BARF-Neuling sucht Hilfe

  • Hallo zusammen,

    Barfen, das klangt für mich erst einmal kompliziert und zeitaufwendig. Da ist es doch einfacher eine Dose aus dem Fressnapf aufzumachen und die in den Napf zu tun. Aber nachdem ich immer wieder gelesen habe wieviel Müll in den Dosen steckt, möchte ich mich nun auch langsam ins Barfen einarbeiten. Es wäre wirklich toll, wenn sich jemand meiner annehmen würde und mir ein wenig aus seinen Erfahrungen berichtet.

    Zu meinem Hund:
    Er ist 1 1/2 Jahre alt 33 Kilo schwer. Sehr agil, sportlich und doch ein Vielfraß. Liegt wohl an den paar Prozenten Labrador die in ihm stecken. Wir haben bis jetzt 5 Kornflocken von Happy Dog und Nassfutter von verschiedenen Herstellern zusammen gefüttert. Mein Hund hatte mit dieser Fütterungsweise keine Probleme, aber ich möchte doch ganz gerne selber bestimmen, was bei ihm in den Napf kommt und was nicht.

    Ich stöbere schon eine ganze Weile hier durchs Forum und bin erschlagen von den vielen Informantionen von den Do's und Don'ts.
    Klasse wär natürlich ein Grundgerüst, was das Barfen angeht. Einen Speiseplan quasi.
    Meine größte Angst wäre, dass mein Hund mangelversorgt wäre, weil ich irgendetwas nicht beachtet habe. Wie siehts aus mit Vitaminen? Mineralien? Ölen?
    Wie oft barfe ich? Und wo bestellt ihr euer Fleisch? Der Kostenfaktor wäre auch ganz interessant...

    Uff da ist ja jetzt schon wieder eine ganze Menge zusammen gekommen. Ich hoffe jemand kann mir helfen, bin dankbar für jeden Tipp

    Liebe Grüße Lisa

  • Hallo Lisa!

    Na, dein Wuff wird sich freuen, dass du dir das mit der Rohfütterung überlegt hast!
    Ich erzähle dir gerne, was ich so dazu denke mache.
    Als erstes ´hab ich mir Bücher gekauft (eins reicht, aber ich übertreibe gerne... :D ) Daher hab ich aber jetzt 3 Stück hier stehen und nach eingehender Lektüre und nun schon einer ganzen Weile Rohfütterung finde ich das "B.A.R.F. artgerechte Rohfütterung für Hunde" von Schäfer/Messika am besten. Gibts bei amazon.

    Das praktische ist, dass es darin sehr gute Beispielpläne und übersichtliche Listen gibt, in denen zB alle verbotenen Gemüse und Obstsorten drinstehen. Und Listen auf denen man genau nachlesen kann, was wofür gut ist.
    Ebenso stehen da die diversen Öle und ihre Vorteile drin. Mit den Futterplänen, an die man sich super halten kann, braucht man dann auch keine Angst zu haben, irgendwas falsch zu machen am Anfang. Das fand ich sehr beruhigend.

    Oder du schaust dir das aus guten Inet Seiten ab, wie http://www.der-gruene-hund.de oder http://www.drei-hunde-nacht.eu

    Du must keine Sorgen haben, deinem Hund würde es an irgendwas mangeln. Wenn du bunt gemischt mit frischen Zutaten fütterst ist alles bestens. Du musst nicht jeden Tag ausgewogen füttern. Erst über einen Monat gesehen. Also du siehst: Man kann nicht so schnell seinem Hund schaden ;)

    Ein ausgewogener Plan beinhaltet 1-2x/Woche Pansen/Blättermagen, 3-4x/Woche RFK, ab und an Fisch und Innereien wie Leber oder Niere. Den Rest Muskelfleisch. Gut ists, wenn die gefütterten Tiere sich abwechseln (zB Rind, Lamm, Huhn, Wild).

    Die Kosten hängen ziemlich davon ab, welche Fleischquellen du hast. Wenn du dir ne Liste von allem möglichen Fleisch gemacht hast, was du gerne füttern würdest (Stichfleisch, Brustbein, Rippen, Lefzen, Pansen, Mägen, Herzen, Knorpel, Schlund, Sehnen, Gelenke, Leber, Hühnerhälse, Putenhälse, Gurgeln, etc pp) kann man immer gut schauen, ob man nicht nen Metzger kennt oder nen Marktverkäufer, der einem da immer was mitbringt.

    Auch Geflügelhöfe oder Bauernhöfe mit eigener Schlachtung eignen sich. Schlachthöfe ebenso. Das ist alles meist recht preiswert! Dann kann man natürlich auch im Internet bestellen. Wenn man wirklich viel bestellt (also ne große TK Truhe hat) lohnt sich das preislich auch.
    Teuer wirds wohl auf Dauer, wenn man in den Zoogeschäften diese kleinen abgepackten TK Frostfleisch Sachen nimmt, nur beim Metzger oder im Supermarkt kauft oder zB bei Zooplus bestellt. Da muss man einfach mal forschen gehen.

    Mein 7 Kilo Hund kostet mich, wenn er ausschließlich Rohfutter (Gemüse und Öle schon eingerechnet) bekommt im Monat etwa 20 Euro. Manchmal - je nach dem - auch 25. Das aber eigentlich nur, wenn ich das Bestellen vergessen habe und dann beim Metzger kaufe...

    Öle sind wichtig, aber in Maßen!! Beim guten Öl ist weniger mehr. Ein halber TL/Tag reicht meinem. Ein großer Hund braucht eigentlich nur 1 TL. Es sei denn er braucht dringend noch Fett als Energielieferant.

    Bei Ölen ist wichtig, dass sie kaltgepresste sind. Sonnenblume, Distel, Olivenöl oder auch diese "künstlichen" Öle wie Becel oder so sind nicht so gut geeignet. Am besten ist wohl Leinöl. Aber auch Lachsöl, Dorschlebertran, Rapsöl, Walnussöl und Nachtkerzenöl sind sehr gut! Auch hier ist Abwechslung sehr gesund.

    Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Wenn dein Hund regelmäßig Rohfutter bekommt, wird er sich sicher freuen.

  • Das Buch was oben genannt wird ist wirklich recht gut. Ich hab's auch inzwischen (und auch gelesen).
    Es ist nicht so schwer wenig falsch zu machen wie man denkt. Meistens ist es so, daß man einfach unsicher ist, weil man sich über sowas noch nie Gedanken gemacht hat, aber nach so einer Woche oder so kriegt man langsam ein Gefühl dafür.
    Aber trau Dich ruhig. Vor allem da Dein Hund kein Welpe mehr ist kann man es langsam angehen und dann klappt's schon. Ich bin auf die (sinnige?) Idee gekommen meinen zehn Wochen alten Welpen auf vollbarf umzustellen. Ohne große Vorerfahrung. Kann nur sagen, sie ist heute gesund und munter und sieben Monate alt.
    Was den Preis angeht ist das so eine Sache. Meine Beiden kriegen täglich gemeinsam etwa 1300-1500g Futter. Davon sind 400g etwa Gemüse. Da kaufe ich was gerade billig (zur Zeit also Möhren in erster Linie) ist bzw laß mir das "mit Fehlern" was sonst weggeworfen würde beim Supermarkt rauslegen und nehm's umsonst mit (Markt oder so ist hier schwierig). Das heißt, da ist dann vielleicht eine delle in der Zuchini, eine sehr braune matschige Banane, ein Apfel mit Druckstellen, etc, was der Qualität keinen Abbruch tut und - sehr praktisch - ich krieg's umsonst. Eventuell kannst Du sowas mit einem Markthändler vereinbaren.
    Das Fleisch kriege ich beim "Hundemetzger". Einem Laden der das "Abfallfleisch" vom Schlachthof verkauft. Da kostet das Kilo Fleisch nicht mehr als zwei Euro. Wenn es beonders "gutes" ist (wie Schaf, Pferd) dann schon mal drei Euro. Rohe, fleischige Knochen kosten hier etwa 1,60€. Ich komme summa sumarum im Monat etwa genauso raus als würde ich Fertigfutter füttern. Ich bezahle etwa 2€ oder 2,50€ pro Tag für beide Hunde. Würde ich ausschließlich Trockenfutter füttern würde Henna 300g am Tag bekommen und Laika 500g. Bei 15kg pro Packung würde das Futter für Laika 30 Tage halten. Ein Sack Futter kostet 42€ (das was ich füttern würde jedenfalls). Also würde ich etwa 1,50€ pro Tag für Laika bezahlen. Und das wäre verhältnismäßig billiges Futter.
    Für Henna (meine Große) würde ein 15kg Sack 50 Tage halten. Ein Sack kostet 35€. Das wäre also etwa 70cent am Tag. Das ist so mehr oder weniger das, was ich auch bezahle mit BARF.
    Nun ist das Futter was ich gefüttert habe/füttern würde ein verhältnismäßig billiges Futter. Das Futter, was vielleicht besser wäre für meine Beiden wäre etwa 60€ pro 15kg. In dem Falle würde ich dann mehr bezahlen als mit BARF.

  • Vielen Dank euch Beiden.

    Das Buch werde ich mir demnächst bestellen und dann darin stöbern. Bei 4 Meerschweinchen haben wir Gemüse immer im Haus, das ließe sich wunderbar verbinden. Jeden Sonntag ist hier Wochenmarkt, wo auch ein "Hundemann" seinen Stand hat, dort hätte ich die möglichkeit Fleisch zu bekommen.

    Bereitet ihr die einzelnen Portionen vor und friert diese dann ein? Oder wie handhabt ihr das?
    Und woher weißt man wieviele Fleisch der Hund bekommen sollte?

  • Naja, die Gemüsemengen für Hunde und Meerschweinchen könnten etwas variieren :p
    Das ist ja klasse, daß Ihr sowas auf dem Markt habt! Da werde ich ja schon neidisch! Ich muß immer eine halbe Stunde bis zu meinem Laden fahren!

    Die Menge Fleisch kann man relativ einfach berechnen. Man sagt allgemein, daß ein Hund so etwa 2-4% seines Körpergewichtes an Futter bekommen sollte. Also (bei Deinem 33kg schweren Hund) zwischen 600 und 1300 Gramm am Tag. Man sagt (steht auch in dem empfohlenen Buch, ich hab's nämlich gerade aus dem Regal geholt um nachzugucken ;)), daß ein Hund etwa 30% Gemüse und 70% Fleisch und rohe, fleischige Knochen (RFK) bekommen sollte. Bei 600g Futter wäre das dann etwa 420g Fleisch/RFK, bei 1300g etwa 900g Fleisch/RFK.

    Ich halte es so, daß ich Gemüse zum Teil vorbereite und Portionsweise einfriere, aber oftmals auch frisch zubereite. Will heißen, ich schmeiße einfach das Gemüse in den Mixer, ein Schluck Öl drauf, Mixer an und alles in die Futterschüssel - fertig!
    Fleisch friere ich in zwei oder drei Tagesportionen ein und taue es dann halt entsprechend auf. Im Kühlschrank kann man es ruhig ein oder zwei Tage stehenlassen. Also, letztlich mixe ich die Mahlzeiten frisch zusammen, aber die Komponenten sind teilweise schon vorbereitet.

    :???: Hilft das jetzt oder habe ich an Deiner Frage vorbeigeredet...?

  • kaja,
    lisa

    Ich habe da in dem oben angegebenen Thema eine Antwort bezüglich der besonders klaren angaben geschrieben.

    UND, jeder muß selber gucken, wie genau das für den eigenen Hund am Besten funktioniert. Ich habe beispielsweise noch ein anderes Buch, in dem steht man solle 75% Gemüse füttern und 25% Fleisch, aber nur jeden zweiten Tag ein paar Hühnerhälse zum Fleisch dazugeben und rohe, fleischige Knochen und "normale" Knochen nicht zum Futter dazu zählen. Insofern, solche Angaben sind sowas von variabel, daß man im Prinzip nur gucken kann, wie's dem eigenen HUnd am Besten bekommt und er weder stark ab, und zunimmt (es sei denn er soll das) und gucken, daß man so allgemein die benötigten Vitamine und Spurenelemente zuführt. Zumindestens was das angeht gibt es zum Glück recht genaue Angaben.

  • Danke :D

    Das Buch müsste Montag geliefert werden und dann kann es losgehen. Bin heute mal auf den Markt gegangen und habe mich beim "Hundemann" erkundigt, was er alles so führt.

    Es gibt Pansen in den verschiedensten Varianten, Maulfleisch, Kehlen und Innerein. An Knochen führen sich lediglich Kalbsknochen. Geflügel haben sie gar nicht.

    Ich bin ein wenig skeptisch, ist mein Hund mit diesen Fleischvarianten ausreichend versorgt?

  • Als Basis kann man immer gut Rind nehmen. Ich würde aber schon jede Woche mal Huhn oder auch Lamm oder Wild geben. Aber das kann man ja dann "extra" besorgen.
    Es ist super, dass der Verkäufer Gurgeln zB hat, das ist Knorpel und sehr gut für den Anfang. Nur am besten 1x durchschneiden. Auch die Kalbsknochen sind super!

    Und ab und an zB im Supermarkt 500 Gramm Hühnerflügel, Hühnerklein oder Putenkeule zu holen macht einen ja nicht arm.

    Oder du holst dir von "anderem" Fleisch zB einen Vorrat im Internet und der hält dann auch sehr lange, weil du ja viel von deinem "Hundemann" bekommst.

  • Um mal miteinzustiegen:

    Smilla ist nun 7 Monate alt und bei ihr wurde eine Futtermittelunverträglichkeit festgestellt. Das heisst, dass wir jetzt für 1,5 Kilo TF 13,95€ bezahlen müssten und das können wir uns schlichtweg nicht leisten!!!!

    Nun fragen wir uns, welche Alternativen es da so gibt! Denkt ihr, dass BARF das Richtige sein könnte?!?!?! Wir wissen nicht genau, woran es liegt, dass sie nur das EINE Futter verträgt. Als sie ihr altes gefressen hatte, musste sie immer abends, nachts und morgens würgen. Der TA hat uns also das Neue mitgegeben und es war völlig weg, das Würgen!

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