wie neue Übungen lernen???

  • richtig shapen heißt:


    jeden kleinsten Ansatz clicken, also nicht erst volles Verhalten. Ich habe gerade ne tolle Übung mit meinen beiden geshapt.


    Dabei wird überhaupt nicht geholfen. Man sitzt einfach nur da und wartet mit dem Clicker in der Hand.


    Man schaut wie hoch der Hund im Normalfall die Nase hat. Hat er sie minimal höher, wird geclickt. Egal was der Hund sonst dabei tut, geht die nase höher als normal, wird geclickt, egal ob er in die Luft schnüffelt oder sonst was tut. Ungefähr eine Minute lang, dann kurze Pause. (ich habe zwei Hunde, habe immer einen im Zimmer, eine Minute trainieren, kommt der nächste rein, der erste raus und so weiter). Dann noch mal.. von Durchgang zu Durchgang sollte der Hund die Nase höher nehmen. Und wenn es nur einen Millimeter ist. Für besonders hohe Nasenleistung gibt es besonders tolle Leckerchen. Für nur wenig höher Trockenfutter oder normale Leckerlis.
    Man shapt also, daß der Hund die Nase immer höher nimmt.
    Nach 3 Tagen je 10 Minuten Training hebt Jabba schon die Vorderfüße ein wenig hoch, wenn er die Nase hoch streckt. Bluey ist noch nicht so weit, er kläfft zu gerne als Überprungshandlung und verliert dabei jegliche Konzentration.
    Wichtig dabei ist, daß man wirklich abwartet und überhaupt nicht hilft.. Der Hund soll ganz von alleine darauf kommen. Jegliches Rumgehampel wird total ignoriert... So lernt ein Hund richtig gut shapen.


    Zu der Sache mit der Kiste: Wenn der Hund immer nur die gleichen 3-4 Dinge anbietet, einfach noch länger warten, dann aber halt wirklich kleinste Dinge clicken, nicht immer nur fertige Handlungen. Benutzt der Hund normalerweise die rechte Pfote, wird dann schon geclickt, wenn er die linke Pfote nur minimal bewegt.. usw...



    Als Buch kann ich zur Zeit empfehlen: Die Hunde-Uni von Viviane Theby, absolute Fundgrube... Ich dachte ja, ich kenne schon alles, aber dort steht so viel neues drin...

  • Ich hätt noch ne Frage:
    Als ich meinen Hund auf den Clicker konditioniert habe, hatte ich das Leckerli bereits in der hand, dann erst geklickt und ihn belohnt.
    Ich hab also nicht zuerst geklickt, dann nach dem leckerli gegriffen und ihn dann belohnt.


    Ist er jetzt falsch konditioniert oder so?

  • Juhu,
    das man nicht erst fertige Dinge clicken kann, dachte ich mir zwar, also ich dachte ich wüsste es, aber das das auch wirklich heisst die minimalsten Dinge zu beclicken wird mir erst klar, wenn ich deinen text lese. Danke!!! :gut:
    Aber wie kann man da den "überblick" behalten- nen "roten Faden"? ODer muss man das gar nicht?? und wie kann man dadraus dann ne übung entwickeln- hab nen knoten im kopf.... :???:
    Also, du hattest ja quasi das Ziel, dass hundi die nase immer höher halten soll, hast du dann dennoch andere angebote beclickt oder nur nase hoch?
    wegen des konditionierens- hab auf ner dvd gesehen, dass zunächst das lecker in der hand war, und dann später erst aus der tasche gezogen wurde, also: click=lecker aus der hand (wird dort schon vorgehalten), und dann wenn mans ein paar mal gemacht hat, click= lecker kommt erst aus der tasche gezaubert. glaub aber nich, dass das falsch konditioniert wäre, also man kanns ja noch erweitern. fänds auf die dauer einfach unpraktisch immer was in der hand haben zu müssen :D
    grüßle

  • Zum Konditionieren:


    Man muß nicht immer was in der Hand haben. Ist eigentlich auch kontraproduktiv, da ja beim Clickern erst die Belohnung kommen soll NACH dem Click. Nur am Anfang ist es manchmal sinnvoll, damit der Hund keine Fehlverknüpfung aufbaut. Viele Menschen sind z.B. in ihrem Timing nicht gut genug, clicken und greifen gleichzeitig zum Leckerli. Oder fangen sogar erst die Bewegung an und clicken dann erst. Da ja Hunde vorallem auf die Körpersprache achten, würde man dann so den Hund auf die Bewegung konditionieren und das Clicken würde er regelrecht überhören. Es ist also beim Konditionieren wichtig, daß wirklich erst der Click und dann sofort das Leckerli/Bewegung kommt. Bin ich dafür am Anfang zu lahm, halte ich halt welche in den Händen, aber wie gesagt: Ich bin Anhänger vom Nebenbei-Konditionieren, so tun als wüßte Hund schon was der Click bedeutet. So kann man dann zwar noch nicht shapen, aber "normal" belohnen und Verhaltensweisen einfangen klappt damit super... (siehe Beispiel oben).


    Zur Übung:
    Damit Hundi nicht durcheinander kommt, bietet es sich an bei Übungen, die noch im Entstehen begriffen sind, verschiedene Orte zu nutzen, oder sie wirklich nacheinander zu clicken. Ich clicke zur Zeit im Wohnzimmer das Nase-hoch. Ich will soweit kommen, daß wir ein schönes "Männchen-machen" hinkriegen. Haben wir diese Höhe erreicht, werde ich das Kommando einführen und nur noch Männchen-machen clicken. Auf dem Weg dorthin wird nur jedes Nase höher geclickt, alles andere was der Hund anbietet, wird ignoriert. Man kann das vergleichen mit einer Videoaufnahme in extremer Zeitlupe. Man clickt also jedes einzelne Bild bis der Hund eben in der Endposition ist. Dann wird nur noch die Endposition geclickt, nichts mehr was darüber hinaus geht. Würde also der Hund anfangen zu hopsen, damit die Nase noch höher geht, würde ich das auch ignorieren. Wenn der Hund absolut verstanden hat, was er tun soll, kommt das Kommando dazu. Sobald das Kommando dazu kommt, wird nur noch geclickt, wenn der Hund das Verhalten auf das Kommando hin ausführt, wenn er es freiwillig tut, wird nun nicht mehr geclickt.
    Um Zeitgleich mehrere Übungen zu erclickern, kann man diese gut an verschiedenen Orten üben.
    Im Wohnzimmer Nase hoch.
    In der Küche "Show me".
    Im Wald Ziehen.
    Auf der Wiese die Box.


    Es ist wie früher mit dem Spiel "heiß-kalt". Man clickt alles, was in Richtung der erhofften/erwünschten Endhandlung geht. Alles andere wird ignoriert.

  • Hallo,grüß Euch alle
    Dann habe ich mit meiner ja auch schon geshapt.
    Heisst,ich clicke ihr Angebot an,z.B.:Leinenführigkeit-anfangs bewegt sie
    sich von mir weg,es passiert gar nichts,nimmt sie Blickkontakt zu mir auf ,bekommt sie sofort ein click-lecker.nächstes Angebot"ich bleib bei Frauchen"...click-lecker, hält Blickkontakt ...click-lecker.So ungefähr .
    Außerdem hat sie noch was drauf,dass ich ausbauen werde:
    ich habe eine kleine Schachtel,da waren mal Leckerlies drin.Jetzt ist sie
    sehr neugierig und untersucht die Schachtel...click-lecker;als sie dann auf
    die Idee kam,den Deckel zu bewegen...click-lecker.Jetzt hat sie tatsächlich
    den Deckel aufgestubts,click-leckerlecker,super!Drehe ich die Schachtel anders herum,denkt sie einige Sekunden nach und dann geht ihr ein Licht
    auf.Wenn nötig,gebe ich einen kleinen Tip,dann hat sie es raus.
    Die Fantasie des Hundes ist grenzenlos.byby

  • Zitat

    Juhu, :D
    wie wird denn das dann mit dem shapen weiter gearbeitet? Wird dann der Gegenstand gewechselt? Ich tu mich schwer zu verstehen wie der hund dann auf neue ideen kommt, und so spätere abläufe selbst lernt. (kann man ds verstehen??? :???: ) und was kann ich tun, wenn er nichts mehr tut?


    Du kannst die Session beenden, BEVOR er nichts mehr tut.
    Dann ist sein letzter Eindruck nämlich, dass er die ganze Zeit irgendwas macht, und dafür Clicks absahnt.
    Das ist ein Fehler, die man anfangs "gerne" begeht: dass man die Sessions zu lang macht. Stell Dir eine Eieruhr auf 30 Sekunden. Und sei kreativer, was man alles klicken kann: Schwanz gewedelt-->C+B
    Kopf gehoben-->C+B, Bein bewegt-->C+B, Nase gezuckt-->C+B,



    Zitat


    Beispiel: er bekommt ne box, ich clicker erst den blick, dann 1. pfote drauf, 2. pfote drauf- das geht schnell und dann? wenn er dann nix mehr anbietet, bzw. nur das was er schon hatte?


    Dann hat er ein Repertoire, dass Du weiter bearbeiten kannst. Du könntest clicken, wenn er wieder "absteigt". Du könntest clicken, wenn er um die Kiste rumläuft.
    Du könntest die Kiste auf die Seite legen, so dass er vielleicht auf die Idee kommt, reinzu laufen.
    Oder Du legst sie mit der Öffnung nach oben, so dass er reinspringt.


    Und eins finde ich dann auch wichtig: wenn Die eine Sache gefällt (z.B. wenn mit zwei Pfoten auf die Box steigt), dann wiederhol die doch ein paar Mal und führe ein Signal dafür ein. So lernt er nicht nur Kreativität, sondern auch noch wie das mit dem Signal funktioniert.
    Das würde ich so machen: Du clickst einigemale den "zweiPfotenBox", wenn Du das Gefühl hast, dass er das jetzt gleich noch mal tun wird sagst Du "zweiPfotenBox", er machts du clickst und belohnst. Das wiederholst du 4-5 Mal.
    Dann wird ER das vermutlich gleich weiter machen wollen, denn es ist ja so belohnend für ihn. Du sagst Dein neues Signal aber nicht und clickst ihn auch nicht! VWahrscheinlich guckt er dich dann erstaunt an. Clickerautomat muß defekt sein. Wenn er vorher genügend für das "zweiPfotenBox"-Verhalten geclickert wurde, wird er es hochwahrscheinlich trotzdem gleich noch mal ausführen: dieses mal sagst Du wieder "zweiPfotenBox" clickst und belohnst. Jetzt formst Du, dass er das "zweiPfotenBox"-Verhalten nur zeigt, wenn Du das Signal sagst.
    Du wechselst ein paar mal zwischen "zweiPfotenBox"-auf Signal-clicken Belohnen und "nix passiert wenn er es ohne Signal gemacht hat" hin und her.
    Wenn du das für ca. eine Minute gemacht hast, ist er wahrscheinlich komplett alle... Dann ist erst mal Feierabend. Später am Tag kannst du das ganze dann noch mal wiederholen.


    Weil Du jetzt ein "Boxenverhalten" so unter Signalkontrolle gebracht hast, dass er es nicht mehr zeigt, wenn vorher das Signal nicht kommt, wird er es Dir in einem späteren Kreativitätsspiel vielleicht nicht mehr anbieten. Jedenfalls solltest Du es dort auch nicht mehr anclicken!



    Wenn er mit verschiedenen Gegenständen gerne wieder das Gleiche versucht ist das ja grundsätzlich nicht schlecht. Er wendet gelerntes Verhalten auf eine neue Situation an! Prima, genau das wollen wir, wenn der Hund "sitz" generalisieren soll!! Wenn Du aber ganz neues Verhalten willst, solltest Du Deinen neuen Gegenstand so wählen, dass sein "altes" Verhalten am neuen Gegenstand nicht wirklich gut funktioniert. Wenn du bisher eine große stabile Box genommen hast, nimm entweder ein kleines Teil, auf das man sich gar nicht draufstellen kann, oder eins, das Wegrollt, oder eins, was viel höher ist, oder was, wo man drunter durch gehen kann, oder oder oder.
    Das Kreativitätsspiel sollte auch die "Spielleiter" zu mehr Kreativität verleiten!!



    Eins ist wichtig: mach die Sessions so kurz, dass ihm noch was neues einfällt und er aber nicht in die "weil ich nix mehr weiß, leg ich mich hin und lauere (starre sie an) Frauchen an"- Haltung fällt.



    Wichtig ist auch zu verstehen, dass es eine Kreativitätsübung ist. Kreativität kommt nicht von heute auf morgen, sie entwickelt sich.


    Ich mache solche Übungen gar nicht so oft. Ich finde auch nicht wirklich, dass Sie für Anfänger so gut geeignet ist.
    Es soll schon passiert sein, dass Hunde durch dieses Spiel gelernt haben, dass der Click bedeutet: Mach das was gerade geclickt wurde NICHT noch einmal!!


    Ich nehme Free-Shaping eigentlich nur um Targets zu lehren: dotz Teil A mit der Nase an, hau auf Teil B mit der Pfote, leg Dich mit deinem ganzen Körper auf Teil C. und dann benutze ich die Targets um andere Übungen zu "formen", die man eigelntlich vielleicht durch Futterlocken lehren würde.


    Bei Hunden, die von sich aus auch nicht Apportieren mögen forme ich das Apportierobjekt auch zunächst als Target, zu dem er sich hinbewegen muß. Und da die meisten Hunde ziemlich schnell lernen in ein Nasentarget zu beißen, wenn man nur ein bißchen zu spät clickt, hat hund das Apportel dann also bald kurz in der Schnute.... Dann zögere ich nur den Click immer länger hinaus, bis der Vierbeiner irgendwann mit dem "Target" in der Schnüss vor mir steht.

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