Hündin, 10,5 Monate alt ist extrem ängstlich

  • Hallo,

    wir haben ein Problem mit unser Bullmastiff-Hündin.
    Zur Vorgeschichte: Sie kam als 3. Hund zu uns. Wir haben eine sehr dominante Franz- Bullydame, 8 Jahre alt und einen Bullmastiff der nur ca. 6 Wochen älter ist als sie.
    Sie kam mit 12 Wochen vom Züchter zu uns. Ihre Mutter starb, da war sie knapp 7 Wochen alt, blieb dann aber mit den Geschwistern und dem Vater und anderen Hunden des Züchters noch dort.
    Dort war sie sehr mutig. Hat zur Begrüssung eine Attacke auf meine Schuhe gestartet, war neugierig und laut Züchter ziemlich dominant, versucht sogar ihren Vater und andere ausgewachsene Hunde zu unterwerfen.
    Hier war sie anfangs etwas schüchtern, fand aber schnell Anschluss an Simba, sie waren ja auch vom Alter her nicht weit auseinander.
    Doch draußen war sie immer etwas ängstlich (im Gegensatz zu Simba, der eher drinnen zurückhaltend war, draußen aber alles erkunden wollte). Irgendwann fand sie starken Anschluss an Mika (die Franz. Bully) und die sind jetzt unzertrennlich.
    Wir haben sie genauso wie unsere anderen Hunde behandelt, ihr alles Mögliche gezeigt, viel im Wald spazieren usw.
    Mit anderen Hunden ist sie auch total entspannt.
    Doch ihre zurückhaltende Art entwickelt sich immer weiter in Richtung Panik und Angst.
    Mit den anderen Hunden zusammen geht es, aber alleine ist sie immer tierisch unter Anspannung.
    Ich war auch immer mal alleine mit ihr draußen, das war anfangs auch kein Problem.
    Sie ist Fremden gegenüber extrem misstrauisch. Seit einer Weile auch bei Besuch. Sie verlässt nie den Raum, aber sie geht in die hinterste Ecke oder unter den Tisch und beobachtet alles argwöhnisch.
    Manche Besucher akzeptiert sie dann irgendwann und freut sich total wenn die kommen. Andere wiederum kommen öfters her und sie nimmt weiterhin reißaus.
    Auf der Straße weicht sie ebenfalls jedem Menschen aus, läuft dann aber manchmal hinter den Leuten her und schnuppert so ein bisschen in der Luft rum - aber zB anfassen darf sie niemand!! Keine Chance.
    Man kriegt sie auch kaum noch dazu entspannt zu sein wenn ich mich mit jemandem unterhalte, auch wenn der Mensch sie komplett ignoriert und in Ruhe lässt.
    Auch sonst merke ich dass alles draußen für sie Stress pur ist. Hab versucht sie viel mitzunehmen, an manchen Tagen geht es auch, an anderen hat sie wieder Panik.
    Man merkt ihr richtig die Erleichterung an wenn sie wieder daheim ist. Hier ist sie ganz normal, erschreckt sich zwar ab und zu, ist aber sonst entspannt und frech.
    Sie hört eigentlich sehr gut. Eigentlich - denn wenn sie vor irgendwas Panik bekommt nimmt sie reißaus. Versucht dann zwar zu mir zu kommen, aber wenn das wovor sie Angst hat aus meiner Richtung kommt, dann Tschüss. Ohne Leine geht also auch nur noch wenn alles gut zu überblicken ist und die anderen Hunde dabei sind.
    Ich bin wirklich ratlos, weil es nicht besser sondern eher schlimmer wird.
    Also logisch wäre ja ihr alles zu zeigen, mit ihr entspannt zu trainieren, sie viel mitnehmen usw. Aber es bringt irgendwie alles nichts.
    Uns wurde von Bekannten empfohlen mit einem Hundetrainer zu arbeiten, was wir auch in Angriff nehmen werden, doch momentan klappt es zeitlich absolut nicht mehr da ich in 3-6 Wochen mein erstes Kind erwarte.
    Von daher suche ich nach Wegen auch in dieser Zeit mit ihr schonmal im Alltag arbeiten zu können.
    Ist immer schwer weil sie so extrem angespannt ist.... Sie mag meistens schon gar nicht Gassi gehen. Alle anderen kommen angerannt wenn ich die Leine nehme, sie will überhaupt nicht :|

    Wäre für Ratschläge sehr dankbar!

  • Hi,
    ich habe ähnliche Probleme mit meiner Mudi Hündin. Habe Shy erst im März zu mir genommen zu meinem sehr lieben und netten Mudi Rüden. Durch seine selbstsicherheit gibt Chico - Shy die Kraft und den Mut sich überhaupt im Freien zu bewegen. Shy zeigt sich draussen auch überaus ängstlich und panisch. Ich gebe ihr wenn es irgendwie möglich ist, die Möglichkeit sich ohne Leine zu bewegen. Bei fast jeder Menschenbegegnung geht Sie dann ein Stück in die Wiese/Wald/Feld je nachdem wohin sie ausweichen kann. Sobald die Fremden dann vorbei sind, kommt Shy sofort wieder zu uns. Manchmal nehme ich Shy auch an die Leine und zwinge Sie dann einfach die Menschen zu passieren um ihr zu zeigen - das ihr nichts zustösst. Inzwischen zeigt Shy auch schon Übersprungshandlungen um den Stress draussen abzubauen fängt sie - wenn Sie total unsicher ist, wie wild an auf dem Boden zu schnüffeln - so richtig überzogen :D naja wenn es ihr hilft. Ansonsten bin ich - auf dem Hundeplatz mit Shy (sie ist ca. 14-16 Monate alt) in der Welpengruppe. Dort ist das Gelände komplett eingezäunt und Sie wird mit den vielen Menschen konfrontiert. Das scheint Shy ganz gut zu tun. Sie hat allerdings die ersten 4 Stunden im Agilitytunnel zugebracht - weil ihr das sicherer schien, so langsam kommt Sie aber aus sich heraus.
    Einmal pro Woche gehe ich mit Shy in die Stadt - Konfrontationstraining. Das ist Stress pur für alle - aber ich finde es tut ihr trotz allem gut und auch das wird von Woche zu Woche in kleines bisschen besser. Alles in Allem geht es nur langsam vorwärts und immer mal wieder auch Rückwärts. Ich denke das wichtigste ist - einfach die Angst des Hundes versuchen zu ignorieren, jedenfalls nicht auf die Angst eingehen und ihr so die Sicherheit zu vermitteln. Ich wünsche Euch viel Kraft.

    Leidensgenossin Tanja mit Chico und Shy

  • Danke für eure Antworten!

    @ hilli: Gesundheitscheck haben wir gemacht, da ist alles ok.

    @ b.e.a.s.t: Ja Bambi reagiert sich auch öfters so ab mit "übertriebenem" Schnüffeln am Boden, so richtig hektisch.
    Ich schau immer das ich gaaaanz ruhig bleibe und gar nicht auf ihre Handlungen eingehe - es sei denn sie fängt an an der Leine irgendwohin zu ziehen, das geht nicht, da sag ich dann "aus" und zieh sie zurück (also einmal so zurückziehen, ihr wisste bestimmt was ich meine!).
    An manchen Tagen gehts komischerweise gut. Hatte sie neulich mal mit in der Fußgängerzone (Kleinstadt, nicht sooo viel los, aber auch nicht wenig). Die ersten 10 Minuten waren sehr stressig, dann entspannte sie sich und schaute sich neugierig um. War dann im Eiscafe, da hat sie sich unter den Tisch gelegt, zwar immer noch nicht total entspannt, aber immerhin hat sie freiwillig Platz gemacht und sich dann ja anscheinend recht sicher gefühlt.
    Und dann gehts an anderen Tagen gar nicht. Neulich bekam ich sie gar nicht aus der Haustür raus, weil die Nachbarn vor ihrer Haustür aufm Stuhl standen und den Türrahmen geputzt haben. Keine Chance - Bambi hat die gesehen und das wars.
    Was auch noch nicht lange her ist und wirklich saugefährlich war:
    Direkt vor der Tür ist eine recht stark befahrene Straße. Mein Mann stand im Auto vor der Tür und wollte grad wegfahren, ich wollte mit Bambi ins Haus. Da war ein Junge mit Basketball, der hat den Ball aber sofort hochgenommen als er Bambi sah und nicht mehr gedribbelt. Ich schließ die Tür auf und hab dabei nicht bemerkt dass Bambi plötzlich wieder so ne Panikattacke bekommt - ich geh einen Schritt vor ins Haus und sie springt panisch rückwärts und schwupps hab ich das Halsband in der Hand :schockiert: Und die Kleine läuft ängstlich zur Rush Hour hier an der Straße lang :schockiert: Zum Glück hat mein Mann das noch gesehen, hat die Tür vom Auto aufgemacht und sie gerufen, dann ist sie ZUM GLÜCK dahin gerannt...
    Halsband ist jetzt wieder ein Loch enger, aber der Schreck sitzt mir heute noch in den Knochen!
    Was mich so irritiert: Es scheint irgendwie kontinuierlich ein bisschen schlimmer zu werden. Also so von der Grundtendenz her.
    Werden ab Fr zu so einer Hunde-Spielstunde fahren von der Hundeschule. Da wird sie ja auch mit Menschen konfrontiert, aber ist durch andere Hunde vielleicht positiv abgelenkt.
    Und wenn das Kind da ist und wieder etwas Ruhe eingekehrt ist (momentan Chaos pur - ich hab vorzeitige Wehen und soll mich "schonen" und mein Mann arbeitet von früh morgens bis spät abends) werd ich mit ihr in der Hundeschule arbeiten bzw dann abklären ob sie Einzeltraining braucht.
    Ich hab auch Angst dass ihre Panik irgendwann in Aggression umschlägt. So die typischen "Angstbeißer". Ich lasse ihr auch ihren Freiraum, keiner darf sie anfassen wenn sie nicht von selbst kommt und gestreichelt werden will. Gibt ja immer Leute die sie so süß finden und mal kraulen wollen, aber ich kann den Hund ja nicht zwingen, ich würde echt denken dass sie dann irgendwann zubeißt.
    Als neulich ein Bekannter (für sie Fremder) mit meinem Mann zu Besuch kam hat sie angeschlagen - aber WIE! Also mein Mann und der Fremde kamen gemeinsam zur Tür rein. Bambi erblickt den Fremden und bellt, aber so richtig tief und böse. Traut man der Zwergin gar nicht zu so eine Stimmgewalt, hab so ein Bellen noch nie von ihr gehört (sie ist für ihre Rasse nicht klein, aber seeeehr zierlich).
    Als sie merkte dass das ok ist dass der rein kommt ist sie wieder unter den Esstisch und hat ganz argwöhnisch beobachtet (während die anderen sich über Besuch gefreut haben). Sie ist dann mal zu meinem Mann hin um den zu begrüßen, hat den Fremden dabei aber IMMER im Auge gehabt.

    Weiß auch nicht wie das wird wenn das Baby da ist. Klar, Hunde und Kinder da muss man IMMER aufpassen, ganz egal wie lieb der Hund ist. Mein Mann macht sich da aber bei ihr richtig Sorgen. Ich mir eigentlich nicht, sie akzeptiert so immer alles was ich anschleppe. Als ich den Kinderwagen gekauft habe, hatte ich sie dabei. Vorher hatte sie Panik vor den Dingern, bei mir lief sie dann total entspannt neben dem Kinderwagen her. War kein Problem. Genauso gruselige Dinge wie Staubsauger - sie legt sich immer neben mich wenn ich sauge.
    Naja und das Kind kommt ja nicht als Kleinkind auf die Welt was hier rumkrabbelt.... Sie lernt es ja als Baby kennen...
    Ich hoffe mal dass ich Recht behalte und sie das Kleine gut aufnimmt.

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