english cocker spaniel

  • hallöchen leute
    ich wollte mal wissen,wer von euch einen english cocker hat und vielleicht ein paar erfahrungen mit ihm schildern kann.im internet steht immer das gleiche kurz und knapp.
    ich habe auch von der cockerwut gelesen,zum einen,dass sie bei roten tieren auftritt,dann wieder nur bei rüden,dann soll es sie garnicht mehr geben,also da gibt es wirklich keine verlässliche quelle mehr.
    wie ist der alltag mit einem cocker so?
    ich freue mich auf eure antworten
    liebe grüße

  • Nun ja, was willst Du den konkret wissen??

    Ich habe 2 Cockerspaniel und gleich vornweg, ich halte die Cockerwut für ein Märchen. Cocker sind manchmal recht stur und eigensinnig, als Stöberhunde müssen sie selbstständig arbeiten können und diese Selbstständigkeit haben sie bis heute behalten. Läßt man ihnen Dinge durchgehen, tanzen sie einem schnell auf der Nase herum, wobei da die Grenze von Hund zu Hund echt verschieden ist. Mein Roter (Silky) braucht viel Konsequenz und nutzt jede Lücke für sich aus, bei meiner Schwarzen (Velvet) kann man auch mal eine 5 gerade sein lassen, ohne daß sie daraus was ableitet. Aber es gibt auch bei ihr Momente, wo ich echt die Zügel anziehen muß und sie eine klare Ansage braucht.

    Silky ist aus dem TH mit sehr schlimmer Vorgeschichte im Alter von 1 1/2 Jahren zu uns gekommen und wir haben gute 3 Jahre harte ARbeit hinter uns, bis wir uns nun soweit zusammen gerauft haben, daß man sagen kann, wir leben gut miteinander, so wie man sich das Zusammenleben mit einem Hund wünscht.
    Silky ist draußen ein absoluter Power-Hund und hat pausenlos die Nase auf dem Boden, zuhause ist er sehr ruhig, da hört und sieht man ihn kaum. Zuhause ist er ein Schmuselappen. Er hat extremen Jagdtrieb. Mein Fazit wäre, keinen Cocker mehr, wenn da nicht meine Hündin wäre....

    Velvet habe ich im Alter von 17 Monaten vom Züchter bekommen. Sie wurde von den Welpenbesitzern zurück gebracht. Sie ist ein Traumhund. Trotz jagdlichgeführter Großmutter in der Linie, hat sie einen gut zu kontrollierenden Jagdtrieb. Sie hat Temperament, ist verspielt, verschmust, freundlich zu Menschen, wenn auch erst mal etwas mißtrauisch bei Fremden. Sie liebt Agility und ist beim Training und bei Turnieren mit Leib und Seele dabei. Sie läßt sich gut führen, aber wenn ich mal nicht ordenlich in meiner Führung im Parcours bin, nimmt sie auch mal selbst die Zügel in die Hand und dann habe ich gelitten.

    Beide sind typische Cocker, draußen voller Temperament und lebhaft, drinnen ruhig und verschmußt. Sie lieben Fressen über alles und sind die geborenen Wasserratten. Schwimmen ist ihre absolute Leidenschaft. Manchmal sind sie etwas dickköpfig, aber damit kann man leben. Fellpflege muß sein (pro Cocker ca. eine Stunde pro Woche), aber ich finde es hält sich in Grenzen. Velvet hat als schwarzer Cocker und kastrierte Hündin etwas dickeres Fell. Mit ihr gehe ich regelmäßig, alle 2-3 Monate zum Groomer. Silky war bis zur Kastration absolut pflegeleicht, jetzt, 4 Monate danach ist sein Fell auch dicker geworden, aber es ist wesentlich leichter zu kämmen als das von Velvet. Cocker sind sehr gesellig und auch wenn mein Roter anderen Hunden gegenüber den absoluten Einzelgänger mimt, so ist er doch am glücklichsten, wenn seine Familie zusammen ist und das schließt auch Vel mit ein.

    Ist man ein bißchen konsequent, sind es auch tolle Hunde für den Hundesport, ich finde besonders Sportarten wie Agility, kommen der Lauffreude und dem Temperament eines Cockers sehr entgegen. Für Futter macht ein Cocker eh alle, so daß es kein Problem ist die Anfänge zu erlernen und da Cocker in der Regel nicht wehleidig und pinzig sind, lassen sie sich auch mal durch kleine Rückschläge (Velvet ist mir letztens mal vom Steg gefallen, weil sie unbedingt obendrauf umdrehen mußte :kopfwand: ), nicht aus der Fassung bringen, sondern versuchen es einfach erneut. An UO hat sie nicht so großen Spaß, obwohl sie bei den Vorbereitungen für die BH auch fleißig mitgearbeitet hat und diese Prüfung auch mit Bravour bestanden hat.

    Mein Fazit nach dem 2. Cocker. Diese Rasse ist meine absolute Traumrasse. Ich würde mir jederzeit wieder einen Cockerspaniel holen, allerdings keinen mehr aus dem Tierschutz, von dem ich die Vorgeschichte nicht oder nicht zuverlässig kenne. Also entweder einen Welpen oder einen erwachsenen Hund vom Züchter, etwa so wie Velvet.

    Tja, was bleibt sonst noch zu sagen. Cocker sind charmante Clowns, die einem immer wieder zum Lachen bringen, dabei aber auch sensible Seelen, die man mit Feingefühl erziehen muß. Konsequenz ist, wie gesagt, wichtig, eine sogenannte "harte" Hand wird ein Cocker kaum verstehen, da kann er unter Umständen auch richtig bockig werden und zu machen.
    Ein klare Ansage was man von ihm will zur rechten Zeit am rechten Ort, bringt den meisten Erfolg und wenn anschließend noch eine Belohnung in Form eines Leckerlies winkt, ist der Cocker im allgemeinen zufrieden.

  • Cockerwut ist eine "Krankheit", bei der der Hund scheinbar ohne Grund ausrastet und um sich beißt. Sie wird auch als eine Art von Epilepsie beschrieben.

    Meinem Roten wurde auch schon Cockerwut angedichtet, weil ein Cocker der seinen Kopf mit zubeißen durchsetzt, noch dazu ein Roter, der muß einfach Cockerwut haben. :kopfwand: Silky hatte einfach irgendwann die ERfahrung gemacht, mit Beißen komme ich durch, da haben die 2-Beiner Angst vor und schon hatte er gewonnen. Nix Cockerwut, menschliches Fehlverhalten. :???:

    Cockerwut soll auch bei anderen Hunderassen wie zB. den Retrievern vorkommen. Gut möglich, daß es eine solche Krankheit in irgendeiner Art gibt, aber ich wette, die meisten cockerwütigen Cocker sind einfach wütende Cocker, die mit sich und ihren Besitzern hadern und/oder auch zum Angstbeißer werden.

  • Anij hat so ausführlich geantwortet, dass kaum noch Fragen offen geblieben sein müssten :D

    Ich habe eine inzwischen 16 Wochen alte Cockerhündin (meine zweite Cockerdame - die erste ist mit 15 Jahren gestorben.)
    Der Cocker ist ebenfalls mein Traumhund - ein freundlicher, geselliger und lieber Kumpel, der glücklich ist, bei seinen Leuten zu sein. Der draußen zum Energiebündel mutiert, stöbert, schnüffelt, rennt, spielt und eventuell auch jagd.
    Er lernt recht schnell, kann aber wunderbar die langen Löffel auf Durchzug stellen.
    Wer dem ständig mitleidigem Blick in der Küche nicht standhält, hat jedoch schnell einen dieser bemitleidenswerten und übergewichtigen Hunde, die sich nur noch an Herrchens Seite den Weg entlangschleppen. Der Cocker tut häufig so, als wäre er kurz vorm elendigen Hungertod - davon bitte NICHT täuschen lassen :lachtot:

    An dieser Rasse liebe ich das Wesen, die Statur, die Bewegung (wer einmal einen Cocker beim Laufen beobachtet, weiß, was ich meine) und vor allem sein Gesicht. Ich habe bei noch keiner Rasse (außer beim Retriever und Setter) eine solch ausgeprägte Mimik beobachten können, der du immer und sofort ansiehst, was er will, "denkt", und fühlt.

    Leider sind Cocker heutzutage relativ selten (vielleicht auch gut, dass sie keine Modehunde sind - ich mag die Leute nicht, die ihre Hunde nach der derzeitigen Mode kaufen) - früher waren sie häufiger präsent. Ich kenne aber nicht einen einzigen Cocker mit der angeblichen Cockerwut. Dafür aber einige Jack Russel Terrier, Schäferhunde, Labradore und Chihuahuas, die mit Sicherheit darunter leiden, sollte es die Cockerwut überhaupt geben. :/

    Es gibt gute Cockerforen, die dir bei Rassefragen kompetent zur Seite stehen - einfach googlen, du wirst schnell fündig ;)

  • Hmm, liegt wahrscheinlich daran, daß ich wirklich inzwischen vom Cockervirus infiziert bin. WEnn ich anfange über meine Hunde zu schreiben, dann kann ich so schnell nicht wieder aufhören. :D

    Ich bin froh, daß Cocker eher selten sind. Ihre Zeit als Modehunde hatten sie in den 70er-Jahren und das braucht keine Rasse wirklich.

    Auf Turnieren fallen wir immer auf, als hätten wir eine bunte Spaßmütze auf, Cocker sind im Agi recht selten, obwohl ich inzwischen schon einige kennengelernt habe.

    Auch wenn wir mit unseren Nasen am Rhein sind und die beiden ausgelassen im Wasser herumtoben, komme ich mir manchmal vor, als wären wir die Attraktion des Tages. Spaziergänger die stehenbleiben und dem Treiben fasziniert zusehen sind keine Seltenheit.

    Cocker sind definitiv keine Hunde, für Leute die nicht auffallen wollen, mit diesen Hunden fällt man auf, immer und überall. :D

  • ich danke euch vielmals für die bisherigen antworten:)
    bei uns gibt es in der nähe eine familie,die ihre beiden cockers verkaufen will( rüde 1 jahr und hündin 1 1/2 jahre),ich hoffe,dass sie wirklich so toll sind wie überall beschrieben:)
    wie oft muss man sie trimmen?ihr habt gesagt so alle 2 monate?

  • Man kann das natürlich auch selbst machen, mit etwas Übung ist das meistens kein Problem.

    Silky schneide ich die Haare selbst, da er es haßt von Fremden angefaßt zu werden und mehr als den Streß TA ab und an, muß ich ihm nicht wirklich antun. Er ist auch sehr pflegeleicht, von daher ist es kein Problem.

    Velvet hat sie viele schwarze Cocker schon etwas üppigeres Fell als zB. rote Cocker. Da sie kastriert ist und bei Cockern durch die Kastration das Fell noch mal dicker wird, weil meistens das sogenannte Kastratenfell zu wachsen beginnt, gehe ich mit ihr zu einer Hundefriseuse. Diese sollte allerdings etwas von Cocker verstehen, sonst geht man mit einem Cocker hin und kommt mit einem Pudel heim :schockiert: :lachtot: Cocker trimmen kann leider nicht wirklich jeder. Da würde ich mich mal mit dem Züchter oder auch mit anderen Cockerhaltern unterhalten und hören, wo die hingehen. ich gehe mit Vel so alle 2-3 Monate hin, je nachdem wie ich Zeit habe und wie ihr Fell nachwächst.

    Worüber du Dir im klaren sein mußt ist, daß Cocker Jagdhunde sind. D.h. man muß beim Spazieren gehen schon bei der Sache sein und immer ein Auge auf die Umgebung haben. Selbst meine Velvet, der ein Bällchen in der Schnauze 10 x lieber ist, als der Hase in der Ferne, saust natürlich sofort los, wen ein Hase oder ein Rebhuhn in suizider Absicht 10 cm vor ihrer Nase aufhüpft oder fliegt. In so einem Moment hilft nichts. Zum Glück ist sie aber nach ein paar kurzen Sätzen wieder bei mir. Das heißt jetzt nicht, das Cocker ständig auf der Jagd sind, aber man muß dieser Tatsache schon Rechnung tragen und sich dessen bewußt sein.

    Mit Übung und Erziehung sollte es aber bei so jungen Hunden kein Poblem sein, wenn die Erziehung nicht wie bei meinem Silky, in der Junghundezeit völlig verbaselt wurde.

    Weißt Du, warum die Hunde abgegeben werden sollen?? Ist das ein Züchter?? Wenn nein, warum werden die Hunde nicht an den Züchter zurück gegeben??

    Wenn die Hunde Papiere haben, solltest Du in Erfahrung bringen, ob sie auf prcd PRA getestet sind, bzw. ob und wie ihre Eltern getestet wurden. Weiter Info's darüber kannst Du hier nachlesen. Velvet's Züchterin liegen diese Untersuchungen sehr am Herzen, deswegen hat das Thema auf ihrer HP super erklärt.

    Wenn alles paßt und es bei Dir klick macht bei den Hunden (möchtest Du einen oder gleich beide??), dann kann man Dir ja nur noch viel Spaß wünschen, ja und ich hoffe, wir bekommen mal ein paar Bilder zusehen.

  • soweit ich weiß sind sie nicht vom züchter.die familie hat die beiden damals zusammen gekauft,wieso sie abgegeben werden sollen weiß ich leider auch nicht,aber das werde ich beim treffen nachfragen.

    ich hatte mal einen irish setter,das sind ja auch jagdhunde,aber ich hatte eine, das war eine ganz liebe und wenn vor ihr hasen vorbeigesprungen sind,und man direkt neben ihr war hat man sitz gesagt und sie ist nicht hinterher,vielleicht hatten wir nur glück mit dem hund^^

    ist es wirklich so shclimm,dass manche den cocker garnicht von der leine lassen?ich meine,das ist doch auch kein hundeleben oder?wenn der hund nur an der leine ist?kriegt man das nciht irgendwie hin?mit shcleppleinen etc?
    p.s. wie lautet deine internetadresse anij?die ist nicht bie "website" angegeben

  • Meine HP ist http://www.klassehunde.de/

    Mein Silky ist leider so ein Fall. Er kam zu mir und war schon ein absoluter Jagdjunkie. Ich kann ihn wirklich nur da von der Leine lassen, wo ich weiß, da ist absolut kein Wild. Zumal wir hier bei uns auch so nette Menschen der Zunft Jägerlein haben, die am liebsten alle Hunde, außer ihren eigenen aus Feld und Flur verbannen würden. :kopfwand:

    Ich habe ihn halt oft an der Schleppleine von 20m und im Sommer gehen wir fast täglich am Rhein schwimmen, da kann er sich körperlich richtig austoben und er liebt schwimmen, wie man an den Bildern auf meiner HP unschwer sehen kann.
    Jetzt im Winter clickere ich oft mit ihm und wenn ich mit Vel beim Training bin, darf er auch mit und darf dann auch mal eine Runde über die Geräte drehen, leider muß ich ihn auch da online lassen, weil rund um unser Trainingsgelände Feld mit allerlei Getier ist und direkt dahinter eine stark befahrene Straße verläuft.

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