Kleiner Hund mit großen Problemen

  • Hi

    ich möchte euch ein wenig von unserer Hündin erzählen, in der Hoffnung ein paar Tipps zu bekommen.

    Also es ist so das unsere Sunny am 1. Februar bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, schnell war klar das wieder ein neuer Welpe her soll. Da ich Rentnerin bin und mein Freund den ganzen Tag nicht da ist, wär ich sonst total allein mit meinem Schmerz gewesen.

    Wir haben dann im Internet geschaut, weil wir auf jeden Fall wieder einen Hund aus dem Tierschutz wollten. Wir haben dann auch eine ganz süße Maus gefunden und uns sehr darüber gefreut.

    Allerdings ist ihr Geschichte weniger erfreulich. Missy ist ca. am 5. 10. 07 geboren und knapp zwei Monate später in einer Mülltonne zusammen mit ihren zwei Geschwistern gefunden worden. Man hat damals eben geschätzt das sie ungefähr zwei Monate alt ist. Das alles in Spanien. Sie hat dann bis Ende Januar in Spanien bei Hundefreunden gelebt die sie schließlich nach Deutschland vermittelt haben. Mitte Februar ist sie dann mit einem Transporter und vielen anderen Hunden hierher gekommen.

    Wir wussten zwar als wir sie geholt haben das sie ein sehr ängstlicher Hund ist, aber wir haben von anfang an gesagt das wir ihr eine Chance geben wollen. Und das wollen wir selbstverständlich immernoch.

    Naja eine Woche nachdem sie nach Deutschland kam haben wir sie dann geholt.

    Nun ja jetzt zu unseren Problemen mit ihr... oder zumindest zu den Dingen die im moment noch sehr schwierig sind.

    Gassi gehen ist eigentlich unmöglich, am Anfang hat sie die pure Panik bekommen wenn man sie draußen nur auf den Boden gesetzt hat, so das wir ihr beigebracht haben das sie auf ein Katzenklo geht. (sie ist ein zwergpinscher-russel mix) Das hat auch recht schnell super geklappt. Also Stubenrein ist sie eigentlich. Mittlerweile geht es etwas besser, wir versuchen öfters mit dem Hund einer Bekannten mit ihr raus zu gehen, dadurch hat sie auch schon ein wenig von ihrer Angst verloren. Mit Hunden kommt sie eigentlich auch prima klar.

    Unser momentan größtes Problem ist nur das sie alles was sich in der Wohnung bewegt oder außerhalt, sofort anbellt. Sie beruhigt sich dann auch kaum. Die letzten Tage waren Bekannte da, die hat sie jedesmal wenn sie sich nur bewegt haben abgebellt.
    Ich weiß im moment leider nicht so ganz wie ich das abstellen kann. Da es egal was ich mache auch nicht wirklich besser wird.

    Mit Leckerlie kann man sie auch nicht ablenken. Sie nimmt nichts. Wir haben schon so ziemlich alles versucht, aber wenn sie sich aufregt oder Panik hat dann gibt es nicht an Futter was sie interessiert. Also diese Methode kann man bei ihr total vergessen.

    Und Fremde Menschen sind ganz ganz schlimm. Vor denen hat sie regelrecht Panik.

    Naja also das war es erstmal, ist viel länger geworden als ich eigentlich wollte. Aber ich hoffe trotzdem das ich wenigstens ein paar Tipps erhalten kann... jeder kleinste Tipp ist schon hilfreich... langsam bin ich mit meinem Latein etwas am Ende..

    Schonmal vielen vielen Dank im vorraus

  • Hallo KleinSunny, ich kann dir nur dringend raten, einen kompetenten Tiertrainer ins Haus zu holen, der sich alles anguckt. Evt. reichen wenige Stunden, um dir das Wesentliche zu zeigen (zwecks Kostenersparnis). Dein Hund hatte eine schlechte Prägephase, da muss viel nachgeholt und die Weichen richtig gestellt werden!
    Wenn du jetzt nichts tust (du schreibst ja auch, mit deinem Latein am Ende zu sein), kann sich das Verhalten festsetzen. Es wird kaum "von alleine" bessern werden und sich nicht "rauswachsen" (weil eben wichtige Erfahrungen aus der Prägezeit zu fehlen scheinen).
    Für mich klingt es so, dass ein Konzept her muss, damit dein Hund "auf die richtige Bahn" kommt und es nicht reicht, nur das Bellen zu bearbeiten. Dein Hund braucht Hilfe, um eine ausgeglichene, neugierig-freundliche Persönlichkeit zu werden.
    Ich hoffe, du hälst durch und lässt dich nicht entmutigen!!

  • Ich hab ja hier auch so ne Panikhündin aus dem Ausland sitzen...naja...inzwischen ist sie es nicht mehr! :D Aber ich will dich auf das schlimmste vorbereiten! Plane viiiiiiiiel Zeit ein!!!!! Und such dir einen guten Angsthunderfahrenen Trainer, der dir hilft! Für Angsthunde gibts auch kein Patentrezept...da muss man Zugang zum einzelnen Hund finden und sich dessen Lerntempo anpassen!

    woher kommst du denn? Vielleicht kann dir jemand nen guten Trainer aus deiner Gegend emfehlen?

    Lg, Tanja

  • Hallo,

    man muss sich auch vor Augen halten, dass diese arme Kreatur den Menschen gar nicht kennengelernt hat und wenn, dann wohl nur mit äusserst negativen Begleiterscheinungen :-(

    Jetzt kommt der Hund von jetzt auf gleich in eine "zivile Welt" und sieht sich unheimlich mit vielen unbekannten Situationen konfrontiert. Ein Hund, der ohnehin schon ängstlich ist, wird durch solche Konfrontationen überfrachtet, der Hund klinkt irgendwann aus und bellt oder wirkt aphatisch.

    Sicherlich muss der Hund es lernen, mit dieser neuen Welt umzugehen, aber im Moment scheint es mir, ist der Hund tatsächlich überfrachtet mit Reizen.

    Der Tipp von BigJoy, sich hier einen Profi an die Hand zu nehmen ist sicherlich das Zünglein an der Waage. Aber ihr müsst euch der Tatsache bewusst werden, dass ihr einen sehr sehr langen Weg vor euch habt.

    Unser Momo war "nur" 3 Monate in falschen Händen, ehe wir ihn bekamen. Im Juni wird er 3 Jahre alt und wir arbeiten immer noch an "Marotten" die sich der Hund in der Prägephase angeeignet hat.

    Ein Tipp von meiner Seite aus: ein solch verängstigter Hund benötigt eine feste Beziehungsperson. Also 1 Person, die mit dem Hund rausgeht, ihn füttert und mit ihm arbeitet - niemand anders! 2 Personen werden immer verschieden sein in ihren Gesten und können damit den Hund wieder verunsichern. Daher ist es wichtig, dass 1 Person die Erziehung in die Hand nimmt und dem Hund die Möglichkeit eröffnet, Vertrauen aufzubauen. Bedenke, der Hund wurde in seinem bisherigen Leben nur rumgeschubst oder sich selbst überlassen - sowas brennt sich ein!

    Wir haben bei Momo damit sehr gute Erfolge erzielt, den Tipp allerdings, musste uns erst eine Trainerin geben, dass es für den Hund von grosser Wichtigkeit ist, eine feste Bezugsperson zu haben.

    Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig helfen und würde mich sehr freuen, wenn man hier künftig ein wenig auf dem laufenden gehalten würde, was die Problembehandlung betrifft.

    Lg
    Volker

  • Hi

    erstmal vielen Dank für alle Tipps.

    Entschuldigung das ich mich so lange nicht gemeldet habe, mein Mann hatte einen kleinen Schlaganfall so das alles andere erstmal liegen bleiben muste.

    Ich denke ich werde mich auf jeden Fall mal kundig machen nach jemandem der sich mit Angsthunden auskennt. Schließlich möchte ich das sie irgendwann einmal eine selbstbewusste Persönlichkeit wird.

    Das das noch lange dauern wird hab ich mir schon gedacht, aber das ist kein Problem. Diese Zeit wird sie bekommen. Ich habe ihr versprochen das es ihr ab jetzt gut gehen wird und das werd ich auch einhalten, egal wie lange wir daran arbeiten müssen, das es ihr mit unbekoannten Situationen besser geht.

    Sie muss auch noch ein wenig lernen mit anderen Hunden auszukommen. Bei ruhigen Hunden hat sie keine Probleme, aber sobald ein Hund mal ein wenig stürmischer ist, zieht sie sofort den Schwanz ein und will weg. Sicher fühlt sie sich dann nur wenn ich bei ihr bin und sie zwischen meinen Beinen stehen kann.

    Als Bezugsperson hat sie sich schon von selbst mich ausgesucht ;) , aber dadurch das ich eh den ganzen Tag daheim bin war das eh schon geplant.

    Ich wohne in Höchstädt, das ist bei Dillingen. Vielleicht kennt ja jemand wen der sich hier mit solchen Hunden auskennt.

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