Wird schlimmer

  • Hallo,


    ich hatte ja schonmal geschrieben, dass mein Alfonso (jetzt 11 Monate) leider ein paar "Macken" hat, denen ich einfach nicht Herr werde. Leider verschlimmern sich die zwei Hauptprobleme derzeit eher noch und ich bin manchmal mit den Nerven am Ende. Alfonso ist ein Breton Epagneul-(wahrscheinl.)Podenco oder Galgo-Mischling. Er ist im Haus ein ganz lieber, ruhiger und verschmuster Geselle. Wir besuchen schon seit dem Welpenalter die Hundeschule und er hat viel gelernt. Derzeit machen wir noch ein Einzeltraining. Dennoch wollte ich Euch nochmal um Rat fragen, da ich leider bisher mit keiner Strategie Erfolg habe.


    Problem 1: Er verbellt alles und jeden.
    Früher nur, wenn jemand in die Wohnung oder zu uns ins Büro kam, dann auch auf den dazugehörigen Grundstücken (Hof etc.), dann auf der Straße bei Dunkelheit, mittlerweile auch bei Tageslicht. Er geht richtig in die Leine, stellt die Nackenhaare, knurrt und bellt.


    Bisher probiert:


    - Leckerlie, wenn uns jemand entgegenkommt --> er nimmt es und fängt dann an zu bellen.
    - Ein Versuch mit Aus oder Nein für Ruhe zu sorgen --> er reagiert gar nicht
    - Schlüssel fallen lassen --> ist kurz ruhig, wird belohnt, macht es beim nächsten Mal aber wieder
    - Vollkommenes Ignorieren --> bellt solange, bis das "Objekt" weg ist


    Ich bin mir sehr sicher, dass das alles aus Unsicherheit resultiert. Fasst sich jemand ein Herz und geht auf ihn zu, versucht er mit eingezogenem Schwanz weg zu kommen. Leider haben mittlerweile fast alle Nachbarn Angst vor ihm, wegen seinem Theater.



    Problem 2:Er hat panische Angst vor Fahrradfahrern.
    Wenn er an der Leine ist, zieht er mich bei vorbeifahrenden Radfahrern fast auf den Acker. Ist er abgeleint (was er derzeit aus genannten Gründen kaum noch ist) jagt er bellend hinterher und umkreist die Radfahrer. An Abrufen ist in diesem Fall kaum noch zu denken. Schleppleinen-Training ist hier schwierig, da ich Angst habe, dass er aufgrund der Länge der Leine den Radfahrer doch noch erreichen kann und sich oder den Fahrer verletzt. Ranrufen müsste ich ihn im Moment alle 2 Minuten, da natürlich aufgrund des schönen Wetter überall eine rein Flut von Fahrradfahrern unterwegs ist. Das wäre an der Schleppleine ein ganz schöner Spießrutenlauf...


    Bisher probiert:


    - Absitzen lassen, Leckerlie geben --> gar keine Veränderung
    - Ignorieren--> er ignoriert mich dann eben auch


    Soviel zu unseren Problemen in "Kürze" (sorry :flehan: ). Das Einzeltraining beruht übrigens darauf, meine Postition als Rudelführer zu stärken und somit ein stärkere Orientierung an mich zu schaffen.
    Wir machen das allerdings erst eine Woche.


    Habt Ihr noch Ideen?


    Vielen Dank und liebe Grüße


    Katharina & Alfonso

    • Neu

    Hi


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    • Uff... Ich versuchs mal - vielleicht bring ich ja was konstruktives zusammen ;-)


      Hoover hat auch alles angebellt und tut es heute noch, wenn ich nicht aufpasse. Vor allem große, starke Männer im Dunkeln, kleine schreiende Kinder, etc. Geholfen hat eine kurze Leine, jede Menge Ruhe und ein ruhiges, bestimmtes "ist okay" und vor ihn hinstellen. Bei ihm wars nämlich auch Angst und wenn ich "ist okay" sag, weiß er, dass ich alles im Griff habe. Das funktioniert noch immer nicht 100%ig, aber in den allermeisten Fällen kann ich somit Bellen unterbinden. Nur aufpassen muß man halt höllisch.


      Zu der Fahrradproblematik:


      Wie schauts denn aus, wenn Du das wirklich seperat mit ihm übst? Wie reagiert er auf ein stehendes Rad? Krall Dir mal ein Rad, stells in den Garten, spiel mit ihm und beachte das Rad nicht. Dann bitte jemanden, sich zum Rad zu stellen, dann es langsam zu scheiben usw.... Natürlich Leckerchen, loben, spielen nebenbei. Aber ich denk, es wär besser, wenn Du das Rad dann gar nicht beachtest - spiel einfach im Garten mit ihm als wär nix. Wenn er auf den Radfahrer bellend los geht, soll der ihn einfach ignorieren und sich wegdrehen.


      Keine Ahnung, ob das bei Alonso auch funktioniert - ich kenn einen Hund, bei dem funktioniert hat...


      Viel Erfolg!


      lg
      schnupp

    • Hallo!


      Ich würde das mit dem Fahrrad auch so machen, vor einem stehenden Rad die Angst nehmen, dann jemanden bitten es zu schieben, dann vielleicht ihn neben dem Rad laufen lassen, ... . Mit winzigen Schritten die Panik nehmen. Vielleicht auch Futter direkt neben das Rad stellen oder Lieblingsspielzeug an den Lenker hängen.


      Zu den Bellattacken: kann Dein Hund das Kommando "Hinten"? Damit könntest Du ihn glaube ich ganz gut zumindest mal aus der Schußrichtung nehmen, seine freie Sicht blockieren und gleichzeitig "schützend" vor ihm stehen. Was macht er, wenn Du ihn in so einem Moment ablegen willst? Vielleicht ist ja auch eine Möglichkeit, ihn auf der opferabgewandten Seite ins Platz zu schicken, vielleicht wird er dadurch ruhiger?


      Ich wünsche Dir gute Nerven, ganz viel Geduld und natürlich den gewünschten Erfolg!


      Katharina

    • Hallo Ihr Lieben,


      vielen Dank für Eure Tipps, leider gibt es da in beiden Fällen ein Problem:


      Bellen: Er lässt sich in dieser Situation weder ablegen, noch geht er hinter mich. Er bedrängt die Person regelrecht und zerrt wie ein Irrer in die jeweilige Richtung. Auch beruhigende Worte zeigen kein Wirkung. Er ist regelrecht im Ausnahmezustand.


      Fahrrad: Stehende Fahrräder sind kein Problem und es ist auch nicht soo schlimm, wenn z.B. ich oder jemand den er kennt auf dem Fahrrad sitzt (habe es getestet). Es scheint die Verbindung aus einem fremden Menschen auf einem fremden, sich oft knatternd bewegendem Dings zu sein. Leider kann ich keinen wildfremden Menschen zum Üben degradieren - die würden sich bedanken.


      Grübelnde Grüße


      Katharina

    • Hi,
      das problem mit dem bellen, da würde ich erstmal auf Ursachen-
      forschung gehen, z.B. binde deinen Hund an und bleib ruhig daneben
      stehen wenn er anfängt zu bellen gehst du ohne ein Wort aus seiner
      sichtweite, wenn er dann ruhig ist und nach dir schaut gehst du zurück
      und lobst ihn. Wenn er in deiner abwesenheit keine anstallten mehr
      macht dann liegt es an dir und du musst deinem Hund zeigen das nicht
      er aufpassen muss sondern dass es deine Aufgabe ist . Ein ängstlicher
      Hund braucht viel sicherheit von seinem Besitzer :!:
      :freude: Viel Glück

    • Hast Du mal versucht, ihm die Leckerchen nicht aus der Hand zu geben, sondern auf dem Boden zu verteilen?
      Probiers mal mit ganz vielen kleinen Stückchen (Huhn klappt bei uns prima) und wirf ihm immer wieder ein paar hin bis die Person oder das Fahrrad vorbei ist. Dann ist er mit Aufsammeln beschäftigt und hat gar keine Zeit zu Bellen oder Angst zu haben.


      Liebe Grüße,
      Liz&Emma

    • Hallo Berner,


      daran, mich und mein Postition zu stärken trainieren wir gerade im Einzeltraining. Allerdings würde ich ihm einfach gerne die Angst vor den Personen/Fahrrädern nehmen, um ihn gar nicht beschützen zu müssen.


      Hallo Liz,


      das klingt eigentlich gut, ist aber auch nur eine Ablenkung und behebt glaube ich nicht die Ursache, oder? Zumal Alfonso solche Ablenkungsmanöver meinst schnell durchschaut und dann interessieren ihn auch die besten Leckerli nicht mehr.


      Ich würde so gerne die Ursache beheben, um irgendwann einen entspannten Hund zu haben, der auch mal ohne Leine gehen kann und dem ich nicht alle zwei Meter beistehen muss oder ein halbes Huhn auf einem Spaziergang brauche :lol:


      Liebe Grüße


      Katharina

    • Oh man, ich hoffe das gelingt Dir! Klingt ja übel.
      Ich glaube in so einem Fall kann man wahrscheinlich kaum gute Tips geben ohne den Hund gesehen zu haben... kann schnell in die falsche Richtung losgehen. Aber das mit dem Einzeltraining ist doch schon ein super Anfang, was sagt Euer Trainer denn dazu?
      Was mir noch sopntan einfällt ist Desensibilisierung, aber das kommt natürlich auf den Hund an und von hier aus ist schlecht zu beurteilen, ob das Euer Problem nicht nur noch verschlimmern würde... Einfach umdrehen und weggehen ist sicher auch schwierig, oder?


      LG, Katharina

    • Hallo Katharina,


      ja, in dem Moment ist es auch immer schlimm. Vor allem, weil ich so nicht mal vom Auto durch den Hof zur Tür ohne Leine gehen kann. Denn wehe, es ist jemand im Hof...Außerdem finde ich es echt schade, dass alle Angst vor Alfonso haben, wo er doch eigentlich so ein Lieber ist.
      Umdrehen geht schon. Aber wenn ich gerne in meine eigene Wohnung möchte oder aus dem Auto steige...da komm ich ja nirgends mehr an :lol: Oder klassisches Beispiel, es steigt jemand zu uns in den Aufzug (die, die uns kennen tun das schon nicht mehr), da kann ich auch schlecht weg...


      Die Trainerin sagt, ich muss meine Position als Rudelführer stärken, um ihm Sicherheit zu geben und das er sich stärker an mir orientiert. Darauf trainieren wir jetzt hin. Ich bin mir da allerdings nicht so sicher, was das ganze Rudelführer-Gedöns angeht. Allerdings gebe ich zu, dass er mich anscheinend ja nicht als kompetent erachtete, die Situation zu klären. Insofern könnte das schon in die richtige Richtung gehen. Ich hoffe jetzt einfach, dass dieses Training in Kombination mit Ruhe, Gedult und Zeit zum Erfolg führen. Den Sommer wird er wohl def. viel an der Leine bleiben müssen. Leider kann ich nicht jeden Tag in die tiefe Pampa fahren. Und glaubt mir, Fahrradfahrer sind wirklich fast überall und andere Menschen natürlich auch. Vielleicht wäre Grönland noch ne Idee.


      So, mach mal Schluss, vor ich noch ironischer werde. Eigentlich ist es ja nicht wirklich lustig :(


      Grüße


      Katharina

    • Hallo Katharina,


      klar ist es im ersten Moment eine Ablenkung, aber er merkt ja trotzdem, dass die Leute an ihm vorbei gehen bzw. fahren und verbindet irgendwann diese "Begegnungen" mit Superleckerchen.
      Ich hab eine Freundin mit einer sehr ängstlichen Hovawart-Hündin, bei der es auch erst schlimmer wurde und dann besser. Sie macht jetzt seit 5 Wochen das mit dem "Hühnchen streuen als Superlecker bei Begegnungen" und man sieht schon jetzt Erfolge. Allerdings wird die Hündin zusätzlich mit Bachblüten behandelt, was anscheinend auch sehr gut wirkt.
      Ich kann mir sehr gut vorstellen, wie es Dir dabei geht, ich kriegs ja bei meiner Freundin fast täglich mit...
      Mit viel Geduld wird es schon irgendwann besser *Daumen drück*


      Viel Glück und liebe Grüße,
      -Liz

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