Angsthundbegegnung im Tierheim


  • Guter Einwand!


    Ich hatte vor unseren beidenZicken einen Hund, der es nicht gewohnt war, von Menschen "geführt" zu werden. Das hat seine Ängste noch verstärkt und sein Vertrauen in Menschliche Führung immer weiter geschwächt. Ein Teufelskreis...

  • leezah
    So,
    wie du gebeten hast, hab ich hier reingeschaut. allerdings würd ich von mir nicht behaupten, richtig viel ahnung zu haben. mein erfahrungsschatz begrenzt sich darauf, dass ich seit 4 jahren einen angsthund habe, der durch trauma bzw. schlechte sozialisation, der umwelt und auch menschen gegenüber erstmal sehr misstrauisch entgegen sieht.


    der hund hat mich, obwohl ich andere hunde hatte, total überfordert, denn er verhielt sich schon als welpe abwehrend fremden menschen gegenüber. sowas hab ich sonst bei keinem anderen welpen gesehn.
    ich wusste eigentlich was sozialisation heisst, und wollte es dem hund nahe bringen, hab ihn zu anfang aber überfordert, und so viele fehler gemacht, die ich nun bereue. angsthundeneigen dazu sehr viel erringerungsvermögen darin zu investieren jede handlung, die irgendwie gefährlich schien, abzuspeichern, sie haben sozusagen ein elefantengedächtniss.


    hat es mal an einen ort geknallt, durfte ich über wochen, den ort trainieren, damit sie ihre angst verliert - dies als beispiel.


    meine hündin gehört zu den exemplaren, die bei angst anfangen zu drohen, und auch nach vorne gehen würden, wenn ich sie liese.


    sie gehört auch zu den bracken, wie der ridge, es kann also sein, dass die rassen ähnlichkeiten aufweisen. zumindest die von mir getroffenen exemplare waren ähnlich veranlagt, vom charakter nicht von der ängstlichkeit.


    ich kann nur soviel interpretieren, ich denke hunde, die dafür gezüchtet wurden, grosswild allein zu stellen, könten dazu neigen bei angst eher nach vorn zu gehen, als zurückzuweichen. meine recherche über meine rasse hat mir diesen vrdacht aufgezwungen. die hunde haben ja sicher stress, wenn sie ein wildschwein etc. stellen, und gehn dabei nach vorn.
    deswegen würd ich bei dem ridge genau gucken.


    ich will dir keine angst machen, ich geh davon aus dass meine hündin ein extrembeispiel ist, wobei sie zum glück nicht gemeingefährlich ist, das heisst im höchsten fall würde sie kurz zuschnappen und sofort wieder loslassen, allerdings reicht so ein verhalten aus, dir ne menge ärger einzuhandeln. es ist problematisch ein verhaltensmanagement einzuhalten, immer alles zu sehen und ich bin immer noch bei einem einzeltrainer und arbeite dauerhaft mit dem tier.


    wie gesagt es kann sein, dass der hund freundlich bleibt, und nur zurückhaltend ist, kann sein dass man einiges bei einer guten bindung rauskriegt, aber mit einem angsthund zu arbeiten bedeutet leider viele rückschläge, langsame desensibilisierung, und viel viel arbeit.


    das th sollte dich gut beraten und aufklären. du machst dir ja gedanken, und willst mit dem hund arbeiten, dann kannst du auch viel erreichen. allerdings ist es schwieriger mit einem hund dieser art. wir haben über monate das busfahren geübt und immer eine station rangehängt. wir mussten einfach alles aufbauen, und dass "nervt" manchmal.


    vielleicht ist im th ein hund der etwas einfacher ist. ridges sind sehr selbstständige hunde, ich weiss nicht wie der will-to-please bei ihnen ist, aber das ist komplizierter, als mit etwas anhänglicheren exemplaren.
    ich glaub "Kunigunde" im forum hat einen ridge, schreib sie mal an vielleicht kann sie dir rassespezifische daten geben.


    anschauen würd ich mir den hund trotzdem, kann ja sein, dass er gar nicht sooo schlimm ist. aber, wenn er ein schwierigerer vertreter ist überleg dir genau, ob du ihm gewachsen bist. ihn aus mitleid aufzunehmen, nur weil er schlechtere chancen hat, ist nicht der richtige weg, denn viell. kommt ein ganz erfahrener HF der ihn nimmt und es einfacher mit ihm aufgrund seiner erfahrung hat.


    annia

  • EDIT...bzw UPDATE:


    komme grad aus dem Tierheim zurück... und..oh mann... ich hab mir total umsonst stress gemacht ...wie immer! :lol:


    gonzo IST ängstlich... und er ist nicht unterwürfig.. hat aber auch kein dominanz, oder gar agressionsproblem. er ist verträglich mit allen hündinnen, und fast allen rüden.
    er ist doch schon sehr labrador-lastig, en kleiner clown, aufmerksam aber eben sehr ungestüm!


    er versucht schon ein wenig einen zu veräppeln, und zieht sogar am ärmel. aber nicht agressiv, sondern ein bisschen so wie junge geschwister untereinander. und wie ich ja bereits vermutet hatte, war das problem in der alten familie, dass es anscheinend keine konsequente weiche hand gab. sondern betüddeln weil er ja ach son schisser ist.


    heute war ich alleine AM aussenzwinger von ihm.. also durch gitter getrennt, hab mich einfach mal hingefläzt und mit meinem freund geschwatzt. bin immer mal wieder weg, bin wieder hin...
    er hat dann nach einer zeit schon immer mal wieder geschaut was ich so mach, an mir geschnuppert (durchs gitter) und mich mal angeschaut. aber immer schnell wieder weg.
    mit pflegerin bin ich dann in den zwinger rein, da hatter erst mal ne party gefeiert und sich gefreut sie zu sehen, er hat auf mein "sitz"-kommando gehört :D und dann recht schnell auch mit mir gespielt, bällchen gebracht. ist auch an mir hochgesprungen leider, hab ihm dann einfach nein gesagt und es ansonsten ignoriert, und nach 10 minuten war ruhe im karton. dann wurd geknuddelt.



    nach dem ich sie über alles mögliche ausgefragt habe, hatte ich gedacht, dass die einfach total übertrieben haben in ihrer beschreibung...
    dann meinte sie, dass er sonst sehr reserviert ist, und er zB bei dem letzten besucher nur die kalte schulter gezeigt hat.
    er mag mich wohl also ein bisschen, und nimmt mich soweit auch schonmal ein bisschen ernst.


    er IST ne baustelle. aber eine die sich richtig lohnt, glaube ich!
    jetzt besuche ich ihn ein paar mal, das nächste mal bin ich mit ihm allein auf der koppel, um zu schauen ob das verhalten auch beständig bleibt (bis jetzt fand ich ihn ja klasse). und danach mit pflegerin spazieren gehen, und irgendwann auch ohne... und dann.. ja dann... dann sollte ich mir sicher sein :)



    ich bin wirklich richtig erleichtert, und hab ein gutes gefühl bei der sache.
    Hab mich auch mit der pflegerin sehr gut verstanden, sie war richtig sympathisch und qua erziehung und hund-mensch beziehung mit mri auf einer wellenlänge.... alles top bis jetzt!


    ein sehr schöner valentinstag!


    den wünsch ich euch auch noch, bzw generell ein schönes wochenende


    lisa

    hier noch der alte text:


    Zitat

    Moin,


    na, wie ist's gelaufen???


    CU


    erst samstag bin ich im tierheim,aber danke für die nachfrage!


    und annia,
    dankeschön für deinen "erfahrungsbericht"... ich mach mich ja sozusagen schonmal auf das schlimmste gefasst, und wenn die situation wirklich schlimm ist, oder ich merke, dass da zu viel zu reparieren ist, werde ich die finger davon lassen... ich bin zwar bereit hart daran zu arbeiten etc. aber ich habe da ein bisschen angst um den hund. immerhin reicht eine kleine dummheit oder unaufmerksamkeit meinerseits um etwas eskalieren zu lassen.


    wenn nun aber alles garnicht so ist, und die tierheim dame mit ängstlich wirklich nur ängstlich meint.. und der hund lange brauch um vertrauen zu finden, dann aber wieder ein normales leben führen kann, sähe die welt ja schon ganz anders aus.


    und auch beim "am ärmel ziehen" (o-ton) bin ich zwiegespalten...
    einerseits das misstrauen gegenüber schönrederei, und es handelt sich um einen angstbeisser (wie annia ja sagte, das kann einen in schwierigkeiten bringen).
    und auf der anderen seite versuche ich mir gerade einen ängstlichen rdigeback-labbi mix (er wurde glaub ich auch als labbimix adoptiert) in einer familie vor....
    ich kann mir vorstellen, dass da der putzige schwarze labrador, der ja immer noch aussieht wie ein welpe, und so strubbelfell aufm rücken hat, vielleicht bei einer familie gelandet ist, die ihn auch deshalb adoptiert hat.


    ich behaupte jetzt mal, dass ich mich auf ein menschenzerfleischendes monster gefasst gemacht habe,und weiß was dann auf mich zukommen würde, und was ich nicht möchte. und ich werde jetzt mal dezent diese nervösität ablegen bis nachm wochenende.. weil sonst wird das aufeinandertreffen nämlich schon in der ersten sekunde nix. ;)


    also.. drückt mir die daumen, dass ich nicht doch noch bis dahin durchdreh :headbash:


    ich meld mich dann, wenn ich zurück bin!


    vielen dank!!

  • das freut mich,
    dass es so gelaufen ist, du darfst uns natürlich alles andere nicht vorenthalten :D


    ich hatte ja die hoffnung, dass es so läuft, ist ja ein ganz süsser


    annia

  • mich freits auch tierisch :D



    mhhh,aber heute kam der anruf aus dem tierheim nich... gestern auch schon nicht....
    aber da ich nunmal ich bin, mach ich stunk und ruf selber an :)



    das nächste mal, geh ich ja mit ihm auf die koppel...
    jetz überleg ich mir die ganze zeit was fürn spielzeug ich dafür besorg...


    und er fusselt so... vielleicht auch mal ein bisschen kämmen, wenn er mich ranlässt...


    ansonsten wollte ich auf ziehspiele verzichten, weil er ja etwas ängstlich ist...
    wird wohl im apportieren enden. da hatter ja auch schon erste ansätze gemacht.
    und ein paar kommandos machen, dann kann ich gleich mal gucken, wie motiviert er für sowas ist.



    und meinen freund wollte ich auch mitnehmen, dass die beiden schommal freundschaft knüpfen können.


    das reicht dann ja auch vorerst.


    und die vorkontrolle kommt ja auch noch... und das spazieren gehen...
    vorfreude....(nöööö... ich lass mich garnicht schon viel zu früh emtional darauf ein... nööö.... und ich denk auch garnicht zuviel nach *hundepsychologiebuch wegschieb*)
























    :headbash: :hilfe:

  • mit ziehspielchen mag ich ja auch warten.. aber ist bällchen bringen wirklich hinderlich?



    was wäre denn was geschicktes, was man auf so ner minikoppel machen kann?


    jetzt fängt ja quasi der ernst an... also bin ich über tipps dankbar :)


    liebe grüße
    lisa

  • Hallo Lisa,
    Zerrspiele und dergleichen würde ich auch erstmal vergessen.


    Am besten erstmal wenig machen, denn es kann auch sein, daß Du ihn zu schnell überforderst.
    Wenn Du weißt, daß er Bälle gerne hat, dann nimm einen schönen Ball mit und spiel ein bißchen mit ihm.
    Genieß die Zeit, unterhalte Dich mit ihm, hört sich blöd an, aber schau einfach mal, wie er sich verhält, wenn Du zwischendurch seinen Namen sagst und ihn rufst.
    Zuviele Kommandos würde ich auch nicht ausprobieren.
    Ihr seht euch doch erst zum zweiten Mal, oder??

  • hi bibidogs!


    ja wir sehen uns zum zweiten mal!


    kommando-technisch wollte ich jetzt natürlich nicht die ganze trickkiste vorzeigen lassen, sondern die, die man eh benutzt auf so einer koppel.
    Also zum beispiel seinen namen (auf den hört er anscheinend, ... vielleicht auch nur auf den freundlichen klang.. :???: ), "sitz" hat er ja auch schon gekonnt, und "ball" versteht er auch.


    ich würde gerne so ein bisschen "echtes-leben" üben... mhh... also klingt irgendwie doof,oder?.
    ich meine kein hardcore zeig-mir-was-du-kannst.
    Sondern mehr so etwas wie: aufmerksamkeit erregen, zeigen, dass was tolles bei rum kommt, wenn er mich bei sich hat, und was noch viel tolleres (leckerli) bei rum kommt, wenn er auf mich hört, bzw vorerst meiner stimme folgt, und schon mal ein bisschen gucken wie so das zusammenspiel funktioniert.


    Also zum beispiel:


    Ablauf Date 2:


    -Anfreundeln, (vielleicht erkennt er mich ja) und eis brechen
    (er wird so oder so den ball bringen)


    -ein wenig ball spielen.
    dabei kann ich "nein" einbauen -bzw muss- wenn er an mir hochspringt, oder in die hand/ärmel knappt).
    wenn er mit dem ball nicht zurückkommt kann ich "komm" mal ausprobieren und gaaaanz toll belohnen
    spielen,spielen,spielen
    und dann noch ein sitz für ein leckerli


    -mit der bürste vertraut machen
    -bürsten, streicheln, gut zu reden


    zurückbringen, essen geben.


    weil:
    ich hatte mir auch überlegt, ob ich zur fütterungszeit da sein könnte, dann könnte ich ja die zeit mit ihm davor verbringen, ihn zurückbringen mit pflegerin, und ihm seine mahlzeit geben.

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