der Zweithund

  • Ich habe das Gefühl, mit Lucy (2 Jahre) als Junghund viel mehr gemacht zu haben, ihr viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt zu haben, als Grisu jetzt (fast 7 Monate). Ich (er-)finde bei Grisu Gründe: er spielt viel mit Lucy, er ist ein Aussie und muss halt auch Ruhe lernen… Lucy war sehr ruhig als Welpe, musste für Spiele und Übungen begeistert werden...
    Aber ich habe mir heute ein Fotobuch von Lucys erstem Lebensjahr angeschaut, dagegen ist Grisu mehr ein „Mitläufer“. Ich habe mit Lucy viel mehr unternommen und ausprobiert. Ich gehe z.T. getrennt mit beiden zum spielen und üben, aber meist zusammen. Ich übe schon mit ihm, auch alleine, aber mit Lucy hatte ich mehr Engagement, mehr Einsatz, habe ich das Gefühl. Lucy hatte viel mehr Aufmerksamkeit, ich habe mir viel mehr Gedanken gemacht, was und wann ich mit ihr mache. Ich habe das Internet durchstöbert und die absurdesten Spiele mit ihr ausprobiert, um zu schauen, ob sie Spaß dran hat. Mit Grisu mache ich auch viel, aber es kommt mir viel weniger vor, wenn ich wirklich drüber nachdenke. Er schaut sich vieles von Lucy ab, macht Übungen eben mit. Mit Lucy war es viel mehr Neues entdecken, zusammen schauen, ob es zu uns passt.
    Ich habe seit Grisus Einzug auch immer im Blick gehabt, Lucy bloß nicht zu vernachlässigen. Ich tu mich schwer damit, sie alleine zu lassen, um nur mit Grisu raus zu gehen. Und es ist ja so, dass Grisu noch nicht allzu viel Bewegung am Stück haben sollte, so dass es sich meist eher anbietet, noch mal getrennt mit Lucy rausgehen, während Grisu dann schläft. Aber beim anschauen der Fotos heute kam ich mir doch auch sehr unfair Grisu gegenüber vor.


    Eure Erfahrungen in der Richtung?

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    Hi


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    • Hallo


      Ich habe manchmal ganz ähnliche Gefühle.


      Unseren Ersthund haben wir seit fast 9 Jahren. Ich habe damals sehr viel mit ihm geübt, gearbeitet und natürlich auch gespielt. Da gings schon wild um die Sofas , Verstecken im Hof usw.


      Unseren Zweithund haben wir noch nicht lange - 3 Wochen sind es jetzt. Er ist 5 Monate alt und konnte auch schon ein bisschen was. Nicht viel, aber immerhin. Erst mal wollte ich den beiden Hunden Zeit geben, sich aneinander zu gewöhnen - was problemlos und sehr schnell ging. Die beiden Hunde spielen begeistert miteinander, so dass ich jetzt nicht unbedingt für mich die Veranlassung sehe, wieder wild durch Haus und Hof zu rennen. Mit Seinesgleichen ist das Spiel sicher auch schöner für das Tier. Ich spiele schon mit ihm, aber nicht in der Intensität wie damals beim Ersthund.
      Erziehungstechnisch schaut sich der Junghund viel beim älteren Kollegen ab, was ich klasse finde. Unser älterer Hund gehorscht sehr gut, was ich prima nutzen kann. Ich baue beim Spaziergang häufig Übungen ein, um den Kleinen zu fördern. Diese Auffrischung tut auch dem Älteren ganz gut. Doppelpfiff z.B. hat er so im "Vorbeigehen" gelernt.
      Dennoch gehen wir ab und an auch alleine raus. Das tue ich allerdings für mein Dafürhalten im Moment noch zu wenig. Ein schlechtes gewissen dem älteren Hund gegenüber habe ich da allerdings nicht. Der kommt auch zu seinem Recht - er darf mich alleine bei Ausritten begleiten.
      Ich hoffe, dass ich genug Zeit und Muse finde, den Kleinen genügend zu fördern.

    • Deinen gesamten Beitrag unterschreibe ich zu 100%. Bei mir ist es auch so, dass ich mit Carlino (fast 2 J.) viel, viel mehr unternommen habe. Wir haben alles mögliche zusammen ausprobiert, getestet... einfach erlebt. Ich denke, dass es daran liegt, dass Carlino mein erster eigener Hund war/ist, mit dem ich mich an die gesamten hundespezifischen Dinge (Beschäftigung, Ernährung,...) herangetastet hab. Mit und durch ihn habe ich ein anderes Leben kennengelernt... das Leben mit Hund halt. Es war spannend, interessant, durchzogen von Unsicherheiten meinerseits, ... alles war so neu für mich. Jetzt, bei Lotta (6 Monate), bin ich in Bezug auf Hunde und meinen Umgang mit ihnen etwas gesetzter. Trotzdem gibt es noch sehr viel Neues zu entdecken, denn Lotta geht an vielen ganz anders heran als Carlino damals. Meine Augen sind diesbezüglich aber wesentlich geschulter, neben der Erfahrung habe ich auch mehr theoretisches Hintergrundwissen als damals bei Carlino, was dazu führt, dass ich an vieles viel entspannter herangehe. Bei Lotta ist die Beschäftigung auf´s (für mich) Wesentliche reduziert. So ist mir bei ihr z.B. wichtig, dass sie lernt, runterzufahren wenn´s angebracht ist und zu mir zu kommen. Bei Carlino hingegen habe ich mir x Baustellen aufeinmal vorgenommen zu beackern. Demensprechend war hier damals auch immer Programm, wobei ch Pfötchen geben zeitweise spannernder fand als dass er zuverlässig kommt, wenn ich rufe... :ops: .


      Was ich damit sagen will ist, dass es wohl normal ist *glaub*, dass beim ersten Hund alles anders, intensiver wahrgenommen und praktiziert wird. Beim zweiten Hund ist man halt schon viel sicherer und weiß, worauf es ankommt und dass weniger manchmal mehr sein kann ;).


      Davon abgesehen, tu ich mich auch schwer damit, Carlino allein zu lassen, wenn ich mit Lotta allein gehe (was zwangsläufig aber 1x tägl. vorkommt). Bin dann immer in Eile nach hause zu kommen, obwohl Carlino problemlos allein bleiben kann. Umgekehrt bin ich viel entspannter, obwohl Lottas Alleinbleib-Training noch ganz am Anfang steht. Allerdings würde ich schon gerne mehr mit Lotta machen, denn sie hat echt Potential, wenn man das so sagen kann. Sie lernt halt viel schneller und lieber als Carlino (den man immer wer weiß wie animieren muss...) und ich denke auch sie kommt manchmal zu kurz. Sie ist halt ein Gebrauchshund und Carlino "nur" ein Begleithund... den Unterschied merke ich täglich und trag ihm auch Rechnung bzw versuch ich´s.

    • Ich habe auch das Gefühl,mich zu wenig um den Kleinen zu kümmern. Der Grosse am Anfang wurde viel mehr beschäftigt. Er ist jetzt über 5 und schläft eigentlich viel. Will sagen er ist faul. Wenn ich mit dem Kleinen was machen will, geht der Grosse dazwischen. Ihn nervt alles hektische,und er selber kennt kaum spielen. Mit dem üben ist es das Gleiche. Und mit dem Kleinen alleine rausgehen,tu ich sehr ungern, komm mir so gemein vor ( menschlich gedacht ) aber dadurch kümmere ich mich meiste zeit um meine Dinge und habe stets das schlechte gefühl,ich müsste mehr mit meinen hunden machen,oder den gedanken, der Kleine bleibt hier auf der Strecke. Wir unternehmen dafür viel mit den Hunden, aber zuhause passiert eigentlich nicht viel. Dazu kommt, habe überall Fliesen und Laminat, spielen im haus,da rutscht der Kleine ewig aus, das kann nicht gut sein. Kopfarbeit, da stelle ich becher hin ,lecker drunter, der Grosse weiss sofort wo guckt mich an und scheint zu meinen , -hast Du nichts anspruchsvolleres. Der Kleine weiss gar nicht, was ich von ihm will. So endet alles damit, das ich kaum etwas mit ihnen tue im Haus-und ewig plagt mich das schlechte Klenorgewissen

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