• Hi zusammen,

    ich würde gerne eure Meinungen und Erfahrungen zum Thema "Zweithund" haben.
    Hintergrund ist, dass immer mal wieder das Thema "Zweithund" bei uns aufkommt und wir nun eine Mischlingshündin kennengelernt haben, die uns sehr positiv aufgefallen ist (aus dem Tierschutz, Fundtier, ca. 1 Jahr alt).

    Was würdet ihr als die optimalen Voraussetzungen ansehen?
    Auf welche Probleme und Problemchen sollte man sich einstellen?
    Und was euch natürlich sonst noch einfällt...

    LG
    LaLouna

  • hallo...

    also wichtig für mich war damals, dass der ersthund erziehungstechnisch fertig ist und seine sturm- und drangzeit hinter sich hat...

    bei uns war willy 2,5 jahre alt und ein jahr bei uns, war immer problemlos zu handeln und ist recht einfach zu erziehen...

    was ist der schlimmste fall, der kommen kan? tja, dass die beiden sich auf den Tod nicht leiden können.... dass es ständig ärger gibt und es einfach nicht funktioniert.

    Dass der zweite Hund viel mehr Arbeit in Erziehungssachen braucht, viel zeitintensiver in solchen sachen ist...
    Dass der zweithund große probleme mit sich bringt: aggressionen gegenüber hunden draußen, etc.

    das alles KANN passieren, muss aber nicht...

    bei uns wars so :/ :headbash:

  • Hallo,

    auch wir haben uns als der Große 1,5 Jahre alt war ein Mädel dazu geholt. ich war einfach der Meinung,dass ich ihm das nicht bieten kann was ein zweiter Hund alles mitbringt. Es war dann so, dass die Kleine sofort die Chef-Rolle übernommen hat und somit die Fronten geklärt waren.
    Allerdings war die Kleine eben ein Welpe,was alles viel einfacher gemacht hat.
    Bei einem ausgewachsenen Hund würde ich auch erst in Ruhe testen.Nimm Deinen Hund doch mit,damit sich die beiden kennen lernen können...außerhalb jeden Reviers.Dann kannst Du schon abschätzen wie generell die Chemie zwischen den beiden ist.
    Klar dann kann es nochmal hektisch werden wenn "die Neue" das Revier betritt (also Euer Zuhause). Wenn es Keilerei geben sollte,misch Dich nach Möglichkeit nicht ein...solange es nicht wirklich gefährlich wird. Und am besten laß beide nach einem ausgiebigen Spaziergang gemeinsam reingehen...dann ist die größte Hürde schon geschafft.
    Aber ich bin immer FÜR einen Zweithund, habe eben tolle Erfahrungen gesammelt mit meinen Beiden.

    Viel Glück!!

  • Hi zusammen

    Unser Rotti war zwei Jahre alt als wir einen kleinen Mischling dazu bekamen. Es hat super geklappt, ich kann nichts nachteiliges über einen Zweithund sagen. Der Rotti hat den neuen erzogen und die beiden haben sich prächtig verstanden. Vor drei Jahren mussten wir den Rotti(12 jahre) einschläfern lassen. Der Mischling war mittlerweile 10 Jahre alt und wir haben uns wieder einen Zweithund(Entlebucher) angeschafft. Es klappte wieder alles super, kein Gezanke oder Ärger.

    Ich würde es immer wieder machen.

  • Unsere Nr. 1 ist im Oktober 2007 geboren, also bald 1 1/2 Jahre alt.
    Erziehungstechnisch fertig würde ich sie nicht nennen.

    Genau genommen sind es zwei Dinge, an denen wir noch arbeiten, die aber auch ehemals viel schlimmer waren.
    Das eine sind andere Hunde: sie rennt zwar nicht zu Hunden hin, die noch weit entfernt sind, allerdings gibts kaum ein Halten mehr, wenn wir direkt einem anderen Hund begegnen. Sie liebt andere Hunde und will spielen, spielen, spielen.

    Zum Zweiten sind es Fußgänger/Jogger, sie will jeden begrüßen. Radfahrer sind ihr inzwischen schon völlig egal, da brauche ich sie nicht mal abrufen. Bei Fußgängern allerdings muss ich sie rechtzeitig rufen und absetzen bis derjenige an uns vorbei ist. Sonst startet sie ein Begrüßungsritual.
    Ist sie gerade auf der Wiese beschäftigt, kann der Fußgänger auch so an uns vorbei, er darf dann nur nicht "Hallo" zu mir sagen... "Guten Tag" ist ok, "Hallo" löst Begrüßungsritual aus :roll:

    Da Luna andere Hunde über alles liebt, kann ich mir schlecht vorstellen, dass sie Probleme mit einer Kumpeline an ihrer Seite hätte. Sie begegnet jedem Hund grundsätzlich freundlich.
    Aber man weiß ja nie, ist nur schlecht vorstellbar bei ihr.

  • Zitat

    ...allerdings gibts kaum ein Halten mehr, wenn wir direkt einem anderen Hund begegnen. Sie liebt andere Hunde und will spielen, spielen, spielen.

    Zum Zweiten sind es Fußgänger/Jogger, sie will jeden begrüßen.

    Hallo,

    ich würde mir keinen zweiten Hund holen, bevor diese beiden Baustellen abgearbeitet sind ;-) Stell Dir mal vor, Du hast dann ZWEI Hunde, die kaum zu halten sind, weil sie zu anderen Hunden wollen oder zu Fußgängern/Joggern.

    Was ich bei unserer Hündin (Zweithund) bemerke: Sie guckt sich all die negativen Dinge von Baffo ab. Er kläfft andere Hunde an. Das macht sie nun plötzlich auch (obwohl sie andere Hunde mag). Er versucht auch mal, in ein fahrendes Auto zu springen. Diese "Marotte" zeigt sie nun auch.

    Damit sich das bei ihr nicht festigt, gehe ich jetzt getrennt mit beiden. Das ist schön, kostet aber Zeit (und wie jetzt bei Tiefschnee echt Energie *uff*).

    Viele Grüße

    Doris

  • Hy
    Haben seit ca. 23 Jahren Rudelhaltung(etwas verrückt.. :ops: )-ich finde es suuuper!
    Aber: Der Ersthund sollte wirklich ein Vorbild sein-sonst habt ihr hinterher echt Probleme..du musst auch davon ausgehen, dass der Ersthund nicht unbedingt die Erziehungsarbeit übernimmt..du musst mit dem Neuen alleine üben, alleine zur Hundeschule, alleine in die Stadt usw. usw. Du hast also am Anfang mehr Arbeit!! Wenn du das nicht machst, leidet 1. die Bindung (der Neue könnte sich dem Althund mehr anschließen als dir) und 2. hast du ein Minirudel, was dann zu zweit hinter Leuten her rennt(o.a.)-das kriegst du dann nicht mehr so schnell unter Kontrolle.Es ist absolut mehr Verantwortung bei den täglichen Spaziergängen, viele Leute verhalten sich bei Rudeln anders, als wenn du nur mit einem Hund kommst und du wirst noch mehr Führer/Chef sein müssen, als bisher.Überlege auch immer das Geschlecht, welches du dazusetzt.Ein Rüde wird evtl. seine Hündin verteidigen-nicht immer lustig...Ich würde zu einer Hündin immer eine nette 2.-Hündin nehmen, das ist im Umgang mit fremden Hunden leichter.(Allerdings hat mein Mann auch 2 Rüden, die nicht ihre Hündinnen verteidigen...gibt's also auch.. :smile: )Nicht zuletzt musst du dir natürlich auch bei der Urlaubsplanung überlegen, was möglich ist! (Kann da Frankreich empfehlen-die sind recht cool bei vielen Hunden ;) )LG

  • Hallo,

    entschuldigt, dass ich mich erst wieder über einen Monat nach meiner Frage melde, fand aber nicht eher die Zeit etwas ausführlicher auf eure Beiträge einzugehen.

    Vielen lieben Dank für eure Antworten!

    Erstmal möchte ich euch berichten, wie sich unsere Baustellen entwickelt haben...
    Thema Fußgänger: Inzwischen sind sie ihr wesentlich gleichgültiger geworden. Wenn sie gerade auf der Wiese mit Schnüffeln oder anderem beschäftigt ist, schaut sie kurz "aha ein anderer Mensch" und widmet sich wieder ihrer Beschäftigung. Läuft sie gerade auf dem Weg direkt auf den Fußgänger zu, kann ich sie abrufen und sie kommt her, bleibt auch bei mir.
    Einziges "Problem" hier noch... wenn der Fußgänger einen auf "hutschi dutschi duu" macht "ach bist du liiiiiieeeeeb und süüüüüüß, na komm mal her" und sie zu sich lockt, habe ich keine Chance mehr.
    Aus meiner Sicht ist das nun aber nicht direkt ein "Problem", da kann man dem Hund wohl keinen direkten Vorwurf machen, wenn sie so gelockt wird.
    Wünschenswert wäre es natürlich, wenn sie sich dann immer noch nur auf mich konzetriert, allerdings hatten wir das bei keinem unserer bisherigen Hunde rausgekriegt und haben dann damit gelebt.
    Leute die einen Hund so anlocken, wollens dann ja nicht anders. ;)

    Diese Verbesserung habe ich mit Uuuuuuunmengen Leckerlie, spielerische Ablenkung und bewußtes Gassigehen auf Wegen mit vielen Fußgängern erreicht (schließlich muss sie ja damit konforntiert werden, wenn sie es lernen soll).

    Thema andere Hunde:
    Ich hatte mich mit der Beschreibung "kein Halten mehr" wohl etwas falsch ausgedrückt, das klingt zu extrem.
    Sie spielt eben gerne mit anderen Hunden und möchte grundsätzlich auch zu ihnen hin, aber sie flippt nicht absolut aus und zerrt mich durch die Gegend oder so. Ich muss in diesen Situationen zwar aufmerksam sein und ihr deutlich klar machen was ich wünsche, aber das geht gut.
    Nur wenn der andere Hund seinem Herrchen/Frauchen nicht hört und um Luna herumhüpft wirds natürlich schwieriger für mich... das ist die Situation, die uns in den letzten Wochen häufig begegnet.
    Ich denke auch hier kann man einem Hund nicht unbedingt einen Vorwurf machen.


    Für mich sind diese beiden Dinge jedenfalls nicht (mehr) so dramatisch, dass es mich stresst, ich kann mit ihr ganz entspannt spazieren gehen und muss keine Sorgen haben, wenn uns ein Fußgänger oder anderer Hund begegnet. Eine Zeit lang war es so (noch bevor ich dieses Thema eröffnete), ich war nur damit beschäftigt zu schauen... kommt ein Fußgänger... kommt ein anderer Hund... um ja auch rechtzeitig reagieren zu können.
    Jetzt ist das alles ganz easy für mich.
    Gestern z.B. sind 5 m hinter uns 3 große Pferde geführt worden. Sie hat sie kurz angeschaut und ist weiter ihres Weges gegangen. Mensch war ich stolz auf meinen Hund! :D

    Ich bin weiter auf eure Antworten gespannt...!

    Aktuell ist es so, dass wir aus dem Tierheim einen Rüden im Auge haben.
    Er kommt ursprünglich aus Spanien, ist ein Mix und im März ein Jahr alt geworden, ist bereits kastriert. Er ist etwas kleiner als unser Labbi und viel schmächtiger... Luna sieht neben ihm aus wie eine Dampfwalze.
    Er stammt aus einer Räumung. Hier in der Gegend gibt es eine Frau, die ständig Hunde aus dem Ausland einführt und hier weitervermitteln möchte. Nur leider gelingt ihr das nicht so ganz... so wurden Mitte Januar von ihrem Hof 35 Hunde durch das Veterinäramt abgeholt und auf die umliegenden Tierheime verteilt. Er ist also nun etwa 2 Monate im Tierheim.
    Nach Aussage des Tierheims war das nicht das erste mal bei dieser Frau... traurig.
    Wir waren nun schon zwei mal mit dem Rüden gassi, beim ersten mal alleine beim zweiten mal mit Luna und es hat gut geklappt.
    Die beiden wollte miteinander spielen, da wir den Rüden aber nicht von der Leine lassen durften, ist das natürlich ausgefallen.
    Wir haben aber einen Termin vereinbart, wo die beiden auf einem eingezäunten Grundstück sich ohne Leine näher kommen dürfen.
    Die Platzkontrolle bei uns ist erfolgt und das Tierheim würde uns den Hund bedenkenlos übergeben.
    Der Rüde ist verträglich mit allen Hunden im Tierheim, sie können ihn mit allen zusammenlassen, er zeigte keinerlei Aggressivität oder Dominanz.
    Ich hatte auch die Problematik angesprochen, dass ein Rüde ja oft gerne "seine" Hündin verteidigt wenn es Zusammentreffen mit anderen Hunden gibt, das Tierheim sieht bei ihm da weniger Probleme, da er so sozial sehr verträglich ist.
    Unsere Tierärztin ist zufällig die Haustierärztin des Tierheims, kennt den Rüden also sowie unsere Hündin und hat sich auch dieser Meinung angeschlossen. Durch sein Leben mit über 30 anderen Hunden hat er wohl diese absolute Verträglichkeit entwickelt.
    Natürlich kann man es nicht völlig ausschließen, aber die Weichen sind bei ihm zu diesem Thema sehr positiv gestellt.

    Übrigens verhält er sich auch Menschen gegenüber sehr offen. Egal ob Mann oder Frau, Erwachsenen oder Kindern.
    Er ist auf die Mittelmeerkrankheiten gestestet und negativ, unsere Tierärztin hat ihn sich gestern von sich nochmal genauer angeschaut weil sie eh im Tierheim einen Termin hatte. Später hat sie mich angerufen, sie meint ihrer Ansicht nach können wir den Hund bedenkenlos übernehmen, er ist topfit und macht auch charakterlich nach wie vor einen super Eindruck.
    Er müsse nur weiterhin zunehmen, leider war er sehr stark unterernährt als er ins Tierheim kam. Auch jetzt ist er natürlich noch zu dünn, seine Rippen sieht man mehr als deutlich.

    Der "Kleine" kennt allerdings noch keinerlei Grundkommandos. Er ist nicht direkt leinenführig. Er zieht zwar nicht durchgehend, kennt aber natürlich noch kein "Fuß".
    Bei "Sitz" sind wir uns noch nicht ganz sicher, ob er es zufällig macht oder da schon eine leise Ahnung hat.
    Jedenfalls macht er einen super gelehrigen Eindruck (auch laut Tierheim und Tierärztin). Ein kurzes Zubbeln an der Leine reicht schon, er dreht sich sofort um als wollte er sagen "Ja? Was soll ich machen? Sags mir!"
    Der "Will to please" scheint meiner Meinung nach bei ihm sehr ausgeprägt zu sein.

    Ich muss gestehen, unsere Entscheidung ist eigentlich schon fast gefallen.
    Das Thema Zweithund ist bei uns schon sehr lange ein Thema, nach Entdeckung des Rüden ist das Thema natürlich intensiver geworden, wir haben diskutiert und überlegt.
    Meine Mutter wäre auch bereit zwei Hunde zu hüten, wenn wir mal einen Hundesitter brauchen, wir sind bereit auch mit dem neuen Hund auf den Hundeplatz zu gehen, das Auto ist groß genug, finanziell ist es auch drin...
    Und natürlich sind wir uns auch über den Mehraufwand bewußt, wobei wir denken, der lässt sich prima in unseren Alltag integrieren. Zur Umstrukturierung sind wir natürlich auch bereit.
    Wir machen uns die Entscheidung also nicht leicht.

    Die Hündin, von der ich im Eingangsposting erzählte, ist übrigens vermittelt. Wobei die Tierpflegerin auch gemeint hat, die wäre nicht so gut für uns geeignet gewesen, weil sie sehr, sehr fordernd war/ist und nicht so passend für unsere Luna gewesen wäre, wie der Rüde den wir jetzt im Auge haben.

    Das ist nun lang geworden... danke fürs "zulesen" ;)

    LG
    LaLouna

  • Freut mich, wie sich das bei euch so entwickelt hat!!!!
    Eine Sache wäre mir persönlich noch wichtig abzufragen: Wie sieht's mit dem Jagdtrieb des Südländers aus? Könnte es hier "Probleme" geben, die eure Hündin vielleicht übernimmt..?Das könnte nämlich auch viel Stress bringen....ansonsten: Viel Spaß mit den beiden!!

  • Ich hatte deswegen im Tierheim nachgefragt, ihnen ist kein Jagdtrieb aufgefallen.
    Ausschließen kann man es aber wohl nicht, da man auch nicht genau sagen kann was ihn im drin steckt.
    Das Hinterteil (gebogener Schwanz) erinnert an einen Podenco, der Rest kommt einem Pointer nahe, kann aber auch komplett falsch sein.
    Von den Bewegungen her könnte Windhund im Spiel sein, er macht ganz weite elegante Sprünge und rennt gerne in weiten Kreisen.
    So die Tendenzen.

    Als wir die zweite Gassirunde mit ihm im Tierheim gedreht haben, kam an uns eine Kutsche vorbei. Die fand er super interessant und ich wäre mir nicht sicher gewesen, dass er nicht hinterher gerannt wäre, wenn ich ihn nicht an der Leine gehabt hätte.
    Ob das nun nur Interesse war weil er es nicht kennt oder ein Zeichen für Jagdtrieb kann man wohl hier auch nicht mit Sicherheit sagen, oder?

    Wir haben ihn gestern jedenfalls mitgenommen nachdem die beiden bei ihrem Freilauf-Date so gut harmoniert haben :smile:
    Mehr Einzelheiten in anderen Threads, hab da noch ein paar Fragen. ;)

    LG
    LaLouna

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