir im Schlafzimmer schon entgegen - die Box war offen.
    Nachdem ich dann die Aufnahme gehört hat, hat sich heraus gestellt, dass sie sofort nachdem der Knochen leer war, ganz erbärmlich angefangen hat zu wimmern. Erst war es nur ein leises Wimmern, dass dann immer lauter wurde und zum Schluss hat sie eigentlich nur noch geschrien. Ich weiss, wie es sich anhört wenn sie zickig ist oder ihr irgendwas nicht passt, aber das hier waren die totale Panik.
    Sie war so ausser sich, dass sie sogar die Box aufbekommen hat, was normalerweise gar nicht möglich ist. Kaputt gemacht hat sie nichts, ich vermute nachdem sie solange gejault und geschrien hat war sie dafür zu müde.

    Zwei Tage später wollte ich einen zweiten Versuch starten, diesmal nicht mehr solange, sondern wieder nur eine dreiviertel Stunde - die hatte sie ja schonmal geschafft.
    Also wieder ab in die Box, Knochen dazu und gegangen. Als ich wieder kam, das gleiche Spiel - Box auf, Hund kommt mir entgegen, zusätzlich sieht das Schlafzimmer aus wie ein Schlachtfeld. Sie hat alles zernagt was da war. Auf dem Handy die gleichen Schreie und das gleiche Gejaule wie beim letzten Mal.
    Ich weiss mir wirklich keinen Rat mehr - ich will ihr das alleine bleiben auf gar keinen Fall aufzwingen, aber sie muss es ja lernen. Auch wenn sie momentan immer bei mir sein kann, wird es irgendwann mal Situationen geben wo sie alleine bleiben _muss_.

    Habt ihr einen Vorschlag für mich? Ich hoffe, dass ich hier allein-bleib-Geschädigte finde, die mir vorallem Mut machen und mir ein paar Tips geben können.
    Momentan bin ich echt verzweifelt. Vorallem weil mir schon einige Leute gesagt haben, dass ich das jetzt nie wieder aus ihr raus bekomme.

    Meine Ideen fürs nächste Mal waren, dass sie anstatt im Schlafzimmer im Wohnzimmer bleibt. Im Schlafzimmer ist sie immer nur mit mir zusammen - ohne Ausnahme -und im Wohnzimmer ist sie auch schonmal ein paar minuten alleine - vielleicht klappt das besser.
    Dann hab ich mir überlegt, das es vielleicht hilft wenn sie auch tagsüber mal für ein paar Minuten oder eine viertel Stunde in der Box alleine bleibt - normlerweise schläft sie ja nur drin oder bleibt auf der Arbeit mal für ein paar Minuten drin.
    Auf der Arbeit macht ihr das alleine sein komischerweise gar nichts aus - ich muss ab und zu ein Stockwerk tiefer (sie kann mich z.T. hören, aber nicht sehen) und wenn sie dann oben bleibt oder auch oben in ihrer Box wartet macht ihr das überhaupt nichts aus. Liegt es hier vielleicht daran, dass ich kein Theater um das weggehen mache oder das es hier geübter ist? Am Anfang hat sie nämlich hier auch leise gejammert, aber nicht so geschrien.
    Ich wollte halt jetzt wieder anfangen das allein bleiben im Minuten-Takt zu steigern - das soll ja der richtige Weg sein, aber vielleicht habt ihr noch mehr Ideen um ihr die Einsamkeit zu versüßen?

    Ich hoffe, das überhaupt jemand diesen ewig langen Text gelesen hat und ich würde mich über Antworten und Tips sehr freuen :-)

    Viele Grüße

    Sunea

  • Es geht jetzt aus deinem Text nicht wirklich hervor, aber wie langsam hast du das alleine bleiben aufgebaut?

    Bist du wirklich erst nur zur Tür raus, sofort wieder rein, und das mehrmals am Tag? Dann nach einigen Tagen zur Tür raus, einige Minuten warten, wieder rein? Und so weiter, immer langsam steigern?

    So oder so: Fang wieder komplett von vorne an. Wenn du zu schnell vorgehst, versaust du dir am Ende nur alles. Und die Hunde merken genau, wann du selber entspannt bist (und sie deshalb entspannt sein können) und wann das nicht der Fall ist, weil du Druck hast.

    Ich habe mit meiner das alleine bleiben wirklich ausführlich geübt. War teils sogar schon im Kino, während sie alleine zu Hause war (da allerdings bei meinen Eltern, aber dennoch in mein Zimmer eingesperrt).

    Kurz bevor das Semester wieder anfing (und damit der Druck bei mir wuchs a la "Hoffentlich klappt das auch mit dem alleine bleiben), wurde sie unruhig wenn sie hier allein war. Kaum fing das Semester an, hat sie alles zerstört, was sie so finden konnte. Nun hab ich sie eine Weile mitgenommen und wieder ganz von vorne angefangen.

    Sie hat schon Stress, wenn sie sieht, dass ich z.B. meinen Rucksack aufsetzt und Richtung Tür gehe, also versuch rauszufinden, welche Reize da bei ihr den Stress auslösen und desensiblisier sie!

    Grüße,
    Lynya (die jetzt zum 1000. Mal heute ihren Rucksack aufsetzen und ihre Schuhe anziehen und einfach aus der Tür gehen wird.)

  • Zitat

    Habt ihr einen Vorschlag für mich? Ich hoffe, dass ich hier allein-bleib-Geschädigte finde, die mir vorallem Mut machen und mir ein paar Tips geben können.
    Momentan bin ich echt verzweifelt. Vorallem weil mir schon einige Leute gesagt haben, dass ich das jetzt nie wieder aus ihr raus bekomme.

    *meld* hier, ich bin so eine geschädigte mit einem vom Vorbesitzer versauten Tierheimhündin. Das Tierheim meinte, sie würde wohl nie alleine bleiben.

    Ich habe 3 Monate gebraucht, mittlerweile bleibt sie tagsüber bis zu 4 Stunden alleine, abends geht es auch mal in Ausnahmen 6-8 Stunden. Sie macht nichts kaputt, wenn es zu lange war, merke ich es nur an der Begrüßung und daran, dass ich Begrüßungspipi im Flur habe. Dann weiss ich, dass der Stressfaktor zu hoch war.

    Ich habe gaaaaanz langsam angefangen und auch erst nach einigen Wochen, als ich immerhin schon alleine aufs Klo gehen konnte (ging die ersten Tage überhaupt nicht). Über den Punkt bist du sicherlich schon hinaus, wenn sie in einem anderen Raum bleibt bzw. zum schlafen sich in die Box zurückzieht.

    Bei mir sah das Training so aus:

    Mehrere Tage: Schuhe anziehen - Hund flippt aus und belagert fiepsend die Türe - Frauchen mit Schuhen und Jacke aufs Sofa, fernsehen, zurück in den Flur, Schuhe und Jacke wieder aus.

    Dann mehrere Tage Schlüssel aussen in die Türe gesteckt (sofern das bei euch geht - an ner Hauptstraße würd ich es wohl nicht machen) - barfuss unvermittelt raus, Türe zu und dirkt wieder rein. Bis der Hund überhaupt gemerkt hat, dass ich weg bin, war ich schon wieder da.

    Dann die Steigerung dass ich den Schlüssel nur griffbereit liegen hatte, sprich es dauerte ein paar Sekunden länger, denn ich musste ja den Schlüssel noch ins Schloss stecken.

    Dann barfuss im Hausflur ein paar Meter gegangen, und wieder rein.

    Dann barfuss im Hausflur bis ins Treppenhaus gegangen, kurz gewartet (Hund konnte mich nicht hören da schwere Feuerschutztüre zum Flur mit den Wohnungen zu) und wieder rein.

    Dann das erste mal mit Schuhe an und raus zum Postkasten.

    Dann hab ich unten 15 Minuten vor der Türe gesessen und wurde ziemlich dämlich angesehen, weil mich alle Nachbarn reinlassen wollten und ich aber draußen blieb :lol:

    Tja, und dann war ich irgendwann das erste mal im Ort einkaufen. Erst ne Stunde, dann etwas länger, dann 2 und dann irgendwann 4 Stunden.

    Bis dahin habe ich Lena immer im Auto mitgenommen, im Auto blieb sie problemlos alleine. Sie hat im Auto also parallel ebenfalls gelernt, dass alleine bleiben nicht so tragisch ist.

    4,5 Stunden tagsüber sind allerdings die Obergrenze. Habe ich also tagsüber einen Termin der mit Fahrtweg und Wartezeit verbunden ist (da reicht schon mein Frauenarzt, wo ich auch schon mal über 2 Stunden gewartet habe!) bringe ich Lena zu meinen Eltern oder lege den Termin so, dass mein Freund rechtzeitig daheim ist - wobei letzteres immer das Risiko der Zugverspätungen birgt. Aber bisher hats immer geklappt.

    In Ausnahmen würde sie es wohl auch mal länger schaffen, aber ich würde wenn ich mal über der Grenze war, immer zusehen, dann ein paar Trainingserfolge zu schaffen (durch Rückschritte im Training) und nicht über mehrere Tage die Grenze zu überschreiten, denn dann steigert sich die Panik beim Hund.

  • oh da klink ich mich mal ein...habe mit dem kleenen nämlich jetzt auch irgend wie Probleme der beginnt jetzt komischer weise nach einer halben Stunde das Theater an....mein anderer ist erst ruhig macht dann aber irgendwie schon mit....meint ihr ich sollte dann auch einfach nochmal alles von vorne üben( das allein sein) und kann ich mit beiden gleichzeitig üben?
    lg Dani

  • *Fingerheb*
    Hier, hier, hab auch so einen Kanidaten...
    Django war 3 als ich ihn bekam, hab ihn mittlerweile schon 1 Jahr. Es war von anfang an ein Problem mit dem Alleinebleiben :/
    Ich habe gaaanz langsam angefangen, mit 10 Sec Tür raus, 1 Minuten, 5 Minuten,... manchmal klappt es wunderbar, dann bleibt er bis 4 Stunden mucksmäuschenstill allein daheim.
    An anderen Tagen klappt es nichtmal ne halbe Stunde. Wenn er dann was macht, macht er nix kaputt. Er schreit wie verrückt. Es ist kein bellen und kein jaulen, irgendwas dazwischen. Er ist auch sehr ausdauernd und kann das bestimmt ne gute Stunde durchhalten.
    Ich hab echt schon viel versucht, wie gesagt langsames Aufbauen, Futter nur beim Alleinesein im Kong und als Ochenziemer etc damit er beschäftigt ist, dann in der Hundebox (Schlafplatz) eingesperrt, in meinem Zimmer eingesperrt, Fernseh an,... aber wie gesagt, manchmal klappt es manchmal nicht. Auch wenn es davor z.b. 5 mal super gut ging klappt auf einmal garnix mehr.
    Ich bin auch echt am Verzweifeln... ich weiß schon garnicht mehr was ich noch versuchen soll. Wir legen in der WG schon die Stundenpläne so, dass mein Hund nicht oft länger als 30 Minuten alleine bleiben muss. Aber das kanns doch nicht sein :sad2:
    Ich hab schon überlegt ihm was beruhigendes zu geben oder so, aber das ist mir eigentlich zuwider :sad2:

  • Aber ich habe es doch richtig verstanden das man die Hunde nicht loben soll wenn man nach Hause oder zur Türe reinkommt...einfach ignorieren oder wie....? Gibt es noch mehr Tipps?

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