Beiträge von wild flowers

    Der dreijährigen Tochter von Nachbars wurde das Gesicht vom Hund der Tagesmutter zerfleischt- sie war nur aufm Klo...
    Vorsicht ist erste Maßnahme, viele Kinder wachsen ohne Tiere auf und haben keinen "Tierverstand". D.h., daß sie auch den Hund auf seinem Platz belästigen, obwohl er deutlich sich das verbittet (zu Recht), sie können die Warnung von dem Hund nicht verstehen. Da Du wohl kaum auch noch andere Kinder erziehen möchtest, nimm den Hund mit, notfalls aufs Klo.


    Die weiteren Regeln, wie sich der Hund außerhalb seiner Privatsphäre Fremden gegenüber verhält, mußt Du festlegen.
    Möchtest Du nicht, daß der Hund knurrt, sondern sich zurückzieht, wenn ihm was nicht paßt, kommt ein deutliches Nein, freundlich aber bestimmt, und der Hinweis auf seinen Platz, bis ers verstanden hat. Und natürlich keine Störung auf seinem Platz. Wenn es verstanden ist, muß er sich dran halten.
    Bei mir sah es so aus, daß meine BC Hündin, die fremde Kinder haßte, ständig bei mir auf dem Schafhof sein mußte zur Arbeit. Kamen Leute mit Kindern, mußten die Kinder zwei Meter Abstand halten. Das gab endlos Diskussionen mit erbosten Müttern, aber es war nunmal mein Arbeitshund und das ging vor. Der Hund konnte damit leben und es ist nie was passiert.

    Oh Mann Du Arme, laß Dich trösten!


    Trotzdem möchte ich Dich ermutigen, weiterzumachen. Dein Hund kann nicht mit Schafen umgehen, woher auch, aber so wie Du es schilderst glaube ich, daß es besser gehen würde, wenn sie es könnte.


    Dieses Abflitzen und nicht mehr ansprechbar sein tut dieser auch, so heut abend beim Schafe reinbringen. Aber: vor den Schafen angehalten von allein und die Herde gestoppt. Er hat den Weg zum Stall versperrt, war nicht schlimm. Da ist die Sicherung nicht mehr durch, obwohl es ihn überkommen hat.
    Als er hier ankam verhielt er sich genau wie Deine Hündin, hat planlos alles gehetzt und geschnappt, aber nie richtig gebissen.
    Hast Du die gebissenen Lämmer ansehen können? Nach den anfänglich heftigen Attacken von meinem Hund war nie ein Haar krumm bei den Schafen, obwohl es heftig aussah. Vor ein paar Tagen bin ich mit der Hand zwischen Schaf und Hund geraten und hab festgestellt, daß es eigentlich kein Schnappen ist, tut ordentlich weh, hinterläßt aber keinerlei Spuren.
    An Deiner Stelle würde ich mir überlegen, den Hund in Ausbildung zu geben, wenn Du selbst nicht ausreichend Möglichkeit hast. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, war es ohne Hüten ein Problemhund, gib ihr doch die Chance.


    Viele Grüße

    Für meine Schafe brauch ich einen Hund mit Biß, das paßt schon, aber trotzdem ist es natürlich sehr anstrengend, wenn man ihn immer dabeihat. Jeden zweiten Schritt kommentieren, mit fein oder nein.


    Das noch nicht arbeiten können macht nichts, das braucht eben Jahre. Aber die alten Angewohnheiten mangelnde Aufmerksamkeit oder Ignorieren sind anstrengend.
    Ein Nein blieb bei meinem Hund nachhaltig: er darf nicht unterm Pferdezaun durch und das (hundertste) Nein kam zeitgleich mit dem Stromschlag, er war naß und stand in einer Pfütze. Danach war er zehn Minuten mucksch, dann war gut und seit drei Wochen geht er nicht mehr rein. Mal sehn, wie lange es hält, bestimmt nicht ewig.


    Wenn hier jemand Schafe sucht zum Testen, stelle ich meine zur Verfügung, weil ich denke, daß sie wirklich hilfreich sind für solche Hunde als "Selbstfindung".


    Viele Grüße

    Hallo Antje,


    Du hast vielleicht besser ausgedrückt, was ich meinte. Wenn ich den Hund zur Arbeit motivieren möchte und vom Unfug machen abhalten, geht das am besten über seine Stärken, am Rest kann man später arbeiten.


    Dem Hundebesitzer muß ja auch das Temperament und Wesen seines Hundes liegen, wenn es gut werden soll. Mir liegt die Art meines "Problemhundes", sein Temperament mehr, als die meiner Hündin, obwohl es mit ihm schon manchmal anstrengend ist. Aber wenn wir aus dem Gröbsten raus sind, wird es mit ihm auch Spaß machen.


    Mir hilft meine Erfahrung mit der Ausbildung von Problempferden, weil sie gut auf Körpersprache reagieren und oft mangels der Erfahrung Mensch = Beschützer/Chef Aktionen in Eigenregie starten, die halsbrecherische Folgen haben. Mit den Draufgängern, oft nur durch nicht - oder schlechte Erziehung dazu geworden, bin ich ähnlich umgegangen, wie mit diesem Hund und es kam nie zu Vertrauensverlust. Eher scheint das für die Tiere gut einschätzbar zu sein.


    Viele Grüße!

    Hei,


    so ganz konnte ich der Diskussion nicht mehr folgen, aber was mir zum Thema noch wichtig scheint, ist wenn man solche Hunde zum Schaf bringen möchte, es an verschiedenen Herden zu versuchen.
    Je nach Rasse und Haltung können die Schafe ja ganz unterschiedlich reagieren und es gibt ganz schöne Unterschiede, was einen Hund so "anmacht".
    Ich hatte früher eine Linie Schafe, die haben jeden unsicheren Hund von der Koppel gebracht oder überrannt. Meine Hündin hat keine Lust, sich mit meinen Rumpelschafen rumzuärgern und liebt dafür die nicht eingehüteten Romanovs vom Kollegen - aber sie würde gern mal Rinder arbeiten!
    Dafür hab ich nun den neuen Hund mit Biß, der die Rumpelschafe will und im Test bei der Trainerin für nicht arbeitstauglich befunden wurde- es waren Blackface.
    Und jetzt läuft es immer besser und immer leiser!


    Viele Grüße

    Hei Ihr,


    fast hab ichs mir gedacht, daß mein Text nicht so ankommt, wie es hier läuft, nämlich sehr gut.
    Der "Deal" mit dem Hund ist ganz simpel: Er darf jederzeit frei mit zu den Schafen und kleine Jobs übernehmen, wenn er die in den letzten acht Wochen gelernten Sachen beherzigt, nämlich sich ruhig in der Herde im Paddock bewegen, draußen sicher stoppen und neben mir gehen, wenn die Hündin arbeitet. Ich finde, daß dieses Pensum für einen Hund, der niemals irgendwelche Erziehung hatte, ok ist und er ist damit nicht überfordert.


    Er hat ein unglaubliches Gefühl für die Schafe und lernt die Abläufe hier auf dem Hof schneller als neue Anweisungen in Trockenübung, insofern unterscheidet sich die Arbeit mit ihm von der mit meinen vorherigen Hunden. Letzte Woche konnte er einen Trupp Schafe allein in die Box bringen, seit gestern bringt er sie allein vom Hof zur Koppel fünfzig Meter weiter. Wie gesagt, allein, ohne Leine, langsam und stoppt dabei auf leises Wort.
    Das ist die Freiheit, die es nach der strengen Ansage gibt.
    Es ist wohl unnötig zu sagen, daß er nicht mal mehr bemerkt, wenn der Reiher auf dem Teich landet (auch nur dreißig Meter weiter).


    Wer Bedenken hat ob der armen Hundeseele, ist herzlich eingeladen, ihn sich anzusehen, Ihr werdet keinen unglücklichen Hund vorfinden!
    Ich fand es so besser, als mit einem leinenagressiven, unwilligen Hund die normale Ausbildung zu starten.


    Viele Grüße!

    Hei Corinna,


    ich habe mir mal extra leichte Hürden bauen lassen, eigentlich für Gänse, aber auch für einigermaßen friedliche Schafe.
    7mm starkes Moniereisen (wie Weidezaun-Stäbe) zum Rechteck verschweißt, die Senkrechten unten 12 cm überstehen lassen, damit man es in den Boden stecken kann. Je nach Größe 1-2 senkrechte Stützen einschweißen, Enden unten auch überstehen lassen.
    Zum Verbinden dieser Rahmen auf einer Seite außen oben und unten je eine große Mutter anschweißen, auf der anderen Seite als Gegenstück je einen Haken aus Moniereisen, der senkrecht von oben in die Mutter paßt.
    Gitter mit Draht bespannen, fertig.
    Ich hab sie schon fünfzehn Jahre und letztes Jahr das erste Mal repariert.
    Sie sind so leicht, daß ich drei oder vier auf einmal tragen kann.


    LG!

    Hei,


    mit dem Beitrag von Antje ist schon alles gesagt...
    Aber ich möchte Euch Mut machen. Vor kurzem habe ich hier zum Thema erwachsener Hund geschrieben. Auch dieser Hund hatte starke Neigung zum Wildern, Rehe, Reiher und im Grunde auch die Schafe, er ist völlig unkontrolliert drauflosgestürzt.
    Ich habe ihn seit Ende Februar und er geht dreimal täglich mit zu Füttern der Mutterschafe, etwas Fußmarsch über Koppeln zu den Böcken und zu den Pferden. Mittlerweile ist er fast immer ohne Leine, manchmal um ihm etwas zu erklären und selten als (für ihn schlimme) Strafe. Zum Melken wird er vorm Stall angebunden, weil ich dann nicht auf ihn achten kann, sonst geht er zum Hühnerkino (verboten).
    Auf dem 500 m Weg zu den Böcken hat er jede Menge Gelegenheit, zu wildern, aber bisher ist er nur einmal losgesaust und kam nach 200 m wieder. Das war mein Fehler, weil ich ihn nicht im Blick hatte.
    Vom ersten Tag an habe ich dem Hund unmißverständlich klargemacht, daß ich der Chef bin und er auf mich achten muß, sonst gibts Ärger. Er ist einer von der robusten Sorte, steckt Rüffel locker weg.
    Absolute Konsequenz ist die Grundlage der Arbeit mit ihm und im Grunde muß ich schon reagieren, bevor er seine eigenen Ideen in die Tat umsetzt.
    Ich versuche, ihm nicht die kleinste eigene Entscheidung zu lassen, bis er meine Regeln akzeptiert hat und dann erst bekommt er wieder mehr Freiheit. Das hört sich vielleicht fies an, aber es klappt wunderbar, z.B. kann er schon allein langsam die Schafe von der Koppel in den Paddock bringen und dabei auch zwischendurch anhalten. Das ist für ihn sehr schwer und er ist stolz wie Oscar, daß er es schafft! Das ist seine Belohnung, daß er kleine Jobs allein erledigen darf.
    Nur mit freundlicher Ansprache, wie es in mancher Hundeschule gemacht wird, wäre ich bei ihm nicht weit gekommen. Das heißt nicht, daß er Prügel bekommt; ich bin manchmal grob, um durchzudringen, vor allem aber streng. Dazu entsprechendes Lob und er spielt mittlerweile als Ausgleich sogar, was er nicht wollte, als er kam. Das nutzt er dann zum Spannungsabbau.
    Ohne die Schafe glaube ich nicht, daß ich ihn in Griff bekommen hätte, und er war auch nicht vermittelbar. Abgesehen davon hätte ich ohne Schafe auch keine Border...


    Viele Grüße!

    Hei,


    habt ihr einen Tip zum Abstandhalten?


    Die Böcke stehen auf Koppel mit Offenstall, kriegen Kraftfutter mitten auf der Weide in den Mineralschüsseln. Weil sie zahm und friedlich sind, haben sie nicht mal die anfänglichen Ausraster vom Hund übel genommen und jetzt geht er manierlich ruhig mit beim Futterverteilen.
    Nun möchte und soll er anfangen, drumrum zu gehen, aber weil er den Nahkampf liebt, geht es nie weit, bis er wieder dran steht (Schafe rennen nicht, im Zweifelsfall krempelt der Altbock die Wolle hoch und es würde die schönste Keilerei geben).
    In diesem Fall nützt das gute Vorbild der Hündin nichts, er ist viel zu begeistert, um ihren Abstand wahrzunehmen.
    Für Netz ist es mir zu matschig und ich bin zu lahm für ihn. Was zu werfen ist auch blöd, weil ich das schon tu, wenn er nicht hört. Und das dauernde Anhalten nervt uns beide. Dabei ist es ja nur ein kleines Kommunikationsproblem.


    Beim Füßebaden im Auslauf hat er das "Zurück" für etwas Abstand nehmen, Schaf durchlassen, schon begriffen, aber das ist an die Situation Fußbad gekoppelt, er kann es noch nicht in anderer Lage.


    Viele Grüße!

    Heichen,


    mal vorneweg, ich find es ganz liebenswürdig von Euch, daß Ihr Euch all diese Gedanken macht!
    Mein Verhältnis zu meiner Hündin ist nicht mehr frustig, seit ich beschlossen habe, sie lieber zu behalten und zu fördern, soweit es geht, statt sie in ungeeignete Hände zu geben. Sie ist ein liebenswürdiger, netter Hund, das hat sie nicht verdient. Wie ich zu Anfang schon mal schrieb, hat sie wenig Trieb, aber viel Ausbildung. So richtig abgehen tut sie übrigens auf Rinder, aber die hab ich nicht (schade) und zu meinen Pferden darf sie nicht.
    Als sie pubertierte, war ich wirklich gefrustet, aber nun ist sie fünf und wieder beisammen.
    Sie läßt sich nicht durch zuschauende Menschen, sondern Hunde motivieren.
    Das hab ich bei mehreren meiner Hunde beobachtet und daher bin ich meist einmal im Jahr zu so einem Training gefahren, just for fun.
    Weil es weit weg war und ich füttern mußte, fuhr halt meine Jüngste.
    Meist versorge ich die Tiere, aber der Hund muß auch mit ihr oder andern gehen, wenn ich keine Zeit hab. Ich muß Hof und Job flexibel organisieren.


    Kein Problem soweit, ich mach die Hundeausbildung so, daß sie mit jedem gehen, der die Schafe versorgt. Das läuft manchmal natürlich nicht so gut wie bei mir, die Schafe sind nicht blöd. Außerdem bin ich faul, was der Hund tun kann, soll er, dafür hab ich ihn. Meine Tochter würde eher ein Schaf am Kragen nehmen, als dem Hund deutlich zu sagen, was er tun soll, das findet sie anstrengender.... Also die Hauptarbeit sind die Schafe, egal wer sie gerade betreut.
    Der Neue motiviert die Hündin auch sehr, seit er da ist, hatte sie nur einen Aussetzer. Das war das letzte Lamm, das partout nicht durchs Fußbad wollte, zu klein zum Stoppen und völlig neben der Spur, weil Herde schon weg; außerdem Regen! Ein undankbarer Job, sicher, da wäre sie nur mit Ausdauer und Tanteninstinkt weitergekommen. Ich habs dann eingesammelt unter Absingen schmutziger Lieder...
    Die Hündin stupst normalerweise nur leicht, zeigt Griff nur nach Aufforderung, dann aber richtig.
    Der Rüde arbeitet mit viel mentaler Spannung und faßt in die Wolle. Er hat dadurch viel mehr Stich bei den Schafen, wobei die frechen schon raushaben, daß er nicht hinlangt.
    Beide Hunde gehen je nach Lage von hinten oder vorn dran und springen den Schafen auch ins Gesicht, wenn nötig (kommt öfter vor).


    Auf jeden Fall profitieren diese beiden Hunde voneinander: die Ruhe der Hündin, die Power von dem Rüden- sie haben Lust zusammenzuarbeiten und ihre Stärken auszuspielen und ich hab Spaß und weniger Arbeit!


    Schade, daß Ihr soweit weg seit, gibt noch viel zu lernen!
    Viele Grüße!