Herzklappen und Lungenödem

, sorry lang!!!
Bin seit heute erst im Forum, hab aber die halbe Nacht neben meiner 11 Jahre alten Dalmatinerhündin gehockt, Tränen vergossen und wusste nicht weiter.
Sie hat kaputte Herzklappen und ein Lungenödem. Seit einem knappen Jahr bekommt sie Vetmedin und jetzt zum Entwässern Furosemid. Sie trinkt unglaublich viel und muss alle 2-3 Std pinkeln. Nachts schafft sie es aber gerade noch. Immer wieder hat sie so schlechte Tage - eigentlich überwiegen die schlechten - dass sie nicht mehr richtig laufen will und viel hustet. Wenn sie andere Hunde trifft, geht sie denen neuerdings aus dem Weg, weil sie keine Kraft mehr hat und wohl auch Angst hat, dass der andere zu wild wird und spielen will.
Der TA meint, die wenigsten Hunde, die mit Herzmitteln gut eingestellt sind, sterben am Herz. Das finde ich einerseits schön, weil sie schon längst nicht mehr bei uns wäre, andererseits aber auch grausam.
Wenn sie sich doch mal aufregt oder ein paar schnellere Schritte macht, bricht sie manchmal zusammen. Dann liegt sie eine Weile auf dem Boden, schaut mich komisch an, dann lässt sie sich langsam wieder auf die Beine stellen. Danach ist sie ziemlich verwirrt.
Abends kann sie sich oft nicht hinlegen, weil sie von ihrem Herz richtig "durchgeschüttelt" wird, sie schlief früher gerne auf der Seite, kann das aber nicht mehr, weil dann sofort der Husten kommt. Sie hat öfters einen leidenden Gesichtsausdruck, sucht meine Nähe, steht minutenlang stumpfsinnig in der Wohnung herum und weiß nicht so recht wohin mit sich. Es sieht aus, als würde sie im Stehen schlafen.
Zum Fressen hat sie oft nicht mehr so recht Lust (früher war der Napf in Sekunden leer).
Aber jetzt das Schwierige für uns: immer wieder gibt es sehr vereinzelt Tage, an denen sie sich draußen freut, ein bisschen hüpft, mit wedelndem Schwanz rumläuft. Andere Spaziergänger denken dann, sie sei noch jung!
Ich würde so gerne wissen, ob dieser Hund wirklich leidet oder Schmerzen oder großes Unbehagen hat. Wenn ich mir abends anschaue, wie der ganze Körper vom Herzschlag geschüttelt wird und sie keine richtige Ruhe findet, denke ich, das ist für den Hund so kein erträglicher Zustand. Wer kann mir Ähnliches sagen? Ich wüsste so gerne, wann ich sie einschläfern lassen kann! Am liebsten hätte ich ja, unsere Sushi würde einfach tot umfallen, aber den Gefallen kann sie mir mit den ganzen Medikamenten wohl kaum tun. Ich bin aber auch absolut dagegen, jetzt noch irgendwas an der Medikation oder der Dosis zu ändern.
Dieses Thema begegnet einem hier ja oft, aber ich bin doch sehr ratlos mit meiner Diagnose und den Symtomen.

Danke für Eure ehrlichen Antworten.

cosuma

Hallo cosuma,

es ist immer schwierig den richtigen Zeitpunkt zufinden. hier im forum wird immer gesagt, Dein Hund wird es dir zeigen.
Meine erste Hündin habe ich ganz schnell verloren. sie hatte plötzlich Gleichgewichtsstörungen und die Nacht - ich werde die schreie nie vergessen. darum habe ich beim 2. es anders gemacht. Er lebte solange bis er seine geliebte Banane nicht mehr wollte. Ich habe 1 Jahr lang Abschied von ihm genommen. Und dann habe ich plötzlich gewusst-der Bauch sagte es- Schluss aus keine Quälerei es ist leider soweit.
Es ist ja beim hund im gegensatz zum Menschen möglich das Ende selber zubestimmen.

Was sagt denn Dein TA ?
Die Entscheidung können wir dir nicht abnehmen aber Deine Ängste und Unsicherheit wie mach ich es richtig kannst Du hier schreiben und es gibt viele die mit dir fühlen und so manchen Rat geben.

mfg Montagshund

Hallo Cosuma,

ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen mit meinen alten Perserkatzen schreiben.

Unser Hund ist jetzt 10 Monate und die Hunde davor waren die Hunde meiner Eltern.

Beide Katzen sind fast 20 Jahre alt geworden. Die eine war immer gesund bis zu einem Tag wo sie einfach nicht mehr auf die Couch hoch kam. Ab zum TA, röntgen und d. Befund war niederschmetternd. Ich habe mir im Büro meines langjährigen TA eine halbe Stunde Bedenkzeit ausgebeten. Mit meiner Katze auf dem Arm hab ich da gesessen und sie angeschaut. Fast 20 Jahre hatte sie mich begleitet. Durch alle Situationen meines Lebens, sie war immer da und nun war sie einfach extrem alt geworden. Von heute auf morgen die Knochen kaputt. Es hätte die Möglichkeit gegeben diesen Prozess fortzuführen, sie noch eine Weile zu behalten. Mit schwersten Schmerzmitteln und Cortison.

Ich habe mich dagegen entschieden, innerhalb von 30 Minuten. Ich habe sie einschlafen lassen. Sie wollte nicht mehr. Ihren Blick und dieses " Frauchen lass mich, ich bin alt" den werde ich nie vergessen. Ich stehe zu dieser Entscheidung, auch heute noch. Auch wenn es jetzt noch weh tut und während ich tippe wird hier die Tastatur nass. Aber ich stehe dazu. Meine stolze und unabhängige Eileen hätte es nicht verdient gehabt d. sie vollgepumpt mit irgendwelchen Mitteln noch 6 wochen rumgekrochen wäre. Ich wollte d. sie in Würde diese Welt verlassen kann.

Bei meinem Kater war es noch ein bissi anders. Er war fast 20 Jahre, auch ein Perser. Er saß eines Abends einfach vor mir mit diesem leeren, müden Blick. Dieses " Frauchen es ist genug ". Es gab keinen konkreten Anlass. Ich habe wieder meinen TA angerufen und der meinte dann " Du hast immer gewusst wann es richtig ist dann komm her ". Ich weiss bis heute nicht wie ich hin und wieder zurückgekommen bin. Aber ich habe auch da die Entscheidung von Leonardo aktzeptiert. Ich stehe auch zu dieser Entscheidung bis heute.

Wenn es unwürdig und nur noch mühsam wird und wenn von 10 Tagen 9 Tage schlecht sind . Dann würde ich heute wieder so handeln.

Ich kann nur für mich sprechen. Unsere Tiere sind uns nur anvertraut, sie können nicht selber entscheiden und sind völlig auf uns angewiesen.

Für mich ist es der grösste Beweis von Liebe wenn man sie gehen lässt. Es tut unglaublich weh, vor allem nach so vielen Jahren. Es tut auch noch nach Jahren weh ( bei mir sind es jetzt 9/10 Jahre). Aber ich fand mich in diesen Momenten nicht so wichtig. Mir war wichtiger ihren Willen zu respektieren.

Du wirst hoffentlich viele Antworten und Erfahrungen bekommen und wenn Du nur schreiben willst um klar zu kommen wird auch das jeder verstehen.

Ich wünsche Dir die Kraft zur richtigen Entscheidung. Burgit

@cosuma: Ich würde mir wirklich überlegen, ob die schlechten oder die guten Tage bei Sushi überwiegen!!!
Ich mußte Blacky über die Regenbogenbrücke schicken, weil er einfach nicht mehr aufstehen wollte!!
Er war ein toller Hund und hat sein Leben, nachdem wir ihn aus dem TH geholt haben, wirklich genossen, denn er wurde endlich geliebt!! Leider hat mein Vater ihn nach meinem Auszug immer öfter an der Kette gehalten und er hat angefangen, sich aufzugeben!!
Irgendwann kam ich endlich wieder nach Hause und er hat mich nicht begrüßt. Ich bin in den Stall und da lag er, er hat sich einen Keks gefreut, aber nicht bewegt!!
Ich habe den TA gerufen und gefragt, was es für Möglichkeiten gibt, aber er sagte, daß Blacky sich aufgegeben hat.
Blacky schaute mich die ganze Zeit so vertrauensvoll an und ich habe mir noch ein paar Minuten mit ihm erbeten!!
Wir haben gekuschelt und ich habe ihm gesagt, daß ich ihn irgendwann über der Regenbogenbrücke wiedersehe und er hat mich so friedlich angeschaut!!
Dann habe ich den TA wieder reingerufen und er hat Blacky die Spritzen gegeben. Es war schlimm, aber Blacky ist eingeschlafen und hat mich glücklich angeschaut!!
Ich könnte schon wieder heulen, wenn ich daran denke, aber es war das Beste für ihn und so mußt Du auch das Beste für Sushi finden!!

Überlege Dir wirklich genau, ob Sushi noch Spaß und Freude am Leben hat und treffe dann Deine Entscheidung!!
Es ist immer schwer einen geliebten Freund gehen zu lassen, aber ihn leiden zu sehen, finde ich noch viel schlimmer!!!

Dankeschön an alle, die mir geanwortet haben.

Es tat gut zu lesen, wie es bei Euren Tieren war. Inzwischen geht es Sushi komischerweise etwas besser, und ich denke, es ist doch noch zu früh für einen Abschied. Ich trage die guten und schlechten Tage aber konsequent in einen Kalender ein, so dass ich die bessere Übersicht habe.
Also, die Husterei hat auch aufgehört, wir hatten ein paar Tage in Absprache mit dem TA versucht, die Entwässerngstabletten mittags wegzulassen, das war wohl nicht zielführend. Jetzt kriegt sie halt mittags doch wieder eine Tablette, aber sie ist nicht mehr so schlapp und das Wasser aus der Lunge raus.
Euch und Euren Lieben alles Gute

cosuma

Hallo Thera,

Sushi bekommt morgens 2, mittags 1, abends 2 Tabletten Furosemid 40 mg. Ich denke, damit ist sie mit ihrem Gewicht (20 kg) nahezu an der Grenze dessen was man geben kann.
Petersilie probiere ich mal, aber sie ist jetzt manchmal sowieso schon komisch mit dem Fressen, auch eher dünn. Falls sie es nicht mag, lasse ich es lieber weg.
Danke und bis bald

cosuma