Aus der Sicht eines "Hinterhofzüchters" (??)
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Ich würde gern mal erklären, wie ich damals GEWOLLT zu den Welpen OHNE PAPIERE meiner Hunde gekommen bin und hoffe, dass damit nicht wieder eine gereizte Diskussion ausbricht. Kritik nehm ich gerne an, aber bitte sachlich ;-)
Als ich meinen ersten Shih Tzu bekam, merkte ich sehr schnell, dass mich die Rasse unheimlich faszinierte und interessierte. Ca. vier Monate nach dem Einzug meines Rüden, entschied ich mich dazu, einen weiteren Shih Tzu dazuzuholen. Nach langer Suche kam ich zu einer Familie, die zwei Shih Tzu's mit Papieren hatte. Zu dem Zeitpunkt interessierte es mich nicht mal, warum die Welpen denn keine Papiere hatten, ehrlich gesagt interessierten mich nicht mal die Papiere der Eltern. Im Nachhinein geb ich zu, dass das vielleicht etwas naiv war, aber in dem Moment ging es mir um die Sympathie und den persönlichen Eindruck der "Züchter".
Ich verliebte mich auch sofort in die Hündin, die jetzt auch bei mir lebt, fragte aber die "Züchter", ob ihrer Meinung nach ein Rüde oder ein Weibchen besser wäre...als sie mir sagten, dass sie persönlich bessere Erfahrungen mit Mischpärchen machten, war meine Entscheidung schnell gefallen. Bei der Auswahl meiner Hunde ging es mir auch nicht darum, Geld zu sparen, denn gerade für die zweite Hündin hab ich genausoviel bezahlt, wie für die spätere dritte Hündin, die einwandfreie Papiere hat.
Damals hatte ich aber noch lange nicht den Gedanken, Welpen auf die Welt setzen zu lassen...ich interessierte mich immer mehr für die Rasse, verschlang in Internet und diversen Büchern alles was ich finden konnte, nahm Kontakt zu Züchtern auf und irgendwann entstand der Wunsch, einen solchen Hund selbst heranzuzüchten und die Entwicklung zu erleben. Aber ich hatte auch Zweifel...ob meine Hündin das alles gut überstehen wird, ob sie gesunde Welpen auf die Welt bringen wird, bzw. meine beiden Hunde wirklich nicht miteinander verwandt sind, was das alles kosten wird, ob ich dazu fähig sein werde, usw. Also begann ich langsam mich mit dem Thema Zucht zu beschäftigen, obwoh mir klar war, dass ich mit zwei Hunden ohne Papiere keine wirkliche Züchterin sein werde, und sicher auch mit Vorurteilen zu kämpfen haben werde. Ich nahm Kontakt zu den Züchtern meiner Hündin auf, fragte nach, warum die Welpen damals keine Papiere hatten, was den einfachen Grund hatte, dass die Leute keinem Zuchtverband angeschlossen waren, da sie niemals züchten wollten und dieser eine Wurf ein einmaliger Unfall war (die Mutterhündin ist mittlerweile kastriert). Ich ließ mir eine Kopie vom Stammbaum der Elterntiere geben und ging damit zu meiner Tante, von der ich meinen Rüden hatte. Dort verglich ich die Papiere mit den Papieren der Mutter meines Rüden. Sein Vater hatte leider keine Papiere, also fragte ich nach, wo sie den Hund damals gekauft hat, ob es irgendwelche Auffälligkeiten bei den Elterntieren gab, usw.
Nachdem ich bei drei Elternhunden sicher sein konnte, dass kein Verwandschaftsgrad besteht, und bei einem Elternteil es durch die Herkunft ziemlich sicher ausschließen konnte, ließ ich sämtliche nötige und unnötige Untersuchungen an meinen Hunden durchführen, bis ich das OK vom TA bekam. Dann nahm ich Kontakt zu einer Shih Tzu Züchterin in meiner Nähe auf, und fragte sie um Rat...sie war zwar eine Zuchtanfängerin, daher noch nicht sehr erfahren, und meinte, dass ihrer Meinung nach nichts gegen Welpen spricht. Auch bot sie mir ihre Hilfe an, auf die ich später auch zurückkam.
Dann war es soweit...meine Hunde verpaarten sich und pünktlich 63 Tage später kamen die Welpchen. Ich hab mich auf Trächtigkeit und Geburt sehr gut vorbereitet, ließ meine Hündin auch während der Trächtigkeit untersuchen, sowie Ultraschall und ein Röntgenbild machen. Ich wollte sicher sein, wieviele Hundebabys auf mich warten, weil mich die Züchterin darauf hingewiesen hatte, dass man bei den Shih Tzu's oft beherzt eingreifen muß, da sie wegen der platten Nase manchmal Probleme mit dem abnabeln haben. Und tatsächlich mußte ich dann jeden einzelnen Welpen selbst abnabeln, bei einem auch die Fruchtblase entfernen. Bei der Aufzucht der Hunde war ich (sorry wenn ich mich selbst lobe) sehr vorbildlich und vielleicht sogar zu pingelig...ich glaub so manch Züchter hätte sich von mir was abschauen können. Die Welpen wurden nach neun Wochen, natürlich geimpft, entwurmt, gechipt und mit einer Erstausstattung und Vertrag abgegeben...nicht an irgendjemanden, sondern an wirklich ausgewählte Personen, zu denen ich immer noch guten Kontakt habe. Ich würde jeden einzelnen Welpen sofort zurücknehmen und bei Schwierigkeiten auch finanziell gerade stehen, was übrigens auch vertraglich festgehalten wurde.ZitatIch würde mich dann doch eher fragen, wieso nicht in einem dem VDH angeschlossenen Verband züchten, wenn man doch wirklich nichts zu verbergen hat
Ich bin zwar keine Züchterin, aber man muß nicht zwangsläufig etwas zu verbergen haben.
Ich hätte nie die Chance gehabt, im Rahmen eines Verbandes zu züchten, zumindest nicht mit den besagten beiden Hunden, da sie eben keine Papiere haben. Manche werden jetzt denken, dass ich die beiden einfach nicht verpaaren hätte sollen...aber der Wunsch, kleine Shih Tzu's aufwachsen zu sehen, war einfach stärker. Deswegen hab ich versucht, so gut es ging, alle Voraussetzungen eines Züchters zu erfüllen.
Zugegeben...mittlerweile denk ich ein bißchen anders über das ganze Thema...ich sagte immer, dass meine Hündin irgendwann mal noch ein letztes mal Welpen haben wird, mittlerweile bin ich mir da gar nicht mehr sicher...zumindest nicht bei der Hündin ohne Papiere...allerdings schließe ich es momentan nicht aus, mit der jüngeren Hündin (die Papiere hat) irgendwann im professionellen Rahmen zu züchten. Aber bis dahin ist noch vieeel Zeit, in der ich über all das gut nachdenken kann.
Klar hab ich nicht alles richtig gemacht, und mittlerweile weiß ich, dass es zu einer Zucht einfach mehr braucht als zwei gesunde Hunde. Trotzdem steh ich zu dem, was ich gemacht hab und bereue nichts!
Hier im DF werden Leute wie ich ja gern als verantwortungslos dargestellt. Deswegen wollte ich die Sache einfach gerne mal aus der anderen Sicht erklären. Und das soll um Gottes Willen kein Aufruf dazu sein, kreuz und quer Welpchen heranzuzüchten, noch soll es ein Contra gegen Züchter sein. Denn wie ich schon so oft schrieb...es gibt von jeder Sorte solche und solche und ein Schubladendenken ist einfach nur unfair.
So, und jetzt her mit der KritikAber lasst uns bitte sachlich bleiben.
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Hallo ShihTzu,
deine Motivation, einmal Welpen von deiner geliebten Hündin haben zu wollen ist verständlich. Das möchten viele, die einen tun es "einfach so", die anderen "um ihre Haushaltskasse aufzubessern", wieder andere bekommen sogar vom Tierarzt den Rat, dass es "gut wäre wegen der Krebsvorsorge" oder man tut es weil, wie bei dir der Wunsch so stark war, also hart gesagt aus Egoismus aber dafür wenigstens in Anfängen bedacht, wenn auch nicht zu Ende gedacht. Eben weil es für eine planmäßige Rassehundezucht nicht genügt, die (auch noch unvollständigen) Ahnentafeln auf eventuelle Verwandtschaft zu vergleichen.
In seriöser Rassehundezucht unter Aufsicht des zuchtbuchführenden Vereins muss jeder zur Zucht eingesetzte Hund (Papiere haben reicht nicht) und auch jeder Züchter bestimmte Voraussetzungen erfüllen (z.B. Grundwissen über Genetik). Dies zu beachten und danach zu handeln liegt im Ermessen und im Verantwortungsgefühl jedes Menschen selbst. Schließlich ist es nicht verboten Hunde einfach so zu vermehren, verantwortungslos ist es trotzdem.
Da du dir ja viele Gedanken darüber machst, sollte es an Verantwortungsbewusstsein doch nicht fehlen und da dir die Rasse doch am Herzen liegt, wirst du ihr sicher nicht durch unkontrollierte Vermehrung schaden wollen.
Ich denke, das war sachlich -
ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was das mit züchten zu tun hat? Es wurden keine Hunde gezüchtet sondern in die welt gesetzt. Schon allein das Wort "züchten" erreicht bei mir nen Brechreiz. Sorry.
Aber hier in dem beispiel is es kein Züchten, sondern einfach nur ne reineweg Verpaarung zweier Hunde.
Nichts gegen die Themenstarterin, auch wenn ich es nicht gut finde.
ich kenne ebenfalls eine ShihTzu "Züchterin", die mit ihren knapp 13 Hunden in einem Haus lebt. Ich finde sowas einfach zum ko****.
naja wie dem auch sei.
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Mit züchten im herkömmlichen Sinn hat das natürlich nichts zu tun, und wie ich geschrieben habe...mir ist klar, dass ich keine Züchterin bin und es zu einer Zucht mehr braucht, als zwei gesunde Hunde.
Ich kenn eine Pudelzüchterin, die mit 9 Pudeln in einem Haus lebt...mein Fall wär es zwar auch nicht, aber ich verurteile auch niemanden, der es so handhabt. Hat ja auch eigentlich nicht wirklich was mit dem Thema zu tun.
Nettyfox, ja das war sachlich
Wir zwei verstehen uns langsam wenn ich da an andere Diskussionen zurückdenke ;-)
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Ich kann den Gedanken, dass man gerne Welpen von seinem Hund hätte, auch verstehen, aber wenn nun jeder diesen Wunsch in die Tat umsetzt (und es tun ja nicht gerade wenige), dann kann man sich vorstellen, wozu das führt! Ich würde es nicht tun, weil es aus reinem Egoismus geschehen würde und kaum einer kann die Folgen absehen. Das Züchten sollte man den Züchtern überlassen und ich finde es gut, dass es in den Vereinen so strenge Richtlinien gibt, das hat doch seinen Sinn!
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