Hund/Mensch Erziehung - Regelliste

  • Ich habe mir vorab zusammen mit meinem Partner eine Kommandoliste erstellt, in die alle Befehle, die unsere Hündin mal können soll, reinkamen. Dabei sind wir alle möglichen Umgebungen und Situationen durchgegangen, die wir irgendwann vielleicht mal u.U. gemeinsam durchstehen wollen, sollen und müssen und haben uns überlegt, was in diesen welchen an Kommandos sinnvoll wäre.

    Mein Partner hatte z.B. auch die Idee, dass unser Hund nix von anderen zu fressen nehmen sollte, wenn wir es ihm nicht erlauben. Da konnte ich ihn schnell überzeugen, dass das für uns nicht sonderlich sinnvoll ist, da wir unseren Hund auch öfter mal im Jahr in eine Pension mit wechselnden Tierpflegern geben müssen, da wir beide beruflich unterwegs sind. Wie soll dann dieses Kommando aussehen?

    Ich habe deswegen diese Kommandoliste erstellt, da wir uns auf einheitliche Kommandos einigen mussten und diese Kommandos auch selber ganz eindeutig sein mussten. Damit hatten wir diese schonmal zusammen. Dann habe ich die Liste erweitert, indem ich die Bedeutung, also was Zazie genau machen soll, und ein eindeutiges Handzeichen ergänzt habe. Zum Schluss habe ich mir überlegt (mein Partner war noch Hundeerziehungsneuling :D), wie ich diese Kommandos genau trainieren will, wie sie aufeinander aufbauen können, welche unbedingt sein müssen, welche auch nicht schlecht wären und welche nur just-for-fun sind.

    Diese Liste war uns anfangs eine unglaubliche Hilfe, um konsequent gemeinsam an einem Strang zu ziehen, Zazie eindeutige Befehle zu geben (und sich nicht selber ständig zu widersprechen ;)) und nicht zuletzt, dass auch meinem Partner klar wurde, was so ein Hund alles lernen kann und auch was er erst einmal alles lernen muss. :roll:

    Im Laufe der Zeit hat sich diese Liste natürlich ein wenig verselbstständigt, da Zazie unglaublich schnell lernte, was selbst mich total überraschte, sie sich bei dem ein oder anderen Kommando aber dann doch auch erstaunlich schwer tat, es 100% zu lernen, so dass die Trainingsmethode überdacht werden musste.

    Hinzu kamen noch 'zig Befehle, die ich vorab nicht sonderlich relevant fand bzw. noch keinem meiner Hunde jemals beigebracht hatte, wie z.B. "Stillhalten", wenn Blut abgenommen wird. Nachdem wir es aber zu dritt nicht geschafft hatten, sie beim TA tatsächlich ruhig zu halten (sie hat sich nur mittels Wenden wie ein Aal dagegen gewehrt, aber danach sahen wir und die Praxis aus, als hätten wir sie geschlachtet :lachtot:), habe ich es ihr beibringen müssen, damit uns der TA wieder lieb hat. ;)

    Was mir bei Deiner Liste aufgefallen ist, dass Du vorangig darauf eingehst, was zu tun ist, wenn er es nicht macht und weniger darauf, wie Du es ihm positiv beibringst.

  • Das ist mir noch gar nicht aufgefallen, stimmt... vermutlich weil mir das positive Beibringen persönlich leichter gefallen ist als das "Was mache ich wenns nicht klappt".

    Sowas wie eine Kommandoliste haben wir auch, ebenfalls mit Handzeichen und genauer Beschreibung, damit wir zu zweit uns nicht gegenseitig ins Handwerk pfuschen sondern wirklich gezielt arbeiten.

    Aber die Möglichkeiten etwas positiv zu bestärken bzw "richtiges" beibringen gehören sicher auch mit dazu.

  • Ich würde als Punkt noch so was ähnliches wie das hier aufnehmen:

    Bestätigt wird nur ruhiges Verhalten (über Aufmerksamkeit), nervöses oder
    hektisches Verhalten wird ignoriert.
    Genauso wie das Auflösekommando erst dann gegeben wird, wenn der Hund
    entspannt ist.

    Das wär mir bei einem Welpen enorm wichtig.
    Ganz unbewusst schenken wir nämlich Hibbeleien eines Welpen zu viel
    Aufmerksamkeit, und das Verhalten festigt sich.

    LG
    Chrissi

  • mh, solche Listen sagen mir gar nicht zu.

    Musste schon zu oft erleben das sowas eher verkrampft alls hilft. Ob Hundi ins Bett darf oder nicht sollte ohne Nachlesen klar sein.

    Und Konsequenz: nur der Konsequenz wegen setze ich nichts durch. Wenn ich so deppert bin und ein Kommando zum falschen Zeitpunkt gebe bzw. nicht aufpasse und Hundi sich selbst erhebt: hab ich Pech gehabt.

    Für mich sind solche Dinge eine Einschränkung in dem Leben mit meinem Hund. Ich bin schon der Meinung das in der entsprechenden Situation individuell agiert werden muss.

    Wenn ich weiß mein Hund kann noch keine sicher Ablage dann sollte ich es auch nur in Situationen verlangen in denen er die Aufgabe sicher erfüllen kann. Dann langsame Steigerungen. Schon der Erfolg veranlasst den Hund etwas sicher auszuführen.

    Was ist jetzt allgemein umsetzbar: sich einig sein was man will und was nicht; dieselben konditionierten Kommandos benutzen (Körpersprache ist bei jedem Mensch anders, allein da kann es schon Probleme geben, also ist hier Konditionierung auf das Wort ein muss).

    Tja das wars eigentlich schon. Alles andere muss das Leben mit dem Hund bringen. Da sich Mensch und Hund im Umgang entwickeln sollte man sich einfach ab und an mal darüber unterhalten und zusammen "entwickeln".

    Stärken und Schwächen haben Mensch und Hund. Auch das muss berücksichtigt werden im Zusammen leben. Denn das Bestehen auf Regeln wenn Mensch oder Hund gar nicht in der Lage diese zu erfüllen führt zu Frust.

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