Hund bekommt ein neues Zuhause - Tipps erwünscht
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Hallo Zusammen,
die Hündin meines Freundes bekommt am Freitag ein neues Zuhause. Sie ist 6 Jahre und lebte mit Mutter und Schwester zusammen. Leider entwickelte sich zwischen den Hündinnen ein immer größer werdender Haß und nach RS mit Tierarzt und einer Hundenanny war die Trennung der letzte Weg, da bei Hündinnen keine üblichen Rangordnungskämpfe stattfinden, sondern Hass zwischen Hündinnen unüberwindbar werden kann. Dies ist inzwischen leider der Fall. (Wer sich mit Hunden auskennt weiß sicher um die Problematik von Haß bei Hündinnen).
Die Schwester und die Mama verstehen sich bestens und genießen inzwischen auch die Ruhe die seit Goldys Auszug herrscht (sie ist jetzt bei mir).
Nun haben wir ein tolles Zuhause gefunden, ein Rentnerehepaar mit ganz viel Zeit, kleinem Häuschen und viel Wald vor der Tür möchten einen neuen Hund und haben sich in unsere verliebt.
Ihr Hund ist seit 6 Wochen tot und sie möchten wieder einer Fellnase ein Zuhause geben.Nun ist Goldy ein sehr sensibler und ängstlicher Hund, ist sehr mißtrauisch Fremden gegenüber und extrem auf meinen Freund bezogen. Seit einer Woche ist sie bei mir, da sie bei der letzten Beißerei ziemlich verletzt wurde und wir die Tiere nicht mehr zusammen tun können. Ich bin aber (falls sich jemand fragt warum sie nicht hier bleibt) ganztags berufstätig und habe zudem 4 Katzen. Momentan sind die Tiere räumlich getrennt, ich lebe in einem Häuschen und kann das so für den Moment ganz gut organisieren. Zur Zeit bin ich krankgeschrieben so das ich mich gut kümmern kann.
Die ersten Tage hat Goldy sehr getrauert und meinen Freund überall gesucht, inzwischen wird sie ruhiger und vertraut mir immer mehr. Bei den neuen "Eltern" waren wir bisher 2 x, am Mittwoch fahren wir noch mal hin, damit Goldy das neue Zuhause auch vertrauter wird, Freitag zieht sie dann ganz ein. Sie läuft mir auf Schritt und Tritt im Haus hinterher und lernt in kleinen Schritten mal ein paar Minuten alleine im Zimmer zu bleiben. Die neuen Eltern wissen das und sagen, sie hätten absolut die Geduld dafür. Gestern ist sie zum ersten Mal auf den Schoß des neuen "Papas" geklettert und hat sich kraulen lassen.
Nun, nach dem langen Roman, meine eigentlichen Fragen:
Ich werde Goldy auf jeden Fall am Freitag alleine dorthin bringen, da mein Freund seit Tagen nur noch weint und er seine ganze Trauer auf das sensible Tier überträgt. Ich werde sicher auch weinen, aber ich denke es ist für Goldy bedeutend leichter wenn er nicht dabei ist.
Aber wie gehe ich? Verabschiede ich mich oder gehe ich wenn sie es nicht mitbekommt? Sie wird versuchen mitzugehen, dass weiß ich und ich habe keine Ahnung wie ich das am besten mache.
Ich habe schon überlegt, ob die neue "Mama" mit ihr ein paar Mal in den Garten geht und wenn sie wieder reinkommt sitze ich da. Aber irgendwann kommt sie rein und ich bin weg.
Leider ist sie nicht mit Leckerchen bestechlich...
Soll ich ein T-Shirt von uns dalassen oder wird sie durch den vertrauten Geruch noch mehr suchen? Ihr Bettchen bekommt sie auf jeden fall mit.Wenn ihr einen Tipp habt, wie ich den Abschied/die Trennung am Besten (für das Tier) durchführe, dann freue ich mich sehr über eure Antworten.
Ich danke euch,
Elli - Vor einem Moment
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Hallo,
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Hi,
also ich kann es dir aus der "anderen Sicht" erzählen
Haben uns unsere Hündin letzten Sonntag geholt und sie auch aus der bestehenden Familie gerissen.
Die (ehem.) Besitzer haben noch ein letztes Mal mit ihr im Garten gespielt, die Kleine kurz geknuffelt und sind dann aber rein ohne sich umzudrehen und wir hatte Paula an der Leine und sind freundlich auffordend zum Auto und obwohl sie auch teilweise shcüchtern ist, ist sie einwandfrei mitgekommen.
Ich denke, dass der Abschied für Sie der Beste war, auch wenn Sie wohl langsam erst realisiert, was wirklcih geschehen ist, jedenfalls haben wir das Gefühl. Die ersten Tage hat sie gefressen und getobt, aber die letzten zwei, drei Tage ist sie fast im Liebeskummer versunken... :/ Immerhin war WE und wir haben Sie ausgiebigst gbeschäftigt und so langsam kommt Sie auch an, aber es braucht eben Zeit.
Unser "Vorteil" war, dass Paula "nur" ein paar Monate in der vorherigen Familie war und Sie halt noch jung ist, die sechs Jahre Bindung deiner Hündin werden mit Sicherheit nicht allzu verdaulich sein. Aber solang ihr ein gutes Gefühl biem neuen Zuhause habt, ist es das richtige! Und die beiden Herrschaften wissen ja auch, auf was sie sich einlassen und werden kaum bereits am Samstag das "Kuscheln auf dem Sofa" erwarten...Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, dass du den richtigen Weg findest, dich zu verabschieden!
LG,
Laura -
Hallo Elli,
zunächst würde ich den Hund sehr sehr hungrig bei den neuen Hundeeltern abgeben. Das wird es leichter machen, den Hund dazu zu bringen, sich an den neuen Haltern zu orientieren und sich ablenken zu lassen. Außerdem festigt es die Bindung, wenn diese dann die ersten paar Tage den Hund aus der Hand füttern.
Dann würde ich den Hund vorher gut auslasten, damit er müde ist und sich schneller beruhigt, wenn Du weg bist.
Dann keine große Abschiedsszene, hingehen mit Hund, dort Körbchen aufstellen (reicht meines Erachtens als vertrautes Umfeld aus, TShirt würde ich lassen), warten bis der Hund mit den neuen Haltern spielt oder gefüttert wird, ohne großes Aufhebens gehen. Der Hund wird dann vielleicht kurz nachjammern (er weiss ja nicht, dass es für immer ist), sich aber über Futter ablenken lassen und da er müde ist, sich auch wieder relativ schnell beruhigen.
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Hallo,
ich danke euch schon mal sehr für eure Antworten.
Ich hatte vorhin noch eine Idee die wir umsetzen werden. Habe eben mit Goldys neuem Frauchen telefoniert und sie gebeten mir beim nächsten Besuch am Mittwoch ein getragenes T-Shirt oder Unterhemd von ihrem Mann oder von ihr mitzugeben, dann kann Goldy sich den Geruch der neuen Eltern schon einprägen. Das Shirt werde ich in ihr Bettchen legen.LG
Elli -
hallo,
ich habe auch mal einen hund übernommen. das herrchen ist mit dem hund zu uns gekommen. wir sind alle eine runde gelaufen, der hund ist mit ins haus gekommen und gleich in den garten gegangen. herrchen ist gegangen, ohne sich zu verabschieden.
wir haben mit unserer tierärztin gesprochen gehabt. sie meinte auch, dass er seinen hund nciht mehr besuchen oder sehen sollte, denn dann würde der hund immer denken, dass er wieder nach hause darf. es ist für den hund besser, wenn der kontakt zum alten zuhause sofort mit der übergabe total abbricht.
am anfang war "unser neuer" traurig und lag vor der tür. abends war schon alles gut. nach 3 wochen stand das alte herrchen in der nähe unseres hauses und hat sie noch mal angesehen. sie hat ihn total ignoriert. puh, ich war wirklich froh darüber.gebt eurem hund und den neuen haltern eine chance, gemeinsam ein neues leben zu beginnen. bleibt in telefonischem kontakt, laßt euch bilder schicken, aber laßt den hund zur ruhe kommen.
übrigens, schreibt den neuen haltern alles, was euch zu dem hund einfällt auf. auch wie ihr sie erzogen habt. das erleichtert auch einiges. (das glück hatten wir leider nicht.)
viel glück für euren hund.
gruß marion -
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Hallo Marion,
danke Dir sehr für deine Antwort.
Uns ist klar, dass wir Goldy nicht mehr "offiziell" besuchen dürfen, das können wir ihr (und uns) nicht antun.
Das haben wir mit den zukünftigen Besitzern auch schon besprochen. Sie werden uns Fotos schicken und wir werden auch telefonieren, aber irgendwann werden wir ganz los lassen müssen, nicht nur für Goldy, auch für die neuen Besitzer, denn es muß ihr Hund werden und es darf nicht unser Hund bleiben.
Es tut nur so unendlich weh.....Glaub mir, uns liegt alles daran Goldy den besten Weg ins neue Leben zu ebnen. Wir fahren am Mittwoch das dritte Mal die zukünftigen Besitzer besuchen, es sind jedesmal 130 km (eine Strecke) und das machen wir, damit sie sich dort nicht mehr so fremd fühlt.
Sie ist so ein toller und wunderbarer Hund und das wir ihr überhaupt das antun müssen ist schon unendlich schwer und sehr, sehr schmerzhaft.Dem Schutzvertrag wird eine Liste beigefügt in dem alles mögliche über sie steht. Was sie gerne mag, worauf man achten muß, was wir (bzw. mein Freund) wie in den letzten 6 Jahren gemacht haben, welche "Sprache" wir verwendet haben. Auch wann sie was und wieviel frißt, wie ihre Ausgehzeiten waren usw., ich habe sehr fleißig getippt...
Sie hat auch ein paar eigenarten im Umgang mit Fremden, anderen Tieren und da finde ich es sehr wichtig, so etwas zu wissen um entsprechend zu reagieren.Ich bete, dass sie das alles gut verkraftet und sie wirklich glücklich wird. An den neuen Haltern wird es sicher nicht scheitern, sie lieben sie jetzt schon.
Viele Grüße
Elli -
Hallo Elli,
Deinen Worten entnehme ich, dass ihr die neueun Eltern sehr verantwortungsbewußt und liebevoll ausgesucht habt und sicher wird die Maus in Zukunft glücklich sein. Nur darauf kommt es an.
Goldy wird zunächst trauern; das ist unumgänglich. Aber sie wird sich trotzdem recht schnell mit ihrem neuen zuhause vertraut machen und Bezug zu ihren neuen Eltern aufbauen. Das darf Dich nicht kränken und möglicherweise kannst Du besser loslassen, wenn Du hörst, wie schnell sie sich umgewöhnt hat.
Kopf hoch und viel Glück beim "Umzug"!
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Hallo nabadaishi,
danke für deinen Beitrag!
Wir haben nur unendlich Sorge, dass Goldy ihre Trauer nicht überwindet einfach weil wir nicht wissen wie, vor allem wie lange Hunde trauern (können).
Wir haben irre Angst, dass Goldy nicht aufhört zu trauern weil sie total auf uns fixiert ist. Sie hat sich als Welpe mal total erschrocken und ist seitdem recht scheu und sehr sensibel, hat viel Angst und man muß sehr behutsam sein, aber ihr auch Kraft vermitteln. Daran arbeite ich seit einer Woche umso mehr und in kleinen Schritten wird sie selbstbewußter. Ich "beschütze" sie nicht wenn sie sich hinter mir versteckt sondern zeige ihr das sie "nach vorne gehen kann". Das alles wissen auch die neuen Halter und wollen(vor allem müssen) diesen Weg mit ihr weiter gehen. Aber gerade durch ihre Ängstlichkeit dauert es lange bis sie vertraut und wir haben große Angst, dass sie nicht vertrauen wird....Wir wissen einfach nicht, ob wir zu sehr menschliches Empfinden in den Hund reininterpretieren oder ob sie wirklich so extrem leiden wird, leiden kann...
Wenn ich mir überlege welche Gedanken wir uns machen, wieviele Stunden wir darüber sprechen, dann kann ich nicht verstehen wie Menschen einen Hund einfach auf einem Rastplatz seinem Schicksal überlassen können....
Uns tut es unendlich weh...Viele Grüße
Elli -
hallo elli,
ich denke auch, dass euer goldy sich trotz allem schnell einleben wird. die neuen halter scheinen sehr nett zu sein. sie wird es gut haben.
zur sicherheit könntet ihr ja in den schutzvertrag schreiben, dass sie euch benachrichtigen müssen, falls alles nicht klappt und der hund unglücklich wird. aber ich glaube es nicht.unser rüde, der ja auch aus zweiter hand ist, hat sich uns unglaublich schnell angeschlossen. jetzt denkt er mit sicherheit nicht mehr an sein altes zuhause oder ans tierheim. wir lieben diesen kerl und er liebt uns - das merkt man richtig.
ich drücke euch und vor allem eurem hund ganz fest die daumen, dass sie einen glücklichen und schönen lebensabend in ihrer neuen familie haben wird und dass ihr sie in eurem herzen immer lieb haben werdet.
viel kraft für den schweren gang, wünsche ich euch.gruß marion
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Zitat
dass ihr sie in eurem herzen immer lieb haben werdet.
Das werden wir Marion, das kann ich Dir versichern. Mein erster Hund Nicki ist seit 1986 tot, ich habe heute noch ihr Foto in der Brieftasche und habe sie bis heute nicht vergessen.
Wir haben mit den neuen besitzern schon besprochen (und das steht auch so im Vertrag), dass Goldy zu uns zurückkommt wenn es gar nicht geht. Die Frage ist natürlich auch, ob sie uns das ehrlich sagen würden. Aber darauf müssen wir einfach vertrauen. Und dann käme das nächste Problem, denn was machen wir dann. Die einzige Alternative wäre dann nur die Mama und Schwester zu vermitteln und das wird auch nicht leichter...
Die neuen Halter sind wirklich sehr, sehr lieb. Er hat sie bei unserem letzten Besuch am Sonntag angelockt mit den Worten: komm zu Papa... Goldy ging zu ihm, erst ganz vorsichtig, dann ein Schrittchen näher, dann ging sie wieder weg um kurz darauf noch mal zu ihm zu gehen und als er sie auf den Schoß gelockt hat sprang sie drauf. Allerdings hat sie uns nie aus den Augen gelassen.
Ich bin mir sehr sicher das es ihr dort gut geht, ich weiß nur nicht ob sie es auch so sieht (sehen will)....Ich danke euch wirklich aus ganzem Herzen, es hilft sehr eure aufmunternden Worte zu lesen.
Ich habe noch keine Ahnung wie ich die Rückfahrt ohne Goldy hinbekomme....
Es ist ein bisschen wie sterben....Traurige Grüße
Elli - Vor einem Moment
- Neu
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