Tschechoslowakischer Wolfshund

  • Zitat

    Der Tschecholsowakische Wolfhund hat mit Sicherheit noch viel Wolfsverhalten in seinen Genen, aber die Behauptung er hätte mehr vom Wolf als vom Hund kann man, meiner Meinung nach, nicht so einfach in den Raum werfen.


    Irgendwie sind da wiedersprüche.
    Wie geht das?

  • Zitat


    Nun meine Fragen, kennt Ihr solche Hunde oder habt Ihr vielleicht sogar einen?


    Vielen lieben Dank für Eure Antworten!



    Bitte entschuldigt, wenn ich die eigentliche Frage jetzt wieder aufwerfe, aber um das ging es mir eigentlich!

  • Nein, mit einem eigenen Wolfhund kann ich nicht aufwarten...dann werde ich mich wohl mal aus der Diskussion zurückziehen, ist aber auch nicht schlimm, das Wichtigste wurde ja gesagt, und gerade Arany hat mit ihrem (seinem???) letzten Posting den "Nagel auf den Kopf getroffen" und Sascha, klar brauchen wir die wenigsten Hunde "wirklich", aber ich denke Wolfhunde sind so mit die Hunde, die am schlechtesten in das 21. Jahrhundert ins zersiedelte Deutschland passen, übertroffen vielleicht nur noch von den Herdenschutzhunden!

  • Sorry Björn, aber kennst du TWHs?


    Ich kann dir nur sagen, die, die ich kenne, haben auch im dichtbesiedelten Deutschland nicht mehr Probleme als andere Hunde. Natürlich ist es nicht unbedingt einfach einen TWH zu erziehen, aber es gibt auch genügend Hunde anderer Rassen, die deutlich mehr Probleme machen, als ein einigermaßen gut sozialisierter TWH.

  • Zitat

    Björn
    Welche Hunde brauchen wir (die unseren Hund nicht mehr für die Arbeit brauchen) schon wirklich! Wir schaffen uns eine bestimmte Rasse an, weil uns ihr Verhalten oder ihr Aussehen zusagt. Warum sollte man also keinen TWH halten? Diese Hunde sind weder besonders gefährlich noch unerziehbar. Sie kommen richtig sozialisiert auch problemlos mit unserem Leben klar, nur darf man von diesen Hunden eben nicht erwarten, dass man sie so perfekt erziehen kann wie andere Hunde. Klar sind sie "heftiger" als z.B. ein Golden Retriever, aber wenn ich diesen Maßstab anlege, dann dürften viele Hunde nicht mehr gehalten werden.


    lunasun
    Und auf welcher Seite hast du gelesen, dass der TWH mehr Wolf als Hund ist?!


    :2thumbs:


    manche die hier ihre meinung über den TWH kundtun , haben diese Hunde noch nie live erlebt, geschweige denn sich mit Haltern und Züchtern dieser Rasse ausgetauscht... alles nur mutmaßungen :|
    ..nur weil sich die Rassegeschichte so außergewöhnlich liest und der Name und Aussehen des Hundes auf nen Wolf schließen lässt...


    Ich kenne 5 Exemplare sehr gut und kann behaupten dass diese Hunde besser in unsere Breitengrade passen, als so mancher Border und co!!!

  • Also bei uns in der Hundeschule ist eine TWHündin (allerdings noch jung, ich glaube 1 Jahr).
    Die Besitzerin sagt selst, dass die Erziehung nicht so leicht geht, und die Hunde nicht so arbeitswillig sind, wie z. B. ein DSH, aber Bora (so heißt die gute) macht in der Huschu recht gut mit.
    Wenn sie in den Spielauslauf kommt, har sie ersteinmal ganz dolle Angst, hat sich aber von Anfang an extrem an meine Jossi gebunden, vielleicht weil sie ihr als DSH am ähnlichsten war. Mit Jossi spielt sie auch wunderbar.
    Ich kann auch nicht sagen, dass sie irgendwie auffällig anders spielt, wie Jossi. Die laufen halt nicht so viel beim spielen, sondern beißen sich nur.
    Wie es beim jagttrieb aussieht, weiß ich nicht, aber ich kann das Frauchen ja mal fragen.

  • Hi


    Ich möchte noch sagen dass die Wildhund/Wolfs Gene schwer
    kalkulierbare Anlagen mitbringen.
    Bei Trumlers Versuchen mit Schakalen waren Hybriden mit geringem
    Schakal Anteil nicht mehr zu händeln, nachlzulesen in
    "Meine wilden Freunde"Piper Verlag, ebenso Australian Cattle Dogs
    mit zu hohem Dingo Anteil, nachzulesen in Robert Kaleskis "Australian
    Barkers and Biters".


    Gerade die Beschreibungen einzelner Exemplare der
    Rasse de TWH finde ich fragwürdig. Ich habe drei kennengelernt
    und alle drei waren ganz unterschiedlich.
    Wirklich souverän in etwas unruhigem Umfeld wirkten alle drei nicht.


    Die Vorteile der häufig angesprochenen Wolfsnähe erschließen sich mir
    nur teilweise, denn wie Björn schon treffend bemerkt hat,
    bedeutet es auch für die Hunde ein Leben in latentem Stress.
    Ich persönlich bevorzuge Hunde die ein besonders festes und belastbares Nervenkostüm haben.


    Viele Grüße

  • ... nun möchte ich mich auch noch mit einmischen :roll:
    unser Rüde hat eine Lieblingsfreundin, die Wolfshündin ist. Mit ihr treffen wir uns regelmäßig (wöchentlich) auch in der Hundeschule. Als ich sie zum ersten Mal sah, lief mir ein schauer über den Rücken und ich dachte mir spontan, dass man sich doch unmöglich solche Hunde halten könne...
    mittlerweile kenne ich die Besitzerin und die Hündin schon seit 2 1/2 Jahren. Ich muß sagen, dass ich mit meinem Rüden in der Pubertät mehr Probleme hatte, als sie mit ihrer Hündin (die Besitzerin ist aber auch eine sehr erfahrene und angergierte Hundehalterin). Die Hündin ist Top erzogen, versteht sich mit den meisten Artgenossen bestens. Sie zeigt verhaltensweisen, die ich sonst noch bei keinen Hunden beobachtet habe (ist beim spielen sehr auf die Schnauze fixiert, also, versucht stehts ihr Maul über das meines Hundes zu kriegen...) :D man merkt aber, dass sie sich nicht von allen etwas sagen lässt, finde ich persönlich aber nicht schlimm, weil sie ja auf ihre Hundeführerin hört.

  • Zitat

    ... nun möchte ich mich auch noch mit einmischen :roll:
    unser Rüde hat eine Lieblingsfreundin, die Wolfshündin ist. Mit ihr treffen wir uns regelmäßig (wöchentlich) auch in der Hundeschule. Als ich sie zum ersten Mal sah, lief mir ein schauer über den Rücken und ich dachte mir spontan, dass man sich doch unmöglich solche Hunde halten könne...
    mittlerweile kenne ich die Besitzerin und die Hündin schon seit 2 1/2 Jahren. Ich muß sagen, dass ich mit meinem Rüden in der Pubertät mehr Probleme hatte, als sie mit ihrer Hündin (die Besitzerin ist aber auch eine sehr erfahrene und angergierte Hundehalterin). Die Hündin ist Top erzogen, versteht sich mit den meisten Artgenossen bestens. Sie zeigt verhaltensweisen, die ich sonst noch bei keinen Hunden beobachtet habe (ist beim spielen sehr auf die Schnauze fixiert, also, versucht stehts ihr Maul über das meines Hundes zu kriegen...) :D man merkt aber, dass sie sich nicht von allen etwas sagen lässt, finde ich persönlich aber nicht schlimm, weil sie ja auf ihre Hundeführerin hört.


    :gut:
    genauso durfte ich die TWH s auch kennenlernen.. von wegen Aggressionen gegenüber Artgenossen.
    Wer einen Hund möchte um Hundesport erfolgreich zu bestreiten, der ist mit nem TWH völlig falsch beraten. Diese Rasse kann zwar Spaß daran haben, wird aber nie so viel "will to please" zeigen wie viele andere Rassen. ist das ein Negativgrund??


    Wofür ein TWH aber super geeignet ist, ist auf dem Gebiet der Nasenarbeit! Ihr Riechvermögen ist noch um einiges besser ausgeprägt als das der meisten anderen Hunderassen... daher eignen sich die TWHs super für Fährte,Mantrailing,ZOB und Rettungshundarbeit ( speziell da-wenn man den jagdtrieb in geordnete Bahnen lenkt) !!


    Was die Unsicherheit der Rasse angeht, konnte ich bis jetzt keine schlechten Erfahrungen machen im Gegenteil... die Hunde die ich auf ner völlig überfüllten Austellung traf, waren sowas von gelassen, ließen sich von jedem freudig streicheln und waren völlig cool!

  • Da ich mich sehr für Wölfe interessiere und auch schon kontakt zu welchen hatte (also nicht nur im Tierpark anschauen, durch den Zaun etc)
    Hab ich natürlich auch mit Wofshybriden und Wolfshunden beschäftigt.


    Der TWH entstandt zwischen 1950 und 1955.
    Damals kreutzte Karel Hartel die Karparten Wölfin "Britta" mit dem Deutschen Schäferhund "Cesar z Brisoveho Haje.
    Ziel war es die Arbeitsleistung zu erhöhen.
    Aus vier Wolf-Schäferhund Verpaarungen entstand in der Zeit von 1955 bis 1982 die Rasse mit einem heutigen Wolfsblut anteil von ca. 25-30%.


    Der TWH ist ein begleiter der besonderen Art.
    Er erwartet von seinem Menschen Hundeverstand, weil er anders als der z.B. Deutsche Schäferhund eine qualiefizierte Führung benötigt.
    Seine Ausdauer macht ihn zu einem pefekten Partner im Sport, der sich gerne in der Natur aufhält.
    Seine hohe Intelligenz macht ihn zu einem guten Begleiter im Hundesport und sein augeprägter Rudelinstingt und zu einem perfekten Familienmitglied.
    Der TWH ist kein Spezialist.
    So gibt es welche die Spaß an der Fährtenarbeit haben, andere erfreuen sich am Tunierhundesport wieder andere können im Schutzhundesport geführt werden.
    Bei manchen schlägt das Wolfsverhalten aber auch komplett durch und sie sind scheu und können gerade soeben als Familienmitglied gehalten werden.
    Durch die Verwandschaft zum Wolf, hat der TWH einen augeprägten Jagdtrieb, der aber mit konsequenter Erziehung zu händeln ist.
    Durch die hohe Intelligenz ist der TWH nur schelcht einkalkulierbar.
    Er entwickel z.B. die besten Ausbruchsstrategien, nur um bei seinem Rudel zu sein.
    Er findet stupide Wiederholungen langweilig(deswegen ist er auch kein ernsthafter Konkurrent für die spitzen Hunderassen im Tunierhundesport).
    Wenn sein Rudelführer Schwäche zeigt nutz er diese Geschickt für sich.
    Das starke Rudelverhalten kann zu Problemen führen.
    So werden vermeintliche "Eindringlinge" auch als solche empfunden und
    behandelt.
    Die Rudelregeln kennt er gut und verlangt von seinen Artgenossen, das sie diese auch befolgen.
    Auf grund dessen kann es auch schon mal zu ernsthaften Rangelein kommen.
    Er ist nicht der Typ Hund der mal eben so auf die Hundewiese geht und sagt "wir haben uns alle lieb".


    Die kontrolle über die vom FCI anerkannte Reinzucht hat in Deutschland der VDH.
    Heißt die Züchter MÜSSEN u.a. für die Zwingerzulassung mit VDH/FCI-geschützten Zwingernamen die VDH-Mindesthaltungsbedingungen für TWHs erfüllen.
    Der Züchter garantiert für den Erwerb eines Reinrassigen TWHs mit VDH/FCI-Ahntentafel, die wiederum erlaubt eine Haltung ohne Cites-Genehmigung.
    Denn für den Besitz von Wölfen oder Wolfsmischlingen, ist laut Washingtoner Artenschutzübereinkommen eine Cites-Genehmigung erfoderlich.
    Dabei spielt es keine Rolle ob im Wolfsmischling 90% Wolf drin ist oder nur 10%.


    Wichtig ist dem TWH Welpen alle erdenklichen Situationen, Gegenstände, Tiere, mit denen er im erwachsenen Alter zurechtkommen muss, geduldig nahe zu bringen.
    Die Sachen die er positiv erlebt, stärken seinen Charakter und minimieren seine vom Wolf geerbte Scheu.
    Da er als Rudeltier nicht gerne Alleine bleibt, muss das sehr früh und Konsequent geübt werden.
    Ich hab schon öfters gelesen das TWHs damit große Probleme haben, selbt wenn noch ein anderer Hund dabei ist.


    Der TWH ist dem Wolf vom Aussehen her noch recht änlich.
    Der elastische Gang, das silbergraue Fell, kleine aufgerichtete dreieckige Ohren, die relativ schmalen gelben Augen und für einen Hund sehr große Reißzähne.
    Er bellt viel weniger als ein Hund, typisch für ihn ist dagegen das heulen.
    In keinem Fall ist es ein Hund für die Stadt.


    Sonst kann man sich auch hier noch mal näher informieren.


    http://www.twh-club.de

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