Gibt es Hunde, die nicht zu erziehen sind - Ständiges Bellen

  • Mein Mann hat dies am Anfang mit unserem Hund gemacht. Aber nicht direkt weggesperrt, sondern meist nur hinter einem Kinder-Schutztürgitter und auch dort hat er sich dann einen heißen gebellt.


    Bleiben wir mal beim Wegsperren. Wann soll dies geschehen? Direkt nachdem es geklingelt hat? Oder verweise ich ihn dann erst auf seinen Platz und sperre ihn dann weg, wenn er nicht sitzenbleibt, sondern stürmisch zum Besuch will?


    Sperre ich ihn in einen anderen Raum wird er weiterhin wie doof bellen? Ist das eine Lösung? Meint ihr er lernt daraus und hört irgendwann mit dem Bellen auf?

  • Ich üb das gerad mit Nami. Hab es genauso mit Benny geübt.


    Sie bellen wie verrückt wnen es schellt und bedrängen den Besuch, wurden kommentarlos in einen anderen raum gebrahct, wenn es geschellt hat (außer sichtweite, türgitter bringt da denn nix)
    War er ruhig, durfte er aus, benahm er sich nicht , flog er wieder raus.
    Bei Benny hat sich das innerhalb von 3 wochen erledigt. Mit Nami hab ich gerad erst angefangen udn erste erfolge sind sichtbar

  • Zitat

    Meiner Meinung nach, bitte nicht angegriffen fühlen, so ist es sicher nicht gemeint, ist das Problemverschiebung.


    Natürlich ist es das, in gewisser Weise.


    Stell Dir vor, Du kannst nicht schwimmen, wenn du es im tiefen Wasser versuchst, bekommst du Panik. Selbst die theoretisch bekannten Schwimmbewegungen bekommst Du nicht hin, weil Du Angst hast, Wasser zu schlucken, zu ertrinken. Also ruderst du blindwütig mit den Armen und haust sogar auf Leute ein, die Dir aus dem Wasser helfen wollen.


    Genau das macht der Hund: er kommt mit der Situation nicht klar, weiß nicht wie er sich verhalten soll und "rudert wild mit den Armen" - in seiner Hundesprache...


    Natütlich "könntest" Du ihn wie der unsensible Schwimmtrainer, ihn immer wieder einfach ins tiefe Bescken schmeißen, vielleicht lernt er irgendwann ja doch "einfach so" zu schwimmen.


    Vielleicht findet er es aber einfacher, erst mal die Schwimmbewegungen an Land zu üben, dann im ganz flachen Wasser, dann in etwas tieferem Wasser...


    Wenn Du ihm immer wieder zwingst, ins tiefe Wasser zu springen, wieviel länger wird es wohl dauern, dass er GERNE schwimmt?



    [quote="meike.s"] bin halt der Meinung dass man solche Probleme ganzheitlich betrachten sollte. quote]


    Eben. Lasst die hunde doch nicht absaufen.
    Bringt ihnen ERST das schwimmen bei, und mutet ihnen erst danach tiefes Wasser zu...

  • Hi Shoppy,


    da bin ich jetzt wohl etwas begriffsstutzig.


    Das mit dem Schwimmen verstehe ich zwar voll und ganz, kann es aber nicht so direkt übertragen!


    Meinst Du jetzt mit dem "ins kalte Wasser" werfen das Wegsperren oder das auf seinem Platz lassen?


    Bitte um Auflösung :-)))


    Gruss Sushi

  • "ins kalte Wasser werfen" ist, den Hund wie wild in einer "klingelt an der tür"-Situation durch die Gegend toben und bellen zu lassen.


    Besser ist, ihn dann sofort ruhig und gelassen "aus dem Wasser zu fischen" = an der Hausleine an seinen Platz führen und nötigen falls dort anbinden, und nicht dabei zuzusehen, wie er absäuft = rumrennt und sich vor lauter Streß nicht wieder abregen kann.


    Am Besten wäre, wie oben beschrieben, die Klingel-Situation gezielt zu üben, und das während der zwei drei Wochen, wo geübt wird niemand klingelt.
    Das ist aber Illusion. Also bereitet man sich auf die Realität vor, indem Hundi in der Zeit im Haus ein Leinchen trägt, dass man bei Bedarf greifen kann und an der man Hundi auf seinen platz helfen kann.



    Was auch ganz Wundervoll hilft sind gezielte Entspannungsübungen und ein konditioniertes Entspannungssignal.

  • Ah ich verstehe.


    Ich denke auch, dass ich das mit der Leine mache und nicht mit dem Wegsperren.


    Vielleicht jetzt eine doofe Frage, aber meinst Du, es macht einen Unterschied, ob ich mit Leine durch die Wohnung laufen lasse, um ihn dann im Falle des Falles festzumachen oder ob ich bereits an seinem Platz eine Leine liegen habe und ihn dann, wenn er auf seinen Platz geht dort erst festmache???????????


    Und??????????? Gezielte Entspannungsübungen??????? Null Ahnung?????? Is mein erster Hund. Hast Du Tipps oder Links, wo ich mich reinlesen kann????????


    Vorab schon einmal: Herzlichen Dank für Deine Antworten und natürlich auch für die, der anderen Mitglieder.
    LG Sushi

  • häng einfach eine Leine dran, mach die beschriebenen Übungen und binde nur im "realitätsfall" an - ansonsten alles wie immer.


    Entspannungsübungen: Schau mal unter Ttouch (Tellington Touch / Buchtipp: Tellington Training für Hunde), dass sind seeeehr entspannende "Massage"-ähnliche Streicheleinheiten für Tiere.


    Entspannungssignal: hier wird ein Körpergefühl (Entspannung) mit einem Signal verknüpft (z.B einem Wort wie "eeeaaaasy", "ruuuuuuuuuuhig", oder so was). Wenn das Wort und das Gefühl verknüpft sind, kann man mit sagen des Wortes den hund in einen Enspannteren Zustand versetzen - er wird nicht umfallen und schlafen, aber er wird wieder ansprechbar und ruhiger werden. Sprich er kommt z.B. schneller von der "es klingeeeeeeeelt"-Hysterie runter.


    Die Verknüpfung geht so:
    in Momenten, wo Dein Vierbeiner schon entspannt ist (beim Kraulen (Ttouch eigent sich hier hervorragend) auf dem Sofa, beim genüsslichen Wälzen auf dem Teppich, beim Kauen am Kong, beim Einschlafen auf seinem Platz etc. wiederholst Du leise und ruhig Dein gewähltes Entspannungswort.
    Wichtig: hier wird kein Verhalten gelernt, sondern ein Signal mit einem körpergefühl verknüpft - man braucht also nicht im herkömmlichen Sinn zu "belohnen" - natürlich kann man loben, das sollte aber ruhig und leise sein, damit man den hund damit nicht aus seiner "Tiefenentspannung hervorholt.


    Unterstützen kannst Du das Entspannen noch mit Düften, z.B. Lavendel oder Kamille (ein Tropfen des Öls auf 10 Trofen z.B. Mandelöl verdünnen, ein-zwei tropfen des Gemisches auf ein Hundehalstuch geben, oder direkt auf seine Decke auf seinem Platz) oder mit DAP-Spray.

  • Hey Shoopy, schön, deine Metapher...
    ich finde eine Hausleine generell auch nicht verkehrt (man nimmt den Hund an der Hausleine, weil er so nicht berührt wird, weil Berührung vom Hund immer als positiv empfunden wird...so ist eine Hausleine ein neutrales Mittel). Trotzdem würde ich mich total freuen, wenn du, TS, es mal so versuchen würdest, wie ich es dir auf der ersten Seite geraten habe. Das ist zwar etwas arbeits- und zeitaufwendig, aber sicher die "artgerechteste" Methode. In der Natur wird ein Hund, oder Wolf, auch nicht irgendwo angebunden, wenn er unwerwünschtes Verhalten zeigt. Binde ihn lieber in deinen Alltag ein, da gehört Besuch nunmal dazu, und arbeite eine Weile. Es hilft sicherlich.
    Aber wenigstens sind wir schon vom Wegsperren weg (@Steffi...du hast das richtig gemacht, den Hund in Stresssitutation raus aus dem Garten zu nehmen...er durfte ja weiterhin schauen und scheinbar hat es ihn geholfen..im eigenen Revier, also drinnen, finde ich aber dass der Rudelführer ganz klar machen sollte, was gedultet ist, und was nicht. Und das in freier Bewegung. Der Hund sagt ja nur Bescheid. "Hallo, da kommt wer...tu was...tu was... tu bitte was Rudelführer", und die Antwort ist, statt beruhigender Worte bzw. klarer Angabe was zu tun ist. "Ich sperr dich weg. " :???: )


    Viel Glück beim Üben.

  • ich würd da noch einen trainingsschritt vorsetzen:


    schellen lassen und gar nix machen.. lass den nachbarn 12 mal in der stunde(oder so ;) ) schellen und NIX passiert.. außer dass der hund n unsinnigen aufstand macht...



    und was ich auch nicht machen würde, aber da kommts halt auf den hund an vllt: ich würd ihn ruhig zum platz gehen lassen, nicht rennen... später dann...



    meine hier geht mit dem klingel in ihre box, die so steht, dass sie sehen kann, wer da kommt... und wenn die gäste drin sind, alle die jacken aus haben, und sitzen, dann warten wir noch n bisschen und dann begrüßt sie die gäste...


    nur keinen stress aufkommen lassen... ;)


    ach ja: so ne leine ist da ein prima hilfsmittel, um dem hund die chance zu geben ( aufdrängen), auf dem platz oder in der box zu bleiben und so ein lob zu kassieren .. schön, ne??!!! :D

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