• Also, unsere Hündin hat ja extreme Leinenaggressionen, ohne Leine zeigt sie extreme Angst vor anderen Hunden. Wir haben gerade mit dem Schleppleinentraining begonnen.

    So, nun zum eigentlichen Sachverhalt:

    Bei uns in der Gegend laufen ca. 98% der Hunde ohne Leine herum. Das Problem ist, dass sie trotz meiner laut bellenden Hündin zu uns kommen. Wir haben die Vermutung, dass unsere Hündin auch beissen würde, da sie schon mal auf einen hund gestiegen ist und den Mund schon auf hatte. Wir haben sie dann aber weggezogen.

    Nun kann ich aber nicht meinen ziehenden, bellen, hüpfenden Hund festhalten und den anderen Hund von meiner Hündin fernhalten, damit sie ihn nicht beissen kann. Manchmal bleiben die anderen Hunde stehen, wenn ich mit meiner Hündin weiter gehe, manchmal nicht. Ich muss dann immer warten, bis der Besitzer sich endlich mal dazu entscheidet, seinen Hund weg zunehmen. Ich kenn ja die anderen Hunde nicht, und weiß nicht, ob sie das Gebelle meiner Hündin aggressiv macht. Wenn da so ein riesen Hund vor mir steht und meine Hündin bellt ihn an und er fängt an zu knurren, bekomme ich es schon mit der Angst. Wie soll ich mich denn verhalten? Hundeschule ist klar, beginnt auch demnächst, aber was kann ich noch machen ausser den Besitzer zu bitten, seinen Hund zum weiter gehen zu bewegen?

    Letzens kam auch eine ältere Dame mit einen Jack Russel. Ich wollte mit meiner Hündin weiter gehen und die Dame: "Lassen sie sie sich doch mal kurz begrüßen"...grrrrrrrr...Meine Hündin will aber keine anderen Hunde begrüßen, wie will sie höchsten anbellen...naja, ist dann auch passiert und dann hat die Dame es auch endlich begriffen, obwohl ich es ihr vorher gesagt habe. Wollte mir wohl nicht glauben.

    Ich mein, was soll ich denn machen? ich warne immer schon alle Besitzer vor, wenn sie denn sichtbar sind...

  • Das ist ein sehr dankbares Problem für jeden Trainer. Es ist langwierig aber eigentlich immer zu lösen.

    Zuerst einmal finde einen Abstand, in dem deine Hündin sich die anderen Hunde anschaut, aber nicht anbellt. Das ist eure Basis, mit der ihr arbeiten könnt und müsst.

    Dann bringe ihr ein "schau" und ein "kehrt" bei und wenn es auch in jeder Ablenkung klappt, dann fordere es ein und versuche es mit Leckerchen oder Spiel entsprechend zu halten und belohne/bestätige jedes ruhige verhalten. Versuche schneller zu sein als dein Hund und wenn du einen Hund siehst, reagiere mit dem "Schau" und versuche den Abstand zwischen dich und den anderen Hund zu bringen, den der Hund ertragen kann.

    Mit der Zeit wirst du den Abstand in kleinen Schritten verringern können.

    Nutze das "schau" in allen Situationen und nicht nur, wenn ein Hund auf euch zu kommt, denn sonst wird deine Hündin anfangen den Hund zu suchen.

    Eine ausführliche Anleitung kannst du auch noch mal in dem Büchlein "Alter Angeber" nachlesen.

  • Das Problem an sich ist, dass dieser Abstan, den du ansprichst, sehr sehr groß wäre. Ich weiß nicht einmal, ob es den überhaupt gibt, denn sie bellt eigentlich schon sobald sie den Hund erblickt hat.

    Das Größte Problem ist, dass man in dem Moment wo sie den Hund sieht, keine Aufmerksamkeit von ihr bekommt. Da hilft kein Kommando, nichts. Sie ist erst wieder sie selbst, wenn der andere Hund nicht mehr zu sehen ist.

    Dankeschön für den Buchtipp...werde ich mir mal anschauen.

    Wir haben schon soviele Tipps hier bekommen, aber es scheitert immer an der, in dem Moment, fehlenden Aufmerksamkeit unserer Hündin. Sie ist dann mit absolut nichts davon abzubringen. Selbst Leckerlies bringen absolut nichts. Leider.

  • Nun mit mit den Kommandos und der Aufmerksamkeit ist es so wie mit allen Signalen. Sie werden in den eigenen 4 Wänden ohne Ablenkung geübt und dann wird langsam aber sicher die Ablenkung gesteigert.
    Das ein Signal, das in der Wohnung schon 100% klappt, nichts bringt, wenn der "Staatsfeind Nummer 1" vor einem steht ist klar, da ist dann die Ablenkung von 0 auf 10 und die ganzen Schritte dazwischen fehlen.

    Den Abstand wird deine Hündin haben, auch wenn dieser sehr groß ist. Nimm dir doch jemanden mit Hund und eine ruhige Wiese mit etwas Gestrüpp.
    Dann gehe und fange mit 1000 m zum Beispiel an und schaue, wie lange du an den Hund rangehen kannst und bestätige wirklich jedes ruhige verhalten. Wenn 1000 m noch nicht ausreichen, dann gehe noch etwas weiter raus. Achte darauf, das die Leine nach Möglichkeit nicht gespannt ist.

    Für den Notfall suche dir was, was den Hund ablenkt - im Zweifel sind es immer Würstchen, vor die Nase und Blick auf dich ziehen.

    Es gibt noch eine Menge Testmöglichkeiten, aber die sollen die in der Hundeschule mit dir machen.

  • Hallo Looping,
    ich fühle 100% mit Dir.
    Hatte und habe dasselbe Problem, auch hier laufen fast alle Hunde ohne Leine, alle tun nix und wollen nur spielen, bis auf meine Hündin.
    Das Vorgehen zum Abgewöhnen hat ja Cerridwen schon beschrieben und wir sind soweit, dass Alba jetzt angeleinte oder verlässlich bei Fuß gehende Hunde mit einem Abstand von ca. 5 m problem- und lautlos passieren lässt. Anfangsdistanz waren ca. 15 - 20 m.
    Wir sind auch in der Hundeschule, da gelingt das Vorbeigehen und Umkreisen mit relativ geringem Abstand sehr gut.

    Das wirkliche Problem, wo ich noch schwer zu kämpfen habe, sind die völlig losgelösten Draufgänger, die um jeden Preis KÖRPERKONTAKT mit meinem Hund suchen, da fährt sie dann alle Zähne aus und zeigt das volle Abwehrprogramm. Am meisten nerven dabei die Hundebesitzer, die sich nur im Endstadium davon überzeugen lassen, dass Alba keinen Kontakt will. Zuerst kommt immer die Diskussionsphase: meiner tut nix - der will nur spielen - meines ist ein Rüde, da passiert doch nix - etc. ! Bis das Wortgefecht beendet ist, ist das Hundegefecht im Gange.
    Ich bin also ewig am Ausweichen.
    Ich weiß, das ist jetzt keine richtige Hilfe, aber hoffentlich ein Trost, dass Du nicht allein in der verflixten Situation bist.
    Ich wünsche Dir (und auch mir) weiterhin gute Nerven und langsame, aber stetige Fortschritte.

    LG - FrauWau

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