
-
-
Hallo Foris,
habe nun auch mal wieder ein "Problem" wo ich gerne mal Eure Meinungen hören bzw. lesen würde.
Der Reihe nach: wir üben mit unseren Hunden (2 jeweils 3 Jahre alte Aussie-Rüden) seit einigen Wochen das "Trillern"...soll heissen, wir benutzen eine Hundepfeife, die auf der einen Seite einen einfachen Pfeifton auf der anderen Seite einen Trillerton erzeugt. Hintergrund dieser Übung: der Pfeif-/Trillerton ist "wertefrei" also ohne Emotion hinterlegt. Für den Hund ist und bleibt der Pfeifton einfach nur das was es ist - ein Pfeifton! Ein Ruf vom Mensch ist je nach Stimmungslage mit Emotionen hinterlegt und erzeugt beim Hund entsprechende Reaktion.
Wir üben 2 Pfeiftöne ein, die im Grunde nach bis vor kurzem auch sehr gut klappten. Ein Doppelpfiff mit der "einfachen" Seite bedeutet: der Hund soll umgehend zu mir kommen während der Triller eingesetzt wird, um den Hund aus der jeweiligen Aktion unmittelbar herauszunehmen. Triller bedeutet in unserem Fall also, dass der Hund auf der Stelle sein Tun abbricht und an Ort und Stelle verweilt bis er entsprechende Anweisungen bekommt.
Wie gesagt, dies üben wir nun schon seit Wochen und haben dort sehr gute Erfolge festhalten können. Jetzt ist es aber letzte Woche zu einer Situation gekommen, die mich rätseln lässt. Und zwar befand ich mich in einer Apportierübung mit Momo. Hund sitzt bei mir, ich werfe das Dummy und lasse den Hund erst auf meinen Befehl zum Dummy laufen. Bevor er dort ankommt, TRILLERE ich und Momo stoppt wunschgemäß, dreht sich zu mir und erwartet weitere Anweisungen. Beim ersten Versuch habe ich ihn aus dieser Position heraus das Dummy holen lassen - alles wunderbar.
Bei der Wiederholung klappte das auch wunderbar. Da Hunde aber sehr schnell einen gewissen "Automatismus" entwickeln, wandele ich die Übung immer ein wenig ab. So habe ich ihn bei der 2. Übung nach dem Stoppen nicht direkt zum Dummy geschickt sondern mit dem Doppelpfiff zu mir gerufen - auch das machte Momo wunderbar.
Zur Belohnung durfte er in der 3. Einheit das Dummy nach Freigabe sofort haben - es erfolgte von meiner Seite kein Triller und auch kein Doppelpfiff. Erst als er es aufgenommen hatte, kam besagter Doppelpfiff, weil er mir das Dummy bringen sollte.
Diese 3 Einheiten hat er wirklich sehr schön durchgeführt - im Grunde nach alles wunschgemäß. Nach einer kleinen Pause wollte ich ihn noch ein einziges Mal schicken, diesmal wieder mit Triller zum Abstoppen. Und genau HIER kommt jetzt das Problem, wo ich im Moment keine Erklärung für habe. Momo sitzt neben mir, ist absolut heiss auf das Dummy. Ich schicke ihn los wie immer und was macht Momo? Er legt sich ins Down und rührt sich keinen Milimeter mehr??!?
Selbst unter allergrössten Bemühungen gelingt es mir kaum, dass ich ihn dazu bewegt bekomme, in Richtung Dummy zu laufen. Er steht allenfalls auf um sich woanders wieder hinzulegen.
Meine Frau, die mich bei den Übungen beobachtete, hat auch keine Erklärung dazu. Ich war ganz sicherlich nicht negativ eingestellt - ganz im Gegenteil - er funktionierte ja zuvor so gut, dass ich richtig Freude mit ihm hatte und genau DAS bestätigte meine Frau auch.
Die Pfeife kennen unsere Hunde nun schon über Wochen und hatten auch keinerlei Probleme damit (zu laut, zu schrill oder so). Warum jetzt auf einmal diese Reaktion???
Gestern haben wir es nochmal versucht. Dummy geworfen, Hund losgeschickt, alles wunderbar. Sowie aber die Pfeife eingesetzt wird legt sich Momo ins Down und verharrt. Also nicht nur in der laufenden Übung, wo das Verhalten ja erwünscht ist, nein auch darüber hinaus. Wenn ich ihn danach losschicken möchte, legt er sich sofort ins Down
Im Grunde nach ist das ja das gewünschte Verhalten. Er SOLL ja abbrechen, wenn der Triller ertönt. Aber dass er, wenn er den Triller einmal gehört hat, gar nicht mehr laufen möchte, ist schon komisch - zumal wir immer darauf geachtet haben, den Triller-Befehl letztlich auch wieder aufzuheben und den Hund damit aus der Übung entlassen.
Hat jemand von Euch mal ähnliche Erfahrungen gemacht und hat einen Tipp für uns, woran das liegen kann? Im Moment denke ich einfach, dass ihm die Trillerpfeife einfach zu laut ist aber Indy reagiert ja wunderbar darauf. Bin für jeden Hinweis dankbar.
Lg
VolkerPS: sorry das es so lang wurde, aber ihr braucht zum richtigen Einschätzen ja auch einige "Basics" ;-)
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Wie wurde der Triller denn eingeführt?
Als reines Abbruchsignal oder wurde ein Alternativverhalten belohnt? -
Ich denke mal einfach der Hund hat das "Spielchen" durchschaut. Auch wenn du die Übung etwas abgewandelt hast, so blieb die Abfolge loslaufen-Abbruchkommando (ob Triller oder Pfiff) und dann hinlaufen ja anscheinend gleich. hat sich auch so angehört als würdest du immer erstd en Triller einsetzen, dann den Doppelpfiff, dann als Belohnung direkt hinlaufen (korrigier mich, wenn ich flasch liege).
Ein schlaues Kerlchen wie ein Aussie durchblickt sowas natürlich und nimmt dann schon mal gerne die Übungen vorweg. Bzw. vielleicht ist ihm auch langweilig (weil er schon weiß was kommt).Ich kann mit meinem Goldi Rüden währrend der Apportierübungen auch nur genau einmal den Doppelpfiff, bzw. das "Sitz aus dem Lauf" üben. Würde ich es öfters machen, dann würde er bei jedem Voranschicken langsamer werden bzw. gar nicht mehr loslaufen, weil er denkt jeden Moment eh "unterbrochen" zu werden.
Vielleicht also etwas Abwechslung oder manche Kommandos wider der Erwartungshaltung deines Hundes gar nicht üben (dafür wann anders).
-
Hallo Volker,
aus meiner Sicht :
ich würde mit zwei Pfeifen arbeiten. Entweder klingt das für ihn " nicht " gut. Oder aber es ist so wie Gaara schreibt, er langweilt sich.
Kennen wir von Apollo als er jünger war. Gegenstand weg dann " hols/brings/sitz/aus ". Drei Tage und bei " hols" hat der d. gesamte Programm abgespult bis wir noch 2x Luft holen konnten. Wir mussten umtrainieren
. Bei selbständig arbeitenden Hunden läufst Du halt immer die Gefahr d. d. Hund " vor Dir ist ", sprich er versteht so schnell d. wir nicht mitkommen
. Apollo war da 6 Monate.
Zwei Pfeifen deswegen d. d. normale Ton eben einfach anders klingt als der Triller.
L. G. Burgit
-
Ich sehe es so wie Saskia – ich führe einen Border Collie (angeblich ja auch schlau), der genauso drauf ist: Pfeife ich beim Querschicken zweimal hintereinander "PLATZ"-Kommando, schon legt sich der Hund automatisch auf meiner Höhe hin auch ohne Pfiff.
Möglichweise hat Dein Hund auch "Anblick des Dummy" nun falsch verknüpft mit dem PLATZ-Kommando. Wir haben ein Kommando gewollt so aufgebaut: Anblick von Fahrradfahrer: Automatisch PLATZ ohne Kommando. -
-
Hallo,
danke schonmal für die ersten Ansätze. Jedoch bin ich mir sicher, dass es bei Momo nichts mit "durchschauen" der Situation zu tun hat.
Wir arbeiten hier auch mit einer Trainerin zusammen, die gestern bei uns war. Wir haben ihr von dieser Sache erzählt und um ihr deutlich zu machen, was genau wir damit meinten, habe ich ihr die Übung mit meinem Hund, also Indy, vorgeführt. Mit Indy deswegen, damit sie zunächst mal sehen sollte, wie die Übung korrekt ausgeführt aussehen soll. Es sollte im Anschluß eigentlich die Wiederholung mit Momo stattfinden, aber dazu kam es gar nicht mehr.
In dem Moment nämlich, wo ich getrillert habe, hat Indy so reagiert wie er hätte sollen.....aber Momo hört den Triller und verkrümelt sich sofort hinter einer Bank die dort auf der Wiese steht und ist dort erst wieder hervorgekommen, nachdem wir ihn mit Leckerlies und was-weiß-ich-nicht-alles motiviert hatten.
Es hat also gar nichts mit durchschauen der Situation zu tun. Momo hat definitiv ein Problem mit dem Triller und in meinen Augen sogar Angst. Ich frage mich bloss warum? Er kennt den Triller wie bereits geschrieben seit Wochen und er hat wunderbar darauf reagiert.
Wieso urplötzlich verfällt der Hund in eine Art "Starre" wenn der Triller ertönt? Er hat auch ganz offensichtlich Stress, denn er hechelt recht stark danach und leckt sich auch die Schnute.
Es ist nichts negatives passiert, weder wurde der Hund "bestraft" noch wurde ihm der Triller hinterhergeschmissen - wir wissens einfach nicht. Das irgendwas geschehen sein muss leuchtet mir ein, sonst hätte er ja am Anfang nicht tolle Erfolge gezeigt und nun plötzlich aus der Laune heraus "verweigert".
Ich vermute fast, dass ihm mein Triller einfach zu laut ist (er ist wirklich sehr laut!!). Der Triller meiner Frau ist kleiner und entsprechend leiser. Mit diesem Triller wurde Momo in die Übungen herangeführt.
Letzte Woche setzte ich dagegen meinen Triller ein. Es ist für mich die einzig plausible Erklärung wobei ich auch dann noch nicht verstehe, denn Momo hat meinen Triller ja ebenfalls schon gehört, wenn ich mit Indy trainiere. Es war also nichts neues für ihn.
Heute sind wir dann auf unserer täglichen Runde unterwegs und da mein Hund ein wenig voraus geeilt war, setzte ich den Doppelpfiff ein - BEIDE Hunde machten augenblicklich kehrt und kamen wunschgemäß zurück zu uns. Es MUSS in meinen Augen wirklich am Triller selber liegen, ich will jetzt aber nicht zig Triller ausprobieren ehe ich einen gefunden habe, der meinem Hund angenehm erscheint. Der Triller soll ihn ja "wecken", ihn aus allem herausholen auch aus der noch so stärksten Ablenkung.
Ich werde das mal weiter beobachten und vielleicht werde ich in den nächsten Tagen/Wochen eine echte Erklärung finden......ich berichte weiter ;-)
Nochmals vielen Dank für die ersten Antworten.
Lg
Volker -
Nochmal, wie habt ihr den Triller eingeführt?
-
Hallo Foris,
so da bin ich wieder und inzwischen auch eine ganze Ecke schlauer. Um Sascha's Frage vorweg zu beantworten - der Triller diente als Abbruchsignal. Egal was der Hund gerade macht, ertönt der Triller, hat er an Ort und Stelle zu verweilen. Dabei ist es uns egal, ob der Hund steht, sitzt oder Platz macht - er muss einzig und allein an diesem Platz bleiben.
Das macht Momo ja auch wunderbar, nur dass man ihn halt anschliessend nicht mehr losgeschickt bekommt. Er nimmt den Triller so ernsthaft wahr, dass er sich aus dieser Situation nicht bzw. nur sehr schwer herausbringen lässt. Und das obwohl wir auch immer ein Freigabesignal verwendet haben.
Wir haben das Problem jetzt mit unserer Trainerin besprochen und analysiert. Wir sind zu dem Entschluß gekommen, dass der Triller bei ihm wirklich nur noch dann eingesetzt wird, wenn es wirklich um einen Verhaltensabbruch geht. Bsp. er stürmt Richtung Strasse und bemerkt das herannahende Auto nicht - TRILLER!!
Bei "Spaß"-Übungen, wie bspw. bei Apport-/Dummy-Übungen werden wir den Triller vorab nicht mehr einsetzen, da Momo den Triller wohl doch als eher unangenehm empfindet und dieses Gefühl gehört in positivem Spiel einfach nicht hinein. Bei Indy funktioniert das mit dem Triller wunderbar aber Momo schreibt da seine eigenen Gesetze.
Achja....und ganz wichtig war für unsere Trainerin, dass wir NIEMALS mehr die Hunde tauschen, wenns um Übungen geht. ;-) Momo stammt aus einer schlechten Haltung und aus diesem Grunde haben wir damals die Hunde zwischen uns aufgeteilt. Da Indy mein "Wunsch"-Hund war habe ich diesen übernommen und meine Frau hat sich Momo angenommen (der, hätte meine Frau den Welpen aussuchen dürfen, ihre Wahl geworden wäre). Jetzt, also 2,5 Jahre später, dachte meine Frau, dass wir die Hunde halt mal tauschen, weil Indy total unproblematisch im Umgang ist während bei Momo alles nur mit Leine geht. Sowas stresst mit der Zeit und meine Frau plagten wohl einige Zweifel, ob alles richtig ist, was sie tut. Sie hatte das Gefühl auf der Stelle zu treten. Deshalb hatten wir die Hunde bei besagter Triller-Übung getauscht und prompt die Quittung dafür bekommen.
Natürlich gehe ich mit den Hunden auch allein spazieren und da hört Momo auch gut.....aber in diesen speziellen Übungs-Sequenzen sollte es nach wie vor meine Frau sein, die mit Momo arbeitet, da hier das Vertrauensverhältnis doch um einiges größer ist.
Na, da wissen wir das auch wieder - mal wieder etwas dazugelernt ;-) Jetzt hat die HuSchu Sommerpause und im August gehts weiter. Dann werden wir für eine kleine Hundeschau einige Kunststücke einstudieren. Das wird bestimmt lustig.
Lg
Volker -
Zitat
so da bin ich wieder und inzwischen auch eine ganze Ecke schlauer. Um Sascha's Frage vorweg zu beantworten - der Triller diente als Abbruchsignal. Egal was der Hund gerade macht, ertönt der Triller, hat er an Ort und Stelle zu verweilen. Dabei ist es uns egal, ob der Hund steht, sitzt oder Platz macht - er muss einzig und allein an diesem Platz bleiben.
Oh, ich hatte deine Antwort gar nicht mehr gelesen.Ich hatte gefragt, weil ein Abbruchsignal zumeist über einen unangenehmen Reiz (häufig Frust) aufgebaut wird. Dieses unangenehme Gefühl, dass der Hund bei jeder Benutzung des Signals spürt, wird immer zu einem Teil auch auf die Situation übertragen und führt so dauerhaft dazu, dass der Hund ein bestimmtes Verhalten ganz einstellt (In diesem Fall den Dummy zu holen).
Bei sensiblen Hunden ist das besonders schnell zu beobachten. Bei weniger sensiblen entweder nur sehr langsam, bzw. nutzt sich das Abbruchsignal auch häufig vorher ab.Ich denke, so wie ihr es jetzt handhabt ist es der richtige Weg.
P.S.
Wenn ihr die Übung weiterhin ausführen wollt, dann würde ich ein neues positiv verknüpftes Kommando dafür etablieren. Allerdings erst nach etwas zeitlichem Abstand zu diesem Fehlversuch. Nicht dass er an die "Trillerübung" erinnert wird.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!