Hundebegegnungen selbst regeln - Dank ans Forum!
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Huhu Ihr,
ich wollte einfach nur mal einen Dank loswerden an dieses tolle Forum, wo ich schon so viele nützliche und wichtige Tipps bekommen habe, oft auch einfach durchs Mitlesen, ohne selbst einen Beitrag geschrieben zu haben.
Ein Beispiel ist der absolut wichtige Hinweis, Hundebegegnungen selbst zu regeln, worauf ich von selbst wohl nicht gekommen wäre. Früher hätte ich nur eingegriffen, wenn es wirklich zu einer Beißerei gekommen wäre, ansonsten die Hunde (sofern ohne Leine) alles unter sich regeln lassen. Das hat dazu geführt, daß Nellie nach mehreren schlechten Erlebnissen mit anderen Hunden Ansätze zu Leinenaggression zeigte und im Freilauf lieber flüchtete anstatt (wie am Anfang noch) Schutz hinter mir zu suchen, den ich ihr dann nicht gewährt habe. :datz:
Vor drei Wochen (nach einem unangenehmen Zwischenfall mit einer Dobermannhündin, die sich aus einer geöffneten Autotür hinaus blindlings auf Nellie stürzte und sie über einen halben Kilometer verfolgt hat) habe ich dann beschlossen, daß ich mein Nellchen fortan beschütze, selbst wenn die anderen Hunde zunächst mal harmlos und freundlich wirken, damit sie wieder mehr Selbstvertrauen gewinnen kann.
Gesagt getan, am nächsten Tag war es dann soweit.
Wir gingen, Nellie im Freilauf, einen asphaltierten Fuß- und Fahrradweg zwischen Wiesen und Feldern entlang, als vor uns zwei Golden Retriever in Sichtweite kamen. Die Besitzer saßen am Wegesrand auf einer Wiese, die Wuffis um sie herum, der eine lag auf dem Weg, der andere spielte mit einem Ball im hohen Gras. Die beiden wirkten sehr freundlich, was mir die Besitzer auch versicherten, aber ein Blick auf mein Nellchen zeigte mir, daß sie das ganz und gar nicht so sah. Sie war mittlerweile stehengeblieben und warf mir so einen "Du willst doch nicht allen Ernstes mit mir da durch"-Blick zu. Ich überlegte noch einen Moment einfach weiterzugehen, sie hinter mir hergehen zu lassen, doch nach einem weiteren Blick (sie hatte echt schon fast das Panik-P auf der süßen Falten-Stirn) schaltete ich nochmal mein Hirn ein, dachte mir, daß ich sie nie und nimmer ordentlich abschirmen kann, wenn zwei Hunde auf sie zulaufen und entschied mich für einen Bogen.
Als ich ihr signalisierte, daß wir jetzt einen Ausweichbogen über die Wiese machen, schaute sie mich erst regelrecht ungläubig an, dann stand ihr ohne Übertreibung die Erleichterung ins Fellgesichtchen geschrieben, und sie hopste ganz vergnügt nach rechts auf die Wiese. Ich achtete darauf, mich zwischen sie und die beiden Hunde zu bringen und so machten wir einen ziemlich großen Bogen, während die Goldie-Besitzer noch riefen, "Och lassen Sie sie doch spielen, die verstehen sich bestimmt." Ich habe ihnen noch kurz eine ERklärung zugerufen und bin dann fröhlich pfeifend durchs hohe Gras weitergegangen. Und das Tollste daran: Ich glaube fast, Nellie war stolz auf mich.Sie hat mich immer wieder ganz süß angeschaut und hielt den Rest des Weges einen für ihre Verhältnisse relativ kleinen Radius ein.
Ich habe das seitdem bei jeder Hundebegegnung so gemacht und bis jetzt verlief jede davon richtig entspannt. Vor zwei Tagen habe ich das erste Mal eine aufdringliche Rottweilerhündin sogar energisch weggeschickt, was ich mich früher vielleicht nichtmal getraut hätte. Aber jetzt muß ich ja meine Hunde beschützen, also Augen zu und durch. :^^:
Liebe Grüße,
Anja (die bestimmt ein paar Zentimeter gewachsen ist :)) -
- Vor einem Moment
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Zitat
Anja (die bestimmt ein paar Zentimeter gewachsen ist
das steht dir ja auch zu.
Fein das du dich so entschieden hast :2thumbs:
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Super, freut mich für euch !
Und den Blick, den kenne ich ... wenn mans einmal verstanden hat ...
Gruß, staffy
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:reib:
Ja, ein sehr wertvoller Tipp, auch ich kann das bestätigen. Leider ist diese Ansicht "Die regeln das unter sich" noch sehr verbreitet, das kann, besonders bei nicht ausreichend sozialisierten Hunden, echt nach hinten losgehen!
Seit Bobby bei uns wohnt, haben wir gerade in dieser Hinsicht sehr viel dazugelernt (bin ja am Anfang - zu recht - schon "beschimpft" worden wegen der großen Hundegruppe, mit der wir damals noch Gassi gingen). Inzwischen haben wir uns "defensives Gassigehen" angewöhnt inkl. "Ecken-Scan", um bedrohliche Situationen so gut es geht zu vermeiden (manchmal nicht einfach in der Innenstadt, hier im Viertel kennen wir ca. 70 (!) Hunde persönlich, das sind aber noch nicht alle).
Dem Hund das Gefühl zu geben, dass man ihn beschützt, fördert die Bindung jedenfalls ungemein!
Also auch von mir: Danke ans Forum!
Wauzihund
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