Hund lässt sich kaum motivieren!

  • Ach, vielleicht fällt jemandem von euch etwas ein, bin bei diesem Hund mit meinem Latein am Ende.


    Es geht um den Hund meines Arbeitskollegen (der auch mein bester Freund ist). Olga kommt aus Griechenland, kam mit 6 Monaten über den Tierschutz zu ihm, nun ist sie 7 Jahre alt. Sieht aus wie ein Australien Shepherd.
    Sie war und ist immer noch etwas ängstlich (Fremde, vor allem Männer, Stöcke,...), das hat sich aber sehr gebessert.


    Sie verweigert fast jedes "Lustig-sein".


    Trödelt so hinter dem Fahrrad her (außer wenn ein Hase losrast-Olga hinterher), macht um die meisten Hunde einen Bogen, spielt sehr selten, wenn dann mit neuen Hunde-Bekanntschaften mal kurz.
    Sie lässt sicht kaum ermuntern, mal Blödsinn zu machen! Wenn wir im Garten oder bei der Arbeit sie mal zum Spielen auffordern, steht sie da und schaut, als hätten wir nicht alle Tassen im Schrank.


    Dazu muss ich ehrlicherweise sagen, dass ihr Besitzer anfangs zu streng mit ihr war ("vorgeschädigt" durch eine recht heftige Terrier-Mix-Hündin).
    Er war mit ihr in der Junghundgruppe auf einem Hundeplatz, das lief sehr gut bis zu dem Tag, an dem auf dem benachbarten Platz "Schußfestigkeit" geübt wurde. Zu blöd oder?


    Habe schon öfters versucht, sie aus ihrer Trägheit (?) zu locken, mit Suchspielen z.B. klappt das ganz gut.
    Doch im Alltag ist sie meistens lahm, desinteressiert und schwer zu motivieren.
    Körperlich ist sie fit, schlank, sportlicher Typ.


    Habt ihr Ideen????

  • Hm liegt etwas Psychisches vor? oder habt ihr/er die Hündin mal vom Doc anschauen lassen ob irgendwas nicht direkt ersichtliches Vorliegt?


    Kann es sein das sie mit Spielzeug vielleicht nichts anfangen kann? Wer oder Was sagt euch das sie etwas mit Spielzeug anfangen kann bzw. das sie genau weiß wie man mit dem Menschen "spielt"?
    Bzw. das es toll ist mit Menschen zu spielen ;)


    Und zusätzlich. WIE ermuntert und motiviert ihr sie? Wie sieht es aus wenn ihr sie "anspielt"? Wie und was für Spiele gibts bei euch?
    Und was bedeutet Motivation für euch und wie läuft das ab?


    Du sagst die Hündin hat Jagdtrieb? Stark? Ließe sich darüber evtl. etwas machen in Richtung Jagdersatzarbeit?


    Wie gestaltet sich so der tagesablauf? und wie ist die Kommunikation während der Ausflüge mit der Hündin?
    Was macht ihr bzw. dein bester Freund so mit ihr wenn sie Gassi gehen oder Radfahren?


    Zitat

    Dazu muss ich ehrlicherweise sagen, dass ihr Besitzer anfangs zu streng mit ihr war ("vorgeschädigt" durch eine recht heftige Terrier-Mix-Hündin).


    Was heißt: "zu streng"? Was bedeutet das und in welchen Situationen hat er was getan?


    Zum Terrier-mix muss man zu diesen Hunden streng sein?
    Neee :) , ich führe selbst zwei waschechte Terrier und Strenge hat in der Arbeit mit ihnen nichts zu suchen. Konsequent sein ja, Streng sein nein. Und Druck schonmal gar nicht - da werden sie sturer als zwei kleine Eselchen ;) und dann ist es kein Wunder das nur wenig klappt.


    Auf was bzw. welche Hündin ist das mit dem Schuss in der Welpengruppe gemeint? Bzw. was soll das bedeuten/worauf möchtest du da hinaus?


    Nina

  • Hallo Nina,


    tausend Fragen.
    Ich versuche mal sie zu beantworten.


    -die Hündin ist körperlich gesund.
    -mit Menschen spielen: ja, das kann sie, weiß um was es geht, hat nur offenbar keine Lust dazu.
    -unsere Versuche, sie zu motivieren: etwas Tolles dabei haben, wegrennen, das tolle Ding verstecken, und sie interessiert sich nur dafür wenn es freßbar ist.
    -ihr Jagdtrieb ist mittelmäßig, würde ich sagen. Wird aber vom Besitzer stark reglementiert (er geht oft in den Wald und wir arbeiten regelmäßig in Streuobstwiesen)
    -Tagesablauf: morgens etwa 30min in den Wald, dann zur Arbeit, wo sie dann am liebsten im Auto rumgammeln würde-wir holen sie dann meistens raus.
    Abends etwa 1 Stunde in den Wald.
    -Kommunikation: leider zu wenig (in meinen Augen). Er redet viel, liebt den Hund sehr, aber stellt zu wenig Aufgaben. Da habe ich mir schon den Mund fusselig geredet, es will nicht besser werden.
    -wegen der Strenge: sein erster Hund Adele sollte wegen Bissigkeit eingeschläfert werden (sie hat damals auch Leute gebissen), er nahm sie zu sich, da er sie bissel kannte und mochte.
    Dieser Terrier-Schäferhund-Irgendwas-Mix kannte keine Grenzen, und er war recht streng mit ihr, da sie bis zu ihrem Tod (11 Jahre) fast täglich Grenzen neu definieren wollte.


    Er hat mit Olga zu viel geschimpft, einfach so aus Gewohnheit, klar sehr blöd, und auch nicht auf meine Ratschläge gehört. Heute sieht er es ein.
    Nur ein Beispiel: Olga trödelt. Ich rate ihm, lustig rumzuhampeln, loszurennen oder ähnliches, bissel Wurst in der Tasche. Nein er regt sich auf und meckert "och jetzt hopp komm doch endlich".
    -Die Schüsse kamen, als er mit Olga im lustigen Training war, und da war sie dermaßen geschockt, dass nichts mehr ging außer Zittern und Angst.

  • Danke fürs beantworten, das ist ja ganz ausführlich. :)


    Wenn sie über Futter interessierter ist, wieso macht ihr dann nichts damit?


    Kommunikation bedeutet NICHT auf den Hund einzureden, das versteht Hundi nämlich nicht wirklich.
    Toller wäre es halt, mal etwas zu machen, mehr einfließen zu lassen. Wie du schon sagst.


    Wie wird der Jagdtrieb reglementiert, was genau macht ihr da mit ihr?


    WAS mag sie? Schnuppert sie gerne rum? Sucht sie Futetrbröckchen wenn du die auf dem Boden verteilst?
    Habt ihr schonmal was mit einer Ersatzbeute gemacht/versucht?


    Wenn sie etwas nicht richtig macht, schimpft dein Freund/Kollege? Oder was macht er? Wie lobt/belohnt er Olga?
    Worauf "springt" sie da an oder ist sie da auch eher apathisch?


    Wegen dem Terriermix, Stur werden viele Terrier beschrieben, sind aber eigentlich nicht STUR ;)
    Terrier sind meistens dazu gezüchtet eher selbstständig zu arbeiten, das heißt sie sind gesegnet mit einer hohen Intelligenz und der Fähigkeit blitzschnell selbst zu entscheiden was sie richtig und wichtig finden in der jeweiligen Situation. Das bedeutet auch, das wenn WIR es nicht schaffen a) schneller zu sein und b) dem Hund klar zu machen das es VIEL besser ist bzw. das es RICHTIG ist das zu machen was "wir wollen" - also auch aus der Sicht des Hundes für ihn selbst SINN macht, dann entscheidet Hundi eben selbst!
    Und da das dem Menschen nicht in den Kram passt, heißt es er ist stur, Dickköpfig (unter anderem eine angelernte/auferlegte Legitimation dazu nicht daran zu arbeiten, weil es geht ja nciht wenn es die Eigenschaft des Tieres ist!) und unerzogen, unaufmerksam etc.
    Nicht weil er es WIRKLICH ist, sondern weil wir es nicht verstehen, nicht richtig deuten und in unserem Kontext nicht reinpasst wie wir es gerne hätten.
    Aus u.a. diesem Grunde werden Kinder auch als Schwererziehbar von verschiedenen Menschen eingestuft.


    Ich würde bei Olga erstmal schauen was sie mag.
    Wenn sie auf Futter anspricht dann benutzt das! Nirgendwo steht geschrieben das man nur mit Spielzeug motivieren darf/sollte.


    ich arbeite mit zwei meienr Hunde fast ausschließlich über Futter oder über Ersatzbeute, weil beide eher nicht die "Spielkinder" sind. Nummer 3 ist ein absolutes Spielkind und da MUSS ich ab und an mal Futter einsetzen weil er mit alles kurz und klein Spiel und leider den hang zum Spielzeugjunkie hat (was heißt Hang? Er ist einer).
    Also ganz Individuell.


    Yako, mein Retriever-Hovawart-Mix, trottet auch viel einfach "mit" und vorallem hinterher weil er nicht mehr soo schnell kann.
    Motivation über nen Fußball (aber bitte NUR treten, werfen macht Null spass) das aber nur Kurzfristig, Futterbeutel bzw. Dummy oder Leckerlis möglich.
    Spielen mit anderen Hunden auch eher selten, dafür ist er nicht so der Typ. Die Terrier spielen auch nicht mit jedem Hund und wählen ganz genau aus, es gibt wochen da spielen sie gar nicht mit Fremden Hunden und balgen nur untereinander ein bissel.


    Was ich damit sagen will ist, findet heraus was sie mag, findet heraus womit man sie, wenigstens erstmal ein bissel, kriegen kann.
    Und was genau man machen kann/sollte/möchte schauen wir dann.


    Oft ist das auch ein langer Prozess den Hund aus sich rauszukitzeln und das nicht Psychisches vorliegt ist ja auch nicht gesagt - das Erlebnis ind er Junghundegruppe ist auch auch nicht besonders positiv...


    Schaumer mal :)


    Nina

  • Zitat

    Wenn sie über Futter interessierter ist, wieso macht ihr dann nichts damit?


    Hat er versucht nach meiner "Verordnung". Ist eine Weile interessant, dann wird es langweilig und sie verweigert sich wieder.


    Zitat

    Wie wird der Jagdtrieb reglementiert, was genau macht ihr da mit ihr?


    Sie donnert los, Hase oder Kaninchen. Er pfeift auf der Hundepfeife, ich pfeife durch die Zähne, was weiter reicht und nach 1-2 Minuten kommt sie zurück. Er will schimpfen. Ich habe meinen Schaff, ihn davon abzuhalten, und bekomme es am Rande noch hin, den Hund zu knuddeln.


    Zitat

    WAS mag sie? Schnuppert sie gerne rum? Sucht sie Futetrbröckchen wenn du die auf dem Boden verteilst?
    Habt ihr schonmal was mit einer Ersatzbeute gemacht/versucht?


    Ja, all das macht sie gerne.
    Ersatzbeute? Was meinst du damit?


    Zitat

    Wenn sie etwas nicht richtig macht, schimpft dein Freund/Kollege? Oder was macht er? Wie lobt/belohnt er Olga?
    Worauf "springt" sie da an oder ist sie da auch eher apathisch?


    Er schimpft. Verbales Gemotze. Belohnen ist auch nur verbal, aber darauf reagiert sie sehr wenig.




    Zitat

    Ich würde bei Olga erstmal schauen was sie mag.
    Wenn sie auf Futter anspricht dann benutzt das! Nirgendwo steht geschrieben das man nur mit Spielzeug motivieren darf/sollte...


    Was ich damit sagen will ist, findet heraus was sie mag, findet heraus womit man sie, wenigstens erstmal ein bissel, kriegen kann.
    Und was genau man machen kann/sollte/möchte schauen wir dann.


    Tja, das Ding ist, eigentlich habe ich mehr als eine Ahnung. Wenn ich sie rufe, in freundlichem, vielleicht sogar überschwänglichem Ton, dann kommt das Hundel. Meistens.
    Wenn Chef sie ruft, ist sie oft taub, dann fängt er an zu meckern, der Teufelskreis dreht sich wieder.
    Wahrscheinlich sind beide therapiebedürftig...

  • Jap sind sie beide*gg*
    Aber mehr noch, das herrchen!


    Richte ihn mal von einem Jungspund einen netten gruß aus - ich meins wirklich nett!
    Wenn er möchte das sein Hund KOMMT wenn er ruft und Hundi dann zwar KOMMT aber verspätet und er dann schimpft was lernt sein hund daraus?
    Richtig: Es gibt ÄRGER wenn ich komme!
    Woher soll Olga denn den Unterschied zwischen zu spät kommen und überhaupt kommen wissen? Er wollte das sie kommt, sie hat es getan! Nur wann, hat er ihr nicht gesagt ;)
    Heißt, EGAL wann hund kommt: LOBEN LOBEN LOBEN und freuen das Hundi gehört hat und das ogar AUS der hatz!


    Hetzen ist übrigends ein selbstbelohnendes Verhalten vom Hund, da muss dann schon etwas mehr kommen.


    Sieht er den Unterschied zwischen dir, beim rufen und ihm?
    zeig ihm den und setze seinen Fokus genau DARAUF an! es gibt einen unterschied und woran liegt das?
    Weil sie dir besser gehorcht?
    Wohl eher weil dus anders amchst! dann die Frage WAS genau machst du anders ;)
    Und dann einfach mal üben üben üben - auch mal "trocken" ohne Hund!
    Das kann JEDER lernen!


    Vielleicht würde es auch ganz toll helfen wenn du ihn einfach mal auf Tonband aufnimmst oder gar filmst. Ich arbeite viel mit dem Medium Film um zu verdeutlichen, das bringt sehr viel und es macht irre Spass!


    Es gibt viele schöne Übungen zum Abrufen festigen ;)


    Zum Belohnen, belohnt sie mit was TOLLEM! Es muss SUPER sein wenn sie etwas macht! Stimme ist gut, aber WIE ist denn seine Stimme wenn er lobt?!
    Und du sagst sie reagiert kaum darauf, naja wenns Monoton und immer ist, wie soll sie auch?
    Futterbelohnungen sollten nicht immer das normale Trofu sein, das als leckerlis zum Normalgebrauch ist gut,. aber für was TOLLES gibts auch was TOLLES! ;)
    Wir nennen das hier "Superleckerlie", das kann z.B. Fleisch kleingeschnitten sein, kleingeschnittener Käse, Fleischwurst,Wiener, sowas. Oder etwas Leberwurst vom Finger! ;)
    Da muss man variieren damits spannend Bleibt.


    Erstmal müsst ihr aber rausfinden WAS sie mag, WORAUF sie steht und WOMIT man dem hund eine Freude bereiten kann! Und DAS setzt ihr dann als belohnung ein!


    Zum Jagen reglementieren:
    Abrufen dabei ist gut, aber ihr KÖNNT den Trieb NICHT unterdrücken.
    Deswegen setzen z.B. schlaue Leute eine Ersatzbeute ein.
    sagt dir Dummytraining oder Futterbeuteltrainig etwas?
    Da wird der Hund auf eine Ersatzbeute umgelenkt. Er DARF dem Trieb nachgeben, heißt Hund darf jagen und hetzen und stöbern und finden udn erbeuten. ABER NUR die Ersatzbeute!
    Das heißt man lenkt den Trieb um und lässt ihn geregelt zu, so bleibt er kontrollierbarer und bricht nicht so leicht einfach raus.
    Und durch die effektive Arbeit lernt der Hund z.B. Impulsen die von Außen kommen nicht so schnell stattzugeben, sich weiterhin auf den besitzer zu konzentrieren und somit auch Aufmerksamer zu bleiben und kann dann auch "wirklich hören"!
    Das bedeutet das Hunde wenn sie mit allen Sinnen auf das hetzen und Jagen und die Beute konzentrioert sind alles andere soweit abschalten das sie nichts mehr mitkriegen - können bzw. nur sehr schlecht.
    Und wenn man daran arbeitet, dann klappt das besser weil sie ausgelastet sind (geistig und kösperlich) und weil genau daran gearbeitet wurde.
    Das ist eine Form der Jagdersatzarbeit.


    Dann kann man z.B. noch Fährten legen und den Hund diese suchen lassen, vereinfacht könnte man mit tollen Leckerlis eine kleine Spur legen und Hundi sucht diese.
    Oder leckerlis verstecken.
    Oder man arbeitet im Bereich der Personensuchen, auch eine Art das ein Hund seine Nase und sich Konzentriert.


    Sowas z.B.
    das ist besser als zu schimpfen!


    Wenn Hund mal nicht kommt oder so reagiert wie man es gerne hätte sollte man nicht den Hund bestrafen sondern sich fargen WARUM der Hund nicht reagiert und ob es an einem selbst und seiner Kommunikation liegt, daran das Hund es nicht verstanden hat was man möchte (die Übung nicht so kennt) oder ob z.B. äußerliche Bedingungen ablenken etc.


    Fragen zu, wie mache ich was. Einfach her damit!


    Nina

  • Nina,


    danke dir für dein Interesse und deine Informationen!


    Das Dumme ist, dass ich seit etwa 6 Jahren versuche, etwas an dem Problem zu ändern und komme genau an diesen 2 Punkten nicht weiter:
    Olga schaltet auf "stur", macht nichts lustiges mit.
    Ihr Chef weiß im Prinzip, was er falsch machte und immer noch macht, schafft es aber nicht über seinen Schatten zu springen.


    Und ja, er sieht den Unterschied zwischen meinem Verhalten und seinem.
    Er ist sehr ernsthaft und ich bin meistens gut gelaunt (und manchmal bissel albern).
    Wenn wir Pause in der Wiese machen, überschütte ich die Hunde mit Grasbüscheln, oder setze ihnen eine Mütze auf, oder verstecke was und schicke sie suchen...Blödsinn halt, macht ihnen Spaß.


    Bezeichnend ist, dass Olga immer in mein Auto will.
    Sie dreht nicht mal den Kopf, wenn er sie ruft. Das ist natürlich auch sehr beleidigend für ihn, da er sich schon sehr viel Mühe mit ihr gibt.
    Ja, eine verdammt blöde Situation: die Hündin findet mich klasse. Ich bin recht selbstsicher, lustig, hab`auch mal Edamer in der Tasche.
    Ihr Chef ist recht unsicher, ernsthaft, ohne Käse in der Tasche.


    Kann den Hund verstehen!
    Tja, das ist eine bescheuerte Konstellation.

  • Hi,
    ja leider ist es.


    Frag deinen Bekannten doch mal ob er etwas ÄNDERN möchte und wenn ja dann ist die halbe Miete gegessen. Dann brauchen wir nur etwas Motivation, Training und immer wieder Erinenrungen für Herrchen und schon wird es mit Olga besser.


    Olga liebt ihr herrchen, ganz sicher - sie kommt nur scheinbar mit deiner Art viel besser klar.
    Das gibts und habe ich schon oft gesehen. Das verletzt die Besitzer der Hunde sehr. Manche schalten auf Stur und sagen: ich bin halt so wie ich bin! Sind dann aber weiterhin gekränkt.
    Andere werden sauer und lassen das den Hund spüren, manche werden nur traurig und wissen nicht was sie tun sollen. Und wieder andere kriegen ihren Hintern dann hoch und versuchen an sich zu arbeiten und dann klappt es!
    Das ist das tolle an der Arbeit mit Hunden (und auch mit Kindern) die Antwort kommt sehr schnell! Sie spiegeln dich ziemlich perfekt und melden dir sofort zurück was sie davon halten! ;)
    Sie sind gnadenlos ehrlich und zwingen dich auch zu dir selbst gnadenlos ehrlich zu sein - man muss nur wirklich hinschauen!


    Frag ihn einfach mal, was er denkt und ob er will. Und WENN er will, dann kann man ihm helfen. Wenn er nicht will, dann ist es leider vergebene Liebesmüh.
    Denn er ist Olgas Herrchen und kann alleine bestimmten was er tun will.
    Wobei man ihm aber helfen KANN ist seinen hund besser zu verstehen, eine bessere, saubere Kommunikation eine Bindung und ein vertrauen herzustellen und somit wird er langsam zum Spezialisten für SEINEN Hund!
    Er ist der Trainer für seinen Hund, wir anderen sind nur seine Trainer ;)


    Ohne seine Zustimmung, können wir leider nicht viel machen.


    Und wieso ich das mache? Weil ich weiß das es geht, weil ich weiß wie wichtig Hilfe und Verständnis ist, weil ich weiß wie es sein kann wenn man fast verzweifelt und weil manchmal kleine Erklärungen und Stupser in die "richtige" Richtung! ;)
    Außerdem habe ich Spass dran!


    So und wenn er will, sagst du einfach bescheid, gerne auch per Email:
    EDIT: E-Mailadresse bitte im Profil freigeben!
    Liebe grüße
    Nina

  • Zitat

    Frag deinen Bekannten doch mal ob er etwas ÄNDERN möchte...


    Tja, habe ich schon oft. Tausendmal. Seine Antwort: sie ist halt so.
    Andererseits freut er sich wie ein Schneekönig, wenn Olga mal lustig spielt (was sehr selten vorkommt).


    Zitat

    Olga liebt ihr herrchen, ganz sicher - sie kommt nur scheinbar mit deiner Art viel besser klar...
    ... manche werden nur traurig und wissen nicht was sie tun sollen...


    Zu dieser Sorte gehört er. Ja, sie liebt ihn, aber seine Unsicherheit überträgt sich auf den noch unsichereren Hund. Und an SEINER kann man nichts ändern.


    Zitat

    ... weil ich weiß wie es sein kann wenn man fast verzweifelt und weil manchmal kleine Erklärungen und Stupser in die "richtige" Richtung! ;)


    Genau hier klemmt die Tür und geht nicht auf: er weiß rein theoretisch Unmengen über Hunde und ihr Verhalten. Ist sehr belesen und äußerst intelligent und feinfühlig.
    Sieht auch (nun seit 6 Jahren!), dass Olga meine Art gut findet, kriegt aber nicht die Kurve, auch so zu sein. Was ich auch verstehe, dann müsste er ein anderer Mensch werden.


    Habe Befürchtungen, aber auch Hoffnungen.


    Befürchtungen: das "Gespann" hat sich in den Verhaltensweisen schon derart zementiert, dass jede Änderung (auf beiden Seiten) ein langwieriger und schwerer Weg ist, der sich aber sehr wohl lohnen könnte.


    Hoffnungen: Olga reagiert positiv auf aufmunternde Worte, Aktionen, die leider meistens nur von mir aus gehen.


    Ach, wie ich schon sagte und warum ich diesen Thread startete, ich weiß nicht weiter. Könnte manchmal heulen deswegen.
    Ich sehe einen Hund, der bereit ist, ein halbwegs angstfreies und fröhliches Leben zu haben.
    Und sehe ein Herrchen, welches sich allergrößte Mühe gibt, aber das eigentlich Wichtige nicht bieten kann (weil er es selber nicht hat).
    Damit meine ich Sicherheit und Fröhlichkeit.

  • Hm das ist echt schade!


    Ich denke es IST Möglich.
    Und ich denke es IST schwierig!
    Aber die Arbeit muss eben nicht am Hund sondern erstmal am Menschen laufen.
    Das ist das Problem.


    "Wissen" alleine ist nicht alles, wenn man dieses Wissen nicht umsetzen und anwenden kann!
    Ich arbeite gerade an einer Studie (Durchführung läuft Anfang-Mitte 09) wo es um die Effizienz von Hundetraining geht. Wie können die Kunden von Hundetrainern die kernpunkte der Unterrichtsstunden fassen, diese nehmen und in einem anderen Kontext für sich aufbauen.
    Und was kann und muss verbessert werden um die Effiziens für den Kunden zu erhöhen und ihm das nötige Know How zu liefern welches er BRAUCHT für den alltag mit seinem Hund.


    Und genau da will ich dann ansetzen, was braucht der Mensch um "Arbeiten" zu können und das "pure" Wissen, also die graue Theorie umzusetzen und diese dann Anwenden zu können.
    Und natürlich die Frage ob es reicht vorne zu stehen und nach "Schema F" gewisse übungen zu machen bzw. eben Vormachen, nachmachen und einüben lassen - reicht das? Oder brauchen die Kunden mehr um sich sicherer zu fühlen.


    Schaumer mal, aber im Prinzip betrifft das u.a. dann genau die Kernproblematik deines Bekannten.


    Die Situation ist für beide echt blöd, sowohl für den hund als auch den Besitzer nicht gut.
    Beide scheinbar nicht 100% Glücklich und Zufrieden mit ihrer Situation.


    Nina

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