Zu große Dominanz beim Rüden?

  • Das heißt, dort wechseln die Hunde häufig? Wieviele sind es denn?


    45 Minuten ist zu lang...


    Und die Hunde mit Wasser bespritzen kann man mal als "Notfallmaßnahme" machen, sollte aber nicht der "geübte" Weg sein, schließlich läufst Du draußen wohl kaum mit Wasserschlauch herum =)


    Besser ist es, man übt mit dem Hund, dass er sich aus der Situation entfernt, anstatt dass man durch "Schreck" die Situation auflöst.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Ui,
    das klingt ziemlich seltsam.
    Zu dem Thera und Corinna schon gesagt haben, möchte ich noch hinzufügen, dass die "chemie" also die Hormone, die ausgeschüttet werden, bei Aufregung und Aggression die gleichen sind. Deshalb kann Übererregung schnell in Aggression umschlagen.
    Ich würde zu der Spielstunde auch erst mal nicht mehr hingehen.
    Falls er Hundekumpels hat, mit denen er gerne spielt, triff Dich lieber mit denen. Macht zusammen einen kleinen Spatziergang, bei dem freies Spielen und Spielen mit dem Halter oder kleine Übungen abwechseln. Auch hier die Gruppe nicht zu groß werden lassen - dass steigert nur wieder das ERregungsniveau.
    Auch würde ich nicht "stationär" spielen. Sondern immer selber in Bewegung bleiben. Dann müssen die Hunde auch während sie Spielen aufpassen, wo Ihre Menschen sind - sie müssen also ihre Aufmerksamkeint teilen --> sie konzentrieren sich nicht nur ganz auf die interaktion mit den anderen Hunden und können sich so nicht reinsteigern!

  • Hallo Shoppy,


    habe mir gerade Deine Anleitung für das "Entspannungssignal" ausgedruckt und werde heute noch damit anfangen.


    Hm, gar nicht mehr in die Spielstunde gehen halte ich für keine gute Idee.
    Der Hund soll ja gut sozialisiert sein. Dazu gehört die Spielstunde.
    Wir kenne leider keine netten Hundefreunde mit denen wir uns treffen könnten.
    Würde bedeuten, dass Duffy keinen Hundekontakt mehr hat.
    Finde ich persönlich nicht gut.


    Es wurde öfter gefragt, wieviele Hunde in der Spielstunde sind.
    Es ist unterschiedlich. Manchmal 5-6. Überwiegend aber zwischen 20 und 30 Hunden.
    Und er benimmt sich immer gleich, egal ob wenig oder viele Hunde da sind.


    LG
    Liz

  • Also 20 bis 30 sind definitiv zu viele. Magst du nicht mal in der Trainingsgruppe mitgehen? Da hätte er ja auch Hundekontakt.


    Was hat er denn dort an ordentlichem Sozialverhalten gelernt? Er verhält sich ja auf euren Gassigängen nicht gerade vorbildlich. Meinst du nicht, dass das u.U. mit der Huschu zusammenhängen könnte?


    Du kannst übrigens zusätzlich zum Entspannungssignal einen Duft (ein Tropfen Aromaöl auf 10 - 20 Tropfen neutrales Speiseöl) konditionieren. Ist das gleiche Prinzip. Wenn er entspannt ist, bekommt er ein Tuch mit dem Duft daneben gelegt.


    Und wie benimmt er sich denn? *neugierigbin* Schnappt er auch nach Hunden, die an ihm schnüffeln wollen?


    Wie oft muss da mit Wasser gespritzt werden?

  • Der Sinn von Spielstunden (besonders der Art, die Du beschrieben hast) wird überschätzt.


    Beobachte beim nächsten Mal genau die körpersprache Deines Hundes - gefällt es ihm dort wirklich?
    Wenn nämlich nicht, erreichst Du genau das Gegenteil von dem, was Du erreichen möchtes.


    Weiterhin kommt es nicht auf die Quantität, sondern auf die Qualität des Spielens (und natürlich die Art des Spielens) an.
    Das ist etwa so, wie wenn Du möchtest, dass Dein Kind unbedingt Fußball spielen geht, er aber auf Tennis steht, oder lieber Reiten möchte.


    Auch Hunde haben unterschiedliche Spielvorlieben. Manche stehen auf Rennspiele, manche sind Ringer oder Boxer (Boxer sind gerne mal Boxer, Ridgebacks aber auch :D ).
    Auch Spiel-Stile variieren. Das ist oft Rasseabhängig. Border und andere Hütehunde spielen oft "Köerperkontaktfrei" mit viielen Spielverbeugungen.
    Schäferhunde brummen, Knurren und grollen sich an und rempeln sich um. Ridgebacks rennen oder Boxen.
    Manche Hunde sind flexibel und können sich dem Spielstil des Spielpartners anpassen, andere nicht und dann gibt es auch viele, die einfach mit anderen Hunden nicht spielen möchten. Die möchten mit ihrem Menschen spielen.
    Bei letzteren ist es oft so, dass sie auch problemlos an anderen Hunden vorbei gehen können, denn andere Hunde interessieren sie einfach nicht.
    Werden sie aber ständig zur interaktion "gezwungen", indem man sie eben zu solchen Veranstaltungen mitnimmt und möchte, dass sie dort "spielen" geht das unter Umständen böse nach hinten los.


    Hunde MÜSSEN nicht jeden Tag mit irgendwelchen anderen Hunden spielen. Besonders erwachsene Hunde nicht - man sollte sie selber entscheiden lassen, ob und wann und mit wem sie spielen möchten.


    Ich werde auch unleidig, wenn man mich zum Fußballspielen "zwingt" - ich werde sogar schon unleidig, wenn man mich zum Fußbalspielenzuschauen "zwingt"....

  • Hallo an Alle :winken:


    Ich finde, man sollte erstmal rausfinden, ob dieses Aufreiten wirklich ein Zeichen von Dominanz ist??
    14 Monate ist er? also im pubertären Alter, noch lang nicht erwachsen...
    vielleicht ist der Kleine mit seinen Hormonen einfach überfordert und hat einen großen Sexualtrieb. Wir hatten mal so einen in der Hundeschule, der hat auf allem und jeden gehangen...nicht aus Dominanz, sondern wegen seiner Triebe...ihm wars egal ob auf Rüde oder Hündin, ob von hinten oder von der Seite oder als Ersatz mal am Bein seines Frauchens??
    Hat er das Verhalten bei dir auch mal gezeigt?
    Vielleicht ist sein Aufreiten auch ein Zeichen von Stress und er macht es zum Stressabbau? Und zwar hat er vielleicht Stress beim Treffen auf andere, fremde Hunde und es erfolgt ein Übersprung ins Sexualverhalten??
    Wie reagieren denn die anderen Hunde so? schnappen ihn alle nur ab?


    Liebe Grüße
    Nadine :zauberer3:

  • Hallo Liz,


    habe gerade Deine ganzen Antworten gelesen. Vorausgeschickt, sich nicht selbst ein Bild machen zu können erschwert Tipps zu geben. Aber vielleicht zumindest Anhaltspunkte.


    Mein erster Gedanke bei Duffy ist nicht Dominanz, sondern Übererregbarkeit bis hin zum Stress. Du schreibst ja, dass Ihr sehr sehr viel mit ihm unternehmt und er scheinbar nicht allzu viele Ruhepausen bzw. Entspannungspausen bekommt und Schlaf hat. Zuviel Beschäftigung für den Hund kann eine sog. Reizüberflutung darstellen.


    Wenn ein Hund stetig Aktiv ist, so ist das Gehirn sozusagen in Dauerarbeit und es kann zu Stress kommen. Stress im Übermaß sorgt dafür, dass das Lernvermögen herabgesetzt wird.
    Es kommt z.B. bis zu "nicht nachvollziehbaren" Reaktionen bzw. der Situationen nicht entsprechenden adäquaten Handlungen. Für ihn - Stressabbau und belohnendes Verhalten. Hierzu können übermäßiges Bellen, Schwanzbeißen / Kreislaufen, Aufreiten....... Man muss natürlich die Gesamtsituation betrachten, hier sind es allgemein genannte Beispiele.


    Was noch Anhaltspunkte mit JA geantwortet für oben sind:


    - Kann er sich weniger Konzentrieren?
    - Haart er mehr?
    - Kot in der Konsistenz anders?
    - Trinkt er mehr?
    - Folgt er Euch vermehrt in der Wohnung?


    Du schreibst, dass er auf dem Hundeplatz sehr aufgeregt ist. Wie äußert sich dies? Mir scheint, dass ihm die Situation nicht ganz geheuer ist, er Stress hat. Ein Zeichen hier ist auch, dass er sich immer in Deiner Nähe aufhält - könnte Schutz suchen sein.



    Anderer Aspekt:


    Eines hat besonders meine Aufmerksamkeit genommen:


    Zitat

    Das Verhalten fing bei Hundebegegnungen vor ungefähr 2 Wochen an und wird seitdem immer schlimmer. Bisher noch ohne schwere Verletztungen.


    Kannst Du mir die Begegnung näher beschreiben?
    Vielleicht ergibt sich hieraus ein Zusammenhang. Eine unangenehme Erfahrung, die nun bei Begegnungen zu Stress führt.



    Unterschätzen darf man auch nicht Dein Verhalten bei Spaziergängen. Du schreibst, Du hast Angst vor möglichen Eskalationen. Das spürt Duffy und bringt nicht sein Verhalten als Ursache mit Deiner Angst in Verbindung, sondern er könnte den Eindruck gewinnen, dass er Dich vor einer Bedrohung (da Du Angst hast) beschützen muss.


    In Deiner Situation mit Strafen oder Abbruchsignalen zu arbeiten bringt Dich wahrscheinlich nicht wirklich weiter. Vorausschauend die Situationen einschätzen und vor unerwünschtem Verhalten in aus der Lage rausholen und ein gewünschtes Verhalten zeigen lassen und belohnen.


    Viele viele Möglichkeiten....... wichtig ist, dass Du die Ursache heraus bekommst. Denn nur dann kannst Du an einer Verhaltensänderung tatsächlich zum Positiven arbeiten.


    Bin gespannt auf Deine Antworten.


    LG
    Summse

  • Hallo an Alle!


    Ihr macht Euch richtig viele Gedanken zu meinem Problem, das finde ich klasse und sage - Danke.
    Ich fühl mich hier gut aufgehoben.


    Soweit ich das jetzt aus den ganzen Antworten zusammenfassen kann, liegt das Verhalten von Duffy nicht an Dominaz, sondern an Stress - sei es Eu- oder Di-Stress?
    Ich werde noch mal drüber nachdenken. Hab ja jetzt einen neuen Blickwinkel.


    an Thera: nach Nürnberg brauche ich ca. 45 Minuten, je nachdem wo die Treffen stattfinden. Auf der Website kann ich nur die Info finden, dass sich dort private Hundehalter mit mehr oder weniger schwierigen Hunden zum Spazierengehen treffen. Teil mir doch mal mit wann und wo Ihr Euch trefft und wieviele Hunde dabei sind.
    Jetzt zu Deiner Frage: Nach Hunden, die an ihm schnüffeln wollen, schnappt er nicht. Er versucht sein Hinterteil in Sicherheit zu bringen, indem er sich umdreht. Dieses "problematische" Verhalten tritt auch nur auf Spaziergängen auf, also nicht in der "Spielstunde".
    Wie oft muß mit Wasser gespritz werden?
    Manchmal garnicht, manchmal 1 - 2 mal.


    an Nadine: Bei mir hat er das Aufreiten noch nicht versucht. Auch nicht bei anderen Familienmitgliedern.
    Sein Verhalten nervt die anderen Hunde irgendwann - er kann da nicht locker lassen - und dann wird er von jedem Hund weggeschnappt. Bisher haben wir glücklicherweise nur ein kaputtes Halsband von Duffy zu verbuchen. Ich habe natürlich Angst, dass doch mal ein anderer Hund heftiger reagiert.


    an Summse: Vielleicht ist das mit dem Tagesablauf nicht so gut von mir rüber gekommen. Ich finde nicht, dass wir zuviel unternehmen.
    Morgens eine kleine Runde, dann Pause bis Mittag (er ist bei mir im Büro und schläft eigentlich die meiste Zeit), dann Mittags eine Runde mit etwas Training, dann wieder Pause bis 15:00 (Arbeitsschluß), dann für den Rest des Tages 1 oder 2 große Runden, oder Unternehmungen, oder auch mal weniger(hab ja aufgrund von Kind auch noch andere Termine) und zum Schluß abends nochmal eine Runde. Also eigentlich schläft er den halben Tag. Ich finde das eigentlich nicht zuviel, oder?
    Übermäßiges Bellen habe ich nicht festgestellt (kann er überhaupt bellen?) Er bellt eigentlich nur manchmal am Gartenzaun.
    Schwanzbeißen/Kreislaufen habe ich die letzen Monate nur 2x beobachtet.
    Ich bin allerdings der Meinung dass, er seit ein paar Wochen mehr haart, beziehe das aber auf Sommerfellwechsel.
    In der Wohnung folgt er mir meistens auf Schritt und Tritt, allerdings nicht in den Keller (den kann er nicht leiden).
    Ansonsten: Veränderter Kot - nein.
    Vermehrt trinken - nein.
    Weniger Konzentration - nein.


    Habe mir meinen Thread nochmal durchgelesen und gemerkt, dass ich vergessen noch was zu erwähnen. Bei seinem Verhalten sträubt er das Nackenfell (will sich größer machen?) und fiept ganz aufgeregt mit einem komischen Knurrton dabei.


    Puh, sollte sein Verhalten jetzt wirklich streßbedingt sein, an wen kann ich mich dann wenden? Tierarzt, Hundeschule?


    Danke für Eure Hilfe
    LG
    Liz

  • Hallo Liz,
    ich glaub, diese Woche sind 8 Hunde dabei. I.d.R. sind es so 5-6. Das wechselt immer. Die Hunde laufen entweder an der normalen Leine oder an einer Schleppleine.


    Diese Woche treffen wir uns in Behringersdorf am Bahnhof. Die Treffpunkte wechseln aber regelmäßig. Die nächsten zwei bis drei Male werden wir auf jeden Fall dort gehen.


    Die meisten haben übrigens eine Anfahrt von ca. 30 Minuten. ;)


    Dass er weg geht, wenn er beschnüffelt wird, heißt, dass er es nicht möchte. Es wäre gut möglich, dass er schnappen würde, wenn die Situation anders wäre. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er weiß, dass er fürs Schnappen bestraft wird und es deshalb lässt.


    Das Haare stellen ist ähnlich wie bei uns die Gänsehaut. Hund stellen unbewusst (es ist nicht steuerbar, das läuft über das autonome Nervensystem ab) die Haare auf, wenn sie aufgeregt sind. Also es ist ein Zeichen für ein erhöhtes Erregungsniveau. Eigentlich sollte er dann aus der Situation rausgeführt und entspannt werden. Das Problem ist nämlich, dass sich der Hund (bzw. der Organismus des Hundes) beim nächsten Mal wieder daran erinnert und jenachdem was er für ein Hundetyp ist, ist er dann wieder genauso erregt wie beim letzten Mal, ohne dass der Auslöser vorhanden ist.

  • Hallo Liz,


    bei Kimba war es fast das selbe. Wir haben ihn dann auf anraten unserer TÄtin kastrieren lassen, geändert hatte sich dadurch aber nicht viel.
    Erst als Kimba einmal richtig "zurechtgewiesen" wurde, besserte sich dieses Verhalten deutlich.
    Ich denke das Deine Angst vor Verletzungen größer ist, als das Vertrauen, das die Hunde dies schon untereinander regeln werden.


    Grüße aus München


    Udo mit Kimba

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