Hei Corinna,
damit meine ich, daß der Hund mehr kann, als er Lust hat. Sie ist oft schlicht unwillig, nicht daß sie andere Interessen hätte, keine Kraft oder überfordert wäre. Das kann ich sicher ausschließen.
Beispielsweise hat sie keinerlei Lust, wenn es regnet, auf Koppeln mit hohem Bewuchs zu arbeiten. Da setzt sie sich dann hin und meint, daß ich mal schön selber laufen soll. Oder wenn die Schafe zäh sind und sie keine Lust hat, weigert sie sich, mal energisch hinzulangen.
Kommt jemand mit einem anderen Hund zum Zusehen vorbei in einer solchen Situation, bringt sie alles sofort in Ordnung, z.B. hat sie neulich bei Bekannten ein mit hohen Drei-Meter-Sätzen flüchtendes schweres Leitschaf aus der Luft geholt und dann die Herde eingesammelt. Alles supergut gemacht, sieht aus wie Angeberei.
Nun habe ich leider selten solche Motivationshilfen, deshalb hab ich sie "getreten", d.h. ihr unmißverständich klargemacht, daß sie auch arbeiten muß, wenn sie keine Lust hat. Ich muß das auch und ohne Schafe wäre sie nicht hier.
Aber nun denk bitte nicht, daß sie ein armer, geprügelter Hund wäre. Ich kann schon ganz energisch werden, der Hund soll aber keine Angst, sondern Respekt haben. Sie ist erstaunlich dickfellig, das hat ja auch seine guten Seiten.
Ich hatte oft meine Zweifel, ob ich es überhaupt schaffe, diesen Hund zur Arbeit zu bringen. Im Rückblick habe ich auch viel durch diese schwierige Lehrzeit mit ihr gelernt und es war schon besser so, als sie abzuschieben.
Viele Grüße!