eure Erfahrungen mit Hunden aus Spanien

  • huhu :winken: ich habe jetzt seit über einem jahr eine schäfer-podenco-mixhündin aus lanzarote. sie kam als wrack, dünn, panisch, nicht stubenrein und sie kannte absolut nix, war völlig roh.


    ihre geschäfte erledigte sie nur auf dem teppich meiner tochter... beim ersten mal, hob ich die arme über den kopf und sagte nur "oh neiiin".. da schmiss sie sich in ihren haufen und zitterte was das zeug hält...


    also habe ich gar nicht mehr reagiert, sondern nur geputzt und sie hund sein lassen.. draussen konnte ich sie nur ganz zart loben, wenn sie machte, weil sie sogar vor lob angst hatte!


    sie ging keine treppen, in keinen aufzug, über kein brett, bei jedem hund, den sie sah wollte sie auf den arm..( sie ist ja nur 70 cm hoch!) und sie verlor unmengen fell, wenn sie ins auto musste, zitterte nur!


    heute, nach einem jahr ist sie ein lebensfroher, selbstbewusster, freier hund, der überall mit mir rein, rüber und durch geht :freude:


    sie liebt meine und alle kinder der welt und ohne sie würde unsere welt zusammen brechen!!


    also aus meiner erfahrung.. ich kann diese hunde nuuur empfehlen! :gut:

  • Hallo,
    ich sehe das alles etwas kritischer, obwohl ich auch einen Hund aus Spanien habe (Emma 2,5 Jahre, Perro de Pastor Mallorquin-Mix), den ich sehr liebe und nie wieder her geben würde. Ich habe Emma mit 10 Monaten aus einem deutschen Tierheim geholt. Das einzige was zu ihrer Vorgeschichte bekannt war, war die Tatsache, dass sie von Mallorca kam und gemeinsam mit ihrer Schwester mit 8 Monaten herrenlos aufgegriffen wurde, sie war dann 1 Monat in einem mallorquinischem Tierheim bevor sie nach Deutschland kam.
    Als ich sie kennenlernte machte sie keineswegs einen ängstlichen oder verschüchterten Eindruck, sie war zwar etwas unterwürfig aber sehr temperamentvoll und aufgeschlossen. Auch ein befreundeter Hundetrainer, der sie begutachtete meinte, das sie wohl keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht hat sondern einfach relativ wenige Erfahrungen. Und genau diese mangelnde Sozialisation in ihrer Welpenzeit ist es, die unser Zusammenleben selbst heute noch streckenweise unendlich schwer macht.
    Und das Schlimme war das ihre Unsicherheit im Tierheim kaum auffiel sondern erst nach und nach auffiel. Das Erste war das ich bemerkte war, dass sie wahnsinnige Angst vor Regenschirmen hatte. Ich sah darin aber kein unlösbares Problem und dachte, relativ naiv, dass man das mit entsprechender, einfühlsamer Desensibilisierung wohl innerhalb einiger Wochen in den Griff kriegen würde. Was soll ich sagen, jetzt nach über eineinhalb Jahren habe ich sie soweit, dass sie nicht gleich panisch flüchtet wenn sie einen Menschen mit Regenschirm sieht, sondern nur noch einen kleinen Bogen um diese Person schlägt.
    Unmöglich ist es bis heute geblieben mit ihr die Innenstadt zu betreten, sie ist sehr schnell reizüberflutet und bekommt, wenn sie nicht flüchten kann sehr, sehr heftige Panikattacken und ist in keinster Weise mehr ansprechbar.
    Problematisch sind auch nach wie vor andere Menschen! Grundsätzlich geht sie relativ unbefangen auch mit fremden Menschen um, aber sobald wir einer Person begegnen die sich anders bewegt oder anders aussieht als die Mehrzahl der übrigen Menschen, z. b. an Krücken geht, einen Hut aufhat etc. ist es mit ihrer Unbefangenheit vorbei. Entweder versucht sie dann auszuweichen oder sie verbellt diese Person.
    Diese Liste mit Dingen, die Emma Angst machen oder in Panik versetzen ließe sich noch viel weiter fortsetzen, aber zusammenfassend kann man sagen, dass alle Dinge die nicht in ihr Schema, nicht in ihr Weltbild passen erstmal Unsicherheit hervorrufen und das kann eine weggeworfene Zigarettenpackung auf der Wiese sein. An viele Dinge lässt sie sich mit der Zeit auch heranführen, aber es war bisher ein unglaublich steiniger, von vielen Rückschlägen begleiteter Weg, den ich nur Dank der Unterstützung eines genialen Hundetrainers geschafft habe.
    Natürlich hat Emma auch sehr viele tolle Eigenschaften und gerade durch sie habe ich nochmal sehr viel über Hundeverhalten dazugelernt - aber nochmal einen Hund mit ungewisser Sozialisation - NEVER!!!

  • Hallo Gyndra,


    wie Du vielleicht aus den Beiträgen schon herausgelesen hast, sind die Erfahrungen so unterschiedlich wie die dazugehörigen Hunde. Mein Alfonso kam mit 3 Monaten aus Spanien. Seine Mutter war eine Straßenhündin, wurde allerdings bereits trächtig von einer Familie adoptiert. Daher ging man davon aus, dass er nichts schlechtes erlebt hat. Allerdings ist er bis heute (9 Monate) sehr unsicher, wenn evtl. auch nur aus mangelnder Prägung. Er hat Angst vor fast allen fremden Menschen (verbellt oder flieht), vor Straßenbahnen, Bussen etc. Allerdings hat er sofort eine extrem enge Bindung zu mir aufgebaut, lernt unglaublich schnell Tricks und Kommandos und liebt die Menschen, die er kennt abgöttisch. So wie sich das für mich anhört, wird Dein Süßer vielleicht auch kein Hund werden, der sich von jedem sofort schwanzwedeln streicheln lässt. Allerdings wird er Dich sicher so lieben, wie Du ihn :streichel:


    Liebe Grüße


    Katharina

  • Ich habe einen Schlittenhundmischling aus Spanien. Gleich vorneweg: Ich bereue gar nix, sie ist der tollste Hund der Welt! Diese Hunde sind oft sehr dankbar, dass sie es endlich mal gut haben. Ich kenne jetzt viele Leute, die auch Hunde aus Spanien haben, und die meisten sind ganz glücklich. ABER: Richtig ist, dass man Zeit und Geduld haben muss. Unsere bleibt zum Beispiel bisher keine Sekunde allein, flippt vor lauter Verlustangst total aus. Ansonsten ist sie superlieb, ruhig und freundlich. Wenn du den Hund aus dem Tierheim bekommst, können sie dir ja vielleicht ein bisschen was über die Vorgeschichte erzählen. Ansonsten denke ich, dass jeder Hund Zeit und Geduld verdient hat. Auch wenn du einen Welpen vom Züchter nimmst, gibt es immer wieder Überraschungen. Also, nur Mut! Vielleicht ist es dein Traumhund. Bei mir war's so! Gruß Bea

  • hallo...
    hate dieses Thema schon fast wieder vergessen, da ich ja in anderen threads schon erwähnt hatte wie das Ganze ausgegangen ist...


    Gallo (zu bewundern unter der fotorubrik bei "gallo aus spanien" )ist noch ganz knapp im letzten Jahr (30.12) bei mir eingezogen, also feiert er heute hier sein 4-wöchiges!!!
    Seine Ängstlichkeit hat sich enorm verbessert, so dass ich ihn problemlos von oben streicheln kann etc. und ihn auch mal beim kuscheln oder spielen "packen" kann.
    Besuch findet er in Ordnung und begegnet den leuten sehr zugewandt ( Alfonso: aber nicht wedelnd...und das erwarte ich auch nicht..finds gar nicht schlimm wenn er mal nicht soooo hin und weg von jedem ist sondern ein mensch mal was dafür tun muss das der hund sich so sichtbar über ihn freut)
    (einzig Nerviges ist dass er bei neuen leuten teils versucht aufzureiten:-/)
    Angst hat er wenig, weshalb ich vermute dass er in Spanien evtl in einer Stadt unterwegs war...denn auch gehäufte Autos interessieren ihn kaum.
    Fahrrädern und menschen z.B. mit Kinderwagen oder Krücken begegnet er vorsichtig (hält an..schaut gespannt)..lässt sie aber in Ruhe passieren bzw. läuft mir weiter hinterher und schaut dem Ganzen dann oft noch nach..(von hinten und sich entfernend ist nix gefährlich)
    Wirklich ängstlich ist er eher bei ihm entgegenkommenden Hunden (da zück ich dann doch die Leine, denn er zieht den schwanz ein und rennt teilweise auch nen stück weg), was sich aber gibt sobald die dann auf einer Höhe sind und die Hunde nicht zu übermütig sind.
    Mittlerweile werde ich öfter angewedelt, und insbesondere wild freudig begrüsst wenn er eine Weile alleine bleibt (was übrigens auch super klappt...außer vereinzeltem "heulen" in den ersten alleine-bleiben-zeiten, gab es keine schwierigkeiten und mittlerweile ist alles schick..)...und auch sonst ist er ziemlich ausgelassen..rennt, springt umher.
    Ohne Leine läuft er seit einer Woche und das recht zuverlässig (nur hin und wieder abgelenkt durch andere Gerüche)
    Selbst meine Sorge er könn Jagdtrieb haben (wurde ja in spanien beim hühnerjagen eingesammelt) hat sich nicht bestätigt. Die Kaninchen auf dem Balkon interessieren ihn null, eher ihre strohpelleteinstreu ;-) und das Gleiche gilt für katzen, Eichhörnchen, Enten und freie Hasen....naja, und "freie" Hühner hats hier nicht zum testen...


    Mein fazit: ich habe den Hund gefunden den ich eigentlich gesucht hatte...bisher einfach perfekt...obwohl mir das im TH natürlich keiner zusagen konnte....wie auch.
    Er hört schon-mittelzuverlässig- auf Komm, Halt und Sitz....an Platz arbeiten wir, geht an der (langen) Leine ohne zu ziehen (wartet sobald Zug auftritt)...und ist anscheinend, abgesehen von dem Auge, dass ihn aber nicht stört, gesund...


    tja..kurz: bin absolut zufrieden..
    und bedanke mich auch nochmal für die vielen erfahrungsberichte!!..war auch hilfreich bei der entscheidung
    beglückwünsche alle, die auch sooo glücklich mit ihren teils ausländischen wuffels sind!!

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