Ich bin total frustiert...ist das der Anfang? Sehr lange!

  • Ich bin noch ganz durcheinander und weiß gar nicht wo ich anfangen soll...

    Wir haben seit ca. 4 Wochen drei Hühner und einen Hahn, Pedro hat die Tiere super akzeptiert und lies sie die ganze Zeit in Ruhe...waren ihm wohl unheimlich

    Letzte Woche hatte ich Bauarbeiter da und die Hühner liefen im hinteren Teil des Gartens. Da Pedro eigentlich nie von meiner Seite weicht (schon gar nicht, wenn fremde Personen da sind) habe ich mir keine Gedanken gemacht!

    Als ich mit den Bauarbeitern etwas besprochen habe, ist Pedro zu den Hühnern (hab es gehört, weil sie so gegaggert haben), ich also los und hab nachgesehen! Die Hühner waren schon im Stall und Pedro hat mich angeschaut, als wären gerade Elefanten an ihm vorbeigelaufen.

    Zu diesem Zeitpunkt war ich schon stinkesauer auf mich selbst, weil ich so nachsichtig war und nicht aufgepasst habe!

    Nun, das mit den Hühnern machen wir jetzt immer so, dass die draussen sind, wenn wir nicht da sind, bzw. wenn wir uns im Haus aufhalten. Bzw. wir können den Garten abteilen und die Hühner werden hinten (sind ca. 1000qm) eingesperrt.

    Habe die letzten Tage Pedro immer an die Schleppleine getan und bin zu den Hühnern, aber wenn ich dabei bin, interessieren sie ihn überhaupt nicht. Auch wenn ich 10m von ihm weg stehe!

    Das ist übrigens ein Teil unserer Gaggerer:


    Soweit so gut, das mit den Hühnern lässt sich ja händeln...aber jetzt zu meinem eigentlichen Problem!!

    Pedro ist eigentlich gut abzurufen und wenn irgendwo ein Wild war, hat es ihn überhaupt nicht interessiert, von daher durfte er im Wald immer frei laufen!

    Heute, wir gehen unsere Gassi Runde und sind schon gut 45Minuten unterwegs, er ca. 6m vor mir...sieht etwas, schaut mich an und läuft weg, er ist richtig weggesprintet!
    Ich habe ihm dann gepfiffen...nichts...ich ein paar Sekunden gewartet und nochmal gepfiffen...wieder nichts.

    Beim dritenn mal pfeifen, sehe ich ihn schon in meine Richtung laufen (das ganze hat vielleicht mal eine halbe Minute bis Minute gedauert)

    er kommt her, ich hab sofort seinen Ball rausgezogen und mit ihm gespielt!!!

    Wir sind dann noch ca. 2m in die gegengesetzte Richtung gelaufen, ich habe ihn angeleint und bin absichtlich an der Stelle, an der er abgehaut ist, vorbeigelaufen!

    Als ich gemerkt habe, dass er mit seinem Blick sucht, hab ich ganz böse gesagt: Lass es! Er wusste wohl was ich meine, denn sofort hat er nach vorne geschaut!

    Tja den restlichen Weg nach Hause blieb er an der Leine!


    Ich bin total fertig, ist das jetzt der Anfang seiner Jagdkarriere?

    Warum schaut er mich noch an, wenn er wegläuft?

  • Zitat

    Warum schaut er mich noch an, wenn er wegläuft?

    Um von dir die Legitimation zu erhalten jagen gehen zu können bzw. dich dazu aufzufordern mitzukommen.

    Wie alt ist er jetzt?
    Bei einigen Hunden, insbesondere bei "Nichtjagdhunden" entwickelt sich der Jagdtrieb durchaus auch mal relativ spät...

    Nun bist natürlich du gefordert, frustriert brauchst du nicht zu sein, dein Hund verhält sich ja ganz normal, es liegt jetzt an euer Zusammenarbeit seinen Jagdtrieb in die richtigen Bahnen zu lenken!
    Gemütliche Spaziergänge durch den Wald, ohne wirklich auf den Hund zu achten sind natürlich ab sofort tabu.
    Du solltest ihn immer, in jeder Sekunde im Auge behalten und dich voll und ganz auf ihn konzentrieren, um die ersten Anzeichen, die auch dein Hund zeigen wird wenn er Wild ausgemacht hat zu bemerken. In diesem Moment kannst du nämlich noch handeln, ist er erstmal in vollem Lauf ist es ungleich schwieriger ihn zu stoppen.
    Parallel solltest du seinen Grundgehorsam festigen - hier insbesondere ein Sitz (oder Steh oder Platz) aus der Bewegung.
    Den meisten Hunden fällt es bei Wildsichtung viel einfacher an ihrem Platz zu verharren und wenigstens dem Wild nachschauen zu können als umzudrehen und zu dir zurück zu kommen.
    Und ganz wichtig, schaffe ihm einen Ausgleich für die Jagd (kontrolliertes Stöbern, Mäusebuddeln, Spurensuche/Mantrailing, Dummytraining etc.).
    Denn Jagdtrieb lässt sich nicht wegerziehen, sondern nur kontrollieren! Er ist wichtiger Teil des hundlichen Verhaltens und wenn du ihn in dieser Situation nur "deckelst" und ihm keinen Ausgleich dazu verschaffst könnte er irgendwann regelrecht explodieren!

  • Für mich hört sich das recht harmlos an.
    Wir haben ja auch Gänse, wir haben es so gemacht, dass Mücke zu Beginn nie mit den Tieren allein war ( wenn sie frei waren). Er hat von Anfang an gelernt, sie NICHT zu jagen.
    Schnuppern war okay, aber eben nicht hinterherlaufen.Denn die waren zu Beginn ja noch ganz klein und er hat sie halt umgerannt.

    Das war die ersten Wochen viel Arbeit, aber nun klappt es, ohne dass wir dabei sein müssen. Sie gehen an seinen Wassernapf und picken ihn in den Schwanz und er muss sich in Acht nehmen.

    Auch wenn die hier üben den Rasen fetzen, geht er nicht hinterher und das war uns das wichtigste.

    Zu der Sache im Wald fällt mir ein, dass er dich wohl angeschaut hat, weil er vielleicht unsicher war, ob er darf oder nicht. Du hast in der Situation nicht reagiert, also ist er losgespurtet. So hab ich das verstanden.
    Mücke macht das auch. Wenn er sich sozusagen die Erlaubnis abholen will, schaut er mich an. Wenn ich DANN reagiere, ist alles gut. Wenn nicht, gibt er Vollgas.

  • Sleipnir: Pedro ist jetzt 17 Monate.

    Das mit dem Kommando aus der Bewegung beherrscht er nur bei der Fußarbeit.

    Mücke: Hmmm, das mit der Erlaubniss und der Reaktion ist ganz sicher richtig, ich habe nicht reagiert (war ja auch noch nie ein Problem)
    Habt Ihr das mit den Gänsen an der Schleppleine gelernt, oder wie habt Ihr es gemacht?

    Ich bin halt am Überlegen, ob ich die Hühner nicht missbrauchen sollte (so als Übungsobjekt)


    Er kam ja auch relativ schnell (wie gesagt war mal knapp 1/2 - 1 Minute) zurück, aber ich habe es immer so genossen, dass selbst, wenn irgendwo ein Reh war, er sich überhaupt nicht interessiert hat!!!

  • Hi,
    ich kenne das mit den Rehen.
    Das Problem ist nicht, dass er nach ner halben Minute zurückkommt, sondern, dass er überhaupt so heftig losfetzt.
    Vorstehen belohnen, Blickkontakt belohnen, anleinen und dann ein wenig beschäftigen, bis ihr an der Stelle vorbei seid, so ist zumindest meine Strategie.

    Ich weiss nicht, ob die Hühner als Objekt so gut taugen. Denn wenn er erstmal scharf auf sie ist, hast du bestimmt Probleme, immer ganz genau aufzupassen und keinen Kontakt mehr zuzulassen...? Wär mir ehrlich gesagt zu heiß. Und ich bin auch nicht sicher, ob sie Situationen bei den Hühnern auf Situationen im Wald übertragen lassen?

    Aber hier melden sich bestimmt noch Experten.
    Viele Grüße
    Silvia

  • Ich denke auch nicht, dass sich Übungssituationen an den Hühnern auf Jagdsituationen im Wald übertragen lassen - dafür generalisieren Hunde einfach zu schlecht.
    Es würde wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass Pedro die Hühner akzeptiert und in Ruhe lässt, Federvieh (und anderes Wild) ausserhalb des Grundstücks aber trotzdem jagen würde.
    Ich hab da nämlich ein ähnliches Problem mit Emma:
    unsere eigene Katze wird problemlos akzeptiert und nicht gejagt, egal ob innerhalb der Wohnung oder draussen. Jede andere Katze würde Emma allerdings jagen, wenn ich sie denn lassen würde...

  • Zitat

    Jede andere Katze würde Emma allerdings jagen, wenn ich sie denn lassen würde...

    Wie unterbindest Du das? Bitte entschuldige Frage, aber ich war bis jetzt echt verwöhnt mit meinen Hunden

    Ich hab echt irgendwie Magenschmerzen, ich hab so Angst, dass er jetzt den Spaß daran gefunden hat

  • Ich muß die Katze sehen bevor Emma losspurtet - gelingt mir allerdings auch fast immer, hab ja schon genügend Übung... :D
    Ich nehme Emma dann je nach Situation ins "Fuss" oder gebe ihr mit einem deutlichen "Nein" zu verstehen, dass die Katze jetzt mit Sicherheit nicht gejagt wird...

  • Zitat

    Ich muß die Katze sehen bevor Emma losspurtet - gelingt mir allerdings auch fast immer, hab ja schon genügend Übung... :D
    Ich nehme Emma dann je nach Situation ins "Fuss" oder gebe ihr mit einem deutlichen "Nein" zu verstehen, dass die Katze jetzt mit Sicherheit nicht gejagt wird...

    Okay, soweit verstanden...

    Ich mein, Pedro ist ja heute relativ schnell gekommen..., was nicht entschuldigt, das er gesprintet ist!

    Meinst ich soll jetzt nur noch im Schleppleine gehen? Oder es jetzt mal so hinnehmen und die Augen und Ohren noch weiter aufmachen!?

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