Scheidung - wie "sag" ich's meinem Hund?
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Hallo Zusammen,
habe nun auch mal eine Frage und vielleicht kennt der/die eine oder andere so eine Situation. Also mein Mann und ich haben unseren Max seit 10 Jahren, er kam damals als Welpe zu uns. Um Erziehung/Fressen/TA habe immer ich mich mehr gekümmert, ums spazieren gehen/spielen/schmusen wir beide.
Nun haben mein Mann und ich uns - einigermassen im Guten, soweit sowas eben geht - vor 3 Monaten getrennt, ich bin samt Hund umgezogen. Mein Mann wohnt noch in der ehemals gemeinsamen Wohnung. Max hat sich in der neuen Wohnung und der neuen Umgebung recht gut eingelebt. Ich denke, er fühlt sich hier sehr wohl, insbesondere da wir hier viel mehr Hunde treffen als in der alten Umgebung. Ich glaube / hoffe, daß er seinen alten "Wirkungskreis" nicht allzu sehr vermisst.... Ab und zu gehen mein Ex und ich gemeinsam mit Hund spazieren, am Wochenende ist unser Hund ab und zu bei meinem Ex in der alten gemeinsamen Wohnung.
Soweit so gut. Jetzt zum Problem: immer wenn wir gemeinsam spazieren waren oder Mäxchen bei meinem Ex war, ist er eine Zeitlang total "durch den Wind" - anders kann ich es nicht beschreiben. Er ist total überdreht, quietschig, leidig, unsicher. Dazu kommt, daß mein Ex sich dann immer extrem lang und übermässig emotional von unserem Hund verabschiedet... Max guckt dann immer ganz zweifelnd, läuft zwischen uns hin und her und ist total unsicher. Habe schon alles mögliche versucht, ihn dann abzulenken - spielen, schmusen, zurück zur Alltagsroutine - hat aber nicht wirklich gefruchtet. Es dauert dann manchmal Stunden, manchmal Tage, bis er wieder sein Gleichgewicht findet. Und beim nächsten Treffen geht dann alles wieder von vorne los.
Leider ist es nicht möglich, eine Art von Routine in die gemeinsamen Treffen zu bringen. Mein Ex ist manchmal Tage-, manchmal Wochenlang im Ausland unterwegs.
Kennt jemand so eine Situation? Was habt Ihr gemacht? Wie kann ich Max helfen, mit der Situation besser zurecht zu kommen? Soll ich den Kontakt eine Zeitlang total unterbinden oder wird dann alles nur noch schlimmer?
LG Melanie
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Hallo Melanie,
ich kenne die Situation sehr gut, denn Dusty war Herrchens Wunsch und Bibo kam danach.
Wir haben mit Dusty ca. 2 Jahre zusammen gelebt und mit Bibo ein Jahr.
Als ich mich von ihm getrennt habe, hat er ein halbes Jahr den Kontakt abgebrochen. Dusty hängt sehr an ihrem Herrchen, aber sie hat das soweit gut verkraftet, wahrscheinlich, weil sie ihn nicht gesehen hat.
Nachdem er sich mit der Situation angefreundet hat, haben ihn die Hunde wieder getroffen und es war, als wenn er nie weg gewesen wäre.
Wir sehen ihn nur selten, seit längerer Zeit garnicht, seine Freundin ist eifersüchtig :kopfwand: , aber die Beiden vermissen ihn nicht.
Ich würde Eurem Max auch eine Auszeit empfehlen, so daß er weiß, wo er hingehört!!
Wenn er das garnicht anders verträgt, dann würde ich, wenn es auch schwer ist, den Besuch des "Ex"manns unterbinden. Max tut ihr damit keinen Gefallen und schon garnicht, wenn Dein "Ex"mann so ein Tamtam macht!!
Hört sich hart an, aber so habe ich es aus meiner Erfahrung gelernt!! -
Zitat
Kennt jemand so eine Situation? Was habt Ihr gemacht?
Hallo Melanie,
ooohh ja, die Situation kenn ich. Meine! Souma haben mein Ex und ich gemeinsam 5 Jahre aufgezogen, seinen! Nelsen 2 Jahre lang. Was die Besitzverhältnisse angeht, d.h. wessen Hund wer ist, waren wir uns schon beim Einzug der Welpies ganz klar. Ja wir, aber die Hunde sahen das nicht ganz so, als wir uns trennten.
Die haben richtig trauernde Scheidungswaisen gespielt, so dass mein Ex und ich länger miteinander zu tun hatten, als uns lieb war. 
Unsere Hunde haben sich nicht untereinander vermisst, d.h. Souma nicht Nelsen oder umkehrt, auch wenn sie sich mochten und akzeptierten, aber dass sie uns nicht mehr tagtäglich sehen konnten, war für sie erst einmal indiskutabel und sie sind uns beiden nach der Trennung derartig auf der Nase herum getanzt, waren unausstehlich und haben Dinge angestellt, die sie die Jahre vorher nie gemacht hätten, so dass wir in den "sauren" Apfel gebissen haben und unseren Hunden zuliebe zumindest ein gemeinsames Level gefunden haben, um sie langsam daran zu gewöhnen.
Manchmal hatte einer von uns beide Hunde, manchmal haben wir sie ausgetauscht. Aber immer, wenn einer von uns wegging, war erst mal stunden-, tagelang das kleine Drama. Nach und nach haben wir das "ausschleichen" lassen und dann war auch irgendwann gut.
Meine Souma hat trotzdem noch jahrelang für mich einen Partner finden wollen, denn für sie gehörte einfach ein Mann zu unserem Leben.

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Ich schätze, daß es schon genügen würde, wenn Dein Hund nicht mehr ohne Dich bei Deinem Ex bleibt (also nicht den Tag mit ihm allein verbringt und schon gar nicht über Nacht bei ihm bleibt) und wenn Dein Ex in Zukunft keine emotionalen Abschiede mehr celebriert, sondern nach den gemeinsamen Spaziergängen einfach nur kurz, bündig und souverän "tschüß" sagt.
Dein Ex will doch sicher auch das Beste für Max und wenn Du ihm in aller Ruhe erklärst, daß gewisse Dinge nicht mehr stattfinden sollten, weil sie dem Hund nicht gut tun, dann hat er doch bestimmt Verständnis.
Ansonsten stimme ich bibidogs zu.
Wenn Dein Ex sich nicht einsichtig zeigt, dann solltest Du den Kontakt erstmal abbrechen.
Viele liebe Grüße...
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Bin selbst ein Scheidungskind und weiß, wie sich das anfühlt. Am besten den Kontakt völlig abbrechen, denn lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.....
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Danke für Eure Antworten. Tja - mein Bauchgefühl hatte das auch schon vermutet.... Aber manchmal braucht auch Ü40 mit etwas Hundeverstand Bestätigung von anderer Seite.
Habe mich beim letzten gemeinsamen Spaziergang zu dritt auch mal selbst ganz kritisch beobachtet und festgestellt, daß auch ich nicht wirklich locker bin - wen wundert's. Und Max spürt natürlich diese Anspannung und daß "etwas in der Luft liegt". Ich dachte eigentlich, ich tue Max etwas Gutes, wenn er nicht so von jetzt auf dann ganz auf sein Herrchen verzichten muss, aber so bringt das wirklich nix. Und dieses Tamtam, das mein Ex immer veranstaltet, das werd' ich ihm wohl nicht ausreden können.
Tja, dann werd' ich mich jetzt mal auf die Suche nach guten Hundesittern machen - ab und zu muss ich auch mal auf Messen und arbeiten.... Falls hier jemand gute Hundesitter in München kennt, jeder Tipp ist dankbar angenommen.
LG Melanie
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Hallo Melanie,
tja, unsere Hunde spüren das halt alles

Schau mal unter http://www.gassi-gassi.de/ oder http://www.tiersitterexpress.de/filialen_bayern.html oder http://www.muenchnerhundehaus.de/ oder http://www.agenturmarypoppins.de/muenchen/dogsitter1.htm oder http://www.hundesitting-muenchen.de.tl/Home_Hundesitting_M.ue.nchen.htm
Da wird sich doch was Schönes finden lassen, oder??
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hallo
auch wir(meine labradorhündin) und ich haben diese krise mitmachen müssen.nur,zu allem leidwesen,arbeiten mein ex und ich in der gleichen firma.meine angie blieb nicht alleine,weil balu,ihr bruder,bei meinem ex und in unserem zu hause geblieben ist.nun mußte ich sie anfangs mitnehmen zur arbeit und da sah sie ihn zwangsläufig.auch er(mein ex) machte ein tamtam(dabei hat er sich getrennt von uns)und angie war am anfang sehr traurig.sie hat sich gefreut,wenn sie ihn sah,aber war sehr unsicher+zurückhaltend.später war sie(keine einbildung)sogar eingeschnappt auf ihn..so komisch wie es klingt,aber ich denke,es ist kein großer unterschied in dieser sache,ob mensch oder tier.ich hab sie fern gehalten von ihm und sie wurde nach und nach wieder wie immer.meine meinung ist auch,besser ein ende mit schrecken...wie bei uns menschen.mir zerreist es auch noch (nach1 1/2 jahren)das herz,wenn ich den balu mal sehe..es wird den tieren nichtanders ergehen wie uns menschen...
liebe grüße und alles gute für euch
karin :2thumbs:
p.s.ich hab ihr einen kleinen kameraden gekauft(fox)und nun bleibt sie auch artig zu hause,wenn ich das futter für uns verdienen gehe.. -
nun, ich würde dem Hund diesen "Stress" nicht mehr antun. Er lebt jetzt mit dir allein und braucht meiner Meinung nach nicht wie ein Kind behandelt werden und den Kontakt zu dem "Ex-herrchen" haben. Du schreibst, das er sich unsicher verhält, wenn er wieder bei dir is und das kann ich verstehen. Er weiß dieses "hin und her" nicht einzuschätzen.
Ich denke, es is besser für ihn, wenn er bei dir bleibt, ohne den Kontakt zum Ex-Herrchen, der ihn ja bei dir besuchen kann, wenn er mag.
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Zitat
Er lebt jetzt mit dir allein und braucht meiner Meinung nach nicht wie ein Kind behandelt werden und den Kontakt zu dem "Ex-herrchen" haben.
Tja, wie ich schon schrieb, das sollte man nicht unbedingt verallgemeinern, sondern auf seine Hunde abstimmen. Denn genauso hatten wir (mein Ex und ich) uns das auch gedacht und erst einmal konsequent, wie unsere ganze Hundererziehung vorab auch, durchgezogen. Nun sahen das unsere Hunde s.o. total anders und wir durften den längeren und für alle Beteiligten durchaus auch schmerzhafteren Weg des ausschleichenden Kontaktes wählen (der aber auch funktioniert hat).

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