Wie hätte ich reagieren sollen

  • Hallo alle zusammen,
    ich hatte ja schon einmal erwähnt dass Bolita gerne mal auf andere Hunde losgeht und habe alle Tipps, die ihr mir gegeben habt auch soweit umgesetzt. Ich versuche sehr die Bindung zu mir zu stärken durch Futter aus der Hand und morgens kuscheln...usw. Sie läuft mittlerweile schon sehr gut locker an der Leine und sie reagiert auch während des Spazierengehens auf mich. Wenn ich jogge, läuft sie nie mehr als fünf -10 Meter voraus und guckt sich auch immer nach mir um, soweit also ganz gut, nach drei Wochen.


    Das Problem mit dem "Auf andere Hunde losgehen" habe ich konsequent versucht zu trainieren. Ich habe sie immer so das sie von zwei Seiten geschützt ist, eine bin ich die andere ne Muaer oder Bäume, auf jedenfall lass ich sie nie auf der Seite laufen wo ein anderer Hund läuft. Ich sage ein deutliches Nein sobald sie anfängt zu knurren und dann schaut sie mich kurz an und wir gehen ruhig weiter. Ich sehe nicht ein die Straßenseite zu wechseln und ihr dadurch zu vermittlen, dass ihr Verhalten bei mir zum Veräöndern meines Verhalten führt. Ist das falsch?


    Vorgestern unterhalte ich mich auf der Straße mit einer Bekannten und es lief ein Richback an uns vorbei. Natürlich ganz brav hat sie auch nicht fixiert und sie rastet wieder aus. Da hab ich den Ratschlag beherzigt, den mir hier jmd gegeben hat einfach die Leine auf den Boden zu werfen und sie zu ignorieren. Ja sie hat kurz gezögert und ist dann trotz meines Augenkontaktes zu ihm hin und hat ihn angebellt und den Kamm hochgestellt. Ich habe sie dann gerufen und dann etwas verzögert kam sie auch und ihr kleiner Körper pumte wie ein Blasebalg. Hab mir schrecklich Vorwürfe gemacht, weil ich vielleicht falsch gehandelt habe und es für derartige Maßnahmen zu früh ist.


    Und gestern abend kam uns ein kleiner Mix entgegen ohne Leine und so schnell so schnell konnte ich gar nicht gucken war der da. Ich war ganz ruhig ehrlich und habe ihre Leine locker gelassen und sie hatten nach kurzem Gekläffe aneinader geschnubbert. Die Frau des Mix fragte mich ob ich eine Hündin hätte und ich sagte ja und sie :ach dann ist das kein Problem und indem Moment griff ich glaube der Mix Bolita an und die rauften sich. Mein erster Impuls war diesen Mix zu erwürgen, weil sie angefangen hat zu keilen und für Bolita wäre eine freundliche Erfahrung sehr gut gewesen. Ich hab aber gar nix gemacht nur kurz aufgequiekt :ops: , was ein Fheler war, aber ich weiß, dass ich nicht eingreifen darf und sie dadurch nicht noch mehr aufrege. Ich weiß es einfach nicht. Denke wenn ein Hund einen als Alphatier ansieht dann muss ich doch auch für das Auflösen des Konfliktes sorgen. Habe mich trotzdem nach allen Bücher n gerichtet und es nicht getan. Aber das tat auch gar nichts zur Sache weil die Frau ihren Pinscher hochhob und nörgelnd und Entschuldigung rauspressend weiterging.


    Ich hätte nicht aus der Situation gehen können weil wir gerade in einer engen Straße aus dem Auto einer Freundin gestiegen sind und zwische dem Auto und der Hauswand 50 cm Platz waren.


    Ihr ist nix passiertund sie hat dann auch gleich wiedr mit dem Schwanz gewedelt, aber ich habe glaub ich versagt. was macht man in so einer Situation? :hilfe:

  • Ich bin deiner Meinung, als "Rudelführer" habe ICH dafür zu sorgen, das es allen anderen gut geht. Und wenn jemand anderes (in dem Fall der Hund) ein Rudelmitglied von mir angreift muss ich helfen. Das ist meine Aufgabe, etwas anderes wäre es, wenn dein Mädchen einen anderen angreift. Da hat sie dann keine Hilfe von dir zu erwarten.


    Ich glaube das war ein ganz schöner Rückschritt für euch. Wie soll sie sich denn jetzt bei dir sicher und geborgen fühlen? Das wird ne Menge arbeit, das wieder hinzubiegen. Leider.


    Ich selber reagiere in so einer Situation reflexartig und gehe dazwischen. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, was mir selber alles passieren könnte.

  • Das sehe ich ja genauso, nur alle Hundebücher sagen das Gegenteil. Man soll nicht eingreifen, weil das angeblich das Stresslevel des Hundes nur noch erhöht.


    Ich war echt ratlos. Narürlich würde ich ohne zu zucken dazwischen gehen, aber wenn ich damit einen noch kapitaleren Fehler gemacht hätte... Vielleicht hat Bolita sie auch provoziert, was ich als Mensch gar nicht gesehen habe. Es war schon so dunkel dass ich den Hund nicht mal gesehen habe bevor er vor mir stand...

  • Hallo Bolita


    Die Leine auf den Boden fallen lassen würde ich lassen, denn oft sind die Hunde dann so aufgepuscht durch das vorherige zurückhalten, daß es erst recht zur Beisserei kommt. Denn das Hochpuschen beginnt ja nicht mit dem Bellen oder Knurren, sondern schon vorher mit fixieren und aufeinanderzugehen.
    Zu dem dazwischen gehen oder nicht, spricht einiges dafür, anderes dagegen.
    Wenn deine Hündin unsicher ist und du durch das verscheuchen des anderen Hundes die Situation auflösen kannst, ohne das deine nachsetzt, dann tue es.
    Wenn du denkst durch dein Eingreifen eskaliert die Situation und deine Hündin fühlt sich, durch die vermeintliche Rückendeckung, gestärkt, dann geh du aus der Situation herraus.


    VG Yvonne

  • Hallo Bolita,


    schwer Dir die Frage zu beantworten, denn es kommt doch immer sehr auf die Situation an.
    Und Du bist ja leider noch sehr ungeübt darin, solche Situationen richtig einzuschätzen. :/


    Also: es gehört zum Hundeleben einfach dazu, daß man Artgenossen begegnet die einen nicht "so gut riechen können"; und umgekehrt. Dann kommt es auch bei nicht ängstlichen und nicht aggressiven Hunden schonmal zu lautstarken Raufereien - die von uns Menschen oft vollkommen überbewertet werden.
    Die Begegnung mit dem Pinscher klingt jetzt für mich so.
    Da hattest Du auch kaum die Möglichkeit anders zu reagieren, weil keine Zeit und kein Platz da war - thats life.


    Aufpassen mußt Du nur, das Dein Hund nicht ernsthaft verletzt wird oder komplett untergebuttert. Das ist natürlich bei starken Größenunterschieden ehr der Fall - es gibt aber auch echte Giftzwerge, die einfach nur provozieren und dann nicht locker lassen oder immer wieder nachfassen.


    Ansonsten würde ich zu Trainingszwecken ganz sicher erstmal die Straßenseite wechseln. Hunde laufen nicht frontal aufeinander zu - dies bedeutet in der Hundesprache Angriff oder zumindest Provokation. Hunde begrüßen sich, indem sie im Bogen aufeinander zu laufen.
    Wenn Deine Bolita also an der Leine stänkert bei Hundebegegnungen - dann muss sie das erstmal lernen (umlernen sozusagen). Und dazu läufst Du wann immer möglich einen Bogen, erst nen größeren, wenn sie das akzeptiert ohne zu stänkern, kann der Bogen kleiner werden.


    Der Tipp mit dem Leinefallen lassen war bestimmt auf eine bestimmte Situation gemeint - wenn die Hunde sich schon Nase an Nase mit den Augen fixieren vielleicht?
    Manche (z.B. mein fast zweijähriger Rüde) fühlen sich durchs Frauchen an der Leine dann noch bestärkt - da hilft es dann die Leine fallen zu lassen und ein paar Schritte wegzugehen. Muss natürlich auch von den Örtlichekeiten her möglich sein.


    lg
    susa

  • Hallo,


    ich denke, es gibt schon noch einiges, was du verbessern musst. Erstmal hör auf, die Gedanken über Rudelführung zu machen. Führer wird man durch Taten. Also, musst du was tun. Wichtig ist, dass du deinem Hund sagen musst, was er zu tun hat.


    Das heißt auf Deutsch, gib ihm in Stresssituationen eine Aufgabe. So wie du es beschreibst, hast du überhaupt keinen aggressiven, sondern einen ängstlichen, unsicheren Hund. Wenn ein Hund die Bürste stellt und sich groß macht, heißt das in der Rgeel: Hau ab, ich mach mich groß, lass mich ja in Ruhe. Wenn du dann die Leine auf den Boden wirfst, was soll das bringen? Du hast ja keinen Zugriff mehr und die Leine wird nur negativ belegt.


    Rufe deinen Hund zu dir, lass ihn Sitz oder Platz amchen. Iedeal wäre es, wenn er dich anguckt. Angucken kannst du deinem Hund beibringen. Ein Nein, lass das....nützt überhaupt nichts, wenn du dem Hund nicht sagst, was er stattdessen tun soll. Du musst voll konzentriert bei denem Hund sein, wenn du jemanden triffst, halte beim Reden Abstand, sodass die Hunde sich nicht zu Nahe kommen. Ein Hund an der Leine muss sich nicht begrüßen.


    Auch kann dein Hund mit deiner Hilfe lernen, dem Stress aus dem Weg zu gehen. Mein Kommando: Geh weg.


    Und um deinen Hund immer zu loben, wenn er es richtig macht, gib ihm ein Leckerchen in den Momenten wo es richtig ist. Da kann man auch richtig mit einem Jackpot arbeiten.


    Wenn es Stress gibt, weiß man nie, wer ihn ausgelöst hat. Und reden per Körpersprache. Da hilft nur, ruhig auseinander zu gehen und gut ist es. Alles was du mit Stimme beschimpfst, auch das werfen derLeine, ist eine negative Bestätigung für den Hund.


    Und wenn du mal wieder aus einem Auto steigst, dann guck bitte doch erst, ob da ein anderer Hund ist. Ich lasse nie meinen Hund aus dem Auto raus, wenn da andere Hunde direkt am Auto sind.


    Und warum wechselst du nicht die Straßenseite? Hündisch gesehen wäre das richtig, wenn man Stress aus dem Weg gehen will. Wenn mein Hund keinen Hundekontakt will, läuft sie große Bögen. Kommt mir ein Hund entgegen, wo ich weiß, dass das nicht gut gehen wird, gehe ich einige Meter zur Seite, lasse meinen Hund sitzen, der andere geht vorbei, mein Hund bekommt sein Lob und geht weiter. So habe iche s geschafft, dass aus meinem schwierigen Hund, ein prima Hund wurde, der heute sehr souverän mit allen Hunden umgehen kann. Aber es hat viel Geduld, Mühe und Zeit gekostet.


    Und was dich als Alphatier angeht: Alphatiere sind ruhig und besonnen. Sie stehen über den Dingen. Geht mal was schief, runterschlucken und durch. Wenn Hunde mal die Fronten klären ist das kein Weltuntergang. Da geht oft mehr, als wir sehen. Wenn du dann auch noch quiekst, schreist....dann ist das wie Anfeuern im Stadion.


    Je cooler und ruhiger du bist, um so besser wird dein Hund werden. Und das geht nur, wenn du viel den Grundgehorsam einübst und ihn auch in schwierigen Situationen einfordern kannst. Dann wird dein Hund wissen, was zu tun ist und wird sich mit dir sicher fühlen.


    Ach ja, zum Leine wegwerfen. Ja das tue ich manchmal. Dann wenn ein aggressiver Hund alleine auf uns zu stürmt, damit mein Hund nicht mit mir verbunden ist und sich auch wehren kann. Und das auch nur dann, wenn ich die Leine nimmer lösen kann. Entweder Hunde an der Leine oder keiner.


    LG Schopenhauer

  • Ich weiß ja dass ich ruhiger werden muss und das ich da aufgequiekt habe war ein ungewollter Reflex. Das soll ja auch mal vorkommen. Nach drei Wochen hab ich es noch nicht geschafft ihr Sitz und Platz und Geh weg beizubringen, weil sie das noch nicht richtig versteht. Ich arbeite da jedenTag dran so gut ich eben kann.


    Und ich habe mich von meiner Freundin verabschiedet und da war noch niemand da, drei Sekunden später kam der Hund und im Abstand die Frau. So schnell konnte ich die Straßenseite nicht wechseln. Sie würde inso einer Situation auch noch nicht auf ein Komando wie Sitz hören.
    Ichtreffe mich unabhängig davon auch mit einem Hundetrainer, der mir Tipps geben kann.


    Sie ist auch nicht aggressiv, dass sie unsicher ist weiß ich bereits. Und versuche es eben in aller Konsequenz richtig zu machen. Die Leine werde ich nie wieder hinwerfen in so einer Situation.
    Beim nächsten MAl werde ich schon viel entspannter sein. Und nochwas ich habe bis auf gestern immer souverän und ruhig reagiert bin ausgewichen mit ihr und habe sie gelobt wenn sie nicht gebellt hat.


    Aber in einer Stadt kann man nicht immer mal so eben die Straßenseite wechseln, wenn auf der andren Seite die Straßenbahn fährt od. es schlicht keinen Bürgersteig außer den einen gibt.

  • So richtig verstehe ich nicht was ignorieren in diesem Fall bringen soll?
    Der Hund macht etwas was er nicht tun soll und dein Ignorieren zeigt meiner Meinung nach dem Hund an das es OKAY ist,ihm wird doch so ueberhaupt nicht klar,das er etwas falsch gemacht hat.
    Ausserdem denke ich das es dem Hund in dieser Situation gar nicht klar ist das du ihn ignorierst.
    Wenn dein Hund in die Wohnung macht,ignorierst du ihn dann auch?
    Und meinst du,das er in der Lage ist,zu erkennen das da ein Zusammenhang ist?
    Das dein Hund nach 3 Wochen noch kein Sitz kann gibt mir wirklich zu denken,das ist normalerweise die allereinfachste Uebung und alle Hunde die ich kenne haben das innerhalb eines Tages (und das ist schon lang) geschafft.


    Vielleicht muesstest du mal dein momentanes Erziehungskonzept nochmal ueberdenken.


    Gruss
    Mixxy

  • Die Sache ist ganz einfach die. Das ist mein aller erstes Haustier und ich möchte soviel wie möglich richtig machen. Also liest man Bücher und das waren glaub mir nicht wenige. Alle haben den Standpunkt verteten ein Nein (Komando versteht sie auch) und weitergehen ohne weiteren Kommentar. Das ist mit Ignorieren gemeint und das hat mich auch so irritiert, weil ich mir die gleichen Fragen gestellt habe und deshalb auch diesen Thread aufgemacht habe.


    Außerdem bin ich nicht lernfaul oder beschäftige mich nicht genug mit ihr, so dass sie das Sitz noch nicht kann.


    Heute habe ich neben dem Sitz sagen noch mit den Fingern geschnibst was sie vom Kommando "Ab in den Korb kennt" und es hat prima funktioniert sie bekommt immer gleich Leckerli wenn sie was richtig gemacht hat und ich habe heute auch beim Gassigehen den Ratschlag berücksichtigt und bin mit ihr einen Bogen gelaufen wenn andere Hunde auf uns zukamen. Und auch das hat gut geklappt. Aus den Augen aus dem Sinn.


    Nächste Woche treffe ich mich wie auch schon erwähnt mit einem Hundetrainer und der wird mir hoffentlich auch weiterhelfen.


    Aber heute war schon für mich sehr erfreulich dass das gut geklappt hat sowohl das Sitz als auch das ausgeflippe. Sie kam aus einer Tötungsstation in Spanien und hat vor allem und jeden erst mal Angst und da wollte ich sensibel auf sie eingehen, weil ich auch noch unerfahren bin, aber gott sei Dank ja jeden Tag dazulerne

  • Du hast gefragt, ob du richtig gehandelt hast, und wir können nur Tipps geben, so wie wir es verstehen. In einer Stadt sollte man doch alle Hunde angeleint haben, oder? Der Frau hätte ich was gehustet.


    Klar, geht es in einer Stadt auch mal eng zu, und es dauert lange, bis man einen Hund soweit hat, bis er das meiste zuverlässig kann. Aber ganz wichtig: Immer Vorausschauend denken! Das musste ich auch lernen. Heute sehe ich Hasen, Katzen, fremde Hunde...meistens vor meinem Hund und kann reagieren. Aber das muss man erst lernen. Und wenns stressig wird, kommt Hund eben weg.


    Und nicht immer klappt alles, aber immer öfters! :D


    Es ist übrigens auch mein erster Hund, die war so schwierig, dass es heute fast keiner mehr glaubt. Bleib dran, es lohnt sich!!!!

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