Dobi-Welpe bekommt seine 5 Minuten

  • Zitat

    hallo,
    unser Dobi-Welpe wird morgen 5 Monate alt. Er ist eher wild und stur, als lernhungrig. Was von Beginn an unser Problem war - mitten in der größten Ruhe und Ausgeglichenheit bekommt er seine 5 Minuten und beißt wild um sich...also auch uns und unsere Bekannten.
    Hat einer von Euch einen Tip für mich, an was das liegen kann und was ich dagegen unternehme?



    Ein Hundi in dem Alter ist keine Welpe mehr, und das führt sehr oft zu falschem Umgang-Verhalten des HH gegen über seinem nun bereits JUNG-HUND.


    Nach meiner Erfahrung benimmt sich Dein WUFFI völlig normal, und testet und probiert seine Wünsche, und wie weit er diese Wünsche ausleben kann.


    Wenn er keine Begrenzung in seinem Verhalten von Dir erfährt, wird er meinen das er sich vollkommen richtig Verhält!


    Begrenzen heisst nicht "AUS oder NEIN" zu rufen, sondern in den täglichen Augenblick-Situationen IHM aufzeigen (durch Positiv-Verhalten wird sofort belobigt) wie -wann- wo wir sein Verhalten uns eben ganz anderst wünschen.


    Versteht jeder Hund sehr schnell, wenn der HH in der Lage ist dieses zu Wollen und auch konsequent zu tun!!
    Wie schön wenn man keinen Stress mehr hat, und entspannte Spaziergänge von nun an zur Selbstverständlichkeit werden!!!



    WUFF



    MASSAvonSAMMY

  • Hallo DobiEddy,


    ich möchte mich hier auch mal schnell zu Wort melden und gehe auf deine Fragen ein wenig ein.


    5 Monate ist Eddy jetzt alt. Er ist, wie Massa bereits geschrieben hat, kein Welpe mehr sondern ein Junghund, der in 2-3 Monaten bereits die Schwelle des Erwachsenwerdens erreicht und dann auch noch das Pubertieren beginnt.


    Was Eddy im Moment macht - er testet seine Grenzen aus. Wie weit kann ich gehen, bis ich auf Widerstand stosse.


    Du schreibst, dass er weder auf AUS oder NEIN reagiert. Für mich klingt es beinah so, als wisse Eddy gar nicht, was euer AUS oder NEIN bedeuten könnte - wie also soll er sich nun korrekt verhalten?


    Die Kunst des Erziehens liegt darin, dass ich unerwünschte Handlungen des Hundes unterbinde (was du ja offensichtlich tust) aber im Gegenzug erwünschtes Handeln SOFORT lobe. Plärtze ich also meinen Hund "mal wieder" mit einem AUS an, dann muss ich auch in dem Moment, wo er wirklich ablässt sofort loben. Er wird keinesfalls beim nächsten AUS einfach aufhören - er wird vielleicht seine Aktion nur kurz unterbrechen und genau HIER musst du reagieren und ihn loben. Hund bekommt also die Chance zu erkennen: "Höre ich mit der Aktion A auf bekomme ich entweder Aktion B angeboten oder werde gelobt". Das Lob kann ein Leckerchen sein, oder ein Spielzeug das man ihm gibt/wirft.


    Ich beobachte es leider allzu oft, dass HH ihre Hunde bei der kleinsten Zuwiderhandlung kommandieren mit AUS, NEIN, PFUI etc. Jetzt hört der Hund auf - aber wo bleibt das Lob??? Der Hund verhält sich so, wie HH es sich wünscht aber das Lob bleibt aus. Wie soll der Hund dann verstehen, was richtig ist? Was er falsch macht weiß er - er wird ja alleweil angemotzt aber was um Himmelswillen muss der Hund machen, damit er mal gelobt wird bzw. sich korrekt verhalten kann??


    Bitte nimm meine Worte nicht persönlich. Vor allem ist es nahezu unmöglich, aus der Ferne gute Ratschläge zu geben, wenn man euch beide noch niemals in Aktion gesehen hat.


    Allerdings will ich dir sagen, egal was und wie groß dein Problem auch sein mag - es wird sich nicht innerhalb von wenigen Tagen beheben lassen. So ein Prozess dauert Wochen und Monate ehe Du wirklich von dauerhaften Erfolgen sprechen kannst. Wer hier etwas anderes schreibt ist nicht mehr als ein Scharlatan.


    Je nach Hund machst du schnelle Fortschritte. Je nach Hund kann es auch zermürbend sein, dass man den Glauben einfach verliert und denkt, dass es wohl so sein muss wie es ist.


    Ich würde mir an Deiner Stelle auf alle Fälle mal einen guten Trainer heranholen, der Euch beide im Team begutachten kann. Er sieht Dinge, die Dir vielleicht gar nicht aufgefallen sind bislang. Das können wirklich Kleinigkeiten sein aber diese Dinge können immensen Ausmass auf dass Zusammenspiel Mensch-Hund und umgekehrt haben.


    Das Spiel mit anderen Hunden lastet deinen Eddy ganz sicher nicht aus, da musst du schon ein Stück weit aktiver werden. Baue auf den Gassirunden doch Versteckspiele mit ein oder lasse ihn einfach mal über ein paar Baumstämme kraxeln. Da steht dir doch Tür und Tor offen an Dingen die du mit ihm machen kannst. Sicherlich ist Sozialkontakt zu anderen Hunden wichtig aber viel wichtiger ist die Tatsache, dass er DICH abgöttisch lieben muss ;-)


    Und da würde ich bei der Fütterung ansetzen. Füttere ihn die nächsten Wochen OHNE AUSNAHME aus der Hand. Egal was es ist, ob Nassfutter oder Trockenfutter oder Leckerlies - alles kommt aus deiner Hand. Lass ihn für JEDEN Bissen den er haben möchte etwas tun. Wer nix tut - der kriegt auch nix! Er muss merken, dass DU es bist, der die Hosen anhat. Orientiert er sich an Dir - na wunderbar, da öffnet dich die Wundertüte für ihn. Rennt er irgendwo rum und reagiert nicht auf dein Rufen? Gut....dann bekommt er auch nix. Und wenn Eddy meint, er wäre ein ganz schlauer und schnuffelt erst noch gemütlich zu Ende bevor er dann zu dir kommt - sorry...die Hand bleibt zu. Nur wenn er Kommandos sauber und prompt erledigt bekommt er etwas.


    Wir machen es z.Bsp. so, dass wir die Tagesration an Futter abmessen und mitnehmen bei den Gassirunden. Das was am Ende übrig bleibt verfüttern wir zu hause. So hast du wenigstens die Kontrolle über die verabreichte Menge. Die ganzen Leckerlies zwischendurch werden meist unterschätzt, wenn man dann noch vom Hauptfutter die komplette Menge verabreicht muss man sich nicht wundern wenn Hundi plötzlich zulegt.


    Hunde sind keineswegs dumm und Eddy wird schnell erkennen, WELCHES Verhalten für ihn Erfolg verspricht.


    So....das war jetzt erstmal ein Haufen Zeug. Ich hoffe du berichtest mal, wie es weitergeht.


    Lg
    Volker

  • Zitat

    Windi, das war ein toller Beitrag, hast dafür Grün bekommen!


    Windi schreibt nur klasse Beiträge, dafür ist er bekannt. Ein HH, wie es sich jeder Hund wünscht.


    Volker, Dir, Deiner lieben Familie und natürlich auch Deinen tollen Hunden noch ein ganz liebes, erfolgreiches und vor allem gesundes neues Jahr 2009.

  • Meine Pelznase, die eine ganz große Zicke war, wollte mir auch das Leben schwerer machen, als es schon ist. Sie hatte die Angewohnheit ständig anzurempeln bzw. zu knapsen wenn sie Aufmerksamkeit wollte. Besuch konnten wir anfangs garnicht empfangen, weil jeder Besucher ein "Hundekumpel" für sie war mit dem sie richtig dolle Toben wollte und ständig hart angesprungen ist. Und dieses Verhalten zeigte sie vom 1. Tag an dem sie bei uns einzog. Da war sie 12 Wochen jung.
    Belohnt wurde sie mit Futter, nicht erwünschtes Verhalten haben wir komplett ignoriert. Wenn es gar zu arg wurde, wurde sie aus dem jeweiligen Raum gebracht und von ihrem Rudel "isoliert".
    Oftmals habe ich mich mit ihrem Lieblingsspielzeug hingesetzt und "gespielt". Wollte sie dann auf ihre grobe Art mitspielen, habe ich mich abgewendet. Erst wenn sie sich brav hingesetzt und mir zugeschaut hat, wurde sie belohnt. Entweder bekam sie Futter oder ein Spielzeug.
    Auf diese Art und Weise hat sie dann endlich geschnallt, was "Aus, nein, brav e. c." bedeutet. Nach und nach haben wir dann auch wieder Besuch empfangen können. Heute ist unsere Maus 1 Jahr und 7 Monate. Sie ist super brav, ruhig und ausgeglichen. Es hat seine Zeit gedauert, bis wir da waren, wo wir heute sind, aber es hat sich gelohnt.
    Was ich damit sagen möchte ist, dass Du auf gar keinen Fall Deinen Hund überfordern darfst. Solange er kein Grundkommando beherrscht, würde ich ihn auch nirgend wohin mitnehmen, auch nicht zur Arbeit. Er muss unbedingt die Bedeutet der Kommandos lernen, aber das geht eben nicht in Null Komma nichts. Die Umgebung sollte so reizarm sein wie möglich, wenn Dein Hund lernen soll zu begreifen, was Du von ihm willst. Ganz wichtig dabei ist, dass Du ruhig dabei bleibst und nicht anfängst zu schreien und sogar noch zu hauen. Gerade in diesem Alter, kannst Du soviel übers Spielen erreichen. Glaub mir, je mehr Ruhe und Gelassenheit Du ausstrahlst umso ruhiger wird Dein Wuffel. In ein paar Wochen sieht die Welt dann auch schon anders aus.

  • Zitat

    Die Frage ist, woher soll dein Hund wissen, was Aus nein und Fuß ist?


    Wie habt ihr ihm das beigebracht?


    Also erst mal an alle - vielen Dank für Eure Meinungen, Anregungen usw.
    Eddy ist, zum besseren Verständnis, nicht mein erster Hund. Ich habe seit ca. 20 Jahren immer wieder größere Hunde gehabt (z.Bsp. Schäfer-Husky-Collie-Mix, Schäferhund, Dogge usw.), allerdings waren alle bereits ein Jahr, bevor sie zu mir kamen. Eddy ist mein erster Welpe.
    Und juchu - heute früh hat er zum ersten mal auf "Komm" reagiert. Ich war total perplex. Nein im Ernst - Eddy ist schon etwas kompliziert und ich denke mal, wir sind es durch ihn auch geworden. Wir haben viel Arbeit vor uns. Wissen wir.

  • Hallo Foris,


    bevor ich auf DobiEddy nochmal eingehe, zunächst mal ein herzliches Dankeschön für die Blumen.


    Wusste gar nicht, dass meine Beiträge doch so sehr geschätzt sind/werden :ops:


    Es ist mir persönlich ein Bedürfnis, den Menschen die wirklich auf Hilfe aus sind auch eine Hilfestellung zu sein. Natürlich klappt es nicht immer und überall, aber hin und wieder passt es halt und da freue ich mich, wenn ich erfahre, dass meine "Tipps" weitergeholfen haben. Es ist noch nicht lange her, da habe ich selber meinen ersten eigenen Hund bekommen. Ich war dankbar für jede Hilfe die mir angeboten wurde und ich weiß nicht, ob ich heute dort stünde, hätte ich diese Hilfen nicht bekommen.


    Und damit habe ich auch quasi schon die Überleitung zu DobiEddy geschafft :D


    Aus deinem 1. Posting ging leider nichts hervor, was darauf schliessen liess, dass du bereits mehrere Hunde gehabt hast. 20 Jahre....das ist eine Menge Zeug. Es dürfte eigentlich jeder einzelne Hund bei dir als Individuell gezeigt haben. Erziehungsmethoden, die bei Hund 1 funktioniert haben, haben bei Hund 2 mitunter gar keine oder nur bedingte Erfolge gezeigt.


    Erst aus deinem jetzigen Posting geht hervor, dass du schon mehr Zeit mit Hunden verbracht hast - das habe ich auch. Wenn ich das jetzt ganz genau sehe, dann hatte ich schon seit meinem 1. Tag auf diesem Planeten Hunde um mich rum. Aber kann ich auch behaupten, dass ich schon seit 37 Jahren Ahnung von Hunden habe - wohl eher nicht, oder?? Seit nunmehr 3,5 Jahren habe ich wirklich meinen eigenen, ersten und sehr innig geliebten Indy.


    "Wem gehört denn der?" - "Das ist MEINER !!!" ruf ich dann :liebhab:


    Ich bin stolz, dass meiner so ein klasse Kerl geworden ist und ein Stückchen weit auch stolz auf mich selber, dass ich diese Umstellung geschafft habe. Mit Umstellung meinte ich den Schritt von der damaligen Alt-Hündin Senta (der von meiner Frau) auf einen Welpen. Am Anfang hat es gar nicht funktioniert. Indy achtete nicht auf mich, sah mich nicht, nahm mich einfach nicht wahr. Ich zeterte rum und hatte einfach keinen Bock auf einen Welpen, der mir nicht folgt.


    "Mach dich zum Affen" sagte meine Frau, dann klappt es auch. "Du hast gut reden.......mich selbst zum Affen machen..." murmelte ich mir in den Bart, "WAS SOLLEN DIE ANDEREN BLOSS VON MIR DENKEN??????"


    Ich denke dieser kurze Dialog dürfte so ziemlich jedem Hundebsitzer mal durch den Kopf gegangen sein. Die einen schaffen es, sich selbst zu überwinden, andere wiederum schaffen es nicht und versuchen es auf einem anderen Weg.


    Ich habe es gottseidank geschafft, über meinen eigenen Schatten zu steigen und mir ist heute bewusst, dass mir die anderen in solchen Momenten gelinde ausgedrückt sche***egal sind. Für mich zählt in solchen Momenten nur eines - mein Hund muss mich verstehen!


    Wenn es also bedeutet, dass ich mitten in der Fußgängerzone einen Feixtanz starten muss - okay, dann ist es eben so. Natürlich verstehen nur die wenigsten, was diese Darbietung gerade soll - aber mein Hund versteht es und allein DAS zählt.


    Was ich damit sagen möchte.......es reicht halt nicht einfach aus, seit 5, 10 oder gar 30 Jahren Hunde im Haus zu haben. Wenn ich mich nicht ausgiebig mit dieser Thematik befasse, werde ich früher oder später auf einen Problemfall treffen, der mein ganzes Wissen fordert. So einen Fall haben wir mit Momo bekommen. Unser 2. Aussie neben Indy kam aus einer schlechten Haltung, wir kannten ihn jedoch als Welpen und dachten uns: "naja....wir kennen ihn ja, also nehmen wir ihn zu uns wenn die anderen den nicht mehr wollen!"


    Ich kann nur sagen - fataler Fehler! Den Hund den wir bekamen hatte mit dem Welpen den wir mal kannten absolut gar nichts mehr gemein - ausser dem Namen. Eigentlich hat Momo dazu geführt, dass wir heute Hunde mit anderen Augen betrachten. Indy war pflegeleicht, als Welpe bekommen, das gewünschte Verhalten gefördert, das Unerwünschte unterbunden - heraus kam ein wundervoller Hund. Aber Momo war eine ganz andere Kragenweite die uns so richtig gefordert hat.


    Leider geht aus deinem letzten Posting immer noch nicht hervor, WAS du im einzelnen mit deinem Hund so alles veranstaltest.


    Bislang kommt lediglich durch, dass du 5 x am Tag draussen bist, er mit anderen Hunden tollen darf und deinen Chef schon gebissen hat.


    Solltest Du dich in meinem jetzigen Posting an der ein oder anderen Stelle wiedererkannt haben (ich ziele auf die Sache mit dem "zum Affen machen") dann sei herzlich willkommen im Club ;)


    Vielleicht schreibst du mal auf, was du so alles am Tag mit deinem Eddy unternimmst. Bisher - ich will ehrlich sein - habe ich ehr den Eindruck, dass er ein wenig vernachlässigt wird und er sich deshalb ein Ausgleichsventil sucht. Ein Dobermann ist ein Energiebündel, das beschäftigt sein will (sinnvoll beschäftigt). Da reicht es nicht aus, 3 x am Tag auf Pipi-Runde zu gehen oder 2 x Balli zu werfen. Fordere ihn geistig wie körperlich heraus, dann wird das mit der Beisserei schnell nachlassen.


    Lässt es nicht nach, dann bekommst du ein sehr schnell ein sehr ernstes Problem: Dobi - auch noch bissig = gefährlicher "Kampf"-Hund!!!!! Das ist jetzt nicht meine Meinung, aber das wird die Meinung vieler anderer Menschen in deiner Umgebung sein, bekommst du das Problem nicht unter Kontrolle.


    Ich hoffe sehr, dass du meine Worte nicht als zu perönlich nimmst. Ich kann auch schlichtweg komplett daneben liegen mit meinen Äusserungen. Gerne lese ich, dass ich mich geirrt habe - schliesslich gab es den ersten Erfolg wie Du ja schon selber beschrieben hast - er hat auf dein Kommando reagiert. Ich hoffe sehr, dass du einen Jubelsturm hast folgen lassen :D


    Lg
    Volker

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