Aussie als Familienhund??

  • Hi Ihr!


    Ich denke es gibt sie auch als Aussie... Die Nicht-Triebstarken. Und ja, warum sollen sie nicht als Familienhund geeignet sein!?
    Für mich ist ein Familienhund allerdings trotzdem beschäftigt, bekommt täglich seine Beschäftigung, die nicht zwingend als "Arbeit" gesehen werden muss und sollte selbstverständlich nicht einfach nur "nebenherlaufen". Ich denke das die Anschaffung eines Australian Shepard als "Familienhund" stark von der Definition "Familienhund" abhängig ist und von der Triebstärke des jeweiligen Hundes, die man ja auch im Welpenalter schon etwas erkennen kann (oder eben nicht!).


    Ich kenne eine 5jährige Aussihündin... Sie ist Rettungs- und Familienhund! Sie ist gut aber nicht ganz einfach! Sie versteht sich prima mit dem Kind (5 Jahre) in der Familie und fängt beim Skifahren doch das Hüten an...! Sie wird von einer sehr guten Hundeführerin geführt und dennoch gibt es hin und wieder einfach Problemchen! Dieser Hund wäre in unerfahrenen Händen ohne Aufgabe mehr Problem als Hund! Und es wäre sehr schade, weil dieser Hund ein gewisses Potential hat, das so verkommt und das der Hund stattdessen in Problemverhalten umwandeln würde!


    Ich denke allerdings, dass es genauso ein Labrador sein könnte, der aus einer Leistungszucht kommt...! Oder meinetwegen auch ein Dackel, die ähnlich wie Aussies ein riesiges Potential haben, aber auf der anderen Seite klein und deshalb oft mit wenig Arbeit verbunden werden, was bei einem Dackel definitiv nicht zutrifft! Denn auch Dackel sind Arbeitshunde!


    Also wie gesagt, hängt die Anschaffung eines (Familien)Hundes immer an der Definition...


    LG murmel

  • Bitte nicht falsch verstehen: klar muß auf jeden Hund eingegangen werden und jeder Hund braucht Zeit!


    Aber ich finde es ist schon ein Unterschied, ob ich nun ein Exemplar z.B der Rassen Aussie, BC, Retriever, Dackel oder Husky (alles Rassen, die speziell für bestimmte Arbeitsaufgaben gezüchtet wurden und dementsprechend ausgelastet/beschäftigt werden müssen), einen Kleinhund wie Pekinese oder Papillon oder einen vom Temperament her wieder ganz anderen Hund wie z.B. Landseer, Bernhardiner oder Großen Schweizer vor mir habe.
    Die stellen alle ganz andere Ansprüche was die Art der Beschäftigung angeht, folglich ist auch der Hundeführer jeweils ganz speziell gefordert.


    Nur drängen manche Rassen (speziell die "Arbeitsrassen") nun eben schon regelrecht danach, in dem Bereich gefordert zu werden für den sie veranlagt sind. Und da bin ich halt der Meinung, daß der Aufwand, den man irgendwann bringen muß um diesen Veranlagungen gerecht zu werden, viel zu hoch ist um als "familiengerecht" bezeichnet zu werden. Das hat aber primär nix mit dem Zeitaufwand zu tun, den man dem Hund und seiner Ausbildung sowieso widtmen sollte!

  • @ ghosteyed


    Bin absolut 100% ig deiner Meinung.


    Ich weis genau, dass meiner Hündin auch 2 Stunden intensives spazieren gehen nicht reicht. Wenn sie nicht arbeiten darf ist sie unglücklich. Ganz klar gibt es auch Aussies die sich z.B. für Schafe null interessieren, und es ist ganz klar, dass es immer auf die Triebstärke des Hundes ankommt.
    Und ich denke das gerade beim Aussie eben diese Triebstärke bei Unterforderung schneller in Aggresivität oder sonstiges Fehlverhalten umschlägt als bei vielen anderen Rassen.
    Und ganz schnell wird der kuschelige bunte "Modehund" zum gar nicht mehr so süßen Problemhund, nur das hier das tatsächliche Problem die Menschen sind und nicht die Hunde.

  • @ workingaussie
    So wie du es jetzt formuliert hast gebe ich dir absolut Recht. In deinem ersten Beitrag hörte es sich aber so an, als würdest du es rundweg ablehnen Arbeitsrassen wie z. B. Aussies als reine "Familienhunde" zu halten und das sehe ich halt etwas anders. Natürlich kommt es immer auf die Triebstärke des einzelnen Indivviduums an und in welche Bahnen sie gelenkt wird. Ich finde es aber immer noch schwierig diese Aussage nur auf einige weinige Hunderassen zu beziehen - auch ein Mops will gefordert werden und wenn wir mal bei dem Beispiel mit denm Mops bleiben, nur weil ein Mops eine evt. Unterforderung nicht dadurch zeigt, dass er anfängt andere Hunde zu hüten oder eine unkontrollierbare Jagdleidenschaft an den Tag legt heißt es ja nicht das er weniger leidet!

  • Huhu Ihr zwei!


    Ich geb euch da vollkommen recht...! Ich hab ja bereits gesagt, dass es mehr als alles andere von der Definition des Familienhundes abhängig ist, ob man das gut vertreten kann oder nicht! Ich könnte mit ruhigem Gewissen einen Aussie als Familienhund haben, wenn er regelmäßig an Schafen oder meinetwegen auch Gänsen arbeiten darf, wenn er beschäftigt und ausgelastet ist! Warum soll man das nicht machen können? Ich glaube kaum jemand (auch hier im Forum sind es weit nicht alle) hat Aussies oder BC (oder Kelpies oder was auch immer für eine Hüterasse) um sein Vieh umzutreiben!? Lieg ich da nicht richtig?


    Ghosteyed und workingaussie: Versteht mich jetzt bitte auch nicht falsch, aber habt ihr euch den Hund angeschafft, damit er Schafe hütet? Ich meine jetzt nicht als Freizeitbeschäftigung sondern ernsthaft für's Hüten!? Morgens aufstehen, Hund mitnehmen und die Schafe aus dem Stall raus treiben, weil ihr davon lebt?


    Ich denke, das problematische an diesen Hüterassen wie Aussie und Border Collie ist, dass sich der Trieb des Hütens weitaus schwerer bzw. gar nicht umlenken lässt wie der Stöbertrieb eines Jagdhundes beispielsweise! Das ist das schwierige bei diesen Hunden!
    Und genau da seh ich auch die Probleme mancher Sporthundler... "Mensch, die Hunde sind arbeitswütig und gut, so einen schaff ich mir an!" Aber viele überlegen nicht, welche Arbeitswut dahinter steckt. Es sind sicher prima Hunde an den Schafen, sie beobachten, reagieren und hüten eben von sich aus, so wie ein Jagdhund dem Wild hinterher gehen würde oder beim Auffinden einer Fährte das Stöbern anfängt, was der Aussie/BC nicht tut! Jetzt ist es allerdings extrem schwierig eine geeignete Ersatzhandlung für das Hüten anzubieten. Ich möchte mal behaupten, dass da nicht viel ran kommt oder?!


    Diese Rasse ist nicht für Flyball oder DogDance geeignet, auch Rettungshundearbeit möchte ich mal behaupten macht diese Hunde nicht so glücklich wie das Hüten!


    Ich weiß, dass dieser Vergleich wohl an der ein oder anderen Stelle hinkt, aber dennoch ist was dran: Wenn ich jetzt mal meine Hündin nehme (Leonberger-Setter-Mix), die im Wesen viele Setter-Züge erkennen lässt und würde sie vor eine Schafherde stellen... Die würde mich anglotzen und keinen blassen Schimmer haben, was sie da tun soll! Auch nach einem halben Jahr nicht! Wenn ich sie allerdings ansetzen würde auf eine Wildfährte, dann leuchten ihre Augen und sie tut das, wofür sie da ist! Stöbern und Auffinden! Genau dieses Stöbern und Auffinden kann man wesentlich leichter umlenken, als einen Hütetrieb. Wenn ich Ronja sitzen lasse, ihr das Geschirr ausziehe und ihr den Auftrag "Und such los!" gebe, dann ist das eine Ersatzhandlung. Sie darf Stöbern, Revieren, kann ab und an ihre Nase runternehmen, wenn sie die Färhte des Opfers hat, der sie dann nachgeht! Da ist Ronja in ihrem Element, weil ihr das Suchverhalten eines Setters geblieben ist.


    Ich möchte jetzt Ronja nicht unbedingt als Familienhund bezeichnen, weil ich keine Familie habe. Aber angenommen ich hätte Kinder wäre verheiratet etc. dann wäre Ronja auch ein Familienhund - aber eben einer mit Aufgabe!


    Was ich damit sagen möchte ist: Ein Aussie taugt durchaus als Familienhund, solange er seiner Aufgabe - dem Hüten - nachgehen darf!
    Ob nun das Hüten ernsthaft betrieben wird, weil es euer Beruf ist und ihr zum Leben darauf angewiesen seid, oder aus "Spaß" an der Sache und der Hund einer ist, der in einer Familie lebt ist zweitrangig oder nicht!? Für den Hund ist seine Arbeit immer von gleicher Bedeutung im Gegensatz zu uns Menschen!


    LG murmel

  • Hallloooo!


    Nee, ich versteh sehr gut was Du meinst und krieg auch nix in den falschen Hals!


    Und: nein, ich hab mir meinen Hund auch nicht zum professionellen Hüten angeschafft.


    Ich finde es halt nur sehr wichtig, daß sich jeder zukünftige Aussiebesitzer darüber im klaren ist, daß die meisten Aussies eben sehr triebstark sind und das dieser Trieb ausgelebt werden muß, was meist recht zeitintensiv ist. Ob nun optimaler weise beim Hüten oder eher suboptimal bei Ersatzhandlungen, irgendetwas braucht er dringend!! Egal ob der Hund jetzt aus einer Arbeits oder Showlinie stammt. Daß da natürlich das beste ist den Hund seinen Trieb beim Vieh ausleben zu lassen ist auch klar.


    @ Sleipnir: um beim Mops zu bleiben: die 3 Möpse, die ich bisher kennen lernen durfte, waren weit weniger ausgeprägt triebig als die Aussies oder BCs!


    Ob das jetzt jeder einzelne als "familienfreundlich" bezeichnet oder nicht hängt bestimmt auch stark von den entstrechenden Möglichkeiten der betroffenen Familie ab. Hauptsache die Hunde (!!alle Hunde, jeweils nach ihrer Veranlagung!!) werden entsprechend gefordert!

  • Huhu Ghosteyed!


    Nur weil ich es grad seh... Das Geschirr auf deinem Avatar sitzt nicht gut. Du solltest die beiden Schulterteile länger machen und den Bruststeg kürzer, damit der Ring an der Brust weiter nach unten rutscht! So würgt es den Hund weil bei Zug das ganze noch ein Stück zurück rutscht... ;)


    LG murmel

  • :bindafür: Danke, ich hab schon ein neues Geschirr mit besserem Sitz! Das alte war eine Mini-Welpen-Ausführung, daß mir ne Freundin geliehen hatte... Bei Gelegenheit gibts dann auch einen neuen Avatar!

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